Studio One für Live Mix

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Mal eine Frage am Rande, verwendet jemand Studio One für Live Mix? Wenn ja, wie sind die Erfahrungen?

Thanks

Adrachin
 
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Moinsen!

Ja ich kenne einen, funktioniert bei ihm ganz gut.

Was willst du genau machen?

Greets Wolle
 
Ich mache ja schon. Und das geht gut. Ich interessiere mich einfach für die Erfahrungen, die andere Menschen mit Live Mix gemacht haben. Vielleicht hätte ich das besser Live Mix mit DAW Software nennen sollen.......
 
Moinsen!

Passt schon. Aber vielleicht schreibst du ja mal was du so alles Live damit anstellst und dann finden sich vielleicht auch andere die darüber berichten.

Greets Wolle
 
Zuerst mal dazu, warum S1 und nicht irgend eine andere DAW. Ich habe mir vorher die üblichen Verdächtigen angesehen wie Steinberg Soft in den verschiedenen Varianten einschließlich Nuendo, die Palette von Magix und sogar Cakewalk. Ebenso Ableto Live, das aber in diesem Fall für Live nicht wirklich zu gebrauchen ist. Eindeutiger Sieger S1. Alles was man so machen will für einen Live Mix ist nur wenige Klicks entfernt und die Suchfunktion im Browser ist für mich ein Muss. DAWs, welche die nicht haben, fallen schon mal unten durch.

Dazu kommt die sehr gute Audio Engine und Stabilität, wenn man das überhaupt als Thema ansprechen will. Ich hatte noch nie irgendwelche Stabilitätsprobleme mit S1, weshalb das eigentlich kein Thema ist.

Natürlich braucht man eine anständige Basis wenn man Live unterwegs sein will. Basis ist ein Fireface 802 das im Test die beste Performance bezüglich Latenz und Belastung des Computers gezeigt hat. Das betreibe ich mit 64 Samples Latenz Einstellung, also ein Bereich, der keine Rolle mehr spielt.

An dem Fireface hängen ein Focusrite Octopre MKII Dynamic über Adat für zusätzliche Eingänge. Die nutze ich als Main in. Und ein Focusrite 24DSP als Ausgang ebenfalls über Adat angebunden. Natürlich könnte man auch das Fireface als Ausgang verwenden aber die geregelten Ausgänge an der Front gehen nur über Stereo Klinke raus. Steckt man da was an, behindern die Stecker die Regler und mal schnell da hinfassen bei Bedarf ist schon nicht mehr. Keine Ahnung, was RME sich dabei gedacht hat.

Das Focusrite 24DSP hat drei regelbare Ausgänge, zwei davon auch zusätzlich an der Front als Kopfhöreranschluss ausgeführt. Dazu noch DIM und Mute Schalter. Da bleiben keine Wünsche offen. Bei Bedarf kommt noch mal ein Focusrite 40 Pro für zusätzliche Ein- und Ausgänge dazu. Ebenfalls über Adat angehängt.

Geroutet wird über das RME Totalmix, das bei Bedarf auch DSP Power zur Verfügung stellt um Signale schon mal aufzubereiten, bevor es in die DAW geht, oder Ausgänge mit DSP zu bearbeiten.

Rechner Basis ist ein HP zbook 15 Laptop, der mehr als genug Power hat um auch grössere Setups zu betreiben.

Hier mal das Layout des letzten Gigs mit https://www.facebook.com/OurPocketBand

spuren.jpg


Also recht überschaubar. 3 Leute, die alle auch mal Singen, der Bassist spielt zwei Bässe und auch mal Gitarre. Latenz im Set gerade mal 0.7ms also vernachlässigbar.

Hier die Effekte, die mitspielen:

plugin.jpg


wie man sieht, 51% Prozessorlast. Da ist also noch lange nicht Schluss.

Und so sieht dann der Mixer aus:

mischer.jpg


Und so hört sich das dann an:

https://app.box.com/s/a1f1jbel5jp9rvslalnp

Das Equipment als solches passt in drei Taschen, ist schnell aufgebaut und nimmt danach wenig Platz ein. In dem Fall bin ich hinter der Bar gesessen mit meinem Laptop. Und Grenzen gibt es da kaum. Schnell mal einen anderen Hall, da mal noch ein Gate, hier etwas Kompression, ein Sidechain Kompressor getrieben von Voice auf die Instumente, CD Spieler von der Bar einbinden? Alles einige Klicks entfernt.

Wird es mal was grösser und der Laptop kann nicht mehr günstig platziert werden, um den Sound anständig zu hören, geht es von einem kleinen 11.5 Zoll Laptop über Wlan und Remote Login auf den Hauptrechner. Damit kann ich dann auch beim Setup rumlaufen und in allen Ecken und Enden probehören. Das ist ein Convertible Laptop der auch Touchscreen hat. Da kann man bei Bedarf auch mal mit den Fingern rumschieben. Zusätzliche Remote Funktionen kommen bei Bedarf über Wlan-Midi und iPad dazu.

Alles in allem spielt das prima. Für die Miniband natürlich keine große Herausforderung. Aber auch da zeigt sich die Flexibilität des Setups mit DAW im Zentrum. Wollte man das Setup mit Hardware darstellen, müsste man eine ganze Menge Zeug mit rumschleppen.
 

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Moin!

Super Bericht! Hast du da auch noch Fotos vom FoH am Thresen? Was mir noch nicht genau aufgeht ist,das du 4 Interfaces miteinander betreibst? RME FF, Scarlett, Saffire und Octopre und das funktioniert miteinander alles?

Greets Wolle
 
Richtige dolle Bilder gibt es nicht. Aber hier:

piano bar.jpg


Sieht man mich links auf dem Barhocker hinter der Bar. Der mit dem Laptop. Ganz oben links einer der vier JBL Monitore. Die von zwei 1.2 kw Endstufen angetrieben wurden. Gr nicht mal so schlecht. Also PA brauchte man da keine.

Ich weiss nicht, wie Du auf 4 Interfaces kommst. Der OctoPre MkII Dynamic ist ein ADDA mit Adat Ausgang. Den kann man nicht an den Rechner anhängen. Super Teil übrigens mit analogen Kompressoren. Ein Regler und ein Schalter sind alles, was man zum Einstellen braucht. Klingt gut und macht den Sound lediglich was dichter und schützt vor Uebersteuerung der AD Wandler. So sehen die Kennlinien aus:

compressor.jpg

2:1 und 4:1 jeweils nur bei Maximalstellung der Regler. Den kann man sehr dezent einsetzen.



Am Computer war nur das RME Fireface 802 dran. Das Focusrite PRO 24 DSP habe ich schon länger. Das ist mein portables Interface für zwischendurch und für Zuhause wo ich nur Monitor out brauche und ab und an mal ein Micro anschließen will. Das hängt über Adat als Sync Slave am RME. Das muss nicht in den Computer. Das kann Standalone. Und wird ja nur zum Betreiben der PA und des Kopfhörers verwendet. Das Signal kommt aus der DAW ins RME und wird dann auf das Focusrite geroutet. Zusätzliche Latenz gibt das nicht. Bleibt ja auf der Digital Ebene. Und Puffer sind auch keine dazwischen.

Also Monitoring Einheit ist das klasse. Drei richtige Regler zum anfassen und Mute und Dim Schalter zum anfassen. Das könnte sonst leicht zum Alptraum werden, wenn sich da eine Rückkopplung aufbaut und man muss sich erst mal durch die Fenster klicken und Scrollen bevor man das abstellen kann. Da hing auch noch der MP3 Spieler von der Bar dran. Brauche ich ja nicht im Computer. Live Setup zudrehen, MP3 auf und schon kann die Pause losgehen.

Test weise hatte ich das Focusrite auch mal an einen zweiten Recher angesteckt. Dann zwei Kanäle Adat in eine DAW auf dem zweiten Rechner und ein fettes Hall Plugin rein. Und dann über Spdif wieder in das RME. Und das ganze in der DAW auf dem Hauptrechner so geroutet wie ein externes Effektgerät. Das geht problemlos. Und bei einem Hall fällt die zusätzliche Latenz nicht ins Gewicht. Das habe ich aber bisher nie gebraucht. Mein Rechner hatte bisher genug Power.

Sollte ich mal mehr Kanäle brauchen, habe ich noch ein Focusrite Pro40. Geht dann auch über Adat auf das RME: Notfalls kann dann das DSP24 noch zwei analoge Kanäle über Spdif beisteuern. Das sind dann insgesamt 30 x Mic/Line in. Dann ist aber Schluss. Vorerst..... :)
 
Moin!

Okay, ich hatte irgendwie das Adat überlesen. Ne ist klar. Ich habe das MK2 ohne Dynamic, ist auch klar das ist ja ein Preamp.

Wie sieht denn die Mischerei aus, gut bei 3 Musikern ist da nicht so viel, aber immerhin.
Könnte mir vorstellen das da evt. ein Controller ganz gut wäre oder wenigstens ein Tablett fürs Pult, damit man eben schnell die Fader ziehen kann.

Aber ansonsten sehr interessant. Mein Kumpel mischt sich ja von der Bühne, die sind zu zweit und machen Synthpop. Er nutzt dann auch gleich noch die ganze Palette der Synthies und Effekte dafür. Klingt echt fett dann.

Greets Wolle
 
Ich habe noch ein Bild gefunden vom Aufbau:

piano bar aufbau.JPG


Wie gesagt, mit Bildern habe ich es nicht so. Da sieht man noch die Faderbox rechts im Bild. Das ist nur einer der Controler, die ich habe. Bei dem Setup habe ich dann aber keinen verwendet. Die paar Kanäle kann man ohne weiteres mit der Maus bedienen. Bei Bedarf kommt ein IPad über wlan dazu. Da läuft Lemur. Dafür gibt es ein Template für RME Totalmix, mit dem man alle Parameter fernbedienen kann. Für spezial Sachen programmiere ich mit das selbst. Hier:

http://sound4basel.wordpress.com/2014/06/08/ableton-effekt-rack-mit-lemur-fernsteuern/

habe ich mal eine Lemur Bastelstunde festgehalten. Auch auf dem iPad V-control, ein Controler mit Macki Protokoll. Der geht gut mir S1.

Meine Lieblingsremote ist eigentlich gar keine Remote sonder ein HP x360 Laptop mit Touchscreen. Damit geht es über Remote Login auf den Hauptrechner und ich habe einen tragbaren Bildschirm, auf dem ich auch mit den Fingern rumschieben kann.

Aber für den Gig war das alles nicht notwendig.......
 
Adrachin, wie bist du denn mit dem Fireface zufrieden?

Der hat doch eingebaute DSP-Effekte, oder?
Wieso nutzt du nicht die bei den Live-Gigs?
 
Ja die Flaschen....... gleich neben meinem Barhocker unten stand ein Kühlschrank. Mit Champus drin....... voll an der Quelle bei dem Gig.... :)

Adrachin, wie bist du denn mit dem Fireface zufrieden?

Wenn man das Teil so betrachtet, sieht das nicht unbedingt besonders Aus. Wenig Micro in, dafür jede Menge Line in, aber nicht einstallbar außer mit Software, die Ausgänge mit Regler dran auch nicht unbedingt super Benutzerfreundlich, auch sonst nicht allzu viel zu sehen, was das jetzt besonders machen würde.

Den unterschied merkt aber eigentlich jeder sofort nach dem Auspacken und Anschließen. Die gleiche Produktion klingt auf einmal einen Zacken brillanter. Und wo ich vorher 126 Samples Buffer hatte, kann ich jetzt problemlos mit 48 Samples Buffer arbeiten ohne jegliche Beeinträchtigung.

Da fragt man sich, woher kommt das? Ich kenne RME schon lange und hatte immer mal wieder mit Interfaces von denen zu tun. Da ich technisch interessiert sind, weiß ich, wie die das machen. Kann man auch auf deren Webseite nachlesen. Zu finden unter dem Stichwort SteadyClock. Das RME ist nahezu frei von Jitter und das kann man hören.

Hier mal ein Bericht über Clock und Jitter aus dem echten Leben:

http://www.ctsaudio.com/audio-video-installations/digital-audio-done-right

Das RME spielt was das angeht einfach in der Oberliga und ist nicht umsonst die Referenz bei vielen Tests im Bereich Audio-Interfaces.

Der hat doch eingebaute DSP-Effekte, oder?

Ja. Zwei DSP Chips.

Wieso nutzt du nicht die bei den Live-Gigs?

Mach ich ja. Die erledigen schon mal alles, was ich nicht unbedingt in der DAW machen möchte. Also Tief- oder Hochpass Filter. Eventuell ein Setting "Output protector" im Dynamic-bereich. Wenn das zur DAW soll, muss es in den Settings angegeben werden:

fireface settings.jpg


Haken bei "EQ+D for Record". Sonst wirken alle Einstellungen in EQ + D nur im internen Routing. Zur DAW geht es dann unbearbeitet. Alle Signale, die ich nicht unbedingt in der DAW brauche, route ich auch in TotalMix und die bekommen dann auch dementsprechende DSP Bearbeitung, wenn nötig. DSP kann man bei Ein- und Ausgängen verwenden.

Insgesamt entlastet das den Rechner und in Studio One kommt nur das an, was ich brauche. Sieht gleich viel übersichtlicher aus.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem RME. Hat schon viele Probleme gelöst aber noch nie eins verursacht......
 

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