Synthexwatch: das Original, die Klone, der Thread

Martman
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Willkommen auf Synthexwatch, dem Thread um Italiens berühmtesten Synthesizer und dessen Begleiterscheinungen!

Gerade dieses Jahr könnte um den Elka Synthex was passieren. Aber zunächst mal Stand der Dinge:
  • Der originale Synthex ist auf dem Gebrauchtmarkt unverändert teuer, weil praktisch alternativlos. Beachtlich, was für Preise aufgerufen werden für einen italienischen DCO-Synthesizer, der eigentlich nur als Laser Harp bekannt ist.
  • Von Xils Lab gibt's einen Software-Klon namens Syn'X, vormals Synthix. Aber wenn's von Xils kommt, muß das nicht viel heißen.
  • Die Markenrechte an Elka, GEM und LEM sind unlängst nach Finnland gegangen, und die neuen Rechteinhaber haben im Frühjahr 2015 angekündigt, den Synthex echtanalog wiederzubeleben. Das Spielchen ist sattsam bekannt: Beim Reissue eines Synthesizer-Klassikers spart man sich einen Großteil der Entwicklungskosten, weil man schon Vorhandenes weiterbaut. Selbst um die MIDI-Implementation mußten die sich nicht kümmern, die späten Synthexe hatten das nämlich schon ab Werk. Da wird aber wohl nichts mehr passieren, denn das Crowdfunding, mit dem die Synthex-Neuauflage finanziert werden sollte, ist gescheitert.
  • Etwa zeitgleich hat der Synthex-Entwickler Mario Maggi (auf dessen Kappe auch die Crumar Bits gehen) himself angekündigt, nach mehr als zehn Jahren Entwicklungszeit den Synthex als dedizierten "Nicht-Klon" zurückzubringen – mit der doppelten Stimmzahl, einer GAS-erzeugenden Featureliste und 4 Gehäuseformen. Man kann zwar schon vorbestellen, aber Preise gibt's noch nicht, da war "Elkkäinen" schon weiter.
Wo stehen wir also? Es gibt ein nach wie vor horrende teures Original, ein Reissue mit Originaltechnik, das wohl nicht mehr kommen wird, eine Neuauflage, die weder ein Klon noch schon auf dem Markt ist, und eine Software von zweifelhafter Authentizität.

Wenn aber Super-Mario seine VA-Bombe platzen läßt oder eine andere Software-Klonfabrik (U-he? Gforce?) einen Softsynthex präsentiert – der Thread ist startklar.


Martman
 
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Vom Layout her hat mir der Synthex schon immer sehr gut gefallen.
Sehr strukturiertes, klares Panel, ein goldiger aber brauchbarer Sequencer und ... ein Joystick. Ach ja, ich bin dann doch beim LAM Memorymoog gelandet.
Die Features des Synthex waren damals sehr gut, ein paar auch innovativ. Voll analog, komplett programmierbar, Presets, Keyboard-Split, Sound-Layering, 8 Stimmen, (gefühlte) 500 kg Gewicht, Holzseitenteile - wünscht man sich heute wieder, wenn man das Teil nicht tragen muss.
Vom Sound her klingt er warm und erdig, rauh aber durchaus charmant. Mir fehlt das ... wie soll ich sagen ... Silbrig-edle im Klang, sozusagen die letzten 5%, die ihn zu einem der besten Analog-Polyphonen machen würden.
Die finnische Namensrochade hat mich etwas verwundert: Einerseits konnte man die Rechte erwerben, andererseits war man auf Crowdfunding angewiesen, dass deutlich verfelhlt wurde (ungefähr knapp die Hälfte wurde gezeichnet, wenn ich mich recht erinnere)
Die Maggi-Neuauflage klingt natürlich sehr verlockend. Aber ist die dann analog, weil die Verwendung von "latest technologie" sehr betont wird? Wohl eher nicht.

Immerhin habe ich den original Synthex-Prospekt, den Maggi auch auf seiner Homepage abbildet (auch in Deutsch übrigens). Angesichts des Synthex-Gebrauchtpreises kriege ich allein für den Prospekt wahrscheinlich schon einen Korg Minilogue, oder?
 
Die Maggi-Neuauflage klingt natürlich sehr verlockend. Aber ist die dann analog, weil die Verwendung von "latest technologie" sehr betont wird? Wohl eher nicht.
Nope, Super-Marios Synthex 2 ist ein VA.

Aber wenn er versuchen würde, einen analogen Polysynth mit 16 Stimmen und dieser Featurelist zu bauen, wird das Ding nicht nur größer als ein Andromeda, sondern größer als ein Schmidt. Den vorzubestellen, wäre auch zu riskant, wenn man nicht weiß, ob man vorher die Hypothek aufs Haus kriegt.


Martman
 
...nur wegen Preset 46 über 3000 Möhren auf den Tisch zu blättern ist doch verrückt! :weird:
 
Das Spielchen ist sattsam bekannt: Beim Reissue eines Synthesizer-Klassikers spart man sich einen Großteil der Entwicklungskosten, weil man schon Vorhandenes weiterbaut. Selbst um die MIDI-Implementation mußten die sich nicht kümmern, die späten Synthexe hatten das nämlich schon ab Werk.
Wie kommst Du eigentlich auf sowas? Das ist völliger Quatsch.

Die Technik vom Synthex ist 30 Jahre alt, da kann man nix 1:1 nachbauen. Die Vorstellung ist wunderbar naiv. Die Chips für das MIDI-Interface sind völlig veraltet und der Software-Code so ziemlich wertlos. Die komplette Digitalseite ist völlig veraltet und somit völlig wertlos.

Auf der Analogseite wird im Filter z.B. ein CEM-3320 Chip benutzt. Der wird nicht mehr hergestellt. Beim Chorus wird ein TDA1022 benutzt. Wird auch nicht mehr hergestellt. Einen gleichwertigen Ersatz gibt es für beide nicht und das sind nur zwei Beispiele.

Von wegen ein Großteil der Entwicklungskosten würde weg fallen.
 
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