Taktsicherheit

  • Ersteller Kerkerseele
  • Erstellt am
K
Kerkerseele
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
16.09.11
Registriert
12.09.05
Beiträge
33
Kekse
0
Ort
zu Hause
Servus. Ich spiele kein Klavier und kein Keyboard, bin jedoch in einer Band aktiv, die eine Keyboarderin ohne Taktgefühl hat. Sie hatte viele Jahre klassischen Unterricht (ich frage mich was der Lehrer für ein Typ war....) und hat es nie gelernt im Takt zu spielen...(obwohl sie Stunden, Tage, Wochen vor nem Metronom gesessen hat). Ja und das geht natürlich mal gar nicht! Deshalb bräuchte ich eure Hilfe. Ein Metronom habe ich ihr schon hingestellt, aber sie spielt stoisch zu spät und denkt sie sei im Takt... verhext! Wie polt man sowas um?! Soll ich sie zu einem Lehrer schicken, der ihr mal auf die Finger schaut? Ich denke jedoch dass soetwas einfach falsch im Kopf ist, oder nicht. Ich spiele Gitarre und hatte nie Probleme sicher im Takt zu sein. Habe es auch nie geübt, weshalb ich nicht nachvollziehen kann wie man so daneben liegen kann. Gibt es vielleicht irgendein tolle PC Programm womit man das üben kann....
Sie könnte ja z.B. was über Klick in nem einfachen Aufnahmeprogramm spielen und das aufnehmen und später die Midi-Maps anschauen, wo sie dann sieht das sie kläglich zu spät war?! Ja es wäre sehr cool wenn sich jemand mit dem Takt-Masterplan bereit erklären würde mir zu antworten!! DANKE!!
 
Eigenschaft
 
An ihrer Stelle würde ich erstmal Rhythmusübungen völlig ohne Instrument machen. Metronom an, Viertel klatschen, mittleres Tempo. Dann schneller versuchen, aber vor allem langsamer (fällt vielen schwer). Gerade Achtel, Swing, Triolen, Sechzehntel. Erst wenn sie das alles gecheckt hat, und ein paar Minuten lang mit einem Song tight mitklatschen kann, sollte sie wieder ans Klavier.
 
Metronom ist nicht Metronom - es braucht immer eine Markierung für die 1.
Das hilft.
Allerdings klingt das, was Du von der Dame erzählst wirklich zutiefst unmusikalisch. Der Lehrer hat sich daran, dieses (hoffentlich) wissend eine goldene Nase verdient.
Könnt ihr sie nicht als Kassen- oder Notenwart einsetzen? (scnr :D )
Meiner Erfahrung hat eine no-groove-Person keine Chance es zu lernen.
ciao,
Stefan
 
Rhythmuspyramide:

Metronom an (z.B. Viertel = 120)

4 Takte Ganze Noten klatschen
4 Takte Halbe
4 Takte Viertel
4 Takte Achtel
4 Takte Sechzehntel (l.H. r.H. abwechselnd)
dann das ganze wieder zurück

oft wiederholen und regelmäßig üben.
Wenn das klappt, kann man auch mal Triolen probieren.

Als Variante dabei im Takt im Proberaum im Kreis rennen (die ganze Band:cool: ), z.B. in Ganzen, Halben oder Vierteln schreiten.
Man kann das auch zuerst mal mit 'ner CD machen (sozusagen "tanzen") statt mit dem Metronom. Wichtig wäre, daß alle mitmachen, sie sich also an die anderen dranhängen kann. Man kann auch Percussioninstrumente nehmen, dann siehts nicht so nach Übung aus.

Dann das Metronom auf 60 stellen und das ganze von vorne (ui, wie die Viertel plötzlich nach vorne gehen...:D und wie die Achtel auf dem Rückweg nach hinten gehen:eek: )

Dann das Metronom auf 2 und 4 nehmen statt auf 1 und 3.
Dann das Metronom auf 30 stellen (wenn man ein gutes hat, bei dem das geht) und erst auf 1, dann auf 2, dann auf 3, dann auf 4 nehmen (also klick234klick234, dann 1klick341klick34, dann 12klick412klick4, dann 123klick123klick...) Und die Oberprofis hören es dann ternär (Swing) auf 4und:screwy: (einsundzweiunddreiundvierklickeinsund...)

Das ganze dann in verschiedenen Tempi.

Und am Schluß, noch ne Halbe oder ein Viertele trinken!:)
McCoy
 
Wenn sie soviele Jahre Klavier gespielt hat, es selbst nichtmal merkt, dass sie derbe aus dem Takt läuft, dann...ja dann...

Takt ist Rhythmus, Rhythmus ist Musikalität.

Werft sie raus.
 
Klingt erschütternd!!!
Wenn jemand nach so einer langen Phase des Lernens Taktprobleme hat...ich glaube da liegt dann einfach mal ein grundlegendes Problem beim musikalischen Verständnis vor!!!
Ob man das "reparieren" kann...fraglich!!!:confused:
 
Sodele, dann danke ich euch mal fein für die Antworten! Das mit dem klatschen ist ne gute Sache denke ich! Werde ihr das mal nahelegen und ihr ein wenig zuhören!

Also nochmal Danke gell :great:!!
 
Nach Metronom zu spielen muß man auch gelernt haben.....

Wenn jemand vor ein Metronom stehen hat und wartet bis es "klack" macht und dann die Taste drückt, ist er zu spät. Der Schall braucht ja etwas bis er zum Ohr kommt und bis man das dan verarbeitet hat und die Taste drückt.
Man muß gleichsam immer "schneller" sein als das Metronom, damit der Ton des Instruments zeitgleich mit dem "klack" des Metronoms ertönt.

Vielleicht hilft es, als Metronom ein altes zum Aufziehen zu nehmen. Dann sieht sie am Pedel, wann der "klack" kommt. Sie soll einfach dann die Taste drücken, wenn sie meint, daß es kommt und nicht abwarten bis es kommt.

Ich hoffe, daß das halbwegs verständlich war.
 
Böhmorgler;2110019 schrieb:
Vielleicht hilft es, als Metronom ein altes zum Aufziehen zu nehmen. Dann sieht sie am Pedel, wann der "klack" kommt. Sie soll einfach dann die Taste drücken, wenn sie meint, daß es kommt und nicht abwarten bis es kommt.

Wenn solche Maßnahmen ergriffen werden müssen, ist es aber nicht ratsam in einer Band zu spielen!!! Oder!!!
 
Sehe ich auch so, ich drehe bei meinen Schülern mit den heutigen Digital-Metronomen immer die Anzeige weg, so dass sie sich auf ihr Gehör und Rhythmusgefühl verlassen müssen. Einfach auf einen optischen Reiz warten und dann klatschen ist sowas von unmusikalisch, sie muss ein Gefühl dafür entwickeln.
 
Ich bin doch überrascht, wie hart hier die Urteile ausfallen.
Ich komme auch von der Klassik, und hatte anfangs in meiner damaligen band auch starke Rhythmus probleme. Das kann man schon noch hinkriegen (bei mir gings irgendwann, wenn ich auch mit einzelnen Sachen immer noch Probleme habe). Allerdings sollte sie schon hören, dass sie aus dam Takt ist. Am besten hiefür ist vielleicht einfach mal ein paar Stücke von Euch irgendwie aufzunehmen. Wenn sie es dann mit einigem Abstand hört, wird sie schon merken, dass sie den groove versaut.
Ich finde es jedenfalls beeindrucken, wieviel Rücksicht ihr auf sie nehmt und ihr helfen wollt, statt sie einfach gleich abzuschreiben. Hört sich für mich schon mal nach ner band an, in der man sich wohlfühlen kann....
 
Sie hatte viele Jahre klassischen Unterricht (ich frage mich was der Lehrer für ein Typ war....) und hat es nie gelernt im Takt zu spielen...(obwohl sie Stunden, Tage, Wochen vor nem Metronom gesessen hat).
Warscheinlich hat sie das Metronom als Feind wargenommen ...

Deshalb bräuchte ich eure Hilfe.
Darf die auch von nem Drummer kommen?


Ein Metronom habe ich ihr schon hingestellt, aber sie spielt stoisch zu spät und denkt sie sei im Takt... verhext!

Es gibt immer noch die Möglichkeit des schlicht und ergreifend fehlenden Gefühls für "Takt".
Ein Schulfreund (mitlerweile Prof. für Physik, irgendwas mit Quanten) konnte eine Time keine 4 Zählzeiten halten, selbst wenn er im Takt auf den Fuß getreten bekommen hat.


Wie polt man sowas um?! Soll ich sie zu einem Lehrer schicken, der ihr mal auf die Finger schaut?
Umpolen? Nix. Entweder sie lernt es in einem schwierigen und langen Prozess oder es klappt einfach nicht.

Ich denke jedoch dass soetwas einfach falsch im Kopf ist, oder nicht. Ich spiele Gitarre und hatte nie Probleme sicher im Takt zu sein. Habe es auch nie geübt, weshalb ich nicht nachvollziehen kann wie man so daneben liegen kann.

Das gibt es. Jeder hat ein natürliches Gefühl für die Time. Bei manchen ist es von Grund auf da und es fehlt nur noch das Feintuning, bei manchen schleppt es, bei manchen ziehts an und manche Eiern um die Time wie .... ein Ei.

Gibt es vielleicht irgendein tolle PC Programm womit man das üben kann....
Jede Menge, angefangen beim einfachen Metronom
Klick

(einfach mal auf Hauptmenu klicken und ein bisschen stöbern)


Sie könnte ja z.B. was über Klick in nem einfachen Aufnahmeprogramm spielen und das aufnehmen und später die Midi-Maps anschauen, wo sie dann sieht das sie kläglich zu spät war?! Ja es wäre sehr cool wenn sich jemand mit dem Takt-Masterplan bereit erklären würde mir zu antworten!! DANKE!!

Sehr kompliziert. Wenn Sie es schon nicht hört, wird dir nicht viel anderes übrigbleiben.

Die Mitklatschmethode ist klasse. Auch ganz lustig, ist die Klatsch und Trampelmethode, d.h. nicht nur klatschen sondern auch mit einem oder beiden Füßen aufstampfen.

Gut geeignet sind zb Pyramiden

d.h. je ein Takt ganze Noten, einen Takt 1/2 Noten, dann 1/4, 1/8 1/16 1/32 und wieder zurück.
Da lassen sich auch noch prima Triolen einbauen usw.

Spielt mit den Geschwindigkeiten rum, d.h nicht immer nur 120 bpm sondern auch mal 70 bpm usw. Je langsamer, desto mehr wird sie merken wie sie wackelt. Speed ist relativ einfach, da hier Unsauberkeiten nicht so auffallen.

Zu Anfang sollte der Click so laut sein, das er deutlich lauter als euer Klatschen ist. Irgendwann stellt ihn so leise, das ihr in nur hört, wenn ihr daneben liegt.
 
Hm, also ich stelle es mir auch schwierig vor, das Takthalten zu lernen, wenn jemand so gar kein Rhythmusgefühl hat. Für mich ist timing ein Gefühl und ich weiss nicht, in wie weit man das lernen kann...

Ich meine, meine Nichte hat sich z.B. erkennbar mit Musik im Takt bewegt, also sie grade mal laufen konnte - wenn man sowas nicht gefühlsmässig kann, wird es schwer.

Wahrscheinlich ist die Methode mit dem klatschen oder tanzen die richtige. Ich finde es jedenfalls auch sehr gut, dass Ihr zu der Keyboarderin steht und ihr helfen wollt, anstatt sie einfach abzusägen - Kompliment!

Euch muss aber auch bewusst sein, dass zu so einer Klatschaktion auch Mut gehört: Wer gesteht sich - vor allem nach etlichen Jahren Unterricht - schon ohne weiteres ein, dass er nicht in der Lage ist, nen 4/4 Takt zu halten?

Etwas OT: Stefan, die Bezeichnung "no-groove-Person" ist einfach zu schön!!!

Schönen Gruß Martin
 
Mein Tipp: geh mit ihr zum Tanzunterricht und tritt ihr jedes Mal auf den Fuß, wenn sie nicht im Takt tanzt...glaub mir,so erlernt sie schnell das Taktgefühl :D

Grüße, HamZty
 
Taktgefühl ist meiner Meinung nach genetisch bedingt.

Manche könnens einfach besser.
Sie kanns schlechter.

Jetzt kannst du entweder

-nach den Tipps gehen und ihr was beibringen,
-sie rauswerfen oder
-sie verstärkt nur intros und endings spielen lassen (wobei selbst das happig werden könnte)

PS
*Pssst*
Aber ih kann dir auch Mut machen:
Die Klassiker hams halt net so mit dem Rhythmus:D
lass sie mal Funk hörn:great:

greetz
counter
 
Hatte ein ähnliches Problem; hatte einen Klavierschüler, mit dem hab ich Standartmäßig angefangen (Tonleitern, Fingersätze); als es dann zu den ersten kleinen Stücken ging, bekam ich fast den Schlag, weil er es einfach nicht hinbekommen hat, gleichmäßig zum Metronom zu spielen; hab dann die nächsten 3 (!!!) Stunden damit verbracht, zu versuchen ihm durch stures Zählen zum Metronom (also ohne jegliche Tastaturberührung) beizubringen, im Time zu bleiben - vergeblich! Ich glaube es gibt Menschen (ich will mir anmaßen zu sagen, dass deine Keyboarderin sojemand ist), die werden das nie können.

Aber noch eins zu deiner Keyboarderin: Ich möchte aber dann doch bezweifeln dass die Keyboarderin überhaupt fähig ist, Banddienlich zu spielen... Ich persönlich spiele lieber mit 4 Mann-Besetzung (Gt, Ba, Dr, Keys- Klasse zum Rocken!!!) als mit einer 10-Mann Besetzung mit 3 Amateuren dabei... Manche "Musiker" sind einfach keine Bereicherung für die Band - und ihr klingt nur schlechter, wenn ihr jemand dabei habt, der klar unter eurem niveau spielt - dann lieber ohne Keyboarder...
 
Leider ist das mit dem Rhytmusgefühl bei Leuten die aus der Klassik kommen nicht zum ersten Mal passiert :)

Dieser Klassikunterricht sollte schon viel mehr auch die Rhytmische Seite fördern. All diese Klatschübungen usw. gehören da schon hin.

Ich habe das jetzt schon mehrfach gehört - jemand der das nicht so im Blut hat, steht dann wirklich auf einmal ziemlich blöd da.
Ich weiß aber auch... habt etwas Geduld, in den meisten Fällen ist die Lernkurve ziemlich steil.:)
 
...... hab dann die nächsten 3 (!!!) Stunden damit verbracht, zu versuchen ihm durch stures Zählen zum Metronom (also ohne jegliche Tastaturberührung) beizubringen, im Time zu bleiben - vergeblich! ...

Ach du liebe Güte 3 Stunden? Am Stück?

Denk mal drüber nach:
1. Pädagogisch besonders wertvoll?

2. Drummer wie zb. Steve Gadd oder Dennis Chambers oder andere Größen arbeiten ihr Leben lang an ihrer Time.
Da ist ein halbes Jahr Timingschule nix. Genau wie das Lernen von Griffen, Phrasierung usw muss auch das Timinggefühl über einen langen Zeitraum geschult werden.

Wenn Ihr alte Aufnahmen von Euch habt und die mal mit Metronom laufen lasst, werdet Ihr staunen, wie sehr Ihr manchmal daneben liegt. Dann nimm nehmt euch mal aktuelle Aufnahmen vor ........
 
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass mit Zählen usw. nicht soviel erreicht wird.

Rhythmus muss aus dem Körper kommen und auch damit geübt werden ( z.B. Klatschen ) - das ist eine ganz andere Baustelle wenn man den Körper mit einbezieht kommt ein ganz anderes Verständnis und größere Intensität auf.
 
Laut zum Spiel zählen ist immens wichtig. Noch bevor das Metronom angerührt wird.

Bei meiner Klavierlehrerin soll jeder Schüler laut mitzählen, egal welche Stufe.
Ich hielt das auch lange für Pillepalle, aber wenn man es durchzieht kommt man schneller weiter. Soweit meine Erfahrung.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben