DAWs sind flexibler, aber die muss man sich erst mal einrichten, sprich die für einen selbst besten VSTis zusammensuchen und in die jeweilige Host-DAW einbinden. Zwar gibt es auch einige - ähnlich wie Hardware-Workstations auf Samples basierende - All-in-One-Lösungen gerade für Techno-Produktionen, aber professionelle Produzenten setzen meist auf mehrere dezidierte Spezialisten unter der Software, d.h. einen TR-808- und 909-Klon, einen TB-303-Emulator, vielleicht noch einen polyphonen VA-Softsynth und für den Rest einen Sampler bzw. Sampleplayer.
Hardware-Workstations arbeiten meist nur samplebasiert, können auf dieser Ebene aber auch schon eindrucksvolle Klangwelten zaubern. Vor allem die Kurzweil-Modelle, deren VAST-Synthese ebenso komplex wie ergiebig ist und sogar, wie ich kürzlich gelesen habe Supersaws immitieren können soll.
Das Nonplusultra unter den derzeitigen Workstations ist sicher der von mir bereits erwähnte Kronos von Korg, der hat gleich neun Synthese-Engines unter der Haupe, neben Sample-Playback diverse VA-Modelle, VPM (entspricht Yamahas DX-7-FM) und Physical Modeling.
Sampeln können halbwegs aktuelle Workstations übrigens alle, mit mehr oder weniger zur Verfügung stehenden Ram-Speicher. Der Vorteil bei dieser Instrumentengattung ist generell, dass sie bei (oder gerade wegen) aller Einschränkung bereits vorkonfiguriert sind und man alles Wichtige mehr oder weniger gleich im Zugriff hat. Nur der Bedienkomfort ist gegenüber einer DAW mit großem Computermonitor und Maus nicht ganz so gegeben, dafür hat man wichtige Parameter per Echtzeit-Regler und Contoller im Griff.
Gerade, wenn es auch live auf die Bühne gehen soll, hat Hardware immer noch ihre Vorteile und kann z.B. mit recht flexiblen Pattern-Sequenzern und Arpeggiatoren aufwarten.
DAWs auf der Bühne sind da schon wesentlich problematischer; Ableton Live scheint derzeit die beste Software für solche Zwecke zu sein, ich selbst habe aber keinerlei Erfahrung damit.