Zuerst mal dazu, warum S1 und nicht irgend eine andere DAW. Ich habe mir vorher die üblichen Verdächtigen angesehen wie Steinberg Soft in den verschiedenen Varianten einschließlich Nuendo, die Palette von Magix und sogar Cakewalk. Ebenso Ableto Live, das aber in diesem Fall für Live nicht wirklich zu gebrauchen ist. Eindeutiger Sieger S1. Alles was man so machen will für einen Live Mix ist nur wenige Klicks entfernt und die Suchfunktion im Browser ist für mich ein Muss. DAWs, welche die nicht haben, fallen schon mal unten durch.
Dazu kommt die sehr gute Audio Engine und Stabilität, wenn man das überhaupt als Thema ansprechen will. Ich hatte noch nie irgendwelche Stabilitätsprobleme mit S1, weshalb das eigentlich kein Thema ist.
Natürlich braucht man eine anständige Basis wenn man Live unterwegs sein will. Basis ist ein Fireface 802 das im Test die beste Performance bezüglich Latenz und Belastung des Computers gezeigt hat. Das betreibe ich mit 64 Samples Latenz Einstellung, also ein Bereich, der keine Rolle mehr spielt.
An dem Fireface hängen ein Focusrite Octopre MKII Dynamic über Adat für zusätzliche Eingänge. Die nutze ich als Main in. Und ein Focusrite 24DSP als Ausgang ebenfalls über Adat angebunden. Natürlich könnte man auch das Fireface als Ausgang verwenden aber die geregelten Ausgänge an der Front gehen nur über Stereo Klinke raus. Steckt man da was an, behindern die Stecker die Regler und mal schnell da hinfassen bei Bedarf ist schon nicht mehr. Keine Ahnung, was RME sich dabei gedacht hat.
Das Focusrite 24DSP hat drei regelbare Ausgänge, zwei davon auch zusätzlich an der Front als Kopfhöreranschluss ausgeführt. Dazu noch DIM und Mute Schalter. Da bleiben keine Wünsche offen. Bei Bedarf kommt noch mal ein Focusrite 40 Pro für zusätzliche Ein- und Ausgänge dazu. Ebenfalls über Adat angehängt.
Geroutet wird über das RME Totalmix, das bei Bedarf auch DSP Power zur Verfügung stellt um Signale schon mal aufzubereiten, bevor es in die DAW geht, oder Ausgänge mit DSP zu bearbeiten.
Rechner Basis ist ein HP zbook 15 Laptop, der mehr als genug Power hat um auch grössere Setups zu betreiben.
Hier mal das Layout des letzten Gigs mit
https://www.facebook.com/OurPocketBand
Also recht überschaubar. 3 Leute, die alle auch mal Singen, der Bassist spielt zwei Bässe und auch mal Gitarre. Latenz im Set gerade mal 0.7ms also vernachlässigbar.
Hier die Effekte, die mitspielen:
wie man sieht, 51% Prozessorlast. Da ist also noch lange nicht Schluss.
Und so sieht dann der Mixer aus:
Und so hört sich das dann an:
https://app.box.com/s/a1f1jbel5jp9rvslalnp
Das Equipment als solches passt in drei Taschen, ist schnell aufgebaut und nimmt danach wenig Platz ein. In dem Fall bin ich hinter der Bar gesessen mit meinem Laptop. Und Grenzen gibt es da kaum. Schnell mal einen anderen Hall, da mal noch ein Gate, hier etwas Kompression, ein Sidechain Kompressor getrieben von Voice auf die Instumente, CD Spieler von der Bar einbinden? Alles einige Klicks entfernt.
Wird es mal was grösser und der Laptop kann nicht mehr günstig platziert werden, um den Sound anständig zu hören, geht es von einem kleinen 11.5 Zoll Laptop über Wlan und Remote Login auf den Hauptrechner. Damit kann ich dann auch beim Setup rumlaufen und in allen Ecken und Enden probehören. Das ist ein Convertible Laptop der auch Touchscreen hat. Da kann man bei Bedarf auch mal mit den Fingern rumschieben. Zusätzliche Remote Funktionen kommen bei Bedarf über Wlan-Midi und iPad dazu.
Alles in allem spielt das prima. Für die Miniband natürlich keine große Herausforderung. Aber auch da zeigt sich die Flexibilität des Setups mit DAW im Zentrum. Wollte man das Setup mit Hardware darstellen, müsste man eine ganze Menge Zeug mit rumschleppen.