Tastenkompabilität zwischen T-, M- und L-Serie

mabol
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Hallo!

In letzter Zeit habe ich freundlicherweise eine Hammond TTR-100 mit kleineren Mängeln erhalten. Neben abgelöstem Furnier am Gehäuse und einigen kaputten Elkos sind jedoch die Tasten der Orgel das Hauptproblem.

Beim Obermanual sind gute 10 Tasten noch intakt, etwa 20 haben kleinere bis größere Risse und die anderen ca. 15 Tasten sind komplett zerbröselt. Wie es anscheinend häufig der Fall ist, ist die Taste an sich noch funktionsfähig, das Gewinde, mit dem die Taste an der Schiene verschraubt ist, ist jedoch spröde und zerplatzt, sobald man es aufzuschrauben versucht.


Da neue Hammondtasten sehr teuer sind, ist nun meine Frage, ob es möglich ist, die Tasten einer ausgeschlachteten L-, M- oder anderen T-Orgel (oder einer anderen Hammond) zu verwenden oder ob zwischen den Tasten der einzelnen Serien mehr oder weniger gravierende Unterschiede vorliegen.

Ich würde mich über ein paar Antworten freuen. Danke !

Gruß
Max
 
Eigenschaft
 
Die Tasten der L- M-(100, nicht M3!!!) und T-Serien sind kompatibel. Falls Du sehr viele Tasten auszutauschen hast, solltest Du überlegen, Dir längere Schrauben zu besorgen und die in die alten Gewinde evtl. mit Kleber einzuschrauben. Irgendwo steht dazu auch was auf den Seiten von Carsten Meyer, musste mal suchen. (www.keyboardpartner.de)

Schönen Gruß Martin
 
Wie Martin schon richtig sagt (und ich an anderer Stelle schon mal bemerkt hatte), fassen die Schrauben oft auch noch, wenn ein Teil des Gewindes zerbröselt ist. Längere Schrauben, gerade die mit dem flachen Kopf dürften schwer zu bekommen sein. Die Taste wird dann auch (minimal) schwerer.

Selbst, wenn Du eine ,,T" zum Ausschlachten findest, kann es Dir passieren, daß die Hälfte der Tasten dieses ,,Zerbröseln" an den Tag legt.

Deshalb laß, wenn keine Not besteht, die Tasten einfach dran und lege nur Hand an, wenn es wirkllich nicht mehr anders geht.

--
Don
 
Hier der Lösungsvorschlag von Carsten Meyer:

"Taste(n) abgebrochen oder klappern? Ein häufiges Problem, da die ins Plastik greifenden Schrauben von Hammond zu kurz gewählt sind und das Gewinde samt Hülse ausbricht. Leider ein hierzulande unübliches Zollgewinde (UNC Nr. 12). Solange die Taste selbst noch OK ist, kann man sie notfalls mit Sekundenkleber befestigen. Besser ist es, in das Rest-Gewinde mit Epoxyd-Zweikomponentenkleber ein kurzes Stück einer M4-Gewindestange einzukleben und die Taste mit M4-Muttern im Tastenkanal neu zu befestigen. Der Gewindebolzen darf nur in der Dicke der Mutter überstehen, sonst schlägt er auf dem Tastaturrahmen auf. M4-Muttern mit Schraubensicherungskleber sichern, sonst klappert's bald wieder."

Habs noch nicht probiert, ist aber bestimmt billiger als neue zu Tasten besorgen.

Schönen Gruß Martin
 
Danke für die Antworten, ich habe mich aber aufgrund eines gutes Angebots (50€ für 42 Tasten incl. Schienen) doch für den Tastenkauf entschieden.

Die "alten" Tasten werde ich wohl mit besagter Methode flicken, dass ich auch noch Ersatztasten in petto habe.


Nun habe ich noch zwei Fragen zum weiteren Reparieren der Orgel:



1.
Erstens gibt es ja die Tastenschläuche, die den Tastenkamm abpolstern und auch die Taste führen.
Bisher waren diese Schläuche merkwürdige rote Gummiteile, die über die Jahre ihre Elastizität fast vollständig verloren haben.
Nun will ich diese mit einem Silikonschlauch ersetzen, frage mich aber, welche Dicke und welchen Innendurchmesser der haben muss.
Ich tippe ja nach Messung auf eine Dicke von 1,25mm, aber mit der Schieblehre ist es etwas schwierig exakt zu messen, und Schläuche gibt es wohl in allen möglichen Größen.

Weiß jemand genauer bescheid ?


2.
Meine zweite Frage hat eher mit dem Gehäuse als mit den Tasten zu tun: um die Elektronik geschickt zu reparieren und gleichzeitig das Gehäuse auf Vordermann bringen zu können, wäre es gut, wenn man die Elektronik ausbauen würde.
Ist das ohne große Risiken und Aufwände machbar, und vor allem: was muss man dabei beachten ?

Gruß,

Max
 
Danke für die Antworten, ich habe mich aber aufgrund eines gutes Angebots (50€ für 42 Tasten incl. Schienen) doch für den Tastenkauf entschieden.

Die "alten" Tasten werde ich wohl mit besagter Methode flicken, dass ich auch noch Ersatztasten in petto habe.


Nun habe ich noch zwei Fragen zum weiteren Reparieren der Orgel:



1.
Erstens gibt es ja die Tastenschläuche, die den Tastenkamm abpolstern und auch die Taste führen.
Bisher waren diese Schläuche merkwürdige rote Gummiteile, die über die Jahre ihre Elastizität fast vollständig verloren haben.
Nun will ich diese mit einem Silikonschlauch ersetzen, frage mich aber, welche Dicke und welchen Innendurchmesser der haben muss.
Ich tippe ja nach Messung auf eine Dicke von 1,25mm, aber mit der Schieblehre ist es etwas schwierig exakt zu messen, und Schläuche gibt es wohl in allen möglichen Größen.

Weiß jemand genauer bescheid ?


2.
Meine zweite Frage hat eher mit dem Gehäuse als mit den Tasten zu tun: um die Elektronik geschickt zu reparieren und gleichzeitig das Gehäuse auf Vordermann bringen zu können, wäre es gut, wenn man die Elektronik ausbauen würde.
Ist das ohne große Risiken und Aufwände machbar, und vor allem: was muss man dabei beachten ?

Gruß,

Max

Max,

von den Keycombs hätte ich vielleicht noch einen kompletten Satz (PN). Was die ,,Schläuche" betrifft: das kommt ganz auf die Beschaffenheit an. Hammond verwendete auch eine Graphitpaste als Schmiermittel, denn Silikon auf Plastik, das bremst normalerweise. Die Gummiteile dienen sowohl der seitlichen Führung wie auch dem vertikalen Anschlag (upstop). Sie haben also eine spezielle Form. Ein Schlauch entsprechender Wanddicke könnte eine ähnliche Funktion übernehmen.


Die Elektronik kann man komplett ausbauen, aber es ist nicht ohne, zumal alles an Kabelbäumen hängt und den Generator aus einer T auszubauen, ist eine sehr delikate Angelegenheit.

Ich würde davon abraten, oder Du mußt viel löten, ablöten.


--
Don
 
Zuletzt bearbeitet:
Max,

von den Keycombs hätte ich vielleicht noch einen kompletten Satz (PN). Was die ,,Schläuche" betrifft: das kommt ganz auf die Beschaffenheit an. Hammond verwendete auch eine Graphitpaste als Schmiermittel, denn Silikon auf Plastik, das bremst normalerweise. Die Gummiteile dienen sowohl der seitlichen Führung wie auch dem vertikalen Anschlag (upstop). Sie haben also eine spezielle Form. Ein Schlauch entsprechender Wanddicke könnte eine ähnliche Funktion übernehmen.

Du hast eine (oder zwei) Nachricht/en. ;)

Die Schläuche haben nicht nur die Funktion der Dämpfung, sondern führen die Taste auch horizontal, dass sie nicht hin und herwackelt.
Der Keycomb alleine reicht bei mir nicht, um die Taste ausreichend zu schienen.

Selbst wenn man einen einige Hundert µm zu dünnen Schlauch verwendet, wackeln die Tasten lautstark hin und her; ist er zu dick, lässt sich die Taste nur unter Kraftaufwand herunterdrücken und muss manuell wieder hochgehoben werden.
Daher bräuchte ich da genaue Messwerte, wenn es solche geben würde. :):cool:

Die Elektronik kann man komplett ausbauen, aber es ist nicht ohne, zumal alles an Kabelbäumen hängt und den Generator aus einer T auszubauen, ist eine sehr delikate Angelegenheit.

Ich würde davon abraten, oder Du mußt viel löten, ablöten.

Eigentlich meinte ich, die Elektronik als Gesamtes auszubauen, also zu zweit die gesamten Innereien verkabelt und an einem Stück auszubauen und in einen Karton zu bewegen.

Da müsste man eigentlich nur die Lautsprecher ablöten.

Meintest Du diese Methode auch? Wenn ja - läuft man dabei Gefahr, am Tongenerator etwas zu verdrehen (z.B. die Eisenstäbe) ?

Gruß
Max
 
Du hast eine (oder zwei) Nachricht/en. ;)

Die Schläuche haben nicht nur die Funktion der Dämpfung, sondern führen die Taste auch horizontal, dass sie nicht hin und herwackelt.
Der Keycomb alleine reicht bei mir nicht, um die Taste ausreichend zu schienen.

Schrieb ich doch, Max. "Die Gummiteile dienen sowohl der seitlichen Führung ..."
Selbst wenn man einen einige Hundert µm zu dünnen Schlauch verwendet, wackeln die Tasten lautstark hin und her; ist er zu dick, lässt sich die Taste nur unter Kraftaufwand herunterdrücken und muss manuell wieder hochgehoben werden.
Daher bräuchte ich da genaue Messwerte, wenn es solche geben würde. :):cool:

Ja, es kommt natürlich schon auf das genaue Maß an. Und, wie gesagt, Hammond verwendete ein Schmiermittel, Graphitpaste.

Eigentlich meinte ich, die Elektronik als Gesamtes auszubauen, also zu zweit die gesamten Innereien verkabelt und an einem Stück auszubauen und in einen Karton zu bewegen.

Da müsste man eigentlich nur die Lautsprecher ablöten.

Meintest Du diese Methode auch? Wenn ja - läuft man dabei Gefahr, am Tongenerator etwas zu verdrehen (z.B. die Eisenstäbe) ?

Gruß
Max

Das Ausbauen des TGs mit daranhängendem Kabelbaum ist schier unmöglich. Zumindest bei einer T200-T500. Weiß nicht genau, ob der TG in einer TTR-100 auch so (bescheuert) aufgehängt ist. Man muß irgendeine Holzklotzsicherung losschrauben. Aber bitte, Du betrittst wahrscheinlich Neuland.

Du müßtest den TG schon gut abstützen oder zu zweit arbeiten. Auch ist ja die Verkabelung zum Endverstärker nicht *nur* gesteckt, sondern es gehen auch feste Leitungen zu den Tab-Schaltern, Lautsprechern, Hall usw.

Kannst ja mal ein Innenphoto der TTR schicken.



--
Don
 
Zu zweit arbeiten ist natürlich klar. Alleine geht das nicht. Die "Innereien" würden dann von der Orgel in eine freie Autodachbox verlagert werden.

Unten habe ich mal ein Bild angehängt: das ist die Rückansicht der Orgel. Unten ist der Tongenerator, der am linken und rechten Seitenboden verschraubt ist. Das Untermanual war bereits abgelötet, vom Obermanual ist nur die Trägerplatte noch dran.

Kann jemand anhand des Bildes beurteilen, ob man das Teil nun auseinanderbauen kann, wenn man alle Teile aneinander lassen will und zwei Menschen beteiligt sind?

Gruß
Max :)
 

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Zu zweit arbeiten ist natürlich klar. Alleine geht das nicht. Die "Innereien" würden dann von der Orgel in eine freie Autodachbox verlagert werden.

Unten habe ich mal ein Bild angehängt: das ist die Rückansicht der Orgel. Unten ist der Tongenerator, der am linken und rechten Seitenboden verschraubt ist. Das Untermanual war bereits abgelötet, vom Obermanual ist nur die Trägerplatte noch dran.

Kann jemand anhand des Bildes beurteilen, ob man das Teil nun auseinanderbauen kann, wenn man alle Teile aneinander lassen will und zwei Menschen beteiligt sind?

Gruß
Max :)

Hallo Max,
das sieht ja gar nicht mal *so* schlimm aus. In der TTR ist der TG wohl etwas ausbaufreundlicher angebracht.

Das müßte zu machen sein. Evtl. das Klavierband (Scharnier) an der Klappe abschrauben und mit auf den OP-Tisch.

Nur eine Frage hätt' ich noch: Warum, um Himmels willen, soll das ganze in eine Auto-Dachbox* und nicht auf einen Tisch? Willst Du das in den Skiurlaub mitnehmen?

--
Don

*) Eine Autodach-Box ist doch ein ziemlich unebenes, holpriges Ding mit einem Rand. Da kann es ja leichter zum Abreißen von Drähten oder Beschädigungen kommen, als wenn Du das ganze Gekröse auf einem Niveau über den Tisch schiebst.
 
Dankesehr. :)

Nur eine Frage hätt' ich noch: Warum, um Himmels willen, soll das ganze in eine Auto-Dachbox und nicht auf einen Tisch? Willst Du das in den Skiurlaub mitnehmen?

Eine Autodach-Box ist doch ein ziemlich unebenes, holpriges Ding mit einem Rand. Da kann es ja leichter zum Abreißen von Drähten oder Beschädigungen kommen, als wenn Du das ganze Gekröse auf einem Niveau über den Tisch schiebst.

Guter Einwand, das Zeugs muss aber einige Etagen höher transportiert werden. ;)
 

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