Tascam 1641 schrott?

  • Ersteller Gast229461
  • Erstellt am
G
Gast229461
Gesperrter Benutzer
Zuletzt hier
26.11.18
Registriert
14.05.13
Beiträge
4
Kekse
0
Hallo liebe Musikergemeinde, bin neu hier und grüße Euch alle recht herzlich!

Ich hab eine Frage an alle Besitzer des Tascam 1641 und vergleichbarer Modelle. Ich nutze diese externe Karte seit längerem zum mobilen Livemitschnitt verschiedener Rock/Blues/Experimental-Projekte. Hat sich bisher auch bewährt, in den letzten Monaten aber häufiger Macken gehabt und jetzt offenbar völlig den Geist aufgegeben. Ich schildere mal die letzten Erfahrungen und würde gerne wissen, ob jemand von Euch ähnliche Probleme damit hatte.

Ursprünglich lief es monatenlang rund. Aber irgendwann brauchte es immer etwas länger um vom Laptop nach dem Booten erkannt zu werden, zuletzt sogar bis zu einer Stunde. Es erschien nicht im Infobereich der Taskleiste, der Gerätemanager zeigte nix an - als ob es gar nicht dran wär. Aus- und Einschalten, Rumwackeln an allen Verbindungen, Austauschen des USB-Kabels hat alles nichts gebracht. War dann immer ne Frage der Zeit bis irgendwann plötzlich die grüne USB-LED am Interface aufleuchtete und dann auch vom Rechner erkannt wurde. Ab da lief es dann immer ohne Aussetzer bis zum nächsten Neustart und war auch nicht für Wackler anfällig oder sowas. Wir haben das dann an anderen PCs getestet - gleiches Resultat, scheint also vom Rechner und Treiber unabhängig zu sein. Zuletzt hat irgendwann sogar die USB-LED aufgeleuchtet, obwohl noch gar kein Kabel dran war, bzw der Rechner aus war. Wieder: Wackeln, Ein-, Ausschalten: völlig egal, der Fehler schien irgendwo intern zu liegen und erst nach einiger Zeit "auszuschleichen". Heute das traurige Ende: Auch nach mehr als zwei Stunden kam am Rechner nix an vom Gerät - die Aussteuerungsleuchten reagieren auf die Signale, aber die Rechnerverbindung is wohl völlig weg. Shit! Statt Probemitschnitt gabs nur gelangweiltes Bier - Immerhin war die Band gut drauf und hats gut aufgenommen..

Keine Ahnung - Thermalschaden oder was? Es ist in einem Rack gestapelt zusammen mit zwei Rohren-Preamps, die etwas Wärme abgeben, aber nicht so viel, dass da ernsthaft was gegrillt werden könnte. Das Ding war ja vergleichsweise günstig und hat gewiss nicht die robustesten Teile eingebaut - ich versteh aber nicht, was so ein komisches Verhalten verursachen kann. Rumgooglen hat nichts Brauchbares ergeben. Hier im Forum hab ich auch nichts vergleichbares gefunden.

Was habt ihr denn für Erfahrungen mit dem Gerät? Ist das Ding generell so unzuverlässig? Was wären denn Alternativen, die evtl besser laufen? Habt ihr Erfahrungsberichte zu vergleichbaren Interfaces? Ich wollte eigentlich gerade in neue Mikros für Toms und Ampabnahme investieren und nicht mehrere hundert Euros für ein neues Interface rauskloppen. Garantie ist glaub ich durch, muss ich nochmal nachforsten..

Ich will das Setup demnächst auch für Konzertmitschnitte nutzen - das geht aber nur, wenn man sich wirklich drauf verlassen kann und es nicht ständig rumzickt.

Bin dankbar für alle Antworten,
Gruß Lutz
 
Eigenschaft
 
Hallo Lutz und herzlich willkommen "an Board" !

Nutzt Du es an einem andern Computer?

Im Fall des Hardwareschadens wäre die Garantie wohl wirklich überschritten. Mit USB-Kabel wackeln und Abwarten sind natürlich nicht gerade gute Voraussetzungen...Hmpf....

Vielleicht ist hier ein lötender Board-Kollege mal hilfsbereit?
 
Ich kenne das Gerät nicht, aber kann man es Standalone betreiben? Bietet es eine externe Spannungsversorgung oder läuft das nur über USB? Gab's Anzeichen für schwindende Audiosignal-Qualität?
 
Ist jetzt wirklich absolut ins Blaue geraten: das Gerät hat ein internes Netzteil, möglicherweise (eventuell!!! vielleicht!!!!!) gibts da Probleme mit billigen Kondensatoren, die ausgetrocknet sind und die Elektronik nicht mehr richtig versorgen (Ripple auf Versorgungsspannungen). Die Tatsache, dass das Geräte nach längerer Aufwärmphase mal anlief und mit zunehmendem Alter die Anlaufzeit auch länger wurde, deutet auf dieses Problem hin.
Diese Kondensatoren kamen über längere Zeit aus China und waren einfach minderwertig. Viele Hersteller bzw. Geräte haben diese Teile verbaut.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke für die schnellen Antworten!

@Trommler53842: Ich nutze es hauptsächlich an einem Lenovo T400. Getestet hab ich es auch am HP Laptop eines Freund - mit gleichem Resultat. Wenn sich ein lötender Boardkollege hier im Forum mit solchen Problemen auskennt, kann er sich gern bei mir melden. Womöglich komm ich mit einer Reparatur günstiger weg, als wenn ich das Gerät komplett ersetzen muss..

@Signalschwarz und DeSander: Interessant, simmt - das 1641 hat im Gegensatz zum Nachfolger 1800 ein internes Netzteil. Ansonsten sind beide Interfaces ziemlich feature- und baugleich. Womöglich hat der Hersteller das Netzteil als Schwachstelle identifiziert und entsprechend umdesignt. Wenn die Garantie tatsächlich durch ist, wollte ich es demnächst ma aufschrauben und zumindest die Peripherie auf kalte Lötstellen und sowas checken (ohne große Zuversicht, is ja kein Wackler), aber an die Elkos am Netzteil hatte ich noch gar nicht gedacht - Danke für den Hinweis! Wie kann man denn einen Ripple auf der Versorgung erkennen - geht das auch mit einem meinem Multimeter (http://www.tequipment.net/MetexM-3860D.html)? Oder braucht man dazu ein Osziloskop?
 
Hi pnoq,
das geht nur mit einem Oszi. Aber schau Dir die Elkos einfach mal genauer an, wenn die Deckel aufgewölbt sind, ist das schon mal ein Zeichen für Probleme.
 
Cool, danke Dir für die Tipps, DeSander!! Ich hol mir das Ding morgen aus dem Proberaum und werds am Wochenende mal auseinander nehmen. Zufällig hab ich gestern spontan Besuch von nem angehenden Mechatroniker bekommen, der mir dafür direkt sein Oszi angeboten hat - wenn das ma kein glücklicher Zufall ist :)

Ich meld mich, wenn ich damit hoffentlich was rausbekommen hab. Bis dahin!
 
Beim Messen aufpassen, da sind dann 230V Spannung im Netzteil!!!
Vielleicht hat Dein Bekannter noch einen Netztrenntrafo, das wäre dann die etwas sicherere Methode, oder gleich ihn messen lassen, wenn er sich das zutraut.
 
Heyhey,

für diejenigen, die vielleicht später per Suchfunktion drüberstolpern, hier nochmal eine Zusammenfassung der Ergebnisse:

Zusammen mit einem Kollegen hab ich die Funktion des Gerätes mit offenem Deckel getestet und probiert, mit Multimeter und Oszilloskop den Fehler einzugrenzen. Drinnen siehts sehr übersichtlich aus, wegen hübscher Modulbauweise kann man die verschiedenen Aufgaben der einzelnen Platinen gut erkennen. Thermische Schäden und gestresste Kondensatoren waren nicht zu Erkennen. Ausgehend von DeSanders Ratschlag haben wir erst die Spannungsversorgung nach Auffälligkeiten untersucht, danach die USB- und schließlich die Hauptplatine. Dank extra beschrifteter Messpins (GND, 3.3V, 5V, ...) geht das schnell von Statten. Am Oszi konnte man auch in größter zeitlicher Auflösung kein periodisches Ripple erkennen, nur ganz normales Rauschen < 1%. Für die Toleranzen der digitalen ICs völlig in Ordnung. Die Module für Eingangs- und Kopfhörerverstärkung und die Controllerplatine waren vom Fehler nicht betroffen, die Pegel-LEDs reagieren und die Ausgänge liefern (glaub ich) auch direktes Monitoring. Weiter sind wir hier nicht gekommen - mit den Diagnoseanschlüssen können wir nix anfangen, also wird das Ding nun eingeschickt.

Ärgerlich ist, dass wir mit der Schadensmeldung bei Thomann für die Service-Garantie drei Wochen zu spät dran waren - nach drei Jahren... Der Fehler war schon älter, habs mir aber erst jetzt genauer angesehen, weils auch erst jetzt wirklich nicht mehr ging. In diesem Fall hat sich Thomann leider nicht kulant gezeigt, sondern ausschließlich Inspektion inkl. Kostenvoranschlag einer eventuell möglichen Reparatur gegen 25 Euro vorab angeboten. Da die aber auch nicht die Entwickler der Kiste sind, werden die das gewiss auch nur weiterschicken, wodurch wohl noch weitere Kosten entstehen werden... Vielleicht kommen wir besser, wenn wir uns direkt an den Support von Tascam wenden. Die Online-Präsenz wirkt da eigentlich recht verheißungsvoll.

Was Thomann betrifft: Ganz schön knauserig, find ich. Eigentlich genießen die ja einen bessereren Ruf, was den Support angeht. Is natürlich nicht deren Schuld, drei Jahre Garantie sind heutzutage ja auch deutlich nicht selbstverständlich. Bei so einem Grenzfall kann man aber auch gut mal ein Auge zudrücken, andere nennen das Kundenbindung. Die ein, zwei Hundert Euro Wartungskosten, die hier anfallen werden, hat der Laden mit den gemeinsamen Bestellungen aus unserem Recording-Umfeld locker wieder rein. Tatsächlich wollten wir eigentlich grad ne neue Mikro-, DI-, und Preamp-Order absetzen, aber solang man die Kosten nicht abschätzen kann, wird das noch warten müssen.

Im schlechtesten Fall steht dann der Neupreis da. Dann hätte sich das mit den neuen Tom-Mics erledigt.

Seid gegrüßt und danke für die Hilfe nochmal,
Lutz
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ripple würde sich bei einem Trafo-Netzteil bei 100Hz abzeichnen, bei einem Schaltnetzteil im Bereich der Schaltfrequenz.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben