Strat - Single Coil ohne Tonepoti verlötet

Z
zupfer
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
04.11.18
Registriert
03.01.07
Beiträge
11
Kekse
0
Hallo zusammen,
ich habe vor ca. zwei Jahren meine Leo Sound Redhouse nur am Volume Poti angeschlossen, ich war bzw. bin der Meinung den Tone kann man am Amp regeln, jetzt habe ich im Zusammenhang mit einem Speakerwechsel (Fender Blues Deluxe) gelesen, dass die Tonepotis
durchaus Sinn machen da hier noch Widerstände anliegen, Grundsätzlich bin ich mit meinem Sound an der Strat zufrieden, will aber auch keinen vielleicht "besseren Klang" verschenken, bevor ich wieder ans ausbauen und löten gehe wollte ich Frage ob das zutreffen kann.

Danke und Gruß
John
 
Eigenschaft
 
Nun, generell ist es so, daß der Bridge-Pickup an einer (traditionellen) Strat sowieso nicht mit einem Tone-Poti verlötet ist. Ich selber habe in meinen Strats No-Load-Potis angelötet, was bedeutet, daß bei voll aufgedrehten Poti tatsächlich kein Kontakt vorhanden ist. Das entspricht ziemlich genau dem Zustand, als ob kein Tone-Poti verlötet wäre, also wie bei dir.

Tatsächlich klaut dir jedes Tone-Poti etwas an Höhen. Deshalb bekommst du die meisten Höhen auch, wenn kein Tone-Poti verlötet ist bzw. ein No-Load-Poti verbaut ist. Groß ist der Unterschied aber nicht. Und ob das der bessere Sound ist, ist auch Geschmacksache. Insbesondere der Steg-Pickup kann schon sehr schneidend sein (gut, beim Red House ist das jetzt nicht so der Fall), weshalb ein Tone-Poti manchmal schon Sinn macht. Deswegen würde ich dir auch raten, die Tone-Potis anzulöten bzw. No-Load-Potis zu verbauen. Dann hast du alle Möglichkeiten. Und prinzipiell finde ich es auch praktischer, den Tone an der Gitarre zu regeln, und nicht am Amp. Aber das mag jeder anders sehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hi,

grundsätzlich macht es schon einen klanglichen Unterschied, ob Du die Tonpotis anschließt oder nicht - auch wenn Du sie immer voll aufdrehst. Es trifft auch zu, dass das kein Voodoo ist, sondern eine elektrotechnisch begründete Tatsache.

Beim StegPU ist das auch die ursprüngliche Beschaltung einer Strat, wie sie Leo Fender konzipiert hat und auch heute noch oft zu finden ist. Seine Vorstellungen und Anforderungen waren etwas anders als die heutigen. Der HalsPU brauchte schon deshalb einen Tonregler, weil man ja auch Jazzgitarristen ansprechen wollte (was bekanntlich nicht so ganz geklappt hat). Der MittelPU alleine gespielt war Leos erklärter Lieblingssound, wahrscheinlich weil er sich als clean gespielter (was anderes konnte man sich in den 50ern kaum vorstellen) Rhythmuston schön in den Bandsound einfügt. Hier sollte das Tonpoti die Anpassung während des Spielens erleichtern, denn die Amp-Klangegelungen waren eher spartanisch - und der Gitarrist sollte gefälligst still sitzen oder stehen, und nicht während des Auftritts am Amp rumfummeln. Den StegPU wollte Leo genau so haben, er sollte durch das Weglassen des Tonpotis maximal laut und bissig sein, weil er speziell für Soli gedacht war. Ich könnte mir vorstellen, dass Fender als erklärter Country-Fan da auch an rasantes Picking dachte, das Höhen gut brauchen kann, wenn man mit den Fingern statt mit Plektrum oder Fingerpicks spielt. Ach ja: Zwischenpositionen musste man am damaligen 3-Weg-Schalter noch mit spitzen Fingern hinfummeln, und Leo hat sie zeitlebens verabscheut.

Heute bevorzugen die meisten Gitarristen einen Tonregler für den StegPU, weil der halt gerne verzerrt gespielt wird und dabei ein bisschen Abmilderung in den Höhen oft gut tut. Da die meisten den MittelPU kaum mal alleine spielen, wird ein Tonregler dort meist nicht vermisst, sodass viele ihn einfach an die Bridge-Position anschließen. Damit ist in beiden Zwischenpositionen eine Tonregelung möglich.

Die No Load-Potis sind eine super Möglichkeit, sich alle Möglichkeiten offen zu halten. Voll aufgedreht würde alles wie bisher klingen. Wenn Du minimal hinter die Einrastposition zurückdrehst, hast Du den Sound eines voll aufgedrehten Standard-Tonpotis. Ich persönlich war bei Tonpotis auch lange eher skeptisch, ähnlich wie Du. Ich benutze sie wesentlich öfter, seit ich die Kondensatoren verkleinert habe, von den klassischen .022uF zB auf .01 oder sogar .005uF. Damit kappt man nur die obersten Höhen und verschiebt die Resonanzfrequenz nicht zu weit nach unten. So kann man gerade verzerrt schön singende Sounds erzielen, die an einen HB erinnern, und selbst ganz zugedreht bekommt man keinen Matsch, sondern es geht eher in die Richtung "Fixed WahWah".

Gruß, bagotrix
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Danke Dir für die sehr hilfreichen Tips, No-Load Potis kannte ich bisher noch nicht.
 
Ich würde auch No-Load Potis empfehlen - hab die auch in meiner Strat. Aber der Unterschied zu normalen Potis ist jetzt nicht die Welt. Einzig gewöhnungsbedürftig ist der starke Widerstand, wenn man die Höhen etwas runterregeln will. Wobei ich eigentlich so gut wie gar nicht mit den Tonepotis arbeite, insofern ist mir das egal.
Da die meisten den MittelPU kaum mal alleine spielen, wird ein Tonregler dort meist nicht vermisst, sodass viele ihn einfach an die Bridge-Position anschließen. Damit ist in beiden Zwischenpositionen eine Tonregelung möglich.
Ich mag den MittelPU eigentlich sehr gern, spiel ihn zwar nicht oft, aber doch immer wieder alleine. Ist nicht so bissig wie der Stegpickup und doch schärfer als der Halspickup. ;)
Ich würde, wenn ich mal meine Gitarre aufmach, ja den unteren Tonepoti für Steg und Mitte verbinden, das sollte doch möglich sein. Denn manchmal probier ich dann doch, ob ich mit den Tonepotis meinen Sound noch optimieren kann.
Ich benutze sie wesentlich öfter, seit ich die Kondensatoren verkleinert habe, von den klassischen .022uF zB auf .01 oder sogar .005uF. Damit kappt man nur die obersten Höhen und verschiebt die Resonanzfrequenz nicht zu weit nach unten.
Das klingt interessant, auf die Idee bin ich bis jetzt ja noch gar nicht gekommen. :great:
 
Hallo nochmal,
kurzes Resümee, ich habe jetzt die Tone Potis mit angeschlossen, abgesehen das ich den Ton jetzt Regeln konnte, klingt der Ton der Strat bei voll aufgedrehten Tone Poti etwas weniger Höhenreich, oder anders etwas weniger perkussiv (knalliger).
Wird sicherlich u.a. den Redhouse geschuldet sein der von Haus etwas weniger hoch (schrill) ist, da mein Blues Deluxe jetzt ein Eminence Swamp Thang Speaker bekommt der ebenfalls weniger Höhenlastig ist löte ich die Tone Potis wieder
ab, gegebenenfalls besorge ich mir die No Load Potis.

Danke Euch allen und wieder was dazu gelernt
LG
John
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben