Also Akustik Gitarren bis ( ungefähr ) 1500 :
Da du das eingebaute Stimmgerät lobst, gehe ich mal davon aus, daß Du auf der Suche nach einer mit Piezo-Pickup und Preamp bist:
Bei Martin geht es richtig gut erst ab der 16er Serie an. Die 15er sind komplett aus Mahagoni und meiner Meinung nach von der Qualitätsanmutung nicht das Wahre. Es fehlen Bindings und die Oberfläche ist ziemlich roh. Vom Klang her zwar filigran und schön ansprechend, mir fehlt aber etwas die Durchsetzungskraft und die etwas das Fette.
Ab der 16er Serie fangen, wie gesagt, die vollwertigen Martins an.
hier ohne Cutaway und Piezo:
https://www.thomann.de/de/martinguitars_d16gt_western.htm
hier mit Cutaway und Piezo:
https://www.thomann.de/de/martin_guitars_dc_16gte_fishman_ppb.htm
Nuin stellt sich die Frage, ob Du den Preamp und das Piezosystem wirklich brauchst. Ich persönlich bin da mehr der Purist und greife zur Mikroabnahme und verschandele meine Akustik ungern mit Elektronik.
Anmerkung zur Martin:
Das Griffbrett ist hier aus Micarta. Das ist
kein echtes Holz, sondern ein Cellulose / Harzgemisch, das ähnliche Klangeigenschaften wie Ebenholz aufweist und auch optisch verblüffend ähnlich aussieht. Dem Klang tut dies hier keinen Abbruch und man hat damit keine Nachteile. Sollte hier nur erwähnt werden, falls mancher hier etwas puristisch reagiert.
Ebenholzgriffbrett gibt es ab der 28er Serie.
Alternative mit besseren Preis/Leistungsverhältnis wäre Taylor:
ebenfalls wieder ohne Pickup:
https://www.thomann.de/de/taylor_310_westerngitarre.htm
und wieder mit Pickup-System:
https://www.thomann.de/de/taylor_310ce_westerngitarre.htm
wieder Fichtendecken/Mahagonikorpus Kombination. Hat wiederum guten, ausgewogenen Klang, dem es an Durchsetzungsfähigkeit nicht fehlt. Kenne hier die Preamp-Version nicht, denke aber, daß Taylor da nichts schlechtes verbaut. War mal kurz in Versuchung, die Gitarre zu kaufen, bin aber dann doch davon abgekommen, da ich eigentlich genügend Akustische besitze ( Martin HD28, Takamine LTD'97 und ne billige Ibanez ).
Sehr empfehlenswert. Bei Taylor bekommt man viel für's Geld.
Dritter Hersteller wäre Takamine:
hier mit einer mit Palisander Korpus und Preamp
https://www.thomann.de/de/takamine_tan16c.htm
Anmerkung: der Boden der Akustik ist massiv Palisander, die Zargen sind laminiert. Ist also nicht komplett vollmassiv wie die anderen. Ist aber meiner Meinung zu vernachlässigen, da die Zargen relativ wenig Einfluss auf den Klang nehmen und, wenn's gut gemacht ist, nichts gegen laminierte Zargen spricht. Bei Takamine wird es gut gemacht. Soviel hierzu.
Takamine baut hervorragende Preamps in ihre Gitarren und gehört sicherlich hier neben Fishman zu den Besten. Klanglich haben mich Takamine in dem Preisbereich eigentlich auch immer überzeugt.
Von der Auswahl der Hölzer ist bei allen drei Herstellern eigentlich ganz gut. Da wird in der Preislage adäquate Qualität verbaut.
Der Unterschied eines Mahagoni/Palisanderkorpus:
Palisander klingt bass-betonter und in den Höhen brillianter, während die Mitten etwas in den Hintergrund rücken. Im Bandgefüge wirst Du dich akustisch mit einer Palisander-Dreadnought wahrscheinlich besser durchsetzen wie mit einer Mahagonigitarre. Man muß den Klang aber mögen. Der Ton springt halt förmlich aus dem Schallloch und es ist manchen etwas zuviel Bass. Da hilft nur Ausprobieren und schauen ob es zur Spielart passt.
Ein Mahagoni-Korpus klingt hingegen schön seidig. Der Klang ist sehr rund und homogen und es drängt sich kein Frequenzbereich allzusehr in den Vordergrund. Kann ab un zu mal im Bandgefüge etwas untergehen.
Wenn es denn günstiger werden soll,...
würde ich eher mal im Bereich Takamine und Lakewood schauen, als bei Martin und Taylor. Für gewöhnlich fangen bei den deutschen Lakewood und den japanischen Takas die Preisbereiche, bei denen man schon qualitativ hochwertigere Hözer bekommt, schon früher an als bei den den amerikanischen Luxusmarken Martin und Taylor.
Für tausend Euro sollte es schon eine vollmassive sein, oder zumindest eine mit massiven Boden und Decke. Auch gibt es hervorragende Akustische von Yamaha, Cort usw. , oftmals vollmassiv und super klingend.
Anspielen:
Deine zukünftige Akustikgitarre solltest Du auf jeden Fall nicht blind kaufen, sondern unbedingt in Ruhe anspielen. Bei einer Akustik merkt man eigentlich schon sehr schnell beim Anspielen, ob die Chemie stimmt. Meistens schon bei den ersten Noten weiß man, ob's paßt oder nicht. Gerade bei den unterschiedlichen Holzsorten, deren Charakteristika, den Korpusformen und der Saitenlage gibt es allerdings so viele Unterschiede, daß ein Blindkauf zu riskant wäre und der Klang in eine ganz andere Richtung gehen könnte, als geplant.