Tastatur-Fragen

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mab
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Hallo,
für mein Master-Orgel Projekt habe ich mir überlegt, vielleicht auch die Tastatur aus Holz selbst herzustellen, weil ich diese Plastik-Tastaturen einfach nicht so toll finde. Da ich Zugang zu CNC-Maschinen habe, wäre das vielleicht auch nicht unbedingt mit allzu großem Aufwand verbunden.
Jetzt bleiben aber noch einige Fragen für mich offen:

1. Wo ist der Unterschied zwischen einer Waterfall- und einer Sakralorgeltastatur? Sowohl von der Funktionsweise als auch vom Spielgefühl her?

2. Ist eine Waterfall-Tastatur anschlagsdynamisch? Also wenn ich weicher anschlage, kommt dann auch der Ton leiser? Ich glaube mal einfach nein, aber gibts evtl. auch anschlagsdynamische?

Zudem bin ich noch auf der Suche nach Zeichnungen, Seiten, Fotos, usw. von den beiden verschiedenen Tastaturtypen, auch Anleitungen oder Info-Seiten zum Bau, zur Midifizierung oder zu ähnlichen Dingen würden mir sehr weiterhelfen.
Sobald dann der Bau im Gange ist, werde ich vielleicht hier ein bebildertes "Tagebuch" davon verfassen.

MfG,
mab
 
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mab schrieb:
. Wo ist der Unterschied zwischen einer Waterfall- und einer Sakralorgeltastatur? Sowohl von der Funktionsweise als auch vom Spielgefühl her?
Sakralorgeltastaturen sind in der Regel Druckpunkttastaturen

2. Ist eine Waterfall-Tastatur anschlagsdynamisch? Also wenn ich weicher anschlage, kommt dann auch der Ton leiser? Ich glaube mal einfach nein, aber gibts evtl. auch anschlagsdynamische?

Ein sog. "Waterfall-Tastatur", ist eine Tastatur die rein optisch vorne gerade Fronten hat; wo also nix übersteht. Mehr sagt der Begriff "Waterfall-Tastatur" m.E. nicht aus.

Es gibt Waterfall-Tastaturen mit und ohne Anschlagsdynamik. Anschlagsdynamik bekommt man hin, wenn man statt eines Kontaktes jeweils zwei Kontakte unter die Tasten baut. Die hat also praktisch nix mit der Bauart der Tastatur zu tun.
 
Böhmorgler schrieb:
Sakralorgeltastaturen sind in der Regel Druckpunkttastaturen

Wenn ich das richtig verstehe, heisst das, dass ab einem bestimmten Punkt, bis zu dem ich die Taste drücke, nichts geht, danach aber der Ton voll da ist, richtig?

Böhmorgler schrieb:
Ein sog. "Waterfall-Tastatur", ist eine Tastatur die rein optisch vorne gerade Fronten hat; wo also nix übersteht. Mehr sagt der Begriff "Waterfall-Tastatur" m.E. nicht aus.

Es gibt Waterfall-Tastaturen mit und ohne Anschlagsdynamik. Anschlagsdynamik bekommt man hin, wenn man statt eines Kontaktes jeweils zwei Kontakte unter die Tasten baut. Die hat also praktisch nix mit der Bauart der Tastatur zu tun.

Was hat denn ne B3 oder andere Hammonds? Anschlagdynamisch oder nicht?

Herzlichen Dank schonmal derweil!
 
mab schrieb:
Wenn ich das richtig verstehe, heisst das, dass ab einem bestimmten Punkt, bis zu dem ich die Taste drücke, nichts geht, danach aber der Ton voll da ist, richtig?
Druckpunkt bedeutet, daß die Taste nicht gleichmäßig leicht oder schwer zu betätigen ist, sondern es auf dem Weg einen Punkt gibt wo es gleichsam "klick" macht.
Normalerweise ist es so, daß die Tastaturen erst schwer gehen und wenn man über den Druckpunkt hinweg ist, gehen sie superleicht. Der Druckpunkt ist gleichzeitig der Punkt an dem der Ton eingeschaltet wird.

UHT realisiert diese Druckpunktgeschichte mit Magneten. Beschreibung gibt's auf der Seite von UHT: http://www.uht-tastaturen.de/druckpunkt.htm
 
mab schrieb:
Hallo,
für mein Master-Orgel Projekt habe ich mir überlegt, vielleicht auch die Tastatur aus Holz selbst herzustellen, weil ich diese Plastik-Tastaturen einfach nicht so toll finde. Da ich Zugang zu CNC-Maschinen habe, wäre das vielleicht auch nicht unbedingt mit allzu großem Aufwand verbunden.
Jetzt bleiben aber noch einige Fragen für mich offen:

1. Wo ist der Unterschied zwischen einer Waterfall- und einer Sakralorgeltastatur? Sowohl von der Funktionsweise als auch vom Spielgefühl her?

2. Ist eine Waterfall-Tastatur anschlagsdynamisch? Also wenn ich weicher anschlage, kommt dann auch der Ton leiser? Ich glaube mal einfach nein, aber gibts evtl. auch anschlagsdynamische?

Zudem bin ich noch auf der Suche nach Zeichnungen, Seiten, Fotos, usw. von den beiden verschiedenen Tastaturtypen, auch Anleitungen oder Info-Seiten zum Bau, zur Midifizierung oder zu ähnlichen Dingen würden mir sehr weiterhelfen.
Sobald dann der Bau im Gange ist, werde ich vielleicht hier ein bebildertes "Tagebuch" davon verfassen.

MfG,
mab
Willkommen im Club ! Ich überleg auch schon seit Jahren mir nen Midicontroller für die N.I. B4 zu bauen, der dem Spieltisch einer Hammond ähnelt.

@Waterfall-Key:
die Taste selbst ist wie Böhmorgler schon sagt, vorne geschlossen. Zudem sind die Längstkannten abgerundet und ermöglichen so ein angenehmes Grinden/Glissandos.
Ansonsten fällt mir noch das Thema Gewichtung und Druckpunkt der Taste ein. Da will ich aber nicht viel zu sagen.

@Anschlagsdynamik:
Orgel (Hammonds, Kirche) sind per se nicht anschlagsdynamisch, es wäre also eigentlich nicht nötig, es sei denn Du willst auch mal andere Sounds mit deiner Tastatur ansteuern.

Tastaturen und Pläne findest Du bei Fatar auf der Seite: http://www.fatar.com/home_fatar.htm

Tastaturen und Midi-Bausätze findest Du bei Döpfer:
http://www.doepfer.de/ctm.htm
http://www.doepfer.de/MKE.htm
http://www.doepfer.de/pe.htm

MIDI-Angelegenheiten in opensource findest Du bei:
http://www.ucapps.de/

Edit:
MIDIfizierung für N.I. B4 bei J.D. Pedkov:
http://www.largonet.net/midiboutique/products/hardware/midi/encoders/b4ce1/b4ce1.htm
Gallery auch sehr interessant !

Beispiel eines nicht abgeschlossenen Projektes:

http://www.smctek.com/B2MIDIControllerProject.html

Viel Erfolg.
Gruß
Borntob4
 
Da sag ich doch nur mal merci, merci, merci!
Aber wie komm ich bei Fatar an ein Passwort womit ich die Sachen runterladen kann?

Edit: Achja, taugen die Fatar Tastaturen was, wo sind die denn z.B. verbaut? Oder sind das irgendwie so über-hässliche Plastikdinger, bei denen du dir die Finger aufreisst? Hammond XK-3 hab ich mal angespielt, ist da ne Fatar drin?

Edit2: Wie muss ich mir dann eigentlich die Tasta einer Vintage Hammond vom Spielgefühl her vorstellen? Wie ist der Tastengang, wann kommt der Ton, kann man die mit irgendwas vergleichen (z.B. Synthitasta) ?
 
mab schrieb:
Da sag ich doch nur mal merci, merci, merci!
Aber wie komm ich bei Fatar an ein Passwort womit ich die Sachen runterladen kann?

Edit: Achja, taugen die Fatar Tastaturen was, wo sind die denn z.B. verbaut? Oder sind das irgendwie so über-hässliche Plastikdinger, bei denen du dir die Finger aufreisst? Hammond XK-3 hab ich mal angespielt, ist da ne Fatar drin?
Keine Ahnung, vermutlich bei Fatar mal anfragen.
Fatar baut amtliche Tastaturen und ist Zulieferer für die meisten Tastenintrumentehersteller. Ich kenne nur die Klavier(TP9)-und Synthtastaturen von denen und die sind amtlich.
Die Waterfalltaste hab ich noch nicht unter den Fingern gehabt. Ob Hammond die verbaut: keine Ahnung.
Gruß
borntob4
 
mab schrieb:
Edit2: Wie muss ich mir dann eigentlich die Tasta einer Vintage Hammond vom Spielgefühl her vorstellen? Wie ist der Tastengang, wann kommt der Ton, kann man die mit irgendwas vergleichen (z.B. Synthitasta) ?

Lies mal in der Wikipedia, was da zu den Tastenkontakten der Hammond-Orgel geschrieben wird:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hammond-Orgel#Unnachahmbarkeit_des_Originalklanges

Was da zum Thema "Anschlagsdynamik" geschrieben wird, hat wohl wenig mit dem zu tun, was man normalerweise unter Anschlagsdynamik versteht.
 
Böhmorgler schrieb:
Lies mal in der Wikipedia, was da zu den Tastenkontakten der Hammond-Orgel geschrieben wird:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hammond-Orgel#Unnachahmbarkeit_des_Originalklanges

Was da zum Thema "Anschlagsdynamik" geschrieben wird, hat wohl wenig mit dem zu tun, was man normalerweise unter Anschlagsdynamik versteht.

Hmm,
sowas nachzubauen wäre natürlich genauso zeitaufwendig wie geil :cool:.
Da ich aber sowieso ein Soundmodul verwenden will, kann ich darauf dann wohl verzichten, da käme dann letztendlich wahrscheinlich die original Hammond günstiger...
Was mich vielmehr interessiert ist die Mechanik, die hinter so einer Taste steckt, also sprich die Federn und die Aufhängung...
 
UHT hat da auch was zu auf seiner Seite: http://www.uht-tastaturen.de/schwerkraft.htm

Meist nimmt man aber einfach Blattfedern oder ähnliches an der dann die Tasten hängen oder sonstige Konstrukte.

Beispiel einer Böhm-Tastatur aus der DS-Reihe im Photo-Anhang.
 
Du willst doch schon ne Hammond-Kopie bauen, oder soll es doch in richtung Kirchenorgel sein ?
 
Borntob4 schrieb:
Du willst doch schon ne Hammond-Kopie bauen, oder soll es doch in richtung Kirchenorgel sein ?
Das weiss ich eben noch nicht genau. Rein äußerlich solls ne Hammond-Kopie mit Zugriegeln, zwei Manualen und Soundmodul sein. Jetzt muss ich allerdings mal schauen, ob mich die Fatar-Tasta oder die Tasta einer Kirchenorgel (werd da wohl mal was mit dem Organisten hier bei uns vereinbaren) mehr anspricht. Was natürlich gut zu wissen wäre, wäre, wie sich die Tastatur einer B3 oder C3 spielen lässt und ob diese mit den Fatar Teilen vergleichbar ist. Auch wollte ich evtl. nach dem System, was mir am besten gefällt, eine Holztastatur bauen.

Edit: Vor allem interessiert mich von der Hammond die Mechanik der Tasten, sprich: Welche Länge, wo sind sie wie aufgehängt, wie ist das Tastengewicht usw.
 
Böhmorgler schrieb:
UHT hat da auch was zu auf seiner Seite: http://www.uht-tastaturen.de/schwerkraft.htm

Meist nimmt man aber einfach Blattfedern oder ähnliches an der dann die Tasten hängen oder sonstige Konstrukte.

Sowas ähnliches wie bei UHT hab ich mir auch schon überlegt, nachzubauen. Müsste ja für private Zwecke gestattet sein, oder?
 
Also wenn ich das jetzt richtig verstehe, weiss keiner, wie die Tasten bei einer Hammond aufgehängt sind? Das Zwei-Tasten-Beispiel ist mir auch noch nicht ganz klar, ist die Blattfeder das Teil was hinten senkrecht steht?
 
mab schrieb:
Also wenn ich das jetzt richtig verstehe, weiss keiner, wie die Tasten bei einer Hammond aufgehängt sind?
Wer sagt das denn.
Guck Dir das Bild mal an, ist das selbe in grün, aber egal.

G2SMcd2b8b85-5780-42ee-aae2-90b8cc824d6d-10602.jpg


Man sieht deutlich den gebogenen Teil über der Schraube am Ende der Taste.
Das ist das Federsystem. Und auch der einzige Punkt an dem die Taste hinten fixiert wird. Vorne sieht das ganze dann so aus.

G2SMada3e4ba-77cb-4d74-a028-2401dd1fead1-10602.jpg


die Nase/Lippe der Taste (ganz vorne) ermöglicht ein leichtes Fixieren der Taste im Ruhepunkt, bricht die Nase ab, wird die Taste von dem Federsystem weiter nach oben gedrückt.
So, noch die Keycombs in der Mitte der Bilders links vom Filz (der am schalter), die fixieren die Taste im Druckpunkt. Fertig ist das Manual.

Borntob4
 
Danke, diese zwei Bilder und deine Erklärung haben mir echt sehr viel weitergeholfen :great:

Borntob4 schrieb:
So, noch die Keycombs in der Mitte der Bilders links vom Filz (der am schalter), die fixieren die Taste im Druckpunkt.

Meinst du hier mit Druckpunkt das seitliche Spiel? Weil der Weg nach unten wird doch durch das untere Filz vorne begrenzt?
 
mab schrieb:
Danke, diese zwei Bilder und deine Erklärung haben mir echt sehr viel weitergeholfen :great:



Meinst du hier mit Druckpunkt das seitliche Spiel? Weil der Weg nach unten wird doch durch das untere Filz vorne begrenzt?
Ja, genau die mein ich. Und wo ich gerade schon so schän Bilder bei Ebay.com klaue, kriesgte die Grafik für die Keycombs gratis (bis man mich verklagt zumindest ;))

http://imagehost.vendio.com/bin/imageserver.x/00000000/reegs67/IM007603.JPG

Gruß
Borntob4

P.S. Ich an Deiner Stelle würde aber doch auf aktuelle Keyboards (auf jeden fall mit dynamischer Kontakterfassung) zurückgreifen, man kann nie wissen wann man mal doch was anderes über MIDI anschließen will (was auch dynamisches Spiel unterstützt)
Z.B, wenn ich Hammond-Suzukie wäre [Geniale Geschäftidee: ON],dann würde ich das "je nach Anschlagsstärke hintereinanderschalten" der 9 Harmonischen durch den Velocity-Wert realisieren. [Geniale Geschäftidee: OFF].
Passiert also spätestens in 3 Gerätegenerationen, wenn ich dann bei Hammond-Suzuki arbeite. Und wenns vorher passiert seit ihr hier alle Zeugen, dass ich Lizenzgebühren, Ruhm und Ehre abkassieren kann. Dann ist man wieder mal ein stückchen Näher am Original, zwar nicht ganz so gut wie die New B3 aber immerhin besser als XK3. Und dann willst Du auch dynamische Kontakte haben, um HS neustes Modul (das dieses Feature auch unterstützt) an Dein schönes Masterkeybaord anzuschließen. So genaug davon.

Gruß
Borntob4
 
Borntob4 schrieb:
Z.B, wenn ich Hammond-Suzukie wäre [Geniale Geschäftidee: ON],dann würde ich das "je nach Anschlagsstärke hintereinanderschalten" der 9 Harmonischen durch den Velocity-Wert realisieren. [Geniale Geschäftidee: OFF].
Das "Nacheinanderschalten" ist aber wohl eher ein "Fehler", der auf Toleranzen zurückzuführen ist und nicht wirklich gewollt es.
 

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