city ist eine unbarmherzige achterbahnfahrt mit devin townsends derangiertem genie, eine
knapp 40-minütige reise durch atemberaubende high-speed-getrümmer-orgien, verfeinert mit unbeschreiblich angenehmen, fragilen melodien, die immer wieder aus dem lärmteppich hervorbrechen und die heftigen passagen umso intensiver zur geltung kommen lassen, dieses album lässt selbst den friedfertigsten menschen "austicken"...
auf diesem - zweiten - album zelebrieren
syl eine aussergewöhnliche mischung aus death metal (vielleicht sollte man eher
extreme metal dazu sagen) und industrial-einsprengsel, verrückte samples ("
oh my fucking god") und atmosphärische synthesizer ("
spirituality") paaren sich mit wahnsinnigem - teilweise bereits
grind-artigen - geballer-passagen, die mit den technischen finessen unter der geschickten hand gene hoglans mit einer bestechenden präzision dargeboten werden. devin townsends unbeschreibliche stimme kreischt, schreit, flüstert ("
AAA") seine persönlichen und direkten lyrics aus den lautsprechern, dass der mann auch vortrefflich singen kann, beweist er mit dem getragenen "
room 429", sozusagen der ruhepool in dem knüppelnden inferno.
das album beginnt mit einem intro "velvet kevorkian", ein kurzer, abstrakter track, der aber bereits auf das kommende inferno einstimmt: mit "all hail the new flesh" mit sicherheit einer der dichtesten und eindringlichsten songs der metal-historie, vielschichtig, abwechslungsreich und mit einem trockenen beat durchzogen (gene hoglan zeichnet sich wieder einemal aus!) gelegentliche tempowechsel gliedern das stück in eine nachvollziehbare angelegenheit - trotz der chaotischen intermezzi wirken die kompositionen stets in sich geschlossen. diese eigenschaft ist übrigens eine der herausragendsten merkmale dieser instrumentalen meister.
unbestrittenes highlight ist für mich aber definitiv der - eventuell bereits von diversen samplern bekannte und auch für mich ausschlaggebende grund mir das album zu holen - song "
oh my fucking god": eine dreiundhalbminütige kakophonie von monströsen aussmassen, die gitarrenfraktion (devin und jed simon) rast wie von todesangst getrieben mit einem tempo dahin, als gelte es alle geschwindigkeitsrekorde dieser erde zu brechen. man (ich) kann sich (mir) drum-gott hoglan wohl vorstellen, wie er - hinter seinem kit thronend - einen perfekten blast nach dem anderen lässig aus seinem ärmel schüttelt. dieses lied ist extrem-metal in seiner perfektesten ausformung.
in die gleiche kerbe schlägt "
home nucleonics". es beginnt als reinste krach-symphonie, danach fliessen erkennbare gitarren-strukturen ein und ein prägnanter rhythmus entsteht - bewundernswert!
dank devins (hat der kerl eigentlich schon einmal etwas mittelmässiges abgeliefert? selbst "
physicist" [für mich persönlich seine schwächste scheibe] ist besser als 95% aller metal-veröffentlichungen...) begnadeten songwriterischen fähigkeiten kratzen syl stets die kurve und transformieren sogar ein impulsives ungetüm wie das angesprochene "
home nucleonics" in einen melodischen (natürlich nur relativ!
) track. "
detox" und "
underneath the waves" sind ebenfalls sehr gelungene tracks, die alle trademarks von strapping young lad vereinigen.
strapping young lad's
city ist wie
fear factory auf speed!