Straßenmusik unverstärkt?

Michael Scratch
Michael Scratch
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Hallo liebe Straßenmusiker,

ich spiele Bass und würde gerne mit ein paar Leuten (1 - 2 Gitarren, Percussions, Gesang) ab und an Straßenmusik machen. Jetzt ist das mit dem Bass ja so eine Sache: Selbst bei einem guten Akustikbass, wie ich ihn mir kaufen werde, fehlt gänzlich unverstärkt ein wenig das Fundament im Ensemble mit mehreren akustischen Instrumenten und Gesang.

Nun lese ich auf der Internetsaite der Stadt Nürnberg: "Musiker dürfen keine elektroakustische Verstärkeranlagen verwenden."

Wie streng wird das denn gehandhabt? Wenn man als Bassist einen kleinen akubetriebenen 3 bis 5 Watt Amp hinstellt, den man leise dazu fährt - wird das geahndet? Und was macht ein Straßenmusik-Keyboarder?

Wie sind Eure Erfahrungen?
 
Speziell in Nürnberg hab ich keine Erfahrung, aber diese Regel gilt ja ist fast allen deutschen Städten.
Wenn man mit der Lautstärke nicht übertreibt und auch nicht ewig lange am selben Spot spielt, ist das meiner Erfahrung nach kein Problem. Wenn sich Anwohner beschweren, sollte man das natürlich akzeptieren, freundlichen bleiben und weiter ziehen.
Ich hatte 2-3 mal, dass das Ordnungsamt kam und meinte, ich müsse aufhören. Wenn man dann keine Diskussion anfängt, sondern einfach sein Zeug packt und aufhört, waren die aber immer freundlich, eine Strafe hab ich noch nie bekommen.
Manchmal stell ich einen Rucksack vor den Verstärker, dass man das nicht direkt sieht.

Einmal war ich mit 2 Mitmusikern draußen, ich mit leicht verstärkter Gitarre, die anderen mit Cajon und Trompete. Ein Ladenbesitzer hatte sich beim Ordnungsamt beschwert, die meinten dann, der Gitarrenverstärker muss aus. Dann durften wir weiter spielen. Wie ihr euch aber vorstellen könnt, scheppert eine Cajon mit Fußmaschine und eine Trompete wesentlich mehr als eine leicht verstärkte Akustik-Gitarre. Der Ladenbesitzer war wahrscheinlich nicht glücklich. Wäre sinnvoller, wenn er persönlich zu uns gekommen wäre.
 
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Das handhabt jede Kommune anders und selbst da trifft man bei dem einen auf mehr Nachsicht, bei dem anderen weniger.

Ich würde erst mal nichts investieren, sondern schauen, ob der Bass tatsächlich nicht durchkommt. Man sollte sich eh von der Vorstellung verabschieden, einen bestimmten Sound reproduzieren zu wollen. Das ist ja auch Musik vor Laufkundschaft und kein Konzert. Je nachdem, wo Ihr steht, klingt es anders - da müßt Ihr Euch eh drauf einstellen.

Kurz und knapp: erst die Praxis und dann schauen, was man eventuell noch braucht und wie man es dann macht.

Viel Spaß, viele Erfahrungen und gutes Wetter!

x-Riff
 
Wie streng wird das denn gehandhabt? Wenn man als Bassist einen kleinen akubetriebenen 3 bis 5 Watt Amp hinstellt, den man leise dazu fährt - wird das geahndet? Und was macht ein Straßenmusik-Keyboarder?

Wie sind Eure Erfahrungen?

Es ist unterschiedlich- es lohnt sich durchaus mit dem ein oder anderen Ordnungsamtmitarbeiter zu diskutieren wenn diese Regel nicht sinnvoll ist.

Der Grund für die Regelung ist folgender: Man möchte dass keine Verstärker dazu benutzt werden dass man lauter und weiter beschallen kann. Du solltest dann vorführen dass es darum gar nicht geht sondern dass es nur darum geht dass man das Instrument überhaupt hört. Dieses Argument wird um so häufiger ziehen je mehr du dich lautstärkemäßig zurückhältst. Bei einem 3 bis 5 Watt Amp [ich würde was größeres nehmen; ~ 12 Watt aber wenig aufgedreht] und einem E-Bass dürfte das Argument idr. ziehen denn sonst würde man ja das Instrument mit verbieten das kann ja nicht Sinn der Sache sein.

Mach dich so leise wie es geht ohne dass du am Sinn des Mitspielens zweifelst.

Beim Akustikbass kann man sich gut so einstellen dass das was aus dem Amp kommt kaum lauter ist als das was aus dem Schalloch kommt, nur ggf. bassbetonter. Also ganz subtil rangehen.
 
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Ich würde erst mal nichts investieren, sondern schauen, ob der Bass tatsächlich nicht durchkommt.
Naja, einen kleinen Amp mit Akubetrieb wollte ich mir ehe zulegen. 120 EUR gebraucht habe ich da einen entdeckt, der taugt.

Viel Spaß, viele Erfahrungen und gutes Wetter!
So schnell wird es nichts, müssen erst was einstudieren. Geht also noch einige Zeit einher. Aber man (ich) mache mir eben schon rechtzeitig Gedanken.
 
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Naja, einen kleinen Amp mit Akubetrieb wollte ich mir ehe zulegen. 120 EUR gebraucht habe ich da einen entdeckt, der taugt.
Okay - wenn die Anschaffung eh ansteht, spricht natürlich nichts dagegen.

Viel Spaß - und schreib ruhig was zum Repertoir ...

x-Riff
 
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Bei einem 3 bis 5 Watt Amp [ich würde was größeres nehmen; ~ 12 Watt aber wenig aufgedreht]
Ich spreche von einem Roland Micro Cube Bass RX, der hat 10W und ist mir für 120 EUR angeboten worden. Muss nur sehen, wie ich das Ding abholen lassen könnte, denn es ist nicht grad ums Eck und ich fahre dafür keine 4 Stunden einfach.

Mach dich so leise wie es geht ohne dass du am Sinn des Mitspielens zweifelst.

Beim Akustikbass kann man sich gut so einstellen dass das was aus dem Amp kommt kaum lauter ist als das was aus dem Schalloch kommt, nur ggf. bassbetonter. Also ganz subtil rangehen.
Genau so hatte ich mir das gedacht.
 
mit dem Bass ja so eine Sache: Selbst bei einem guten Akustikbass, wie ich ihn mir kaufen werde, fehlt gänzlich unverstärkt ein wenig das Fundament im Ensemble mit mehreren akustischen Instrumenten und Gesang.
Hallo, Michael,
meine Erfahrung sagt was anderes! Jahrelang war ich mit meiner Folkgruppe unterwegs: Gesang, Banjo, 2 Gitarren, Geige und Bass (manchmal statt Banjo Concertina, statt einer Gitarre, bodhran, statt Geige eine Handharmonika). Je nach Auftrittsort haben wir verstärkt oder rein akustisch gespielt. Mit Anlage spielte unser Bassist seinen "Beatles" E-Bass, akustisch immer seinen Kontrabass. Wir (bzw. unser Publikum) hatten nie Probleme mit der Wahrnehmung der verschiedenen Instrumente.
Generell: ein schrilles Instrument wie die Geige drängt sich auf; ein tiefes Instrument wie der Kontrabass wird unbewußt wahrgenommen. Das merkst du, wenn der Bassist ein paar Takte aussetzt.
Ich bin ein alter, nachhaltiger Akustiker - für mich macht ein Amp die Musik lauter, aber nicht besser!:opa:

Cheers,
Jed
 

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