@disgracer:
WAS HEISST HIER EINSPRUCH, DER WIRD NATÜRLICH ABGELEHNT!
ALSO WIRKLICH!
Aber Spaß beiseite, wenn man Deinen Beitrag so liest, könnte man meinen, daß Du darauf hinauswillst, daß man "klaviermäßig" begleitet, also (z.B. auf der Takt-Eins) einen Akkord anreissen und dann für den Rest des Taktes mit Arpeggio- oder Skalentönen weitermachen. Das ist dann natürlich besonders reizvoll, passt aber nicht bei allen Stilistiken.
Ich glaube aber (weiß es allerdings nicht), daß Du schon das meinst, was Du im letzten Satz beschrieben hast, nämlich die Fähigkeit, eine gute Rhythmusgitarre spielen zu können, wie auch improvisieren zu können (hier erstmal aufs gitarristisch/musikalische bezogen).
Und darauf wollte ich hinaus, daß es mittlerweile ´ne Menge Leute gibt, die irgendwelche Skalen und auch Arpeggien ziemlich schnell runterspielen können, die sich unbegleitet auch noch recht gut anhören können. Sobald da aber irgendwelche Harmonien durch Rhythmusgruppe oder Playback dazukommen, hört es sich oft nicht mehr so gut, bis gar nicht mehr gut an.
Und ´ne anständige (abwechlungsreiche) Rhythmusgitarre, die auch absolut im Timing bleibt, kriegen selbst mit Powerchords die wenigsten hin, von schwierigeren Akkorden ganz zu schweigen.
Zu dem von Dir angesprochenen Solo (recht nette Nummer übrigens), da der Link schon da war, habe ich mal kurz reingehört, und mir dann mal die Tabs dazu angesehen.
Das Beispiel ist eigentlich sehr gut, kann man (ich) dort auch bei flüchtiger Betrachtung schon sehen, daß dort sehr wohl auf Grundton, Quinte und Sext, bzw. gegen Ende auch auf die None des jeweiligen Begleitakkordes hingearbeitet wird, und dafür dann bluesmäßig die b7 herangezogen wird, obwohl der Tonvorrat - laienhaft gesagt - aus der C-Dur-Tonleiter stammt, während das Stück in G-Dur läuft.
Weil das Tonmaterial stimmt, klingt das Solo, daß ja auch nicht unbedingt soo schnell gespielt ist, und das auch nicht braucht, weil die Töne und Auflösungen stimmen. Die Rhythmik mag dann auch noch etwas ausmachen, aber zumindest für meine Ohren sind die richtigen Töne das, was das Solo ausmacht. Und natürlich kann man dann "quer" zur Rhythmusgruppe spielen, aber das ist sekundär. Und das war es doch, was ich klarmachen wollte.
Es ist wie im wirklichen Leben, wenn ich zur richtigen Zeit auf dem falschen Bahnsteig stehe, ist der Zug weg, und wenn ich zum falschen Zeitpunkt auf dem richtigen stehe, weiß man nicht, was mit dem Zug ist. Erlösung verschafft nur, zur richtigen Zeit am richtigen Gleis und dem richtigen Zug zu sein. Sorry, aber der Vergleich musste sein!
Und ohne jetzt anmaßend/angeberisch sein zu wollen, ich spiele im Unterricht mal bestimmte Soli mit Schülern nach, während ich mich in freier Wildbahn meist nur an das Original anlehne, also versuche, markante Stellen zu übernehmen und den Rest "frei Schnauze (oder besser frei Finger) spiele, also dann wirklich improvisiere.
Ich hoffe, daß nun alles klar ist, und mach´ mich wieder vom Acker!
Und falls jetzt wieder ein Einspruch kommt, den dann bitte mit drei Durchschlägen und beglaubigter Unterschrift an die bekannte Adresse richten.
Ach - übrigens: langsam wird die Angelegenheit ziemlich off topic (zumindest wenn man an die Anfangsfrage denkt), oder?