Suche Banjo als Zusatzinstrument für eine Unpluggedband

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kooper
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Hallo Banjofans!
Momentan bin ich mit meiner Unpluggedband (zwei Akustikgitarren/ ein Piano / Percussions + Cajon) am überlegen, wie wir das Programm mit ein paar Zusatzinstrumenten aufpeppen können. Wir spielen Covermusik und münzen jegliche Stilrichtung so um, dass es für unsere Bandbesetzung und Instrumentation passt.

Zur Zeit arbeiten wir an Erweiterungen mit Cello / Mundharmonika / Schifferklavier, um aus dieser kleinen Besetzung möglichst viel heraus zu holen.


Nun habe ich überlegt mir für ein paar Stücke ein wenig Banjo beizubringen.

Bei den Akustikgitarren verhält es sich in etwa so, dass man für relativ wenig Geld ein brauchbares Instrument bekommen (viele Einsteigerinstrumente ~ bis 300 EUR klingen brilliant differenziert und laut) Will man in die Mittelklasse sollte man aber schon 500 - 1000 EUR ausgeben / Gebrauchtpreise liegen je nach Marke dann bei 300 - 550 EUR.

Wenn die Banjofraktion preislich mit Akustikgitarren zu vergleichen ist , sollte das Instrument (wenn gebraucht) in etwa bei 300 EUR kosten. Maximal schwebt mir ein Preis von 500 EUR vor.
Da ich gerne gebrauchte Instrumente kaufe, würde ich mich interessieren, ob das beim Banjo auch ohne weiteres möglich ist und ob auf die gleichen Kriterein geachtet werden müssen wie bei den Gitarren (Zustand des Holzes / Lack / Hals / Mechaniken)

Da ich mit dem Instrument auch auftreten möchte, muss es auch noch abgenommen werden; aber das ist wieder ein Extrathema und mit dem möchte ich mich erst zu einem späteren Zeitpunkt auseinander setzen. (Piezoabnahme schwirig durch den Resonanzkörper)
Als Option stelle ich mir momentan zwei Kondensatormikrofone vor, die für sämtliche Zusatzinstrumente (mit Ausnahme des Cello) als Abnahme dienen sollen und der Pegel lediglich nachgezogen wird.

Sooo ganz schön viel Informationen; ich hoffe, dass ihr damit etwas anfangen könnt und mir bei meinem Problem ein wenig weiterhelfen könnt.

Dankeschön
Alex
 
Eigenschaft
 
Mit Deiner preislichen Einstufung liegst Du schon ungefähr richtig, außer dass ich den Mittelklassebereich noch etwas nach oben ausweiten würde, vor allem für Instrumente, die optisch aufgewertet sind (gülden etc.), aber klanglich zur Mittelklasse zählen.

Die Kriterien sind auch so ziemlich die von Dir genannten, wichtig für die Spielbarkeit wäre vor allem der Hals und die Mechaniken, Zustand des Holzes und des Lacks sehe ich eher als kosmetisch an bei einem Banjo.

Man kann Banjos schon mit Piezos abnehmen (von innen am Fell befestigt), es gibt aber auch Lösungen mit magnetischen Tonabnehmern und Miniflex-Mikros. Die Piezolösungen sind recht feedbackanfällig, da das Fell als Riesenmikrofonmembran arbeitet, meist wird dann der Korpus mit Handtüchern ausgestopft (z.B., Don Wayne Reno von Hayseed Dixie in seinem Live-Setup), um das in den Griff zu bekommen, dabei geht allerdings der Banjocharakter etwas verloren.

Mit Mikrofon bist Du halt lautstärketechnisch begrenzt, aber es klingt am meisten nach Banjo. Da hängt auch viel von der Aufstellung im Probenraum oder auf der Bühne und den Monitorlautstärke-Anforderungen ab.

Banjo
 
Danke für die schnelle und kompetente Antwort. Dann liege ich ja in etwa richtig mit meinen Annahmen:)

Wie schaut es mit konkreten Kaufempfehlungen aus / wie oben schon erwähnt spielt für mich gerade der Gebrauchtbereich eine wichtige Rolle, da das Banjo "nur" ein Zusatz darstellt. (momentan zumindest;) )
 
Bei den Gebrauchtpreisen in der Liga kenne ich mich leider nicht aus.

Vielleicht wäre es besser, wenn Du Dich mal umsiehst (in der Bucht etc.) und wenn Du was Konkretes gefunden hast, Dich hier nochmal meldest, dann gebe ich gerne meine Senf dazu.

Banjo
 
Dann drehe ich die Frage mal um:
Welche Neuinstrumente kannst du mir im Preisbereich 500 - 600 EUR empfehlen? Ich müsste in etwa wissen auf welche Marken bzw. Modelle ich ein Auge werfen sollte. Wenn der Gebrauchtmarkt dann ein wenig beobachtet wurde, würde ich dann den ungefähren Gebrauchtkaufpreis wissen, um dann letzendlich ein Instrument zu erwerben.
 
Irgendwie scheint mir die Information zu fehlen, welche Art Banjo (Saitenzahl!) zu überhaupt suchst :gruebel:
 
Entscheidend ist, was Du auf dem Banjo spielen willst und mit welcher Perfektion dies geschehen soll. Der einfachste Einstieg wäre das Gitarrenbanjo. Das hat den Vorteil, dass es für Gitarristen einfach zu spielen ist, gleichzeitig aber den entscheidenden Nachteil, dass es nie so richtig wie ein Banjo klingt, weil es eben mehr wie eine Gitarre gespielt wird. Selbst wenn Du gutes Picking bringst, wird es nie so klingen wie ein 5-String Banjo, weil die Seitenstimmung völlig anders ist.

Das 5-String Banjo macht Sinn, wenn Du mit Fingerpicks spielen möchtest. (Pete Seeger spielt zum Beispiel solch einTeil) Gängige Stimmungen für 5-String-Banjos sind g-D-G-c-d (modal), g-C-G-c-d (Double C). Im Bluegrass wird meist die offene Stimmung g-D-G-H-d verwendet.

Vor allem im Jazz hat sich das Tenorbanjo (G-D-a-e) durgesetzt. Das kannst Du mit Plektrum spielen. Es lässt sich als Melodieinstrument oder als Rhythmusinstrument gut einsetzen.

Was die Preise anbelangt, sehe ich das etwas anders: Gute Banjos bekommt man so ab 2000 €. Wie überall gibt es nach oben fast keine Grenze. Es gibt aber auch durchaus spielbare Instrumente

Jetzt zum Instrument selbst: Egal für welche Banjo-Form Du Dich entscheidest: Neben der Verarbeitung und dem Material ist vor allem der Tonring entscheidend für den Klang. Der Tonring, in der Regel aus Metall (Glockenbronze), manchmal auch aus Hartholz, befindet sich im Resonanzkörper, direkt unter dem Fell. Billige Modelle haben keinen gesonderten Tonring. Ist das Banjo also sehr leicht, wäre zu prüfen, ob es einen Tonring aus Holz hat oder überhaupt keinen. Außerdem unterscheiden sich Klang und Lautstärke in Abhängigkeit davon, ob das Banjo über einen Resonator verfügt oder ein sogenanntes open back ist. Bei letzterem ist das Banjo auf der Rückseite offen.

Was den Preis anbelangt, muss ich sagen, dass gute Banjos zwischen 2000 und 5000 Euro liegen dürften. Es gibt aber auch schon gut bespielbare Teile z.B. von Aria, die in etwa im oberen Bereich deiner Preisklasse liegen könnten, vor allem gebraucht. Ganz billige Teile (99 bis 300 EUR) kannst Du getrost vergessen.

Was die Abnahme anbelangt, ist ein gutes Mikrofon immer die beste Wahl. Es gibt viele Bluegrassbands, die auch heute noch mit nur einem Mikro auf der Bühne stehen, in das gesungen und gespielt wird. Wenn die Auftrittsbedingungen (Konzertatmosphäre) das hergeben, nicht zu toppen. Jeder, der ein Solo hat, geht einfach einen Schrit in Richtung Mikrofon. Ich habe das erstmalig bei der Lynn Morris Band (USA) gesehen und hätte vorher nie gedacht, dass dies funktioniert. Eine andere Möglichkeit: Ein Mikro für Snare, zum anklicken, lasst sich meist problemlos am Resonanzkörper des Banjos anbringen. (AKG, Sennheiser)

Ich hoffe, die Hinweise haben Dir geholfen

Michael
 
Hallo!
Stimmt; ich habe ganz vergessen zu erwähnen, dass es sich um ein Bluegrass 5 Saiter Banjo handeln soll. Wie gesagt dient es lediglich als Ergänzung für meine Band und für mich persönlich als kleine Schnupperei in die Kunst des Banjo Spielens. Für mich ist es wichtig ein wenig Picking zu üben und da ist das Banjo bestimmt nicht das schlechteste Instrument;)

Preislich (wie bereits erwähnt) sollte ein Gebrauchtes in etwa 300 EUR kosten.
Es sollte schon fast zwingend ein Gebrauchtes sein, da meistens sich das Preis Leistungsverhältnis in der Einstiegsklasse wesentlich erhöht.

Ich weiß zwar, dass der Klang immer ein individuelles Empfinden darstellt, aber da ich mich mit Banjosounds nicht wirklich auskenne und höchstwahrscheinlich nur im direkten Vergleich einen Unterschied hören würde, wollte ich gerne ein paar Banjos in den Raum geschmissen bekommen, die eurer Meinung nach ein gutes Arbeitstier darstellen.

Gruß
Alex
 
Hi Kooper , ich habe mich als Gitarist auch mal mit dem Thema 5-String Banjo befasst , aber ich muss einfach zugeben , dass es ein sehr schwer zu erlernendes Instrument ist. Diese Rolls sind etwas völlig anderes als Gitarrespielen , in den USA fangen die deshalb ja schon sehr früh an zu üben (siehe auch biographie Earl Scruggs).Scheinbar gibt es auch hier wie überall , Naturtalente ,und Leute die es einfach aufgeben.
Mein 6 String Banjo nutze ich deshalb lieber für Sachen wie unter "Boschstraat Banjo Band" auf Youtube zu finden.
 

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