Strat verstimmfrei bekommen

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Bellini
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Hallo,

ich seh immer wieder die wahnwitzigsten Aktionen vieler leute mit ihren Whammy Bars auf einer alten Strat und wollte Fragen welche Faktoren die Gitarre zum verstimmen bringen bzw. was alles beachtet werden muss, damit die Gitarre bei einem Vintage Tremolo System noch einigermaßen in tune bleibt.

Meine 83' Strat verstimmt sich so extrem, dass ich den Hebel schon garnicht mehr benutze. Ich bin mir im klaren, dass die Saitenlage nichtmal richtig eingestellt ist und such auch schon im Netz nach einer Anleitung wie ich das korigieren kann, hab aber noch nix gefunden.
Wenn jemand einige Faktoren nennen kann, oder sogar einen Link zu Anleitung um verschiedene Probleme selbst zu beheben (hab technisch wenig Ahnung) wär ich sehr dankbar,

Nicky
 
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Folgendes solltest Du mal zu allererst überprüfen:
Wenn keine Saiten drauf und hinten keine Federn eingehängt sind, darf das System nicht schwergängig sein. Wenn das so ist müssen die 6 Lagerschrauben überprüft werden.
Die Federn auf der Rückseite müssen alle gleich gespannt sein.
Es ist wichtig, daß vom Sattel an bis zur Mechanik alles reibungsfrei und perfekt funktioniert. Die Saiten dürfen im Sattel und an den Saitenniederhaltern nicht klemmen.
Die Saiten müssen an der Mechanik korrekt eingefädelt sein und sollten nicht mehr als 3 Umdrehungen haben.
 
jup und wenn das alles noch immer nicht hilft, dann bau doch locking-mechaniken ein. die verbessern die situation... zum einstellen der gitte gibts hier im board viele treads. die SuFu hilft dir sicher weiter. bzw. gibts auf der rockinger-seite dazu einen workshop, wenn ich mich nicht täusche.
 
Naja. Locking-Mechaniken helfen da überhaupt nicht. Das ist ausschließlich eine Sache der Einstellung .... nicht der persönlichen ... sondern der des Tremolos und evtl. des Sattels, denn hier dürfen die Seiten nicht klemmen. Wenn es beim Nachstimmen gerne mal "Ping" macht zwischendurch, sind die Sattelkerben nicht passend zu den Saiten ausgearbeitet - Fachmann ranlassen oder zuerst mit ein WENIG Öl probieren!

Zurück zum Tremolo:
Ein WENIG Öl (Waffenöl ist hervorragend geeignet und hilft auch bei Mückenstichen!) an den beweglichen Stellen und da, wo die Saite Kontakt hat, schadet hier auch nicht. Das Tremolo sollte bei korrekter Einstellung ca. 3,2 mm mit der Hinterkante über dem Body schweben (Einstellung mit dem Federblech im Fach an der Unterseite - Federblech in Richtung Body gibt mehr Zug). Und dann ist da noch der Trick mit den inneren 4 Schrauben beim Vintage-Trem. :) . . .

Na gut:
Saiten entspannen, Federn lösen. Zunächst alle 6 Schrauben lösen, bis das Trem ganz platt auf dem Body aufliegt. Dann die beiden äußeren Schrauben jeweils soweit anziehen, bis sich die Platte gerade hinten anhebt - dann wieder eine viertel Umdreghung zurück. Dann die 4 mittleren Schrauben ebenso anziehen, aber dann eine halbe Umdrehung zurück. Das gibt einen Effekt wie bei einem 2-Punkt Tremolo - es geht wunderbar leicht. Fendern wieder einhängen. Dann die Geige stimmen und mit dem Federblech und Nachstimmen so lange experimentieren, bis besagte Lücke von 3,2 mm in Ruhelage stehenbleibt.

Nun ist es optimal!

Viel Erfolg,
V_Man
 
Jep, die "Instant-2-Point-Trem"-Methode ist schon mal sehr empfehlenswert! Danach gilt es, wie hoffstrat schon sagte, alle "Reibungspunkte" der Saite möglichst zu eleminieren ...
Meistens ist bei heftigeren Verstimmungen der Sattel das Hauptproblem. Ein ordentlich gekerbter Knochen- oder Graphit-Sattel wäre hier sehr zu empfehlen. Das nächste sind die Stringtrees. Einfach durch Rollertrees (Saitenniederhalter mit reibungsarmen Mini-Rollen) oder Graphit-Stringtrees erstezen (gibt's alles z.B. bei Rockinger).
Oft hakt es aber auch - im wahrsten Sinne des Wortes - an den Saitenreitern des Tremolos. Auch hier gibts Replacement-Parts für Vintage-Trems aus reibungsarmem Graphit-Material. Kostet alles nicht die Welt, und bringt ne Menge ...
Und die letzte Schwachstelle sind dann u.U. noch die Mechaniken. Locking Tuners sind zwar die vergleichsweise wohl größte Investition, ich kann's aber nur empfehlen!
Ich hab' auf meine Squier (die allerdings schon n 2-Point-Trem hatte) n Wilkinson Tremolo montiert (mal vor Jahren günstig auf ebay gezogen), Locking-Mechaniken installiert, nen Knochensattel und Rollertrees drauf - das Teil ist (nachdem ich's noch sauber eingestellt habe) jetzt absolut Divebomb-resistent, habe schon FRs erlebt, die um Längen schlechter waren!
Es besteht also Hoffnung für jedes Vintage-Tremolo :)
 
ich hab bei mir alle bereiche wo das trem mit dem korpus in berührung kommt (also besonders der bereich unter den 6 lagerschrauben) mit mehreren schichten silikonspray versehen. funktioniert auch wunderbar. ab und zu mal erneuern.
waffenöl hilft bestimmt auch, aber mit silikonspray hat man kein "geschmiere".

allgemein hab ich auch die erfahrung gemacht (strat-kopie) das der sattel die meisten probleme bereitet. der graph-tech den mit ray damals empfohlen hat, wirkt echt wunder.

gruß,
lupus
 
Vintage_Man schrieb:
Naja. Locking-Mechaniken helfen da überhaupt nicht. Das ist ausschließlich eine Sache der Einstellung ....
V_Man

nöönöö...die helfen sehr wohl...sehr gut sogar - warum auch nicht ?
 
nöönöö...die helfen sehr wohl...sehr gut sogar - warum auch nicht ?

Die helfen nur, wenn die normalen Tuner Schrott sind ... und selbst dann. Ein gescheiter normaler Tuner mit korrekt aufgezogenen Saiten tut es genauso gut. Bedenke bitte, das der Locking-Mechanismus die Welle, auch der die Saiten aufgewickelt sind, blockiert. Der Schneckentrieb eines jeden Tuners jedoch verhindert, das jemals durch den Saitenzug sich diese Achse verdrehen kann. Ich persönlich bezweifele, dass ein L-Tuner einen wesentlichen Vorteil gegenüber einem gutem normalen Tuner bringt.
Es ist ein Irrglaube, das ein Locking-Tuner damit etwas zu tun hat. Wer weis, wie man Saiten richtig vorspannt und aufzieht, der braucht keine Locken am Headstock.

Ach Gott: Ich hör' sie schon schreien .....:eek:

Ein Locking-Tuner nützt Dir auch nichts, wenn die Saiten wir ein wildes Bündel um die Wirbel gepackt sind und sich dieses Paket ständig nachzieht.

Aber da liegt auch nicht das eigentliche Problem, ob ein Tremolo die Stimmung hält. Dies liegt ausschließlich an der Führung der Saiten (über Brücke, Sattel und String-tree) und eben der Einstellung des Tremolos über die Federn.

/V_Man
 
Also ich habe auf vielen meiner Gitarren die Gotoh Magnum Locks, die sind schon verdammt stressfrei. Alleine das Saitenwechseln ist damit die wahre Wonne.
Allerdings bin ich auch der Meinung daß sie nicht unbedingt sein müssen. Ich habe alte Videos von Blackmore und Moore, die heulen da mit dem Tremolo rum, daß man denkt das war es jetzt wohl mit der Stimmung und dann geht es mit strahlenden Akkorden weiter...
Ich habe eine u.a. eine Strat, da ist alles Vintage und bei normaler Nutzung sehr stimmstabil.
 
Vintage_Man schrieb:
Naja. Locking-Mechaniken helfen da überhaupt nicht. Das ist ausschließlich eine Sache der Einstellung .... nicht der persönlichen ... sondern der des Tremolos und evtl. des Sattels, denn hier dürfen die Seiten nicht klemmen. Wenn es beim Nachstimmen gerne mal "Ping" macht zwischendurch, sind die Sattelkerben nicht passend zu den Saiten ausgearbeitet - Fachmann ranlassen oder zuerst mit ein WENIG Öl probieren!

Zurück zum Tremolo:
Ein WENIG Öl (Waffenöl ist hervorragend geeignet und hilft auch bei Mückenstichen!) an den beweglichen Stellen und da, wo die Saite Kontakt hat, schadet hier auch nicht. Das Tremolo sollte bei korrekter Einstellung ca. 3,2 mm mit der Hinterkante über dem Body schweben (Einstellung mit dem Federblech im Fach an der Unterseite - Federblech in Richtung Body gibt mehr Zug). Und dann ist da noch der Trick mit den inneren 4 Schrauben beim Vintage-Trem. :) . . .

Na gut:
Saiten entspannen, Federn lösen. Zunächst alle 6 Schrauben lösen, bis das Trem ganz platt auf dem Body aufliegt. Dann die beiden äußeren Schrauben jeweils soweit anziehen, bis sich die Platte gerade hinten anhebt - dann wieder eine viertel Umdreghung zurück. Dann die 4 mittleren Schrauben ebenso anziehen, aber dann eine halbe Umdrehung zurück. Das gibt einen Effekt wie bei einem 2-Punkt Tremolo - es geht wunderbar leicht. Fendern wieder einhängen. Dann die Geige stimmen und mit dem Federblech und Nachstimmen so lange experimentieren, bis besagte Lücke von 3,2 mm in Ruhelage stehenbleibt.

Nun ist es optimal!

Viel Erfolg,
V_Man

alles gut und schoen, jedoch wollen nicht alle ein freischwebendes :)

meines ist absolut aufliegend... 5 Springs hinten drin.. Kralle sehr weit im Korpus rein... da braucht man schon ordentlich kraft da ueberhaupt mit den Hebel zu arbeiten.. finde ich aber persoenlich angenehmer :)

und da verstimmt sich fast nix.. und ich tippe eher darauf, dass es due Plastik Nut und die Tuners sind (welche demnaechst sowieso getauscht werden)
 
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Gibts vielleicht ein Bild mit beschriftung der einzelnen Teile einer Gitarre?
Ich hab schon bei den kleinsten Bezeichnungen Probleme und weis nicht was gemeint ist (zB. Lagerschrauben, Saitenniederhalter etc.)

Danke,

Nicky
 
Da wüsste ich jetzt auch kein Kompendium, welches nach Möglichkeit auch gleichzeitig in Deutsch und Englisch abgefasst ist. Wäre eine gute Idee für meine Webseite.:)

Aber so auf die Schnelle: Lagerschrauben (Bearing Screws) sind die Schrauben, die z.B. das Tremolo festhalten auf dem Korpus (Body). Bei Vintage Temolo sechs Stück.
Der Saitenniederhalter (String Tree) sitzt oben auf dem Wirbelbrett (Headstock), da wo auch die Wirbel (Tuner) sind und halten die Saiten (meistens e und h) nach unten, damit sie nicht aus dem Sattel (Nut) springen, wenn man mal etwas ruppiger spielt.
Dann ist da noch der Tremolo-Hebel (Whammy Bar) am Tremolo besfestigt, damit Du auch schön die Töne leiern lassen kanst.

Reicht das für den Anfang?

/V_Man
 
moin
frohes neues!

ich hab ne mexico strat an der ich bis jetzt noch nix gemacht hab und das trem ist absolut nicht zu gebrauchen außer mal für ein ganz leichtes Vibrato meine Frage jetzt:

ich habe am meisten den Sattel in Verdacht bei mir, was wäre da am besten als replacement und vorallem kann ich davon ausgehen das ich mit vernünftig aufgezogenen Saiten + neuem Sattel + ordentlich eingestelltem Trem auch mal ne Divebomb machen kann ohne nachstimmen zu müssen? oder kann ich das mit dem normalen Vintage Vibrato vergessen?

*EDIT*
hab grad weil mir öde war mal die instant 2 point methode gemacht, jetzt bleib ich schon bei +-15 cent Verstimmung, bei ner Divebomb ist die schlimmste Saite 15 cent niedrigerer als sie sein sollte und bei nem upbend 15 cent höher gestimmt, sieht ja schonmal besser als vorher aus

sagt mal, ist das nen großer Aufwand ein Wilkinson auf eine Klampfe mit Vintage Trem zu montieren, wegen den 2 Lagerschrauben statt der 6 ?
habe per google gesehen, dass es auch wilkinson trems gibt die auf die 6 Lagerschrauben irgendwie passen, weiß da jemand wo man die in Deutschland kriegt und wie die so sind? das VSVG meine ich
und vorallem sind die wesentlich tuningstabiler als die fender vintage bridges?
 

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