Studioneubau - Wandfarbe im Zusammenhang mit Licht

hollekubi
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Hallo

Ich beginne jetzt, mir eine Art Musikstudio aufzubauen, in dem auch ein Flügel stehen soll und wo ich aus allen möglichen Pespektiven auch den Schwerpunkt auf Videografie lege, wo ich mich am Flügel filme. Daher wird der Ausbau nicht einen reinen akustischen sondern auch optischen Schwerpunkt haben. Daher bin ich am überlegen, wie ich die Wandfarben gestalte. Bisher war es ein schnöder Band-Proberaum, daher sind die Wände noch einfach nur weiß. Wie auf dem Bild zu sehen, sind meine Absorber in den Ecken mit einem sehr dunkelblauen Molton-Stoff bezogen (war damals gerade vorrätig). Zuerst war meine Überlegung, den Raum insgesamt in Schwarz-nuancen zu halten, oder so anthrazit und darauf alles was ich an Diffusoren und weiteren Absorbern aufbringe ebenfalls auf Grundlage des dunkelblauen Stoffs immer gepaart mit Eiche Natur Holz. Diese Kombi fände ich eigentlich sehr elegant. Allerdings glaube ich, würde das nur im Zusammenhang mit weißem Licht gut aussehen, oder?? Ich kenne mich bhisher mit Beleuchtung nicht so aus, aber dann kam mir der Gedanke, wenn ich teilweise mit farbigen Licht arbeite, würde wohl das Anleuchten des blauen Stoffs (auch wenn er sehr dunkel ist) u.U. zu ungewollten Farbstichen führen, oder? Also z.B. rotes Licht auf blauen Hintergrund wird ja pink. Und wenn ich farbiges Licht auf eine Fläche fallen lasse, will ich ja aber genau die Farbe, die ich aussende auf der bestrahlten Fläche haben.
Also gehe ich recht in der Annahme, es wäre besser, lieber Schwarz- und Grautöne zu verwenden? Reines Weiß würde ich eigentlich weglassen. Die Holzoptik würde ich als Kontrast aber schon z.B. an Rahmen oder Leisten lassen. Z.B. kommen auch noch diese Akustikpaneele an die Drempelwände.

Desweiteren bin ich auch extrem aufgeschlossen, wenn mir jemand zu bestimmten Scheinwerfern oder Spots raten kann. Smarte indirekte Beleuchtung wird auf jeden Fall auch an verschiedenen Stellen im Raum installiert. Kann mir jemand Tipps geben? Noch ist der Raum jungfräulich und ich habe alle Möglichkeiten, mich auszutoben. Ich kann auch z.B. zuerst schon mal Scheinwerfer, die ich brauche zuerst kaufen und dann mit verschiedenen Farben an der Wand ausprobieren. Ginge auch.

Danke schon mal!

Gruß
Holger
Raum.jpg
 
Zur Farb- und Beleuchtungsgestaltung: Da haben insbesondere Frauen ein gutes Gespür dafür.

Zu den Farben: Nun, es ist kein Tuschkasten (blau + rot = pink). Es strahlt nur zurück, was bereits im einfallenden Licht enthalten ist (Physik)
  • Wandfarben sind chemische Verbindungen
  • die dort beweglichen Elektronen sind in Dunklen im Grundzustand
  • Licht der richtigen Wellenlänge regt sie an, d.h. hebt sie auf ein verfügbares Energieniveau (viele sind verboten, i.e. nicht erreichbar)
  • dort sind sie nicht stabil, fallen auf das energetisch niedrigere Anfangsniveau zurück und ... geben dabei ein Photon (Licht) derselben Energie (Farbe) ab
  • daher: passt rotes Licht als Anregung, strahlt die Fabe auch rot
  • passt blaues Licht da nicht rein, strahlt auch nichts.

Fall 1: Monochromatisches (einfarbiges) Licht. Es hat eine Wellenlänge, genauer einen schmalen Wellenlängenbereich. D.h. blaues Licht macht blaue Wand sichtbar, rotes Licht die rote. Blaues Licht auf rote Wand ergibt (praktisch) kein Licht, also "schwarz". Ebenso rot auf blau.

Fall 2: Weißes einfallendes Licht. Da "nimmt sich" sozusagen jede Wandfarbe das heraus, was sie braucht. Ist ja eine passende Anregung da ...

Das sind idealisierte Fälle. In echten Wandfarben sind erlaubte Energieniveaus selten scharf, bilden eher einen erreichbaren Bereich UND/ODER kammartige schmale Bereiche. Echte Leuchtquellen sind selten bei jeder Wellenlänge sozusagen gleich hell. Dazu kommen Effekte vom Farbsehen (Auge/n), Farbveränderungen durch Aufnahmeoptik (Kameras) und Wiedergabemedien (Monitore, Software, Print usw.). Farbwahrnehmung ist insgesamt ein bischen komplizierter.

Möglicherweise helfen diese Links ein bischen weiter:

 
Glückwunsch zu diesem tollen Raum.

Wenn Du mit farbigem Licht (Spots, EffectLight etc.) arbeiten willst, würde ich die Wände rundum in gebrochenem Weiß streichen. Könnte aber kitschig wirken (Disco).

Persönlich würde ich mich an Kino- oder Theaterräume halten. Also recht dunkle, matte Wände (Purpurrot, Ochsenblutrot, Grün-Blautöne), und dann nur mit weißem, dimmbarem Licht gestalten. Der Raum wirkt allerdings dann kleiner. Zur punktuellen Ausleuchtung Filmlicht auf Stativen, dann bist Du flexibel für deine Videos.
Ratschlag des Hollywood Regisseur John A. Alonzo "The Man Who Shot Chinatown": versuche beim Dreh mit nur einer Lichtquelle auszukommen.

Bild von mir geleuchteter Layout Shot meiner Tastatur
Piano ausgeleuchtet.jpeg
 
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Ich würde den Raum exakt so lassen, wie er ist. Er ist interessant geschnitten, der Holzboden bringt eine angenehme Wärme rein, und die Spots in den Deckenpaneelen schaffen ein schönes Grundlicht. Dazu dann die Wände mit Licht dezent einfärben und die Akteure mit warmweißen Spots hervorheben.

Es gibt dank LED schon für wenig Geld RGB-Licht, mit dem du arbeiten kannst. Und heutige Bildsensoren sind empfindlich genug, um mit niedriger Leistungsaufnahme schöne Ergebnisse zu erhalten. Wenn du die Abwechslung brauchst, würde ich dann statt Wandfarbe noch Teile der Wand mit schwarzem Bühnensamt an Vorhangleisten abhängen, um die helle und die dunkle Variante fahren zu können.
 
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Einfach erklärt
Der Sichtbare, für das Auge wahrnehmbare Farbspektrum, also alle Farbtöne, sind in allem weißliche Quellen vorhanden.
Die Farbe auf der Wand oder auch alle Oberflächen in der Natur oder auch künstlich geschaffen, absorbieren unterschiedliche Wellenlängen des einfallenden Lichts und reflektieren, wie schon richtig geschrieben, die nicht absorbierende Wellenlänge welche dann von uns als Farbton wahrgenommen wird.
Also farbige Wände mit farbigen Licht beleuchten ergibt nicht wie wir es aus dem Malkasten kennen, gelb und blau gibt grün.
Da es in der Zusammensetzung der Farbe soviele unterschiedliche Rezepturen über Bindemittel, Zuschlagstoffen und Pigmente gibt die zu unterschiedlichen optischen Wahrnehmungen beitragen, kann Dir hier keiner sagen wie Du welches Ergebniss erzielst.
Weiß ist nicht gleich Weiß.

Erstelle für Dich ein Beleuchtungskonzept, am besten schon mit festen Vorgaben, such dir einen guten Malermeister, der wirklich ein großes Spektrum kennt und ich denke Du kannst ein schönes Ergebnis erzielen.

Gruß von einem Malermeister
 
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Ich würde mit verschiedenfarbigen Vorhängen arbeiten die du je nach Bedarf hinter dem Klavier auf und zuziehen kannst. Dann bist du maximal flexibel aufgestellt,was Farbe angeht
 
Sehe ich auch so: Bunte Wände + bunte Beleuchtung ergeben ein unvorhersagbares Gemisch. Also Weiß und wenn Farbe, dann variabel (z.B. wie vorgeschlagen Vorhänge, Molton ...)

Gerade durch die sehr scharfen Farben der bunten LEDs (im Prinzip 1 Wellenlänge) die bei unterschiedlichen Scheinwerfern auch eine ander Wellenlänge knapp daneben haben kann, wird das Ergebnis eventuell bei Beleuchtung mit 2 x rot, unterschiedlicher Hersteller komplett anders aussehen können (muss nicht, aber kann durchaus)
 
Danke euch für die Erklärungen und den Input !
 
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Ich würde die Wände in einer neutralen Farbe belassen.
NORMALERWEISE sorgt man für Abwechslung und Interesse mit aufgehängten Bildern, Wandpanelen, Pflanzen, Büchern, etc. Und Licht. Bei Dir ist es aber wegen der Dachschräge schwierig.

Du kannst Dich ja mal von ihm hier inspirieren lassen. Er hat einen ähnlichen Raum:


View: https://www.youtube.com/watch?v=bHILqXZHi5o&t=7s


Hier siehst Du übrigens an meinem Home Office wie bunt man einen Raum mit Licht machen kann.

_TP_2393.jpg
 
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