Suche Westerngitarre mit ähnlichem Klang wie Martin D-18

Taj
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Hallo zusammen,
ich spiele seit 2 Jahren Steelstring, bisher eine Ibanez EWC30, vorher "Wander-" und E-Gitarre. Nun habe ich zu Hause seit Kurzem eine geliehene Martin D-18 aus den 80ern stehen - und was soll ich sagen, natürlich habe ich mich verliebt.

Bisher dachte ich, alle Westerngitarren sind Biester. Hatte noch nie eine in der Hand, die sich so leicht spielen lässt und dabei so schön klingt. Da "atmet" irgendwie das ganze Instrument. Einfach beeindruckend.

Was denkt ihr, besteht die Möglichkeit, einen solchen Klang auch eine Preisklasse niedriger zu bekommen? Verändert sich der Klang eines neuen Instruments noch einmal deutlich mit der Zeit? (Stichwort "Einspielen")

Merci schonmal im Voraus.


(1) Wie hoch ist das (eingeplante) Budget? Wo liegt die finanzielle Grenze, die auf keinen Fall überschritten werden soll?
-1000 EUR max.

(2) Soll es eine Westerngitarre, Klassische Gitarre, 12-String, oder sonstiges sein? (Informationen hierzu: https://www.musiker-board.de/westerng...ngitarren.html )
-Western

(3) Welche Arten des Kaufs kommen in Frage? Neukauf, Gebrauchtkauf? Internet- oder Ladenkauf? In letzterem Falle: Möchtest du eine Empfehlung für ein Fachgeschäft? Wenn ja, welche Gegend?
-neu, Thomann ist in Fahrtweite

(4) Wo setzt du das Instrument primär ein (Zu Hause, Bühne, Studio?) und wie groß ist deine Erfahrung mit akustischen Gitarren?
-zu Hause und kleinere Gigs bis 50 Leute
habe meine erste Akustik (Höfner Konzertgitarre) sehr geliebt und viel gespielt, bin dann auf E-Gitarre umgestiegen, und bin nun seit zwei Jahren wieder akustisch unterwegs

(5) Suchst du eine Gitarre für einen bestimmten Stil ?
-Folk, Blues, Swing, Pop (Strumming und Fingerpicking, spiele auch beim Strummen nur ganz selten mit Pick)

(6) Welche Korpustypen / Korpusgrößen kommen für dich in Frage? (Informationen hierzu: Form und Pickups bei Akustikgitarren )
- Eigentlich suche ich etwas Kleineres als Dreadnought, deshalb hatte ich auch die Ibanez EWC gekauft (das ist eine "geschrumpfte" EW), die hat für mich das ideale Maß. Würde aber Dreadnought nehmen, wenn der Klang "der richtige" ist.

(7) Welche Sattelbreite würdest du bevorzugen? Gibt es Vorlieben zu Halsdicke oder -form?
-Da habe ich noch keine rechte Vorstellung. Die Ibanez und die Martin haben beide relativ schmale Hälse. Das scheint zu passen, da ich relative kleine Hände habe.

(8) Welche Features sind dir besonders wichtig?
[X] Massive Decke
[] Massiver Boden und Zargen
[] Cutaway
[X] Tonabnehmer

-Tonabnehmer wär nicht schlecht, da ich über Verstärker spiele. Habe aber auch einen Pickup fürs Schallloch, der auf der Martin gut klingt. Das ist halt immer etwas fummelig, und das Kabel hängt im Weg.

(9) Hast du Wünsche bezüglich der Holzsorten?
-bin offen für alles, die Martin hat Fichte und Mahagony

(10) Weitere Wünsche wie Optik, klangliche Eigenschaften (mit Vergleich?) oder sonstiges:
-s. oben, Martin D-18
 
Eigenschaft
 
Nu, so eine 30 Jahre abgelagerte Martin hat schon was.
Ob DUe ine Gitarre ein-, zwei-, oder dreispielst - das mach genau Latte. Der Spieler spielt sich auf das Instrument ein, nicht andersrum.
Wenn Du den klang einer alten Gitarre suchst, dann wirst Du wohl am besten eine alte Gitarre kaufen wollen. Die "jungen" Martins, also alles ab den 70'ern aufwärts, sind nicht sooo teuer, das sing noch gebrauchte Gitarren und "vintage" werden die - wen überhaupt - so in 50-80 Jahren. Dafür gibt es davon zu viele.
Als Neuware im Martin-Klang Segment wäre vor Allem Sigma, Recoding King und Blueridge zu nennen. Also geh' spielen!
 
Das mit dem Einspielen ist ziemlich strittig; siehe z.B. hier. Eine Gegenposition zu Corkonian findest Du z.B. hier.
Diskussion mit Ausflügen in die Welt der Wissenschaft: bittäscheen.
 
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Kann jeder glauben was er will.

Aber wenn ich verspannt verleimte Bretter durch Vibrationen entspannen will, dann geht das schon. Ich muss nur so lange und so heftig schütteln, bis die Kiste auseinanderfällt. Dann ist Ende mit "Verspannung".
Ihr nehmt ja auch keine häßliche Freundin in der Hoffung dass die in ein oder zwei Jahren so aussieht wie weiland Schlaudia Kiffer?
Falls doch: Supi! Lasst die hüppschen Mädelz mir...
 
Ne gebrauchte D-18 könnte doch fast in dem Preisbereich liegen...?
 
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Möglich, aber dann hatter das Problem mit dem Anspielen. Wers nicht weit zu Thomann und btm hat, lebt in Bezug auf die Anspielmöglichkeiten doch wohl im Paradies (oder zur Hölle, wenn die Stunde der Entscheidung schlägt...). Jedenfalls könnte er relativ leicht klären, ob er nicht doch ne andere Korpusform vorzieht.
 
Kann jeder glauben was er will.
Aber wenn ich verspannt verleimte Bretter durch Vibrationen entspannen will, dann geht das schon. Ich muss nur so lange und so heftig schütteln, bis die Kiste auseinanderfällt. Dann ist Ende mit "Verspannung".

Ebent !, jeder kann glauben was er will, und was gesperrte Decken einer Gitarre betrifft, die kann rein physikalisch nicht so gut schwingen als eine massive Decke aus einer Schicht...jedenfalls schwingt sie "anders", mit jeder weiteren über Kreuz gesperrten Schicht (Lage) verliert sie an Schwingung.
 
Verspannt != Gesperrt
Sperrholz schwingt nicht so frei, das stimmt. Aber auch hier kann der kundige Fachmann in der Konstruktion die Materialeigenschaften nutzen. Die ollen Sperrholz-Yamsels FG-180 usw. die klingen trotz Sperrholz-Decke gut. So gut, dass die heute gebraucht doppelt so teuer sind wie damals neu, also "vintage"-Status haben. Auch die Washburn D46SP mit Spalted-Maple Sperrholzdecke ist nicht sooo übel, wie man denken würde. Klar ist eine massive Decke meist besser, aber es kommt immer auf die Gesamtkonstruktion an. Ich kenne Gitarren mit massiven Decken (die olle HBJC503CEQ, z.B.), die waren trotz massiver Decke eher ... erm ... mäßig.
 
Ja dann sind wir uns ja einig ! ;)
 
Danke @saitentsauber für die Links! Sehr interessant. Mein Lieblingssatz bisher ist der hier:
"While I have found one or two vintage guitars I would like to have owned I really wouldn't want to miss the experience of hearing my guItar develop from new." (Link zur Page)
 
Wir muessen hier zwei Dinge unterscheiden - eigentlich sogar drei....
Einmal das Altern des Holzes, das passiert natuerlich ohne dass es Unterschiede macht ob die Gitarre gespielt wird oder nicht,
Zweitens die unterbewusste Anpassung des Spielenden an das Instrument. Es geht hier um Nuancen, aber die machen viel aus.
Drittens die Anpassung der Gitarre an das jeweilige Mikroklima.

Die Anpassung des Spielers ist die schnellste und gewichtigste. Und das das so ist, das koennt Ihr selber beweisen. Alles was man braucht ist eine Gitarre, ein gutes Mikro oder ein Field Recorder und ein paar Minuten Zeit.
Soielt einfache Dreiklaenge mit der Giatte "richtig herum" und nehmt das auf.
Dann dreht die Giatte auf die andere Hand, Rechtshaender also liksrum und nehmt dieselben Dreiklaenge nochmal auf. Sollte jetzt, da ihr ausser der Haendigkeit nix geaendert habt genau so klingen.
Klingt es nicht? Achwas...
Weil Ihr naemlich nicht auf "linksrum" eingespielt seid. IHR spielt Euch ein, nicht andersrum!


Aber fuer den TE: Geh spielen!
 
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@Corkonian: Thanks, mach ich. Deine Sigma DRC-28E, kannst du die empfehlen?
 
Schwer zu beurteilen, ob meine 97er D18 so gut klingt, weil die vorher von einem Profi gespielt wurde, oder weil dieser halt ein gutes sehr Instrument ausgewählt hatte. Hoffentlich wird die Gitarre nun nicht wieder schlechter, weil ich nicht so gut und auch nicht so oft damit spielen kann. Ich bin ja auch kein Profi. Der Martin Sound geht wahrscheinlich am besten mit einer Martin. Um die 1000 EUR kannst Du eine D-15 finden. Die hat zwar eine Mahagoni Decke, klingt aber auch fingergespielt schön luftig. Am Ende solltest Du für das Geld trotzdem mal in einem größeren Geschäft mehrere Gitarren, auch die anderer Hersteller, vergleichen. Spiel dann auch mal welche von den etwas Teureren, damit Du entscheiden kannst, ob eine Mehrinvestition dich ggf. doch weiter bringt. Viel Spaß beim Testen.
 
Ja, kann ich. Habe auch ein Review dazu geschrieben, glaube ich.
Ist ziemlich nah an Martin dran. Solo nicht ganz so dreidimensional und schimmernd, aber das hoert man im Bandkontext nicht mehr... da bleibt der Martin-Grundklang.
 
Thanks schon mal für die Tips.
Ich hatte gehofft, ich könnte das Suchfeld (soundmäßig) schon einmal etwas einschränken, bevor ich im Laden zwischen 500 Gitarren stehe. Von Breedlove und Seagull gibt es Gitarren in meiner Preisklasse und "meiner" Größe, von Guild und Taylor etwas größere. Und dann bleiben ja immer noch die Yamahas und Takamines und wie sie alle heißen. Da kann ja auch was dabei sein. Art & Lutherie hatte ich schonmal angespielt, die waren's nicht. Werde auf jeden Fall mal die von dir, Corkonian, genannten Martin-Abkömmlinge näher untersuchen.

PS (off topic): Die geliehene Martin sieht übrigens nicht so aus als sei sie im Lauf ihres Lebens besonders gut behandelt worden. Vier-Millimeter-Riefen an der Griffbrettkante; mit dickem Pick über dem Schallloch geprügelt (dilettantischer Aging-Versuch vor 20 Jahren?), damit die Lackrisse auch wissen, wo sie hinlaufen können; hing dann wahrscheinlich jahrelang als Blickfänger an der Wand (schön nachgedunkelt). Und trotzdem klingt sie klasse. - Vielleicht doch noch ein bisschen sparen...?
 
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Ein guter(!) Verkäufer, der mit Dir ein paar Gitarren durchgeht und aufmerksam zuhört, kann Dir sehr viel besser bei der Eingrenzung des Suchfelds helfen als wir alle hier zusammen. Wir sind gespannt aufs Ergebnis...
 
Wenn du in Richtung Martin willst, kannst du die Finger von Yamaha, Takamine und Breedlove lassen. Seagull kenne ich nicht, Taylor klingt auch völlig anders. Guilt wäre vllt. schon eher etwas. Aber ... eine Martin ist eine Martin ist eine Martin... ;)
Würde mich nach einer gebrauchten umschauen. Meine D-16GTE habe ich als 2 Jahre alte bei ebay für ca. 800,- € geschossen und bin sehr zufrieden (NP um 1.500,- €). Würde mich auch bei ebay Kleinanziegen udn Quoka umschauen, da kann man durchaus mal ein Schnäppchen machen.
 
... Seagull fällt auch aus, und Guild eigentlich auch (falls die ganz neuen nicht ganz anders sind). Eine gebrauchte sollte passen. Evtl. könnte neben der D18 und der von Frank erwähnten D16 auch eine D1 passen, die habe ich aber noch nicht spielen können.
 
... Seagull fällt auch aus, und Guild eigentlich auch (falls die ganz neuen nicht ganz anders sind). Eine gebrauchte sollte passen. Evtl. könnte neben der D18 und der von Frank erwähnten D16 auch eine D1 passen, die habe ich aber noch nicht spielen können.

Habe auch eine D1-GT und sie kommt mit der D16 nicht mit. Bringe sie demnächst mal zum Gitarrenbauer, ob der nicht einstellungsmäßig noch etwas machen kann. Der Hals ist auch etwas dicker, da hat man mit der D-16 ein besseres Handling - finde ich.
 
Sigma, Recording King und Blueridge bauen brauchbare Kopien.
Sigma baut eher den "modernen" Martin-Klang, Blueridge eher den old-school Bluegrass Klang und RK pendelt irgendwo in der Mitte....
Anspielen, vergleichen, noch mehr spielen und dann genau die Gitarre nehmen, die begeistert hat. Keine andere. Alle Gitarren sind Unikate.
 
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