Stratocaster: Neck-PU Höhenbedämpfung mittels Kondensator

EAROSonic
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Hallo,

besitze eine Fender Stratocaster HSH aus der neuen Player Series. Die beiden Tonepotis tauschte ich bereits gegen zwei mit Werten von 500 kOhm aus (ab Werk wurden 250er verbaut, das für den Bridgepickup brachte es gar nur auf 200 kOhm). Leider blieb das erhoffte Ergebnis der Höhenbedämpfung der Pickups aus. Wie ich hier im Board lesen konnte, erreicht man zwischen 250er- und 500er-Potis keinen großen Unterschied und dies kann ich nun unterschreiben.

Beim Austausch stellte ich nun fest, dass Fender einen Kondensator für alle drei Pickups verwendet. Hier möchte ich ansetzen und jedem Tonepoti einen eigenen Kondensator spendieren, um mit deren Werten flexibler auf die beiden "Schaltkreise" einwirken zu können.

Nun eben meine Frage: bei Humbucker werden in der Regel Kondensatoren mit Werten von .022 µF verwendet. Leider kann ich den Wert auf dem verbauten Kondensator nicht erkennen. Aber vielleicht wisst Ihr, ob Fender bei solchen Schaltungen (wenn sie schon 250er-Potis einsetzen) auch einen Kondensator mit .05 µF verwendet. Ich denke nicht, dass beide Tonepotis nur die Hälfte des Kondensators nutzen, sondern bei Einzelschaltungen jeweils der komplette Wert anliegt. Ich würde einmal zwei .047er-Potis ausprobieren wollen.

Könnt Ihr mich dabei mit Euren Erfahrungen unterstützen? Danke Euch!
 
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@EAROSonic

1. Je größer der Widerstandswert der Tone-Potentiometer, desto weniger werden die Höhen abgeschwächt. Wobei man in der Praxis keinen großen Unterschied im Klang hören wird, wenn das Tone-Potentiometer auf 250kOhm oder auf 500kOhm steh.
2. Funktioniert die Fender Grund-Schaltung mit nur einem Kondensator, weil je nach Schalterstellung nur eines der beiden Tone-Potentiometer eingeschaltet ist.

Was möchtest Du überhaupt erreichen?

Willst Du nur unterschiedliche Kondensatoren einer unterschiedlichen Schalterstellung und damit unterschiedlichen Pickup-Kombinationen zuordnen, dann geht das natürlich.
Dann würde ich zunächst den 22nF-Kondensator auf eines der beiden Potis umlöten und am anderen einmal einen 10nF-Kondensator ausprobieren und dann einen 33nF-Kondensator und den drin lassen, der mir gefällt.

Auf der Fender Support Website

https://support.fender.com/hc/en-us/articles/115000820386-Stratocaster-Service-Diagrams

gibt es für Deine Gitarre noch kein Servicediagramm, aber vielleicht findest Du da Infos zu einer ähnlichen Gitarre … die Strat mit HH-Bestückung haben ein Poti mit 250kOhm und zwei Potis mit 500kOhm und einen 22nF-Kondensator. Wobei nicht zu ersehen ist, welches Poti welche Funktion übernimmt.


Schöner Rest vom Sonntag

Boisdelac
 
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Hi @boisdelac,

danke für Deine Ausführungen. Was ich erreichen möchte? Eine weitere Höhenbedämpfung des Neckpickups. Derzeit steht dessen Tonepoti auf 0, damit es für mich passt (zum Glück spielt so auch der mittlere Singlecoil mit). Was mich weiterhin stört, ist der Umstand, dass sich bei der Justage die Pickups gegenseitig beeinflussen. D.h., stelle ich den an der Bridge gut klingend für mich ein, kommen aus dem vom Neck noch mehr Höhen. Wenn ich nun mit zwei Kondensatoren arbeite, sollte das nicht der Fall sein.

Aus diesem Grund und weil ich dann mit zwei für die jeweiligen Pickups passenden Werte arbeiten kann, will ich das entsprechend umsetzen. Sollten Fender bei dem Modell einen .022er verwendet haben, ist die Sache recht einfach. Dann bleibt der für den Bridge-PU und der Neck erhält einen .033er. Im Internet fand ich Diagramm, in den ein .022er- oder .047er-Kondensator eingezeichnet war. Bei einem .047er wird die Luft nach oben natürlich entsprechend dünner, wenn es um höhere Werte geht.
 
Hi,

also das soll grundsätzlich immer arbeiten, aber nur das Neck-Pickup bedämpfen - richtig?

Das kann im ersten Schritt sogar einfach sein. Wenn die Resonanzspitze nur abgesenkt werden soll, kann ein Widerstand parallel zum Pickup das leisten. Da würd ich mit 1 MOhm anfangen, und mich dann von dort nach unten probieren, evtl erstmal provisorisch ein Poti dran anbringen, das nur das tut. Einstellen, Wert ermitteln, den nächst dranliegenden Widerstand ausprobieren ... und evtl isses damit schon fertig.

Die Tone-Potis hängen direkt am jeweiligen Pickup mit dran, richtig? Also sozusagen vor Schalter, so daß sie mit an- und ausgemacht werden?

HSH und 2T, 1V bieten - leider oder zum Glück - diverse verschiedene Schaltungsmöglichkeiten, was wo womit verbunden wird, das wäre n Stück einfacher, wenns da n Schaltplan von gäb...

Aber ... wie auch immer - Du willst ein Tone-Poti, das nur den Neck-Pickup betrifft, richtig? Dann muß das, Plus-seitig, vor Schalter da dran. Die anderen Pickups (bzw Schaltstellungen, in denen dieses Pickup nicht vorkommt) sind dann davon unbetroffen. Damit kann nun gespielt werden - ich tät da Klemmen dranlöten, die unterm Pickguard raushängen lassen und verschiedene Werte ausprobieren.

Kondensatoren sind billig, verschiedene Bauweisen wirken hier alle gleich - die Kapazität entscheidet. Wenn Du nen Conrad oder so in der Nähe hast, oder was bestellen magst, dann wäre ein sinnvoller Umfang an Kapazitäten (alles, was als Tone-Kondensator grundsätzlich sinnvoll einsetzbar ist) alles zwischen 2 und 100 nF, aber da hier mehr bedämpft soll, kann man die Niedrigen auslassen. 47, 56, 68, 82 und 100 müßten die Werte in logarithmischer (also heute üblicher) Abstufung sein ... die bekommste da, für n paar Euro.

Wenn Du die Resonanzfrequenz absenken willst, kann anstelle des oder zusätzlich zum Widerstand parallel zum Poti auch ein Kondensator eingebaut werden, der sozusagen einen Kurzschluß für hohe Frequenzen darstellt, die dann dieses Teilsystem nicht mehr verlassen können. Da tät ich mit deutlich weniger anfangen zu probieren, da sitzt ja kein Tone-Poti zwischen, das man einfach wieder zudreht. Also die Zielsetzung, die ich hier hätte, wäre, daß mit dem Poti auf 0 genau die höhenärmste Einstellung, die ich benutzen möchte, herauskommt, und so noch Luft nach oben bleibt. Ein größerer Kondensator am Tone-Poti ist da natürlich insofern günstiger, als daß er praktisch irrelevant wird, wenn man das Ding aufdreht. Daher tät ich das zuerst.

Wenn die Reichweite oder Feinheit der Regelung an einem Ende des Spektrums dann zu wünschen übrig läßt, muß ein weiterer Freiheitsgrad her, das wäre dann ein Push/Pull-Poti, mit dem eine zusätzliche Kapazität zuzuschalten möglich wäre, entweder zum Tone-Poti und in Reihe damit, oder direkt über das Pickup, dessen Bedämpfung hier zu wünschen übrigläßt.
 
Einen 1Mohm-Widerstand parallel zu hängen ist …. doppelt gemoppelt. Denn da hätte @EAROSonic bei seinem ursprünglich 250kOhm Tone-Potentiometer bleiben können, das er gegen ein 500kOhm Tone-Poti ausgetauscht hat.
Mit dem 500kOhm Tone-Poti hat er seine Resonanzspitze höher gemacht und schmäler, was ja eigentlich dazu führt, dass der Ton spitzer wird. Er hätte da bei 250kOhm bleiben können und ggf. den Kondensator auf 33nF erhöhen.

Ich hatte früher bei einer Strat mit Ahornhals undd SSS-Bestückung einen sehr kleinen Kondensator - wenn ich mich recht entsinne 15pF - parallel zur Buchse gelegt, weil mir damals der Sound zu höhenlastig war.

An der Buchse selbst lässt sich auch am geschicktesten experimentieren. Dazu beide Tone-Potis abtrennen und an der Buchse die Versuch-Tone-Poti-Anordnung anbringen. Wenn dann die Werte der benötigten Komponenten ermittelt sind, dann kann man die eigentliche Schaltung mit den angepassten Komponenten komplettieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
also das soll grundsätzlich immer arbeiten, aber nur das Neck-Pickup bedämpfen - richtig?
Ja, so ist es.

Ist die Schaltung einer Strat komplexer, als die einer Les Paul? Von dort kenne ich das so, pro Pickup/Potikonstellation einen Kondensator mit dem für die eigenen Ohren passenden Wert. So dachte ich es mir auch für meine HSH. Grundsätzlich machte ich das bei meiner SSS-Strat ebenso. Bei meiner HSS-Strat lötete ich einfach einen weiteren Kondensator für die beiden Singlecoils zu, um den Tone in den Höhen weiter zu beschneiden. Hatte prima funktioniert.

Fragte nun auch mal bei Fender Deutschland nach dem verbautem Kondensatorwert meiner Strat nach. Mal schauen, was die mir schreiben und danach werde ich mir dann einen (oder zwei) Kondensator(en) beschaffen und verbauen.
 
Einen 1Mohm-Widerstand parallel zu hängen ist …. doppelt gemoppelt. Denn da hätte @EAROSonic bei seinem ursprünglich 250kOhm Tone-Potentiometer bleiben können, das er gegen ein 500kOhm Tone-Poti ausgetauscht hat.

Mit dem 500kOhm Tone-Poti hat er seine Resonanzspitze höher gemacht und schmäler, was ja eigentlich dazu führt, dass der Ton spitzer wird. Er hätte da bei 250kOhm bleiben können und ggf. den Kondensator auf 33nF erhöhen.

Absolut richtig, der Austausch war leider eher kontraproduktiv. Allerdings ist es durchaus möglich, dass Fender zwar 250 KOhm Tone-Potis, aber 500 KOhm Volume verbaut hat, gerade bei den Versionen mit HB. Entweder steht es auf dem Gehäuse, oder man kann es jedenfalls mit jedem 10 €-Multimeter ausmessen.

Ich hatte früher bei einer Strat mit Ahornhals und SSS-Bestückung einen sehr kleinen Kondensator - wenn ich mich recht entsinne 15pF - parallel zur Buchse gelegt, weil mir damals der Sound zu höhenlastig war.

Das kann man natürlich machen, ist im Prinzip ähnlich wie ein voll zugedrehtes Tonpoti mit recht hoher Cut-Off-Frequenz. Wenns passt, super, aber man kann es halt nicht einstellen und muss rumprobieren, um den richtigen Wert für die Gitarre zu finden.

Ist die Schaltung einer Strat komplexer, als die einer Les Paul? Von dort kenne ich das so, pro Pickup/Potikonstellation einen Kondensator mit dem für die eigenen Ohren passenden Wert. So dachte ich es mir auch für meine HSH. Grundsätzlich machte ich das bei meiner SSS-Strat ebenso. Bei meiner HSS-Strat lötete ich einfach einen weiteren Kondensator für die beiden Singlecoils zu, um den Tone in den Höhen weiter zu beschneiden. Hatte prima funktioniert.

Die Schaltung ist halt deutlich anders aufgebaut als die einer LP, schon durch das gemeinsame Volume. Trotzdem kann man die Tonpotis zu trennen, sodass zwei der 3 PUs sich ein Poti teilen und der dritte PU ein eigenes Poti bekommt, das dann auch einen eigenen Kondensator hat. So ist auch nicht mehr die von Dir beobachtete Beeinflussung da. Meistens lässt man dabei ein Tonepoti für den StegPU und das andere für Middle und Neck:

https://www.premierguitar.com/articles/Stratocaster_Tone_Split_Mod

Ab Werk werden heute meist .022uF-Kondensatoren verwendet, das müsste aber auch draufstehen. Ggf. in Form eines Codes wie "223", den man aber per Google leicht entziffern kann. In Deinem Fall würde ich tatsächlich mal mit .047uF anfangen, was zumindest für meine alten Ohren bei zugedrehtem Poti schon ziemlich dumpf klingt.

Gruß, bagotrix
 
Moment ... also ... das 500er Poti hat nur den Wert bei "ganz auf!" verändert - dreht man es zu, ist sein Wert egal, da der Widerstand dann (nahe) 0 beträgt.

Der parallele Widerstand läßt die Resonanz wo sie ist, macht sie aber ein wenig platter. Soll ihre Frequenz sinken, bleibt ein Kondensator an seiner Stelle über, oder eine Erhöhung der Kapazität am Tone-Poti (wenn das richtig angeschlossen ist, also nur diesen Tonabnehmer betrifft).

Wenn die Reichweite des Tone-Poti zu klein ist - nicht genug rauszufiltern geht - und es sowieso niemals ganz auf soll, dann wäre ein Kondensator, der immer das Signal dieses Pickups dämpft, wohl das richtige Vorgehen ... wenn das für alle anderen Pickups auch gilt, muß es hinter den Schalter. Generell - was der Schalter mitentscheiden soll, muß vor ihm liegen, was immer gelten soll dahinter.

Ich hab das so verstanden, daß es nur dieses Pickup ist. Aber nocht nicht, ob die Resonanz nur leiser werden soll, oder zu anderen Frequenzen verschoben. Das ist aus einem subjektivem Höreindruck auch schwer abzuleiten ... die Verwendung des 500 k Potis ... wieso ist die erfolgt, was sollte der Effekt dessen sein?

Generell gehen da ganz viele lustige Sachen... Man kann ja auch z.B. ein Tone-Poti mit verschiedenen Kapazitäten, als Push/Pull, einbauen. Das find ich total super, weil es einem eine Vorauswahl ermöglicht und auf zwei Bereiche zu optimieren gestattet, es entschärft einen Kompromiß.
 
Ich hab das so verstanden, daß es nur dieses Pickup ist. Aber nocht nicht, ob die Resonanz nur leiser werden soll, oder zu anderen Frequenzen verschoben. Das ist aus einem subjektivem Höreindruck auch schwer abzuleiten ... die Verwendung des 500 k Potis ... wieso ist die erfolgt, was sollte der Effekt dessen sein?
Der eingebaute 500er-Tonepotis regelt den mittleren Pickup (Singlecoil) und Neck-PU (Humbucker). Meinem Wissen nach, verwendet man bei Humbucker 500er-, bei Singlecoils 250er-Potis ein. Daher der Austausch. Grundsätzlich war der auch für mich nicht suboptimal.

Leiser soll nichts werden, dafür kann ich den PU ja in der Höhe justieren. Ich wollte ihn nur in der Tonehöhe beschneiden. Den Kompromiss, den ich dabei mit dem Singlecoil eingehen würde, war mir bewußt, aber handelbar (nur, der hat sich tonal auch nicht sonderlich verändert, klar).

Jedoch habe ich nun eine Einstellung gefunden, die trotz leicht aufgedrehtem Poti die Höhen des Neck-PU´s soweit beschneidet, dass ich damit leben kann. Werde das die Tage noch genauer beobachten. Sollte es dann doch nicht ausreichen, werde ich mir entsprechende Kondensatoren besorgen.
 

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