Stimmzungen mit Schleifgerät stimmen?

  • Ersteller kevdacc
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Diese Profis sind mir bisher noch nicht begegnet
Ich scherze ein wenig: Das Internet ist voll von selbstzufriedenen Meistern. Diese Ersteller von Lehrvideos verwechseln oft Vorstimmung mit Stimmung - die eigentlich schon mit den Stimmplatten im Instrument gemacht werden sollte. Es ist keine gute Idee, die Stimmzungen auf Resonatoren (Stimmstock) außerhalb des Instruments zu stimmen. Egal welche Werkzeuge sie verwenden - bei billigen Kisten spielt es wirklich keine Rolle:


Gruß, Vladimir
 
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Es ist keine gute Idee, die Stimmzungen auf Resonatoren (Stimmstock) außerhalb des Instruments zu stimmen.
Auch hier gilt: es kommt drauf an wie man s macht!

Man kann die Stimmstöcke auch außerhalb stimmen. Dazu ist aber unbedingt erforderlich dass die Stimmstöcke im Instrument exakt und absolut spielfrei sitzen....Weil das aber sehr häufig nicht der Fall ist, selbst bei hochwertigen Instrumenten oftmals nicht, kann es immer wieder zu kleinen Verschiebungen der Position kommen. Und das macht sich im Feinbereich der Stimmung bemerkbar.

.. und klar... man muss auch sorgfältig notieren wie die Abweichung im Gerät ist und dann vergleichem mit dem angezeigten Wert außerhalb.. und dann erst die Differenz nachstimmen, weil außerhalb des Instrumens der Stimmstock andere Werte anzeigt. Wenn man aber alles korrekt vorbereitet hat dann ist die Differenz gleichbleibend und man kann anhand dieser Differenzwerte nachstimmen.

Und man muss sein "externes" Gebläse sauber bedienen - da gibt s auch diverse Fehlerquellen, die zuschlagen, wenn man die nicht beachtet.

... Aber wenn der Sitz der Stimmstöcke im Gehäuse sauber ist und das externe Gebläse auch korrekt bedient wird - dann geht das tatsächlich auch außerhalb des Instruments zu stimmen.

Drum sag ich ja: es gibt viele Methoden. Und jede hat ihre Vor- und Nachteile und hat auch ihre Randbedingungen die zu beachten sind. Wenn man alles richtig beachtet, dann kommt man auf viele verschiedene Arten ans Ziel. Meist ist es aber so dass man irgendwelche Randbedinungen nicht beachtet hat wenn man , sagen wir mal, "ungewöhnliche" Methoden anwendet. Und weil man die Randbedinungen oftmals nicht so ohne weiteres erkennt, die eingehalten werden müssen , wird dann die Methode oftmals verteufelt... weil sie eben bei nachlässiger Anwendung zu Fehlern führt.
 
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Drum sag ich ja: es gibt viele Methoden. Und jede hat ihre Vor- und Nachteile und hat auch ihre Randbedingungen die zu beachten sind. Wenn man alles richtig beachtet,...
... und gerade das ist wahrscheinlich das Problem, wie ich oft auch in meinem beruflichen Bereich sehe: Menschen haben die perfekte Kontrolle über Partialhandlungen / Technologien, sind aber sehr oft nicht in der Lage, in einem größeren Zusammenhang zu denken. Gerade deswegen sind die Beiträge von @maxito so wertvoll: Er erklärt alles im Zusammenhang. Wenn Ihr HZIMM in diesem Sinne bedenkt, ist es ein dreifacher Gewinn: für Sie, für Ihres Instrument und für Ihren Geldbeutel ...

VG, Vladimir
 
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Man kann die Stimmstöcke auch außerhalb stimmen. Dazu ist aber unbedingt erforderlich dass die Stimmstöcke im Instrument exakt und absolut spielfrei sitzen.
Und es muß sichergestellt sein, das die Außenbedingungen und die im Instrument ( Anströmwerte) die gleichen sind. Wird der Stimmstock mit abweichenden Verhältnissen versorgt, so sind diese unvermeidbar. Bei meiner Neuentwicklung ( ERLKÖNIG ) habe ich bewust darauf geachtet , Strömungsbehinderungen zu vermeiden. Das bedeutet, daß ich außerhalb stimmen konnte und im Akkordeon keine Abweichungen aufgetreten sind.


Gruß, Manfred
 
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und gerade das ist wahrscheinlich das Problem, wie ich oft auch in meinem beruflichen Bereich sehe: Menschen haben die perfekte Kontrolle über Partialhandlungen / Technologien, sind aber sehr oft nicht in der Lage, in einem größeren Zusammenhang zu denken.

...manchmal wollen die auch nicht.

Es geht in diesem Faden zwar drum mit welchem Werkzeug man die Stimmzungen stimmt, aber spätestens wenn man Cassotto Chöre stimmt muss man die rausnehmen, und dann kommen die anderen Problempunkte mit zum Tragen.

Bei den Nichtcassottochören spielt auf jeden Fall mit eine Rolle, wie gut komme ich an die Stimmzungen im eingebauten Zustand hin, wie schonend kann ich mit meinem Werkzeug z.B. die Ventile anheben etc...da spielt die Werkzeuggröße schon auch deutlich eine Rolle. Denn je kompakter das Werkzeug, desto freier kann ich arbeiten und um so weniger bin ich räumlich eingeengt.... und um so wahrscheinlicher wird das Ergebnis gut werden.

Bei Cassottochören muss man die Stimmstöcke sowieso ausbauen um an die Stimmzunge zu kommen... da hat man dann vom Werkzeug her etwas mehr Spielraum, weil der Stimmstock dann frei auf dem Tisch liegt... Wobei auch hier ein kompakteres Werkzeug mehr Vorteile hat.

Aber spätestens hier wird es dann auch sehr wichtig, dass die Stimmstöcke exakt eingepasst sind und sauber im Instrument sitzen. Denn sonst ergeben sich bei jedem mal Stimmstock rausnehmen und wieder einsetzen leichte Verschiebungen und somit auch leichte Abweichungen der Stimmung.

Gute Spieler mit feinem Gehör hören sowas dann schon ... und gute Stimmer hören das auch!

Ein Stimmer ( der so allgemein schon zu den "anerkannt guten" zählt) besteht drauf dass die Kunden seiner Stimmung die Stimmstöcke nicht rausnehmen und hat mal den Spruch getan: "Und ich höre es wenn der Kunde den Stimmstock rausgenommen hat!"

Damit ist mal sichergestellt dass der Stimmer ein feines Gehör hat...weil der diese minimalen Abweichungen hört... noch schöner wäre es wenn er nix hören würde und zuerst mal die Stimmstöcke exakt einrichten würde! :)

Mein derzeitiger Hauptstimmer hat hier mal den Spruch getan als ich ihm eines meiner Hauptinstrumente zum ersten mal zum Stimmen gebracht hatte: "bevor ich mit Stimmen anfange und wir uns drüber unterhalten wie ich das stimmen soll, sollte ich zuerst mal die Stimmstöcke ordentlich einpassen, sonst brauch ich gar nicht erst anfangen zu stimmen, weil die Stimmung dann sicher nicht lange hält!"
... und er hat hinterher nicht gehört, ob ich die Stimmstöcke zwischendurch mal raus genommen hatte :D.. Die Arbeit des Stimmers war nicht "billig" - aber "preis-wert"!

...und er hat mir angeboten: Stimmzungen mit dem Stichel gestimmt, oder die außenliegenden Zungen geschmirgelt. Elektrisch geschliffen hat er nicht angeboten...(weil: so ein Werkzeug hat er nicht:D)
 
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