Synthesizer- und Gitarren-Recording - wie starten?

  • Ersteller Acid Bath
  • Erstellt am
Acid Bath
Acid Bath
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
05.02.24
Registriert
12.11.15
Beiträge
36
Kekse
343
Moin.

Ich bin mir nicht sicher, ob es hierhin passt, aber soweit ich gesehen habe, gibt es keinen Kurzfragen-Thread o.Ä.

Ich bräuchte kurz Hilfe bei folgendem Sachverhalt:

Ich möchte mir einen Microbrute kaufen. Ich bin Gitarrist, habe aber schon lange den Wunsch, einen Synthesizer zu erwerben. Ich möchte das Gerät zunächst für Homerecording nutzen und ein paar Experimente in Richtung Drone etc. starten. Meine Frage: wie nehme ich die Klänge des Synths in meine DAW (Reaper) auf? Ich bin technisch nicht sehr begabt und daher für einfache, aber dennoch funktionable Lösungen sehr zu begeistern :D. Für Gitarrenaufnahmen verwende ich einen Fender Mustang 1, der via USB mit dem Rechner verbunden wird. Könnte ich den Amp auch für den Synth verwenden? Färbt das Amp-Modeling zu stark (auch wenn man einen recht cleanen, neutralen Amp auswählt)? Vorteil wäre, dass man die digitalen Effekte mitverwenden könnte. Oder soll ich lieber ein zusätzliches Interface kaufen? Und wenn ja, welches?

Also simpel gefasst: wie nehme ich den Synth in meine DAW auf und was brauche ich dafür, was ich nicht schon besitze?

Vielen Dank schon einmal. (Und falls es woanders besser hinpasst: auch Dank fürs Verschieben.)
 
Eigenschaft
 
Da hättest du am Besten einen neuen Thread aufgemacht. ;)

Ich würde mir an deiner Stelle ein kleines Interface kaufen. Da gibts in der 100-200€ Klasse schon sehr viel Auswahl, wo du nach Ausstattung wählen kannst. Für diesen Zweck ist der Hersteller dann eher nebensächlich. Ich persönlich habe mit M Audio und Focusrite gute Erfahrungen gemacht. Oft gibt es ein Software Paket dazu, was auch einen Ausschlag geben kann. Wenn du auch mal Stimmen oder generell mit Mikrofon aufnehmen willst, dann auf jeden Fall eins mit zumindest einem XLR Eingang.
 
Lieben Dank für deine schnelle Antwort. Ich war mir ob des Hybridcharakters der Frage(n) (Synth in Gitarrenamp - Recording) wirklich nicht sicher, wo es hin soll :)

Ich bin durchaus bereit, ein wenig Geld in die Hand zu nehmen, bin aber auch nicht böse, wenn das "Problem" so kostengünstig und dennoch funktionabel wie möglich gelöst wird. Ich weiß halt nicht, ob zum Ausprobieren nicht auch der Gitarrenamp reicht, deswegen hoffe ich auf jemanden, der so etwas sagt wie "Ja, kann man machen" oder "Nein, auf keinen Fall".

Und weil ich wirklich keine Ahnung von Technik habe, nehme ich auch gerne konkrete Tipps für Interfaces an. XLR brauche ich eigentlich nicht und zusätzliche Software tendenziell auch nicht. Mir geht es zunächst nur darum, Ideen festzuhalten und zu experimentieren. Vielleicht wird das später, sollte es ernster werden, auch in einen Bandkontext übertragen, aber da hätte ich Leute, die technisch fitter sind.

Edit: Vielleicht ist ja ein Moderator so nett und gliedert die Diskussion aus. Hat ja wirklich nichts mit dem Microbrute zu tun. Danke!
 
Ich bin durchaus bereit, ein wenig Geld in die Hand zu nehmen, bin aber auch nicht böse, wenn das "Problem" so kostengünstig und dennoch funktionabel wie möglich gelöst wird. Ich weiß halt nicht, ob zum Ausprobieren nicht auch der Gitarrenamp reicht, deswegen hoffe ich auf jemanden, der so etwas sagt wie "Ja, kann man machen" oder "Nein, auf keinen Fall".
In dem Fall:

Ja, kann man machen. :)

Grundsätzlich verfügt der Microbrute über einen 6,3mm-Klinkenausgang, ebenso wie deine Gitarre. Folglich kannst du einfach deine Gitarre ausstecken und das Kabel stattdessen in den Microbrute stecken. Dessen Sound würde dann also an deinem Verstärker ankommen und könnte genauso aufgenommen werden wie deine Gitarre.

Allerdings würde ich das nicht empfehlen.

Der erste Grund sind die unterschiedlichen Ausgangspegel von Gitarrentonabnehmern (sehr leise) und Synthesizern (ziemlich laut). Bevor du also deinen Verstärker anschließt, solltest du den Microbrute erst einmal stummschalten und die Lautstärke dann ganz langsam aufdrehen, da kann es ziemlich schwierig sein, die Lautstärke so zu balancieren, dass sie hoch genug ist, um sie zu hören, aber gering genug, damit der Amp nicht gnadenlos übersteuert wird.

Der zweite Grund ist, dass ein "neutraler" Gitarrenamp nicht wirklich neutral ist. Gitarrenamps färben den Klang bewusst, weswegen das DI-Signal einer Gitarre auch selbst bei "neutralen" Einstellungen anders klingt als das, was aus dem Amp kommt. Das macht bei E-Gitarren durchaus Sinn, aber bei anderen Instrumenten kann das ziemlich unschön klingen. Ich würde mal schauen, ob dein Mustang vielleicht die Möglichkeit hat, die Verstärker- und (vor allem) Speakersimulation auszuschalten, ansonsten würde das den Klang des Microbrute ziemlich verfälschen. Kritisch ist bei Drones vor allem, dass Gitarrenverstärker den ganz tiefen Frequenzbereich oft vernachlässigen, wo ein Synthesizer wie der Microbrute aber ziemlichen Druck erzeugen würde.

Es gibt - gerade im Industrial- und Noise-Bereich - durchaus auch Synthesizer, die mit Gitarren-Effekten und -Verstärkern verzerrt werden, aber da sollte das Equipment dann schon harmonieren, ansonsten klingt das eher kraftlos. Ob das bei deinem Mustang der Fall ist, kann man im Voraus nicht sagen, aber mit einer wirklich neutralen Aufnahmemöglichkeit hast du da mehr Möglichkeiten.

Wegen den Effekten würde ich mir übrigens keine Sorge machen. Von Hall, Delay und Konsorten gibt es in Software-Form wirklich genug, auch kostenlose. Zumal man das meistens eher beim Abmischen und nicht bereits bei der Aufnahme hinzufügt, da man das ansonsten noch mal von vorne aufnehmen kann, wenn man später erkennt, dass man sich verschätzt hat und es doch zu verwaschen klingt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
I

Es gibt - gerade im Industrial- und Noise-Bereich - durchaus auch Synthesizer, die mit Gitarren-Effekten und -Verstärkern verzerrt werden, aber da sollte das Equipment dann schon harmonieren, ansonsten klingt das eher kraftlos. Ob das bei deinem Mustang der Fall ist, kann man im Voraus nicht sagen, aber mit einer wirklich neutralen Aufnahmemöglichkeit hast du da mehr Möglichkeiten.

Perfekt, vielen Dank für deine Ausführungen, das klingt alles sehr schlüssig. Zu dem zitierten Teil: eben jene Nutzung von Gitarrenpedalen habe ich sowohl in der Praxis, als auch in diversen Youtube-Videos schon gesehen. Standalonepedale (Delay, Reverb, Overdrive) habe ich eh und wollte damit ein bisschen spielen.

Dann wäre nur noch die Frage offen, welches Interface erworben werden könnte. Wie gesagt, ich habe keine Ambitionen über den Anschluss des Synths hinaus. Es wäre nur fürs stille Kämmerlein und würde auch nicht groß bewegt werden. Für größere Aufgaben kenne ich zum Glück Leute, die da mir gegenüber einen riesen Kompetenzvorsprung haben :)
 
Der erste Grund sind die unterschiedlichen Ausgangspegel von Gitarrentonabnehmern (sehr leise) und Synthesizern (ziemlich laut).
ein ziehmlich verbreiteter Irrtum
ich habe mal meinen passiven Bass gemessen: 300mV bei mittlerem Finger-Anschlag, > 1V bei hartem Plek Dengeln
das schaffen auch viele Humbucker Gitarren problemlos

cheers, Tom
 
Er schreibt doch "Synthesizer".
 
gut, dann ist ab heute ein Ausgangspegel von 700mV für mich 'ziehmlich leise' - wieder was gelernt ;)

cheers, Tom
 
Ich steh am Schlauch. :)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben