System, Übung um Scalen ideal auf dem Griffbrett zu lernen

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jesusvai
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gitarrist in not!
ich brauch ein paar ratschläge, tipps und übungsvorschläge zum thema scalen, fingersatz (standart 7ton tonleiter bzw modi) und individuelles solospiel. habt ihr systeme, übungen, etc womit ihr die fingersätze, tonleiter, position der töne, übt? es sollte schon spaß machen (ich weiß, ist schwerzu machen;-) ) und mein ziel ist, mich perfekt auf dem griffbrett auszukennen, sprich von jeder position aus zu wissen wo ich bin usw. ich übe schon recht lange, aber perfekt kenn ich mich nicht aus. problematisch ist auch dieser "black-box" effekt, d.h. ich spiel in den scalen rum usw kann mich davon aber nicht lösen-> ich will also richtung improvisation und individuelles solospiel. wer mir helfen kann, vorschläge, (buch-)tipps hat bitte posten!!!
danke schonmal
 
Eigenschaft
 
Wenn du die Positionen (Pattern) der Skalen übst, mach dir einfach immer klar wo die Grundtöne liegen und nimm diese als Ruhepunkt. Ich hab vor kurzem mal die wichtigsten Skalen aufgeschrieben.

https://www.musiker-board.de/vb/showthread.php?t=86186

Wenn du die Pattern nicht einfach nur als Pattern übst, sondern immer als Tonleiter siehst, die bei dem jeweiligen Grundton beginnt, hast du schon ne Menge mehr Übersicht.
Sehr hilfreich ist auch, in allen Tonarten zu improvisieren. Also nicht nur in A und in E sondern alle anderen Tonarten auch. Dabei natürlich mit sämtlichen Pattern, wobei es vielleicht sinnvoll ist, sich zwei Lieblingspattern auszusuchen, mit denen man gerne spielt. Bei mir ist das Pattern 1 und Pattern 4 der Molltonleiter, bzw. Pentatonik. Aber nicht nur in den Pattern bleiben, sondern auch mal in die benachbarten Pattern wechseln.

Sehr hilfreich sind auch Arpeggios. Auch wenn du evtl. nicht so auf Jazz stehst, ist es extrem hilfreich, sich einen einfachen Jazzstandard zu schnappen und die jeweiligen Arpeggios zu üben. Möglichst in einer Lage. Hast du ZB folgene Akkordverbindung:

Am7 - D7 - Gmaj7 - E7

dann versuche die 4 Arps zB in der 5. Lage zu spielen, also ohne Lagenwechsel. Danach zB in der 12. Lage. So bekommt man einen ganz guten Überblick.

Ne tolle Übung ist auch, sich einen Backingtrack zu schnappen und ohne Pause zB 8tel zu spielen. Das aber über das ganze Griffbrett verteilt und natürlich mit der passenden Tonleiter.

Aber immer Geduld haben. Improvisation ist ein nichtendender Lernprozess. Man kann immer irgendwas verbessern.

Gruss,

String
 
Das ist ein guter thread, ich bin immer noch viel zu Pattern-orientiert! Sogar bei arpgeggios (!)
Frage an nen erfahrenen Gitarristen (Stringgod zb.) bei Solo-improvisieren was geht da in euren Köpfen vor

Meine Kopf: Patter 1, Pattern 5, verbinde ich mit nem Slide, Pattern 1 und 2 wieder, Akkordnoten suchen zum ausruhen, pattern 4, arp einbauen, hmm am besten dur, grundton auf der a saite, auch genau ist bund X und dann pattern runter, Pattern 3, Blue Note einbauen, viertelbending (oh, bluesig)....blabla
 
mascara schrieb:
Meine Kopf: Patter 1, Pattern 5, verbinde ich mit nem Slide, Pattern 1 und 2 wieder, Akkordnoten suchen zum ausruhen, pattern 4, arp einbauen, hmm am besten dur, grundton auf der a saite, auch genau ist bund X und dann pattern runter, Pattern 3, Blue Note einbauen, viertelbending (oh, bluesig)....blabla

Das, was Du beschreibst, ist natürlich eine schöne Übung, sich eines vorhandenen Potentials bewusst zu werden und dies entsprechend einzusetzen und wie eine Fremdsprache zu verankern.

Das Ganze dann mit Leben zu füllen und und aufblühen zu lassen, ist eine etwas andere Baustelle. Wieder mal der Vergleich mit Fremdsprache: Du hast lange Englisch gelernt und dabei viel Grammatik gebüffelt und Übungen gemacht. Nun steht der Engländer vor Dir, aber da wirst Du kaum über Satzkonstruktionen nachdenken, sondern munter drauflos reden. Auch mit GEsten und Mimik. Auf einmal fließt es und Du erfindest sogar spontan und kreativ Umschreibungen, für Begriffe, die Du nicht kennst oder die Dir gerade nicht einfallen.

Dies ist der Zustand, den man idealer Weise auch beim freien Spiel erreichen sollte: Potential wird kreativ abgerufen, eingesetzt und variiert - aber nicht statisch aus der Auswendiglernecke runtergeleiert.

Problem ist, sich bewusst in diesen Zustand versetzen zu können, den intellektuellen Anteil sozusagen auf Knopfdruck ausschalten zu können. Es gibt nicht wenige Künstler, die sich so etwas mit Yoga und Meditation angeeignet haben Gerade hast Du noch Stress mit dem Aufbau und dem Veranstalter und einem Lötkolben gehabt - und 10 Minuten später soll der Kopf plötzlich ganz anders funktionieren...

Dazu noch eine schöne Seite, die ich vor einigen Tagen entdeckt habe:

www.ueben-im-flow.de
 
geile Seite :great:
 
ja, hab mich auch schon ganz drinnen vertieft :)
 
danke für die seite, genau sowas hab ich immer gesucht, den ich denke dass diese art von konzentrieren sehr wichtig fürs gefühlsvolle und ausdrucksvolle spielen ist. könnte man sich stunden darüber unterhalten:) aber ich wollte noch etwas wissen: zum thema arpeggios, ich hab mich schon damit beschäftigt, jedoch weiß ich nicht wirklich wie ich damit arbeiten und sie sinnvoll einsetzten soll. sind arpeggios gut zur improvisation oder eher nur interressant sie auf hoher geschwindigkeit (zb eugen's trickbag) "runterzududeln"? kann mir jemand erklären wie ich vorgehen sollte zu lernen und zu üben, wenn ich als ziel frei und uneingeschränkt spielen und mit dem griffbrett umgehen möchte, wissen was ich spieln muss dass es sich so und so anhört wie ich es will, mal salop gesagt. wie soll ich vorgehn um das mal zu erreichen. mir ist klar dass dies nicht von heut auf morgen geht, aber ich will nicht ständig irgendwas machen, dass mich kaum weiterbringt und was ich mir sparen könnte wo ich vielleicht etwas viel effektiveres machen könnte was mir auch wirklich nützt. oder ist gerade das ausprobieren und rumklimpern der schlüssel?
fragen über fragen, danke für die geduld :) und die hilfe!
 
Hans_3 schrieb:
Du hast lange Englisch gelernt und dabei viel Grammatik gebüffelt und Übungen gemacht. Nun steht der Engländer vor Dir, aber da wirst Du kaum über Satzkonstruktionen nachdenken, sondern munter drauflos reden. Auch mit GEsten und Mimik. Auf einmal fließt es und Du erfindest sogar spontan und kreativ Umschreibungen, für Begriffe, die Du nicht kennst oder die Dir gerade nicht einfallen.

Danke Hans, ein sehr schöner Vergleich.

Den werde ich mir zu Herzen nehmen. Weil irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich beim Spielen, speziell beim Improvisieren, viel zu viel mit dem Kopf an die ganzen Skalen und Töne denke. Mein nächstes Ziel ist es, dies mehr und mehr "abzustellen". Ist zwar einfacher gesagt als getan, aber ich bleibe dran. :)
 

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