Jetzt will ich auch mal meinen Teil dazu erzählen, da hier gerade der neue FBX2410 von Sabine eingetroffen ist und ich ein bisschen rumgespielt habe damit. Der FBX2410 ist im Prinzip der FBX2400 mit besseren Wandlern und verbessertem Algorithmus.
Zum Szenario: wir sind eine Akustikband mit insgesamt 5 Instrumentenmikros (ak. Gitarren, Mandoline, Geige, Banjo), Kontrabass mit Tonabnehmer und 5 Vocalmikros, davon eine Funke, die bewegt wird. Auf vernünftigen, gut aufgebauten Bühnen haben wir überhaupt keine Feedbackprobleme, zumal wir auch kräftig spielen und die Saiten nicht nur streicheln. Aber wir spielen auch oft in Kneipen auf real existierenden Behringeranlagen, Räume in denen man sich über die Trennung von Monitor und Front-PA keine Gedanken mehr machen braucht. Tonabnehmersound wollen wir nicht. Dort haben wir auch niemand am Pult sitzen, der eingreift und einen EQ nachregelt. Die Anlage wird von uns eingestellt und los geht's.
Bisher haben wir auf den zwei kritischsten Instrumentalwegen (z.B. akustische Leadgitarre) die kleinen Behringer-Sharks eingesetzt. Das Resultat war wie hier schon manche geschrieben haben, man kann schon etwas 'Gain Before Feedback' gewinnen, aber auf Kosten des Klangs. Wenn man es mit dem Einmessen übertreibt ist es subjektiv sogar leiser, weil die Sharks dann sehr breite Filter einschalten und vom Nutzsignal nix mehr übrig bleibt. Ich hab mir die Sharks nach zwei Gigs durchgemessen und die Einschnitte ins Frequenzspektrum sind schon ziemlich krass, das bekommt man mit einem 31-Bander besser hin. Die besten Resultate mit den Sharks haben wir erzielt, wenn wir beim Einmessen nach ca. fünf gesetzten Filtern abbrechen und die Automatik ausschalten. Mehr und es geht dem Nutzsignal massiv an den Kragen.
Bis jetzt habe ich mit dem Sabine nur zuhause über ein paar Monitorboxen mit zwei Mikros (ein Kondensator, ein Live-Vocal-Mic) rumgespielt, aber es sieht vielversprechend aus. Die Filter greifen viel schneller ein, sowohl beim Einmessen als auch später mit Signal. Und es kommt mir so vor, als ob die Unterscheidung zwischen Musik und Feedback ausgefuchster ist, ich hab dann ein bisschen drüber gesungen ohne dass wie beim Behringer plötzlich Filter anspringen. Trotzdem wurde Feedback schnell erkannt und schnell rausgefiltert, wenn ich mich in die Nähe der Boxen bewegt habe. Ich habe die Hoffnung, dass man mit dem Sabine die Automatik tatsächlich gebrauchen kann. Danach hab ich den Sabine mal durchgesweept (gar nicht so einfach, ohne dass wieder Filter anspringen, man muss alle Filter auf 'Fixed' setzen), die Filter sind deutlich schonender als beim Behringer eingesetzt.
Der Praxistest in der Kneipe folgt demnächst, ich werde dann nochmal was schreiben. Ich erwarte auch vom Sabine keine Wunder, die Physik hat eben ihre Grenzen. Was zum Beispiel auch der Sabine nicht eliminiert, ist das Beinahefeedback, wo bestimmte Frequenzen ziemlich lange nachklingen, sich aber letzendlich nicht aufschaukeln, außer er hat diese Frequenzen bereits beim Einmessen erfasst. Aber ich erhoffe mir zumindest einen weniger gefilterten Sound und eventuell auch etwas mehr subjektive Lautstärke bevor es pfeift.
Außerdem haben die Sharks wohl gewaltige Latenzen, in einem anderen Thread stand was von 11ms und sogar über 20ms. Da hat man zumindest schon mal eine Ausrede für schlechtes Timing auf der Bühne
Ich hab die Sharks grad nicht zum Nachmessen hier, aber hab mal den Sabine gemessen: 0,6ms!
Banjo