Suche: Einsteiger-Buch zur Blues Improvisation

Corny
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Hallo liebe Sax-Gemeinde,

ich suche für meine Mutter ein Buch, mit dem man die Grundlagen der Blues-Improvisation erlernen kann (langfristig soll das dann eventuell in Jazz münden).

Sie spielt schon einige Jahre, allerdings streng vom Blatt - stilistisch nicht festgelegt, jedoch hauptsächlich Klezmer zur Zeit.
Leider kann ihre Lehrerin ihr nicht weiterhelfen, außer den üblichen "spiel die Pentatonik doch einfach aus dem Bauch heraus" Tipps.


Konkret sollte das Buch folgenden Ansprüchen genügen:
1. Es sollte bei den Grundlagen anfangen und harmonische Hintergründe erklären. Also: Keine bloße Lick-Ansammlung. Auch nicht einfach vorgeschriebene, unerklärte Soli.

2. Die Theorie sollte immer mit der Praxis verzahnt werden

3. Es sollte konkrete Übungsanweisungen enthalten

...mit einem Satz: Eine didaktisch gut gemachte Einführung in die Improvisation.



Ich freue mich über jede Hilfe - ob das Buch nun deutsch oder englisch ist, spielt übrigens keine Rolle.

Grüße
 
Eigenschaft
 
Hi Corny.

Was man zu praktischen Anwendungen sagen kann, ist, dass der Band
"Blues in all keys" von Aebersold sehr gut zu verwenden ist.
Die Songs haben ein kurzes Thema wenn man mag, ansonsten spielt man die oben angezeigten Pentatonikskalen mit Blue Note (ist auch eingefügt). Man kann die Sache auch weiter treiben, indem man die angegebenen Dominantseptskalen spielt, einschließlich der enthaltenen 2-5 Verbindungen. Was die harmonischen Zusammenhänge angeht, wirst du tiefer graben müssen. Die Frage ist, was kennt deine Mutter bereits aus der Theorie? Akkorde, Mollskalen? Mir ist kein Werk bekannt, das beides ideal verbindet. Aber da gibt es hier wahrscheinlich doch größere Freaks, die das besser wissen.
Einerseits suchst du "keine bloße Lickansammlung" andererseits sollten Übungsanweisungen enthalten sein. Das irritiert.
Die harmonischen Tatsachen werden in der neuen Harmonielehre von Frank Haunschild erklärt. Aber was nützt es deiner Mutter, wenn sie weiß, dass bei einer 1-4-5 Dominantseptverbindung die Pentatonik bei einem Akkord (und der damit verbundenen Dom7skala) eine b9 enthält, bei der anderen eine #11t? Da landest du ganz schnell am Anfang der Harmonielehre.
Das andere Extrem: Licks
Es gibt da den Band "Pentatonics" von Jerry Bergonzi. Der sagt, eine Pentatonik besteht aus folgenden Tönen... Also gibt es folgende Möglichkeiten: Schritt (von einem Ton zum nächsten) Sprung (von einem Ton zum übernächsten) Schritt Schritt...
Er gibt die mathematischen Möglichkeiten an, wie man Pentatoniken üben kann und auf den folgenden Seiten läßt er dich den ganzen Kram spielen. Versuchst du diese Dinge anzuwenden zu einem Playalong, kriegst du es nicht hin, weil es sich anhört, als ob du Vokabeln runterbetest. Bei mir war es so, dass sich die Anwendung dieser Arpeggien ganz gewaltig in die Zukunft verlagert hat.
Also warum nicht learning by doing?
Ich fand es reizvoll, zu den Aebersold Playalongs zu spielen. Was er da an Text und Erklärungen beigefügt hatte, war mir relativ schnuppe, denn das, was ich wissen musste, habe ich mir von meinem Saxpauker geholt. Außerdem hat deine Mutter einen Sohn (wenn ich richtig gelesen habe), welcher Gitarre spielt, und der mit ihr auch mal eine Jamsession veranstalten kann.
Wenn deine Muter bisher nur Blattspielerin war, gibt es lediglich die Möglichkeit, ihr das Tonmaterial in die Hand zu geben und sie "irgendetwas" spielen zu lassen. Sie muss sich ja auch erst einmal daran gewöhnen, dass Improvisation ein ganz anderes Metier ist.

Gruß aus Wiesbaden
Andre
 
Ich kenne das Buch zwar nicht, aber es sieht so aus, als ob es den Ansprüchen, die Du stellst, genügen könnte:

http://www.notenshop-plus.de/Blues-Improvisation--Tenor-Saxophon-NotenCD_detail_365.html?sPartner=12
Seiten zum Ansehen:
http://akamai.www.berkleemusic.com/assets/display/1304053/berkshare.pdf


Hier noch etwas, allerdings für Piano, aber möglicherweise auch hilfreich(Du kannst Testseiten anschauen):

http://www.stretta-music.com/noten/tasteninstrumente/klavier/richards-blues-piano-1-nr-164293.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Corny.

Was man zu praktischen Anwendungen sagen kann, ist, dass der Band
"Blues in all keys" von Aebersold sehr gut zu verwenden ist.
Die Songs haben ein kurzes Thema wenn man mag, ansonsten spielt man die oben angezeigten Pentatonikskalen mit Blue Note (ist auch eingefügt). Man kann die Sache auch weiter treiben, indem man die angegebenen Dominantseptskalen spielt, einschließlich der enthaltenen 2-5 Verbindungen. Was die harmonischen Zusammenhänge angeht, wirst du tiefer graben müssen. Die Frage ist, was kennt deine Mutter bereits aus der Theorie? Akkorde, Mollskalen? Mir ist kein Werk bekannt, das beides ideal verbindet. Aber da gibt es hier wahrscheinlich doch größere Freaks, die das besser wissen.
Einerseits suchst du "keine bloße Lickansammlung" andererseits sollten Übungsanweisungen enthalten sein. Das irritiert.
Die harmonischen Tatsachen werden in der neuen Harmonielehre von Frank Haunschild erklärt. Aber was nützt es deiner Mutter, wenn sie weiß, dass bei einer 1-4-5 Dominantseptverbindung die Pentatonik bei einem Akkord (und der damit verbundenen Dom7skala) eine b9 enthält, bei der anderen eine #11t? Da landest du ganz schnell am Anfang der Harmonielehre.
Das andere Extrem: Licks
Es gibt da den Band "Pentatonics" von Jerry Bergonzi. Der sagt, eine Pentatonik besteht aus folgenden Tönen... Also gibt es folgende Möglichkeiten: Schritt (von einem Ton zum nächsten) Sprung (von einem Ton zum übernächsten) Schritt Schritt...
Er gibt die mathematischen Möglichkeiten an, wie man Pentatoniken üben kann und auf den folgenden Seiten läßt er dich den ganzen Kram spielen. Versuchst du diese Dinge anzuwenden zu einem Playalong, kriegst du es nicht hin, weil es sich anhört, als ob du Vokabeln runterbetest. Bei mir war es so, dass sich die Anwendung dieser Arpeggien ganz gewaltig in die Zukunft verlagert hat.
Also warum nicht learning by doing?
Ich fand es reizvoll, zu den Aebersold Playalongs zu spielen. Was er da an Text und Erklärungen beigefügt hatte, war mir relativ schnuppe, denn das, was ich wissen musste, habe ich mir von meinem Saxpauker geholt. Außerdem hat deine Mutter einen Sohn (wenn ich richtig gelesen habe), welcher Gitarre spielt, und der mit ihr auch mal eine Jamsession veranstalten kann.
Wenn deine Muter bisher nur Blattspielerin war, gibt es lediglich die Möglichkeit, ihr das Tonmaterial in die Hand zu geben und sie "irgendetwas" spielen zu lassen. Sie muss sich ja auch erst einmal daran gewöhnen, dass Improvisation ein ganz anderes Metier ist.

Gruß aus Wiesbaden
Andre

Danke für die umfangreiche Hilfe! Haunschilds Harmonielehre besitze ich auch, halte ich für die praktische Anwendung aber auch (erstmal) für unerheblich.

Ich wollte eine "bloße Lickansammlung" vermeiden, weil so etwas, wie du ja auch schon gesagt hast, für die Praxis nicht viel bringt - man muss schon erklärt bekommen, weshalb welches Lick in welchen Kontexten gut klingt.
Konkrete Übeanweisungen: Damit meinte ich dass nicht nur erklärt wird, sondern auch passende Übungen bereit gehalten werden, die explizit das Erklärte vertiefen. Wer Gitarre spielt wird beispielsweise "Blues you can use" oder "Rock Guitar Secrets" kennen.


Aebersold, den ich bislang nur von den bekannten Playbacks her kannte, macht einen guten Eindruck auf mich, aber auch "Blues Improvisation Complete" klingt gut.


Ich leite das weiter, bin aber auch für weitere Vorschläge offen.

Danke schonmal bis hierhin! :)
 
Ich benutze das Buch " Harmonische Grundlagen Jazz & Pop" von Sigi Busch,
Ist jetzt zwar nicht speziell auf Sax bezogen aber methodisch und didaktisch genial.
Wäre fürs üben und zum nachschlagen perfekt geeignet.
Es fängt bei null an und steigert sich nach und nach und endet bei einem sehr hohen Niveau.
Dazwischen sind immer Üfürs Instrument oder in der Theorie. Da ich finde, dass beim improvisieren eine ungefähre Ahnung von dem was man spielt unerlässlich ist und nur nach dem Gehör spielen nicht ausreichend ist, ist so ein Theoriebuch jedenfalls eine feine Sache.
Hoffe das hilft dir weiter.
mfg
 

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