@schnemax
Tss, Du bist mir schon einer...
Du steigst ein in die Diskussion mit folgenden Argumenten:
TheFloH schrieb:
An vielen Stellen wird etwas ganz einfach beschrieben es scheint nichts "tiefgründigeres" dahinter zu stecken
schnemax schrieb:
Ich frage mich bloss bei vielen Diskussion hier im Forum: ja warum denn nicht - einfach mal bloss erzählen. Nicht immer gleich hinter jedem Wort und jedem Satz irgendwas hintergründiges verbergen wollen. Bei vielen Klassikern der Rock- und Pop-Geschichte wimmelt es nur so von "Erzählungen" - sind deshalb all diese Songs schlecht? Puuh - wenn wir diesen Massstab anlegen würden, da müssten wir aber viele Songs in die Tonne treten.
.
Wahrlich ein Blitzschlag aus heiterem Himmel. Warum du das schreibst, bleibt unklar - denn Einem verweigert Du Dich ja absolut: einer Diskussion des Treadtextes.
schnemax schrieb:
Auf den Song selbst möchte ich nicht eingehen. Ich assoziasiere dies zu sehr mit den Geschehnissen in Japan und da hab ich eine innerliche Distanz, die ich nicht so leicht überwinden kann.
Nun diskutieren wir - statt über den Text - schlecht und recht über Deinen Blitz-Einfall, bis Dir urplötzlich eine andere Lösung einfällt: Du forderst zur Diskussion des Textes auf.
schnemax schrieb:
Jetzt bloss noch eine abschliessende Bitte: wir können gerne mit diesem Thema weiter diskutieren. Aber wir sollten dem initialen Anliegen von Paddy.U - nämlich seinen Text zur Diskussion zu stellen, den gebührenden Raum geben..
....

Ja Sapperlot, warum hat Du denn dann HIER überhaupt geschrieben, wenn Du doch gerade zum Text nichts schreiben willst?
Schnemax schrieb:
Es geht in dem Thread nicht darum, wie wir uns gegenseitig sehen. Vllt. wäre es mal an der Zeit für einen eigenständigen Thread (mögliches Thema: "Die Kritik der Kritiker?" oder "Wie Kritik plazieren" oder "Wie kritisiere ich positiv" etc. - mach Vorschläge) zu eröffnen. Aber lass uns hier bitte keinen "Monster-Thread" generieren wie schon einige Male in diesem Forum geschehen, welche sich aus meiner Sicht von dem initiierenden Beitrag zu weit entfernt hatten
Schnemax, die Kritik der Kritiker, das ist DEIN Thema. Damit bist DU eingestiegen und damit steig meinetwegen auch wieder aus.
MEIN Thema sind Texte. Mit meiner Meinung zum Text bin ich eingestiegen und dabei bleib ich.
Mich hätte Deine Meinung wirklich interessiert, wenn Du Dir die Mühe gemacht hättest, sie zu begründen, statt sie nur einfach zu behaupten. Aber wo nix ist, da is eben nix.
Eine letzter Gedanke sei mir gestattet: Mir geht gerade ein kleiner Feuerteufel durch den Sinn, der sich nach getaner Arbeit unter die Leute mischt und ruft:" Zu Hilfe, es brennt! Rettet die Unschuldigen"
Gut, lassen wir zwei es dabei
.
---------- Post hinzugefügt um 23:43:38 ---------- Letzter Beitrag war um 22:25:19 ----------
Servus Mondluchs,
Ich stimme Dir in allem zu. Und als leidenschaftlicher Photoshop-Fan freue ich mich über das Bild-betonte in Deiner Argumentation. Dafür und außerdem sowieso erst einmal einen Smiley
Genau, jedes Bild hat einen
Hintergrund. Und einen
Vordergrund. Und dazu
einzelne Bildelemente ( Personen, Objekte, Farben, Texturen usw.) die sich mit Licht und Schatten verteilen und bedingen: nah/ fern ...isoliert/gruppiert...groß/klein...schwer/ leicht...verschwommen/scharf....warm/kalt....sich wiederholend/einmalig.
Die Wahrnehmungspsychologie hat für derartige Zusammenhänge Wahrnehmungsgesetze formuliert. Die muss man nicht kennen, aber Lesen macht ja auch nicht dümmer Zum Beispiel hier:
http://www.orange-sinne.de/wahrnehmungsgesetze.html
ich finde es außerdem sehr spannend, wie viele Aspekte (Licht,Schatten, Perspektive, Farbverläufe u.ä.) man beachten muss, um ein einziges Bildelement fotorealistisch dar zu stellen...
...oder eben eine Story glaubwürdig realistisch...ich sehe da ständig Parallelen:
- Hat sie zu viele Elemente, wirkt auch eine Geschichte überladen.
- Wählst Du den falschen Hintergrund für die Story, verschieben sich die Kontraste (Nacht und böse Vorahnungen ergeben etwas anderes als Sonnenstrand und böse Vorahnungen)
- ganz wichtig finde ich, wie nah oder fern die agieren Personen zueinander stehen, welches Gewicht ihre Erscheinungen haben (wie gesagt, ein Gleichgewicht ist optimal)
- Licht und Schatten: Bilder ohne Schatten sind für naive Malerei typisch. Das kann man leicht auch auf eine Story übertragen!
- Die enthaltenen (emotionalen) Farben spielen eine große Rolle. Tatsächlich sage ich mir auch beim Texten oft: diese Person braucht etwas mehr warmes Rot, jene Aussage muss mit etwas Blau abgekühlt werden! Und die Strophe da, die ist zu intensiv, da muss Du den Farben etwas Sättigung entziehen. - damit es realistisch bleibt. Damit es nicht penetrant wird.
- sehr, sehr wichtig für grafische Lösungen sind Gruppierungen und Wiederholungen. Aber auch für Texte: Eine Frage gewinnt an Gewicht, wenn man sie wiederholt: Nenn mir den Grund / Nenn mir den verdammten Grund... Eine Aussage gewinnt an Gewicht, wenn man ihr (zum Beispiel) ein : was soll das! anhängt.
- Nochmal Bild-Hintergrund: In "Mylord" sagt eine Hure eingangs: Kommen Sie rein/ Legen Sie ab / Ich sah Sie gestern am Hafen / dieser Frau nachwinken / Sie war sehr schön/ und Sie sahen sehr traurig aus/ - man stelle sich den gleichen Wortlaut vor, wenn er - statt in einem Bordell - in der Wohnstube von Bekannten statt fände...Die Wahl des geeigneten Hintergrundes ist wahrhaft vorentscheidend dafür, wie hintergründig oder vordergründig ein Text wirkt.
Manchmal deklamiere ich einen Text laut vor mich hin, wie einen Filmdialog, um den richtigen Tonfall der Geschichte zu finden.
Es lohnt sich immer, den Text als Bild oder Filmsequenz zu visualisieren.
und damit
zurück zu " Tanz mit mir im Licht": Die Vorahnung einerseits und die Katastrophe andererseits sind für mich zwei völlig verschiedene Bilder, Filme. Die Hintergründe. die Vordergründe, der Abstand der Personen und Objekte, die Farben, die Kontraste, die Gewichte, die Bildverteilung... wären für mich
vorher völlig anders als
nachher.
Auch die Schauspieler in meinem Kopffilm müssten v
orher ein Psychodrama, aber
nachher ein Actionmovie bewältigen .. . Natürlich bei völlig unterschiedlichen Filmmusiken.
Es sei denn...und nun nutzen wir noch mal dem schnemaxen seine Rauchschwaden...es sei denn, man vereint beide Geschichten, indem man sie
nicht im Präsens, sondern im Präteritum erzählt.
Wie zum Beispiel geschehen in : "Smoke on the water". - In der Erinnerung glätten sich alle Wellen, verschwimmen die Konturen der Ereignisse, müssen die Emotionen nicht mehr fotorealistisch wiedergegeben werden. Anschließend ist man immer klüger und somit glaubwürdiger.
Und somit wären wir wieder bei einem meiner Favoriten: in medias res!
Das alles sind Entscheidungen, die früher oder später an die Tür klopfen, wenn man eine gute Story erzählen will. Entweder man hat es... oder....man lernt es.
