Stimmwirbel an Konzertgitarre abgerissen, suche nach Ersatzteil / Reparatur

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Hallo liebe Mit-Saitendrescher :)

ich brauche mal wieder etwas Schwarmwissen: ich habe hier eine ältere Höfner Konzertgitarre Typ HZ27, bei der leider einer der Stimmwirbel defekt ist. Wie auf den Bildern zu erkennen ist sind lediglich die Halterungen der Halterung ausgerissen, die obere Halterung ist leider nicht mehr auffindbar, die untere sitzt auf der Welle und könnte neu verlötet werden.

20210802_195700.jpg 20210802_195734.jpg 20210802_195651.jpg

Eine neue Mechanik wäre Frevel bei der alten Gitarre, daher ich suche nun entweder nach der kleinen oberen Halterung die die Welle mit dem Schneckenantrieb auf der Bodenplatte hält, einer Bezugsquelle dafür oder am besten jemanden, der so etwas reparieren kann.

Besten Dank schonmal
☺️
 
Eigenschaft
 
Messingblech, Bohrer, Feile und etwas Geduld, vorausgesetzt, Du hast etwas Bastlerwissen und Ausrüstung. Beim Verlöten die Wickelachse vorher entfernen (schw. Kreuzschlitzschraube).
 
Wenn ich nichts anderes bekomme wird es wohl darauf hinauslaufen. Messingblech muss ich mir organisieren, das liegt hier leider nicht herum ;-)
Dremel, Bohrer, feine Zangen und normales Werkszeug habe ich, allerdings schafft meine Lötstation wohl nur genug um mit Weichlot (Zinn) zu löten - meinst Du das reicht?
Das Loch in der Bodenplatte für die bestehende Halterung würde ich vorher etwas aufweiten, damit da Lötzinn reinfließen kann
 
Lass das Loch wie es ist, der Spalt muss nicht groß sein, flüssiges Lötzinn saugt sich schon rein. Hartlot wäre besser, aber da musst Du erstmal das ganze Teil (ist das überhaupt Messing?) zerlegen und auch die entsprechende Ausrüstung haben, daher zunächst mal mit Weichlot probieren. Die Belastung der Halterung ist nur seitlich, das könnte funktionieren. Anstelle eines elektr. Lötkolbens, welcher schon so 50W haben sollte, geht auch ein Mikrobrenner.
 
Hi,
wenn Du das reparieren lassen willst, würde ich einfach mal mit Rainer Müller Kontakt aufnehmen. Der Mann ist kompetent und auch sehr nett: Miller acoustic guitar equipment
 
Weichlot (Zinn) zu löten - meinst Du das reicht?
Ich bin Elektromechaniker, ich vermute es reicht nicht.
Ein Wirbel muss doch etwas mechanische Last aushalten und Weichlot hält sehr wenig aus mechanisch.
Es ist nur für einen elektrischen Kontakt gedacht und nicht als mechanische Befestigung dafür gibt es Hartlot.

Es gibt auch welche die mit etwas weniger Temperatur auskommen.
Aber eine Flamme wirds wohl brauchen und ob das der Rest der Mechanik aushält weiss ich nicht.

Für mich sieht das nach einer Arbeit für einen Spezialisten aus.
Normalerweise würde man einfach die gesamte Mechanik ersetzen. Also alle drei.
 
Hartlöten würde gehen wenn man das Teil hätte und hartlöten könnte. Sooo einfach ist das nämlich gar nicht. Und danach könnte man das Teil dann auch noch frisch vergolden...

Ich repariere sehr viel und da steht die Zeit oft in keinem Verhältnis zum Wert der Sache.

Die Höfner HZ 27 ist doch ein ganz gute Gitarre. Da würde ich die 30,- € in eine solide Rubner-Mechanik investieren. (Und natürlich würde ich die defekte Mechanik aufbewahren zur Ersatzteilgewinnung...)
 
Da würde ich die 30,- € in eine solide Rubner-Mechanik investieren.
Ich dachte auch das dies die einfachste Lösung wäre.
Sooo einfach ist das nämlich gar nicht.
Wenn man es gelernt hat in der Berufsausbildung mit Messing und Silberlot dann geht es schon.
Aber in dem Fall würde man eine sehr kleine gezielte Flamme benötigen.
Also einen Brenner eines Feinmechanikers oder Goldschmieds.

Das Element ist ja nicht gerade groß und die zu lötende Stelle wäre dann in der Nähe von Kunststoffteilen.
Das macht es etas diffiziel.
 
Eine neue Mechanik wäre Frevel bei der alten Gitarre ...

Warum? Die HZ 27 wird nach wie vor produziert, und das Instrument ist keine teuer gehandelte Rarität, bei der eine neue Mechanik einen wertmindernden Eingriff in den Originalzustand darstellen würde.

Da würde ich die 30,- € in eine solide Rubner-Mechanik investieren.

Bei Rubner darf es preislich schon etwas mehr sein - aber auf jeden Fall ist eine neue Mechanik sinnvoller, als mühsame Herumbastelei, die ohnehin mit ziemlicher Sicherheit nicht lange halten wird.
 
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Funktional ist es ein upgrade und der TE kann ja nach seinem eigenen Geschmack entscheiden wie viel Geld er bereit ist für Zierrat auszugeben.
 
Mir geht es hauptsächlich darum, diese Gitarre wieder spielbar zu machen. Allerdings kommt auch direkt danach, die Optik und Qualität zu wahren und da habe ich nichts vergleichbares gefunden. Selbst die aktuellen Höfner Varianten H61/C20 oder H61/C20 sind bei weitem nicht so schön wie die schnörkeligen Originale und ich wage mal zu behaupten, dass das Material besser geworden ist, daher ja auch der Wunsch der Reparatur.

Hartlöten fällt hier leider aus, da fehlen mir das Equipment, KnowHow und Fähigkeiten, da würde ich die Trägerplatte wohl eher beschädigen.

Mein aktueller Gedanke geht dahin, die fehlende Halterung, sofern ich sie nicht irgendwo bekomme, selber zu fertigen und den Stift der durch die Trägerplatte geht etwas länger zu lassen. Die Halterung wird dann bündig in einen Schraubstock eingespannt und die Trägerplatte aufgesetzt. Wenn man dann mit einem Hammer Druck auf den Stift ausübt müsste der in die Breite gehen und sich quasi in die Trägerplatte einpressen. Wenn damit die obere Halterung steht und auch etwas Druck aushält kann ich die untere Halterung wieder einsetzen und weich verlöten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ist doch gar nicht so riesen Kraft auf Zug. Weichlöten, fertig.
Kannst aber auch deine Dengel-idee machen funktioniert auch zumal wenn du eh selbst nachfertigen willst trägt halt n bisschen auf.
Geht auch nach dem Lötversuch noch...
 
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Die Böckchen werden bei der Herstellung der Mechaniken weder gelötet noch verklebt, sondern einfach vernietet. Und genauso würde ich es bei der Reparatur auch machen. Ich gehe allerdings davon aus, dass das Messing vergoldet ist, damit es nicht anläuft. Das müsste bei deinem selbstgeschnitzten Ersatzböckchen dann ja auch noch gemacht werden. Deshalb würde ich eher nach Ersatz-Mechaniken suchen. Wenn es denn besonders preiswert sein muss: die Bucht ist voll von billiger Chinaware. Bloß weiß man da immer erst nach ein paar Wochen Versandlaufzeit, ob die Dinger was taugen.
Ansonsten gibt es bei magic-guitar-parts.com preiswerte Mechaniken von Der Jung, die keinen schlechten Ruf haben.
 
So, Zeit für ein kurzes Update: nachdem ich diverse erfolglose Versuche gestartet habe, das fehlende Böckchen nachzubauen musste ich leider feststellen, dass hier ein Ersatz her musste.
Meinen Recherchen nach wären die Gotoh 35G1600 das optisch nächste gewesen, allerdings wären die Flügel dann mehr oval als rechteckig mit abgerundeten Ecken und außerdem kostet der Satz mal eben schlanke 90€.
Ich habe mir über Kleinanzeigen ein paar Mechaniken bestellt, die aber allesamt nicht tauglich waren und in die Ersatzteilkiste gewandert sind.
Über Thomann habe ich dann noch 2 unterschiedliche Sätze geordert, von denen es letztendlich die Dixon SKGB358 geworden sind.
Um die Optik soweit es geht zu erhalten wurden die original Flügel weiterverwendet und in die Grundplatten der Dixons transplantiert, was im Endeffekt so aussieht:

20210802_195651.jpg
+
20211107_160727.jpg
=
20211107_162138.jpg


Nochmal zum Vergleich das (heile) Original (=andere Seite) versus der Nachbau (noch ohne die schwarzen Schräubchen) an der Gitarre montiert:

alt:
20211107_160501.jpg
neu:
20211107_165453.jpg


Alles in allem bin ich mit dem Endresultat zufrieden, die Optik wurde gewahrt, die Funktion wieder hergestellt und passen tut das ganze auch noch mit den Bohrungen etc.
 
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