Swamp ash geht zur Neige

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Gast174516
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Sehr lesenswert:

https://www.scientificamerican.com/...d-roll-as-prized-guitar-wood-shortage-looms1/

Fender wird swamp ash nur noch im CS/MB-Segment anbieten. Die geliebte Sumpfesche wird rar und damit künftig (sehr) teuer werden, womit eine Ära im E-Gitarrenbau zu Ende geht.
Bin froh, noch ein Federgewicht ergattert zu haben :)
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(1.8 kg)
 
Eigenschaft
 
Das ging aber vor Monaten (Jahren?) schon mal durch die Presse. Habe zum Glück vor 2 Jahren noch einen großartigen Roasted Swamp-Ash Stratbody von Warmoth ergattert. Die bieten das aber auch nach wie vor an, Swamp Ash ist 20$ teurer als Alder, Roasted kostet dann nochmal extra.
 
a) Sumpfesche muss nicht immer leichtgewichtig sein.

b) Dass bestimmte Holzsorten und Qualitäten beschränkt werden, war bei PRS vor ein paar Jahren beim quilted Maple der Fall. Es gab gleichzeitig den Vorwurf zum Bezug von schwarzgeschlagenem Holz. Im Ergebnis bedeutete dies, dass Kunden nicht mehr in der Kernlinie wählen konnten zwischen Flamme oder Wolke, es gab dann nur noch Flamme.
Nur für deutlich aufpreispflichtige Wahloptionen oder eben Privat Stock erlaubten die Auswahl von quilted Maple.

Es passt gerade in die Zeit, wo man sich wünscht, dass als Umweltschutzmaßnahme massives Aufforsten und zukünftige sehr nachhaltige Verwendung/Rodung durchgeführt wird - in den Regenwäldern genauso wie andernorts.
 
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Das ging aber vor Monaten (Jahren?) schon mal durch die Presse. Habe zum Glück vor 2 Jahren noch einen großartigen Roasted Swamp-Ash Stratbody von Warmoth ergattert. Die bieten das aber auch nach wie vor an, Swamp Ash ist 20$ teurer als Alder, Roasted kostet dann nochmal extra.
Na ich glaub eher vor ein paar Wochen ;), zumindest hatte ich da das erste Mal von der Problematik gehört, es aber nicht so ernst genommen. Ernie Ball/Musicman hat auch darauf reagiert und mein „Lieferant“ aus England hat mich auch darauf hingewiesen, dass nur noch Lagerware verkauft aber kaum noch nachgeliefert werden kann.
a) Sumpfesche muss nicht immer leichtgewichtig sein.

b) Dass bestimmte Holzsorten und Qualitäten beschränkt werden, war bei PRS vor ein paar Jahren beim quilted Maple der Fall. Es gab gleichzeitig den Vorwurf zum Bezug von schwarzgeschlagenem Holz. Im Ergebnis bedeutete dies, dass Kunden nicht mehr in der Kernlinie wählen konnten zwischen Flamme oder Wolke, es gab dann nur noch Flamme.
Nur für deutlich aufpreispflichtige Wahloptionen oder eben Privat Stock erlaubten die Auswahl von quilted Maple.

Es passt gerade in die Zeit, wo man sich wünscht, dass als Umweltschutzmaßnahme massives Aufforsten und zukünftige sehr nachhaltige Verwendung/Rodung durchgeführt wird - in den Regenwäldern genauso wie andernorts.
Holz insgesamt zählt zu einem verknappten Rohstoff neben diversen Metallen und ich habe by the way nicht geschrieben, dass Swamp Ash immer leicht ist.
Ich habe nur das Glück gehabt, einen extrem leichten Swamp Ashbody für ein neues Projekt zu bekommen.
 
Ja, Verzeihung.
Wie die Baustoffpreise durch die Decke gehen, merkte ich kürzlich bei einem kleinen Bauprojekt, wo zwischen Idee und Entschluss (& Materialbestellung) 1,5 Monate lagen, aber der Holzanteil beinahe 100 % Preissteigerung erfuhr.
 
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Wieso gibt es auf dem Massenmarkt eigentlich so gut wie keine Hälse und Korpora aus heimischen Hölzern wie Eibe, Eiche, Apfelbaum, Kiefer, Zwetschgenbaum, Buche usw?
 
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Ich vermute, weil der Massenmarkt von Herstellern beliefert wird, deren hiesige Hölzer andere Hölzer als unsere hiesigen sind oder nach amerikanischem Vorbild die Materialauswahl erfolgt.
 
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hmm... kein Tonholz? :prost:
 
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Wieso gibt es auf dem Massenmarkt eigentlich so gut wie keine Hälse und Korpora aus heimischen Hölzern wie Eibe, Eiche, Apfelbaum, Kiefer, Zwetschgenbaum, Buche usw?
Gibt es doch, verschiedene Gitarrenbauer arbeiten mit heimischen Hölzern. Und es gibt bestimmt noch viele Arten zu entdecken!
Aber Swamp Ash hat schon sehr spezielle tonale Eigenschaften und gerade bei einer Tele ist es schwer zu toppen.
 
Du hast Tonholz gesagt...

@KingKiller liegt mit seiner Aussage nicht auf der falschen Fährte. Nicht alle Hölzer sind gleichermaßen für den Gitarrenbau geeignet.
Zu weich, zu hart. Auch kann es sein, dass die Statik des Instruments andere Dimensionierung der Teile verlangt (besonders Hollowbodys z. B.) und man damit in Gesamtmassen verstößt, die einer Spielfreude abträglich sind.
Und der Kunde hat auch seine Vorurteile. Denn sein Gedächtnis sagt, Mahagoni und Ahorndecke mit Mahagonihals und BRW-Griffbrett liefern nur den Klang bei einem bestimmten Korpustyp, Erle oder Pappel und ein Ahornhals.
 
Gibt es doch, verschiedene Gitarrenbauer arbeiten mit heimischen Hölzern.
Das stimmt. Insbesondere "mein" Gitarrenbauer Rainer Tausch hat in der Vergangenheit sehr viel experimentiert, beispielsweise in den 90er Jahren auch mit Mooreiche, Buche und Apfel, mit zum Teil wirklich enttäuschenden Ergebnissen. Im Lauf der Jahre hat er sich dann auf bestimmte Kombinationen eingeschossen, die mechanisch (Dichte, Struktur, Stabilität, Verarbeitbarkeit), optisch (Farbe, Maserung) und klanglich (Resonanzeigenschaften) die Bedürfnisse des Gitarrenbaus erfüllen. Für den Korpus haben sich bei Rainers Seriengitarren Birne, Nussbaum und Kastanie bewährt, Decken sind aus Ahorn oder gelegentlich auch aus Fichte, Hälse aus Ahorn oder manchmal auch aus Nussbaum, für das Griffbrett nimmt er Ahorn oder es kommt - wenn es denn ein dunkles sein soll - Zwetschge zum Einsatz. Somit ist er in der Lage, höchstwertige Gitarren aus ausnahmslos heimischen Hölzern herzustellen, die klanglich den Vorbildern aus tropischen oder amerikanischen Hölzern in nichts nachstehen.
 
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Ich glaube, dass es noch einige Zeit Gitarren aus Swamp Ash geben wird. Fender benutzt sie ja auch noch, aber eben nur noch im Custom Shop, nicht mehr für die günstigeren Gitarren. Und da ist es wahrscheinlich eine einfache wirtschaftliche Überlegung: Kann Fender die benötigte Menge in der benötigten Qualität zu einen bestimmten Preis beschaffen? Und wenn einer (oder mehrere) dieser Punkte nicht passen, muss halt auf ein anderes Holt ausgewichen werden. Im Custom Shop sind die Mengen kleiner und die Marge sicherlich höher, so dass dort auch weiterhin Swamp Ash verwendet werden kann.
Ebenso bei Warmoth und Co. Die Frage ist halt immer, welchen Preis der Kunde bereit ist, zu zahlen.
 
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Die Tatsache, dass Fichte nicht gleich Fichte und Palisander nicht gleich Palisander ist, sondern die Qualität sehr stark von der jeweiligen Fichten- bzw. Palisandergattung, der Holzauswahl und der Lagerung und Verarbeitung abhängt, macht das Thema noch komplizierter. Zudem sind die klanglichen Anforderungen an eine Martin D-45 komplett anders als an eine Felipe Conde.
 
Hier war das im April 2020 schon mal Thema. Möglicherweise hat es noch etwas gedauert, bis es wirklich umgesetzt wurde. :prost:
Grandgtrs 02/21:
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Und musicman

http://blog.music-man.com/instrumen...-our-mission-to-make-the-worlds-best-guitars/

Wie oben in meinem Link

https://www.scientificamerican.com/...d-roll-as-prized-guitar-wood-shortage-looms1/

zu lesen ist das wohl schon ernster und tatsächlich der Klimakatastrophe geschuldet. Gemessen daran natürlich ein Luxusproblem, zumal Sumpfesche m.W. eher Nische ist und primär als Tonholz* genutzt wird.

Schwer wegzudiskutieren, dass Swamp Ash besonders in der Telecaster eine Benchmark ist.
Das Holz ist extrem resonant (da ist „viel Luft drin“ durch weit offene Poren) hat eine schnelle Ansprache und ist knackig-transparent (Twang!) in den Bässen, insgesamt brillanter und dennoch mit süßlichen Höhen.
Ich erinnere mich an einen newsletter von Nachoguitars im Frühjahr, dass sie noch einen Posten bekommen konnten. Deren Produktion stand für dieses Jahr auf der Kippe.

*was hab ich da nicht mitbekommen? Ich sage „Tonholz“:Tonholz. Tonholz.ToNhOlZ. Wer‘s rückwärts lesen möchte: Zlohnot. Alternativ noch auf Esperanto: tonligno.
 
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Hmm ok, da wurde dann wohl die Marketing-Maßnahme von der Klima-Realität eingeholt. Unschön, aber ja wohl trotzdem nochin kleinen Mengen erhältlich. Mal sehen, wie sich das z.B. dann bei Warmoth auf die Preise auswirkt, aktuell sind's noch 20$ Aufpreis zur Erle. Vielleicht sollte ich doch noch schnell nen Tele-Body ordern......
 
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Asche auf mein Haupt. Dann wird es so sein, daß nebst Palisander Dalbergia Negra auch Eschenholz unter das Cites Artenschutzabkommen fällt.

Ich habe noch eine Vorerwerbsbescheinigung zu Palisander vor 1976 von der Cites mit einer Orgel von Wersi (Furnier)
 
Habe vor ca. 1-2 Jahren das erste mal gelesen, dass Esche knapp wird. Interessanterweise aber im Zusammenhang mit einem Schädling (irgendein Käfer), der ganze Bestände in den USA bedroht und auffrisst.
Stellt mich meinetwegen in die SchwurblerEcke, aber dass es jetzt auf einmal das Klima ist hört sich eher nach einem Medienhype an. (Aber das soll hier nicht diskutiert werden.)

Als Hobbybauer hab ich daraufhin die Preise für SwampAsh etwas beobachtet. In meinen Augen ist der Unterschied bzw die Preissteigerung marginal. Ob es jetzt 70 (soviel hab ich vor ca. 10 Jahren bezahlt) oder 110 (heute) € für ein Blank sind, macht am Ende keinen Unterschied für eine Gitarre im Hochpreissegment mit entsprechenden teuren Einzelteilen (PUs etc).
Für Fender sieht das natürlich anders aus. Bei Massenproduktion, wo der Gewinn über die verkaufte Menge statt über grosse Marge erzielt wird, ist so eine Preissteigerung Gift. Da wird dann schnell mal nach Alternativen gesucht.

Ich sehe der Entwicklung also gelassen entgegen und werde mir jetzt erstmal keinen private Stock anlegen, vorallem, wenn die Großen bei SwampAsh aussteigen. Damit wird sich wohl die Nachfrage auch anpassen und es bleibt mehr für die „Kleinen“ da.
 
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Dann kommt noch dazu, dass es überhaupt keine Sumpfeschenspezies an sich gibt.

https://www.wood-database.com/swamp-ash/

The term “Swamp Ash” does not refer to any particular species of ash (Fraxinus genus),
but is generally used by luthiers to describe lightweight wood yielded from ash trees which are usually found in wet or swampy areas.

Europäische Eschen werden wohl auch rar bedingt durch einen Pilzbefall.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Esche#Holz
 

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