Synful Orchestra - Ist Synthese ein Weg aus "immer mehr GB"?

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Mausgatt
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Hallo in die Runde!

Vor einigen Monaten bin ich das erste Mal auf dieses Thema gestoßen. Ein Freund von mir meinte, dass durch die immer besser werdende Rechnerleistung der PC mittlerweile in der Lage ist, anstatt Samples abzuspielen, Töne rein syntetisch zu erzeugen und das dann auch noch toll und echt klingt. Synful erzeugt wohl ein solches Orchester ohne ein einziges Sample als Grundlage zu haben. Der Freund meinte sogar, dass auf kurz oder lang die sample basierten "klassischen" Instrumente (Orchester, Klavier usw.) ein Auslaufmodell wären. Mutige Aussage.

Die Soundbeispiele auf der Homepage von Synful hören sich ja auch gigantisch an und zudem so was von echt (finde ich). Aber ich habe zwischenzeitlich bei einem Bekannten dann mal das Ganze selber spielen dürfen. Da fand ich das nicht mehr wirklich so dolle. Vielleicht werde ich mir mal die Trial-15 Tage-Version laden (obwohl: mittlerweile habe ich ja schon ein Sample-Orchester).

Wenn so was klappen könnte, bräuchte man nicht mehr diese zig GB großen Liberies, sondern nur noch gute Software.
Vienna geht ja genau den anderen Weg und liefert immer mehr fein abgestimmte Samples (plus Software, die diese Samples imeer besser und "menschlicher" abspielt).

An anderer Stelle hier im Forum wurde mir gesagt, dass mittlerweile die meisten Liberies beides machen. Zwar samplebasiert, dann aber vieles mit Hilfe von Synthese berechnet.

Hat jemand Erfahrungen mit diesen ausschließlich syntetisch erzeugten Tönen gemacht? Oder haltet Ihr diesen Weg sowieso für den flaschen?

Bis später

Mausgatt
 
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ich fand die Idee das Anbieters ausgesprochen cool...
allerdings sind das (wie ich es verstanden habe) tatsächlich Samples, nur eben von 'String Machines' und ähnlichen Synths bzw entsprechende Patches aus der Analog-Welt.
Würde ich auch nicht als Ersatz der grossen Orchester-Libraries interpretieren, sondern eher als alternative Klangfarbe.
Virtuelle Analog Synthese in Orchesterstärke ist (auf PCs) noch weit jenseits aktueller Rechenleistung.
(mach mal ein String-Quartett in DIVA mit hoher Auflösung) ;)

cheers, Tom
 
... also im Internet wird immer wieder gesagt, dass Synful komplett ohne Samples auskommt (Speicherplatz auf Festplatte 200 MB verlangt Synful. Da passen inkl. Software wenig Samples rein). Meine Hand würde ich für diese Aussage aber nicht ins Feuer legen. Die Soundbeispiele auf der Homepage deuten auch darauf hin, dass man zumindest vorhat, Orchester möglichst originalgetreu abzubilden. Wie gesagt, die Beispiele finde ich quasi bombastisch gut. Aber wenn ich tagelang "programmieren" muss, um solche Ergebnisse zu bekommen, ist das auch nichts für mich. Denn Soundbeispiele sagen nicht so viel aus, da man nicht weiß, wie viel Arbeit man in diese Beispiele gesteckt hat.

Bis bald

Mausgatt
 
stimmt, das habe ich dann seinerzeit missverstanden - da hatte jemand nur die Bibliothek und Beispiele verlinkt.
Es ist tatsächlich kein Sampler im klassischen Sinn, aber dennoch sample-basiert.
So wie sich das liest, ist es eine ähnliche Technologie, wie sie bei den Realtracks in BiaB oder bei Sample Modelling eingesetzt wird.
Man synthetisiert aus indexierten Audio-Fragmenten.

cheers, Tom
 
... man nimmt also "atomatisierte" Samples und baut und syntesiert den Ton dann neu zusammen. Klar, die Schnipsel würden dann nur wenig Speicher verbrauchen. Den Rest kann dann der PC hinzurechen.

Richtig verstanden?
 
ich glaube da wird gar nicht viel dazugerechnet - der Trick besteht in erster Linie im Glätten der Übergänge.
(was natürlich nicht unbedingt trivial ist)
Mit klassischer Sampler-Technologie liess sich das wegen des geringen Speichers und seinern relativ hohen Zugriffszeiten nicht realisieren.
Meist hat man für die Artikulation mit Hüllkurven und Filtern gerechnet, teilweise analog (EMU, Korg DSS-1) mit imho immer noch beeindruckenden Ergebnissen.
Rolands LA Synthese arbeitete mit gesampeltem attack und synthetischer decay-Phase, bei der Korg S3 sind beides Samples, die sich wahlweise zusammensetzen lassen. Ein Drum-Sound besteht da aus head und shell.
Von den genannten 'Sax-Brothers' kenne ich Demos mit dem Akai Wind-Controller, das klingt schon sehr 'echt'.
(wobei Sax ja eine bekannt harte Nuss ist...)

cheers, Tom
 

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