Synthesizer/Drumcomputer ==> Liveproblematik

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Hello!

Gleich vorab: ich bin eigentlich Ebasser :m_git2:, bin aber ganz gut eingelesen in die Grundlagen der elektronischen Musik.
Ich bin aber kein Keyboard-Profi, darum verzeiht mir meine vielleicht naive Frage.
:engel:

Die Sache ist die:
Meine Elektronikband (bestehend aus Synthesizer, Drumcomputer, Vocals und EBass) hat bisher alle Nummern komplett live gespielt.
Das heisst es gab keine Samples, Spuren vom Band, etc...

Da man dadurch natürlich gerade live doch ziemlich schnell an die Grenzen stösst und ich künftig gerne mehr Sampels einbauen würde, interessiert mich einfach wie ihr das handhabt.


Aus meiner Sicht gibt es denke ich 2 Herangehensweisen:
1) Das Fundament (Loops oder wie man das auch immer nennen mag...) kommt vom Band.
Live werden darüber noch Overdubs gelegt / Fills gespielt /etc...

2) es wird wie bisher alles Live gespielt, zum Anfetten werden aber über ein Pad Sampels angetriggert.


Die erste Variante ist (denke ich) die häufigere.
Der Vorteil ist, dass auch Automatisation von Effekten und generell die Komposition perfekt vorbereitet werden kann.
Nachteil ist, dass da kein Eingreifen mehr in Echtzeit ist (Sängerin verpasst Einsatz und man landet im Chaos).
Wie sychronisiere ich vorbereitete Loops mit Overdub-Synth (externe Midiclock / Midiclock aus der Software/ )?
Kann ich da live noch mit Effekten eingreifen?
Was für Software ist da empfehlenswert (wenn möglich nicht Mac, vorzugsweise Linux)?


Die zweite Variante hat den Vorteil des Livespielens, weil einfach alles in Echtzeit geschieht. Der Nachteil ist, dass man trotz Tiggerpad sehr in den Möglichkeiten beschränkt ist.
Was für Geräte verwendet ihr hierfür?


Wie geht ihr selbst vor?

:hat:
 
Eigenschaft
 
Eine Variante ist irgendeine Art Pattern Basierten Sequenzer zu verwenden. Das kann Hard- oder Software basiert sein.

Bei Software ist Ableton Live die gängigste DAW dafür. Hier kann man Szenen (Intro, Strophe, Ref,...) mit beliebig vielen Midi/Audio Spuren anlegen. Diese Szenen können dann nach Wunsch abgespielt werden. Entweder nur einmal, oder x mal geloopt, oder ewig geloopt. Im letzten Fall muss man manuell auf die nächste Szene schalten, was taktgenau auf die nächste eins passiert. Das heißt man ist hier nicht an einen fixen Songablauf gebunden. Soweit ich weis kann auch FL Studio und Bitwig patternbasiert arbeiten. Musst du dich schlau machen. Auf jeden Fall kann NI Machine das auch.

Hardwaremäßig gibt zb den Korg Electribe. Wie das da funktioniert weis ich allerdings nicht. Ich selbst verwende eine MPC1000 mit JJOS 2XL für Klick und Backings. Funktioniert im Grunde auch wie Ableton, nur halt nicht so übersichtlich, dafür aber Standalone als Hardware.
 
Danke Duplo!
"Pattern basierter Sequenzer" klingt genau nach dem, was ich suche!

Ich bin noch ein wenig unschlüssig ob es Hard- oder Software sein sollte.:gruebel:

Bedienbarkeit und Robustheit ist natürlich bei Hardware besser, aber wenn 4 Leute parallel basteln dann würde das wiederum für Software sprechen.
Ausserdem ist natürlich die Redundanz da besser, weil man die Software auf mehreren Laptops installieren könnte.

Ableton ist mir natürlich ein Begriff, aber ich hab mich noch nie im Detail damit beschäftigt.

Da ich selbst eher in der Linuxecke zuhause bin, wäre mir entsprechende Software natürlich am sympathischsten.
Mit LMMS spiele ich mich schon länger herum, allerdings ist mir das zu Midi-lasstig und zu wenig Audio.

Möglicherweise wäre da Rosegarden sinnvoller, aber da habe ich mich noch nicht richtig eingearbeitet.

Ableton läuft glaube ich auch unter Windows.
Eventuell könnte man das über eine Emulation auch unter Luinux zum Laufen bekommen.
Die Frage ist natürlich ob das schlau ist, hinsichtlich Latenz und Laufstabilität.:confused:
 
Das würde ich dir gar nicht empfehlen. Hab das selbst mal probiert, Windows Audio Software zum Laufen zu bringen. Linux ist super für die tägliche Arbeit. Hab selbst ein Ubuntu am Wohnzimmer Laptop. Für professionelle Audio Anwendungen ist es leider mangels Treiber und Software nicht brauchbar.

Besorg dir einen halbwegs aktuellen Laptop, egal ob Mac oder Win. Wenn du nur Audio Spuren abspielen willst muss er weder sonderlich schnell noch extrem viel RAM haben. Schaden tuts natürlich nicht.

Eins noch zu Ableton Live: Das Umschalten zwischen zwei Projekten geht weder schnell noch praktikabel auf der Bühne. Man sollte also alle Songs und damit alle Szenen in ein Projekt packen. Das kann dann schon recht viel und somit unübersichtlich werden. Man kann allerdings Szenen farblich markieren. Gebe ich nur zu bedenken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau das macht mir auch ein wenig Kopfzerbrechen.

Manche Linux-Programme wie Hydrogen funktionieren wirklich gut und auch sehr stabil.
Allerdings ist natürlich ein Unterschied zwischen schlankem Drumlooper und fetter Audio-Midi-Anwendung.
Hmm...

Ich habe mich schon jahrelang gefragt, warum viele Leute ihr Songs in einer einzigen Projektdatei zusammenlegen.
Wegen dem Laden ist das also!
:facepalm1:


Wenn ich das ganze noch simpler gestalte und würde ich mich auf ein komplettes Playback beschränken und übertrieben gesagt per MP3-Player/CD/etc... abspielen, dann hätte ich das Problem, dass Synthesizer nicht synchronisiert ist.
Bei klassischen Analogsynths wäre das aber wahrscheinlich auch nicht tragisch, oder?


Wie schaut es bei MPCs aus? Wie intuitiv bedienbar sind die?
Muss ich da alles auf der MPC einspielen oder kann ich da am PC vorbereiten und dann auf die MPC übertragen?
 
Also wenn man pro Song ein paar Backings braucht geht das sehr schnell. Man ladet die Samples und legt sie auf ein Pad. Dann in der Sequenz auf Aufnahme drücken und das Pad auf die eins auslösen. Ich quantisiere das dann noch sicherheitshalber. Eine Sequenz entspricht da einer Szene (Intro, Stophe,...). Dann kann man mit dem Song Mode Sequenzen beliebig aneinander reihen.

Das praktische bei der MPC ist, dass sie alles was benötigt ist in den RAM ladet und dann die Songwechsel sofort gehen. Vorrausgesetzt es ist genug RAM vorhanden.
 
Das mit der MPC klingt sehr praktisch!

Eine ganz blöde Frage:
Der Keyboarder hat einen Korg X50, also eine Workstation.

Es wäre doch theoretisch möglich, das Gerät als Pattern Sequenzer zu verwenden, oder?
Ich meine damit, dass das Haupt-Backing autonom von Gerät gespielt wird und da noch Overdubs drübergespielt werden können.
Wäre das möglich?
Oder ist davon eher abzuraten?

Ich nehme an, dass das direkte Arbeiten im Gerät eher mühsam sein wird. Oder spricht da sonst etwas dagegen?



Eine andere blöde Frage:
Könntet man theoretisch Cubase auch als Patternbasierenden Sequenzer verwenden?

Ich würde natürlich gerne zuerst mit bereits vorhandenen Equipment herumspielen, bevor ich einen Grosseinkauf starte ...:)
 
Klar.

Cubase kann das nicht. Der Clou beim patternbasierten Sequenzer ist, dass man irgendwann im Takt den Befehl gibt und dann aber erst auf die nächste eins weitergeschalten wird. Ich denke die X50 kann das auch nicht. Weis ich aber nicht. Eine andere Möglichkeit wäre, auf der Workstation alle Patterns laufen zu lassen und dann mit Mute\Solo zu arbeiten. Hier muss man halt recht genau auf der eins sein. Ich glaube auch, dass eine dezidierte Hardware immer besser ist. Also MPC, Electribe, Elektron Octatrack, usw.

Der Vorteil von Ableton ist, dass man hier Automationen für Volume, Pan, Effekte usw. einbinden kann. Live ist halt genau dafür gemacht und der Workflow ist darauf ausgerichtet. Nachteil: Laptop auf der Bühne.
 
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Grübel...

So extrem paranoid wie ich bin, hätte ich natürlich immer alles gerne 8fach redundant und in einem offenen Format, damit ich auch in 40 Jahren noch die selben Nummern spielen kann...

So Live-Automationen mit FX oder Pan wären natürlich schon wünschenswert.

Ich werde das mit der X50 mal abchecken ob da etwas interaktiv zu machen ist...


Machst du etwas mit dem Fii zusammen? Sehr cool!
 
Ja, ich spiel in seiner Band, die drei, viermal im Jahr die er mit Band spielt. Is lustig. :)
 
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Eine ganz blöde Frage:
Der Keyboarder hat einen Korg X50, also eine Workstation.

Es wäre doch theoretisch möglich, das Gerät als Pattern Sequenzer zu verwenden, oder?
Der X50 ist keine Workstation, sondern einfach nur ein Klangerzeuger. Einen wie auch immer gearteten programmierbaren Sequencer gibt's nicht.


Martman
 
Dachte ichs mir doch! :)
 
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Momentan erlebe ich Wechselbäder der Gefühle - zwischen "Yeah Baby, das ist DIE Lösung" und "WTF?, soetwas gibt es auch"...
:bang:

Der Keyboarder hat noch seinen alten Triton LE.
Der wird glaube ich als Workstation bezeichnet. Könnte der als Pattern-Sequenzer eingesetzt werden?
Leider ist der schon zweimal live ausgefallen und beim Service wurde aber kein Fehler gefunden...

Einen wie auch immer gearteten programmierbaren Sequencer gibt's nicht.
Sorry, da blicke ich jetzt nicht ganz durch.

Meinst du es gibt gar kein Sequenzer-Hardwarekasterl (oder Software), mit dem ich den X50 fernsteuern könnte?? :eek:


Danke für eure Geduld. :hail:
 
Nein, die X50 hat keinen Sequenzer. Selbstverständlich kannst du sie von jedem Hard- oder Software Sequenzer aus per Midi ansteuern.
 
Zum Thema Linux-Audio: die Stabilität der Treiber ist nicht das Problem, nur gibt es für viele Interfaces keine Linux-Treiber. Das heißt, man muss, zumindest wenn man Multi-Channel I/O mit ordentlichem Herstellersupport haben will, tief in die Tasche greifen und sich ein Interface von RME oder Focusrite kaufen. Für reines Playback reicht aber u.U. auch ein einfaches Behringer UCA-202.


Auf der Softwareseite gibt es seit neuesten als Pattern-basierten Sequenzer Bitwig, das von Anfang an für Windows, OS X und Linux erschienen ist. Das ist allerdings auch nicht billig.

Wenn du auf Open Source bauen willst, kannst du dir mal seq24 anschauen. Das ist ein Pattern-basierter Sequenzer, kann aber nur MIDI. Damit könnte man aber z.B. Hardware-Workstations ansteuern (und falls diese Sample-RAM haben, auch Samples abfeuern). Das Programm ist allerdings recht ideosynkratisch zu bedienen und wenn man es dem eigenen Workflow anpassen will, muss man recht viel in Textdateien konfigurieren. Dann kann man es aber ziemlich gut über alle möglichen Controller steuern. Aber für schnelle Erfolgserlebnisse ist es wohl nicht geeignet.
 
Der Keyboarder hat noch seinen alten Triton LE.
Der wird glaube ich als Workstation bezeichnet. Könnte der als Pattern-Sequenzer eingesetzt werden?
Leider ist der schon zweimal live ausgefallen und beim Service wurde aber kein Fehler gefunden...
Ich kenn die Tritons jetzt weniger. Die sind definitiv, sofern "Triton" (oder "Karma") und nicht "Taktile" drauf steht, Workstations gemäß der Definition, haben also einen eingebauten Sequencer.

Sorry, da blicke ich jetzt nicht ganz durch.

Meinst du es gibt gar kein Sequenzer-Hardwarekasterl (oder Software), mit dem ich den X50 fernsteuern könnte?? :eek:

Ich meine, es ist keiner im Gerät eingebaut. Und wenn kein Sequencer eingebaut ist, ist es keine Workstation.


Martman
 
Hello Leute!


Nach einiger Recherche habe ich die Einsicht erlangt, dass für unsere Zwecke scheinbar echt kein Weg an Ableton vorbeiführt.
Mit einer Demoversion spiele ich mich gerade herum und es schaut eigentlich ganz vernünftig aus.

Folgende Punkte interessieren mich noch, bevor ich wirklich produktiv einsteige und unsere Songs einarbeite:

Welche Auflösung würdet ihr empfehlen:
reichen 44kHz mit 16bit?

Wir haben Einzelspuren aus des Studio von unterschiedlichen Alben.
Ich bin mir nicht sicher, ob die die selbe Auflösung haben (ich glaube es waren 48kHz und ).
Ich nehme an, dass ich das entsprechend vorher konvertieren müsste, damit ich das in ein Projekt werfen kann, oder?
Dabei muss ich dann natürlich den kleinsten gemeinsamen Nenner nehmen (d.h. "schlechteste Auflösung")
 
Konvertieren sollte Ableton übernehmen. Ich würde auf der Bühne auch 44khz und 16bit fahren.

Jetzt noch einen passenden Controller. ;)
 
Yes Baby!
Das sind ja gute Nachrichten!

Im Proberaum kugelt ein Controller herum, ich glaube es ist ein Korg Nano Kontrol (1 oder 2):

KorgNanoKontrol%20czarny.jpg



Ich denke, der sollte für den Anfang mal reichen, oder?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Achja, der Keyboarder hat mir geschrieben, dass er sich einen Roland SP404SX gekauft hat.

Das heisst wir haben jetzt Hardware und Softwarelösung, sofern der Roland für unsere Samplingzwecke geeignet ist. :rock:
 

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