Hi,
ist es eine Jagmaster mit langer oder kurzer Mensur? Beides gab es ja schon von Fender, und die kurze Mensur hat halt in Sachen differenzierte HiGain-Siunds konstruktionsbedingt schon gewisse Nachteile. Das sollte man bei der Auswahl der PUs berücksichtigen.
In jedem Fall wären 250 KOhm-Potis da kontraproduktiv. HB sind zu 99% für die Verwendung mit 500 KOhm entwickelt, und mit 250 KOhm wird die Resonanzfrequenz schon hörbar gedämpft. Von daher werden Dir hier auch nur wenige sagen können, wie der XYZ-HB in einer solchen Umgebung klingen wird. Es gibt mMn jedenfalls genug HB auf dem Markt, die mit 500 KOhm-Potis hervorragend klingen - und wenn nicht, helfen auch keine Potis.
Dazu kommt noch ein Aspekt: viele Fuzz-Spezis schwören ja auf intensive Arbeit mit dem Volumepoti, um die klassischen Sounds zu erreichen. Ich musste in sofern auch ein bisschen schmunzeln, denn ein "fetter Fuzzsound" ist ja eigentlich schon prinzipbedingt das Gegenteil von differenziert. Und genau das bessert sich speziell im Zusammenspiel mit einem anzerrenden Röhrenamp deutlich, wenn man das Volume zurücknimmt. Weil dabei (jedenfalls ohne Treble Bleed) aber auch die Höhen zurückgehen, ist es mMn umso problematischer, den Höhenbereich mit 250er Potis abzuwürgen. Eher wäre es eine Idee, auf ein 50s Wiring umzulöten und die verscheiendene Kombinationen von Volume und Tone an der Gitarre auszuloten. Denn bei der Verdrahtung kann man auch sehr schön den Tiefmittenbereich gezielt aufklaren, indem man beide Potis etwas zurücknimmt. Bei der modernen Standardverdrahtung endet das meist in Matsch.
Von daher war mein erster Gedanke eigentlich der, dass Du vielleicht auch noch nicht das richtige Fuzz gefunden hast, oder eben die richtige Einstellung an Amp, Gitarre und Effekt. Ich würde also dazu raten, die Flinte noch nicht ins Korn zu werfen, denn P-90 sind jetzt von sich aus nicht unbedingt matschgeneigter als HB. Viele Fuzz-Fans sind ja der Ansicht, dass SCs damit sowieso besser klingen. Aber gut, im Stoner- und Doom-Bereich gibts schon auch andere Stimmen.
Wenn ein Tausch also für Dich unbedingt sein muss: Meiner Meinung nach harmonieren solche Bretter wieder JB und Super Distortion nicht wirklich mit einem Fuzz. Da würde ich eher zu einem nicht zu fett klingenden HB mit mittlerem Output tendieren, erst recht wenn Deine Jagmaster die kurze Mensur haben sollte. Wenn Du schon Fu Manchu erwähnst: Das ist letztlich auch das Rezept der Signature-PUs von Bob Balch. Die Reverend Railhammer gibts auch einzeln (einfach mal googeln), und der BridgePU hat 13,6 KOhm, der am Hals 7,5 KOhm. Zwar ist der Widerstand nicht mit dem Output gleichzusetzen, aber in dem Fall gibt es schon die richtigen Anhaltspunkte. Ein mittelstarker Ceramic-HB an der Bridge, und ein eher schon schwach gewickelter HB am Hals. Interessant auch, dass hier bewusst die sonst verpönten Messing-Cover verwendet werden, die den Ton obenrum etwas abmildern. Ein Grund mehr, sie mit 500 KOhm-Potis zu kombinieren. Könnte aber natürlich ein Problem werden, denn Cover willst Du ja gerade nicht, warum auch immer....
Als Alternative möchte ich daher zwei weitere Sets empfehlen:
1. Rockinger Racing Team Set - Ebenfalls Ceramic-Magneten in Kombination mit einer nicht übermäßig fetten Wicklung, ein gutes Rezept für stramme, definierte Zerre, das hier auch aufgeht.
2. Tonerider Octane Bridge und Generator Neck - Ein BridgePU, der gezielt für HiGain ohne extremen PU-Output entworfen wurde, und genau das auch super macht. Sehr stramm, ohne schrill zu werden. Und der Generator Neck ist nicht allzu stark gewickelt, aber trotzdem nicht in erster Linie auf butterweiche Bluessounds ausgerichtet (wie viele AlNiCo II-PAFs), sondern kommt auch bei Zerre nicht gleich ins Schwimmen. Für mich sogar einer der besten NeckHB für Zerrsounds überhaupt, unabhängig vom relativ günstigen Preis.
Gruß, bagotrix