Sweep Picking verursacht Gelenkprobleme ...

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Hallo!

Vor ein paar Monaten habe ich mich mal wieder an das Thema Sweep Picking gesetzt und endlich mal echten Erfolg erlebt. Leider habe ich den zu einem gewissen Preis erkauft. Ich habe über etwa 2-3 Wochen hinweg immer solche Muster geübt:

e--15p12-------------------------15p12---------
h----------13----------------13-------------13-- [...]
g---------------15--12h15----------------------


e--17p12-----------15p12----------13p12-----------
h----------13----------------13--------------13------- [...]
g---------------15---------------15--------------15---


Besonders als ich diese Muster in höhere Lagen verschoben habe, habe ich dann mit extrem gekrümmtem Zeigefinger gespielt. Teilweise über 6-8 Stunden. Im Nachhinein kommt mir das jetzt sehr dämlich vor, aber ich wusste es halt net besser ...
Tja, irgendwann tat dann das zweite Zeigefingergelenk (von der Fingerspitze aus gesehen) bei jedem Übungsanfang kurz ein bischen weh, was sich aber beim weiteren Üben legte. Als ich den Schmerz dann auch außerhalb der Übungszeit bemerkte, brach ich die ganze Sache erstmal ab.
Nach zwei Tagen merkte ich keinen Schmerz mehr im Gelenk - nur noch ein winzig leichtes Ziehen, wenn ich über das Gelenk strich. Keine Druckempfindlichkeit, nix - nur darüber Streichen löste ein sehr leichtes, kribbelndes Schmerzempfinden aus. Innerhalb von 3-4 Wochen hat sich daran nix geändert.

Vor 2 Tagen habe ich mich dann mal wieder ans Sweepen rangesetzt und mir gedacht, dass der Schmerz von der starken Krümmung des Gelenks kam. Ich habe das Gelenk zur Sicherheit jetzt noch zusätzlich getaped, so dass ich den Finger nur noch bis zur Hälfte des Bewegungsspielraums abknicken kann - spielen geht wunderbar, Schmerzsituation verändert sich nicht. Liegt sicher auch daran, dass ich diese und ähnliche Muster mittlerweile über den Hals verschiebe und auch mal auf tieferen Saiten spiele. Werde also erstmal weitermachen.

Kommt das Problem vielleicht irgendwem hier bekannt vor? Wisst ihr, was das sein könnte? Ich will erstmal nicht zum Arzt gehen, weil die Beschwerden kaum nennenswert sind und Ärzte erfahrungsgemäß sowieso keine Ahnung von spezifischen Problemen (z.B. im Gitarrenspiel oder Sport) haben.
 
Eigenschaft
 
...
Ich will erstmal nicht zum Arzt gehen, weil die Beschwerden kaum nennenswert sind und Ärzte erfahrungsgemäß sowieso keine Ahnung von spezifischen Problemen (z.B. im Gitarrenspiel oder Sport) haben.

Ironischerweise passt das geradezu wunderbar zu der Tatsache, dass die meisten Musiker erfahrungsgemäß keine Ahnung von spezifischen Krankheitsbildern haben (in anderen Worten: geh' zum Arzt!).

Gruss
TheMystery
 
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Hi!

Ich würde dir ja echt zustimmen, aber meine Erfahrung sagt was anderes. Ich kann die Reaktion des Arztes halt schon jetzt vorhersehen .... zuerst ein bischen gespielte Professionalität und dann der Rat, absolut wirkungsloses Voltaren draufzuschmieren und nicht mehr zu spielen, weil jede Art von Tätigkeit sowieso viel zu gefährlich ist. Gut, bei Instrumenten kann ich es nicht ganz abschätzen, aber im Sport ist es auf jeden Fall immer so, dass man lieber auf einen erfahrenen Sportler, als auf einen Arzt, hören sollte, sofern man sich schnelle Heilung erhofft. Kommt sicher auch auf den Arzt an, aber wenn man sehr selten was hat, kennt man eben auch net so viele.

Ich werde wohl trotzdem hingehen, aber ich dachte, ich frage hier lieber mal ... vielleicht hat ja einer einen zündenden Erlebnisbericht, der mir viel Rennerei erspart.
 
das was Du beschreibst kommt mir sehr bekannt vor. allerdings höchstens über ein paar tage von wirklich zu vielem spielen. wenn sich das bei Dir über wochen hinzieht stimmt was nicht -> ab zum arzt und eine überweisung für einen orthopäten holen. zur not zu mehreren gehen.

geh lieber auf nummer sicher und laß Dir bei so etwas heiklem nicht von wildfremden menschen im internet "helfen" !!! das hier ist das musiker, nicht das arzt-board...

gruß
 
Die Rennerei wird dir per Ferndiagnose Niemand ersparen können! Da in deinem "Problemgebiet" sowohl neurologische, als auch muskuläre bzw. die Sehnen betreffende Ursachen durchaus häufig auftreten, ist die Differentialdiagnostik kaum zu umgehen. Sollte sich das bei dem Allgemeinmediziner deiner Wahl wirklich so wie oben angedeutet abspielen, rate ich dringend zu einem neuen Hausarzt.
Falls deine "Prognose" über den Arztbesuch allerdings wohlwollend übertrieben sein sollte, verweise ich darauf, dass eine gute und genaue Diagnostik zu nicht unerheblichen Teilen immer auch von der Mithilfe des Patienten abhängt. Mithilfe ist in diesem Fall dahingehend zu verstehen, dass man die Art und den Umfang der Belastung (also der Sweepübungen) so genau wie möglich demonstriert, sowie den genauen Zeitablauf der Schmerzwahrnehmung und die darauf erfolgten Massnahmen rekonstruiert....

Gruss
TheMystery
 
Hallo und dnake für eure Antworten!

Ich habe mich entschlossen, morgen nach Orthopäden in meiner Umgebung zu recherchieren und mich zu erkundigen, welcher Erfahrung mit Musikern hat. Dann muss ich mich wenigstens nicht ganz auf Gedeih und Verderb irgendeinem Placebo verschreibenden Quacksalber ausliefern.

@Mystery
Ich habe nicht übertrieben ... wenn ich noch eimal das Wort Voltaren aus dem Mund eines Arztes höre, werde ich wahrscheinlich an die Decke gehen. Kann natürlich auch sein, dass ich Pech hatte, aber mir scheint, dass dieses Vorgehen bei Ärzten echt gebräuchlich ist.

Naja, ich danke euch trotzdem!

Kennt ihr vielleicht ein Buch, in dem Handhaltungen gut erklärt werden? Will mir nämlich für die Zukunft gerne solchen Stress ersparen ... Ich meine zwar, das Problem richtig erkannt und die Haltung angemessen geändert zu haben, aber sicher kann man als Autodidakt wohl nie sein.
 
In diesem Fall rate ich dann wirklich dringend, dir einen neuen Hausarzt zu suchen! Ironischerweise tendieren nämlich Viele dazu, die ärztliche Kompetenz als Konstante zu antizipieren, während beispielsweise im gleichen Kontext der Kfz-Werkstatt "des Vetrauens" bei wahrgenommener (oder sogar vermuteter) Inkompetenz sofort eben jenes Vertrauen entzogen würde.
Vielleicht hörst du dich einfach mal in deinem Bekanntenkreis um, ob dir da jemand einen Allgemeinmediziner empfehlen kann...

Gruss
TheMystery
 
Heyho, ich dachte, ich schreibe nochmal, was jetzt passiert ist.
Das Problem hat sich, etwa 2 Wochen nach meinem Post hier verflüchtigt und ich habe seitdem keine Probleme mehr. Der Hauptgrund dafür war, dass ich bei schnellen Läufen und besonders beim Sweepen jetzt immer meine Haltung ändere. Ich spiele sowas jetzt nur noch mit Daumen hinten am Gitarrenhals und den Wurzeln der 4 anderen Finger parallel zu den Saiten. Ist, so weit ich weiß, die Haltung für klassische Gitarrenspieler. Dies scheint nahezu den ganzen Druck von den Gelenken zu nehmen, auch wenn es anfangs ein wenig ungewohnt war. Super ist, dass ich mich jetzt fast ein wenig kontrollierter bei den Bewegungen fühle und die reichweise immens verlängert ist. Dumm ist, dass ich zum benden jetzt immer die Haltung wechseln muss, weil ich so nicht anständig zupacken kann. Bin jedenfalls überglückglich, dass es weg ist ... letztendlich hat es mir wohl sogar genutzt, weil ich eine andere nützliche Haltung verinnerlicht habe.
 

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