Stimmumfang-Grafik auf Wikipedia falsch?

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Tim
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Hallo,

ich hab auf Wikipedia folgende Grafik zu den Stimmfächern gefunden:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/7/7a/Tonhöhen_der_stimmlagen.png

Ist das so nach internationalen Kriterien korrekt?

Demnach müßte ein Tenor von c bis a' singen können, bezieht sich das auf die Tessitur oder den Stimmumfang oder weder noch?

Noch erstaunter bin ich über die Angaben zum Sopran, dort wird der höchste Sopran-Ton mit a'' angegeben, aber das a'' singen im Pop-Bereich doch auch hohe Tenöre im Falsett, sogar hohe Baritons mit gut entwickeltem Falsett-Register können das ja manchmal schon schaffen.
Der höchste Sopran-Ton in der Opern-Literatur ist meines Wissens nach doch das f''', oder nicht?

Genauso kurrios die tiefste Bass Note dort mit E (E2) angegeben, das schaffen sehr leise ja schon viele Tenöre noch, Baritons sowieso und noch tiefer. Tiefe Bässe kommen normalerweise doch rund eine Oktave tiefer, wenn dann auch sicherlich nur sehr leise.

Nun mal Eure Meinungen zu der Grafik?

Viele Grüße
Tim

P.S.: Das muß und soll hier kein Endlos-Thread werden und auch kein Wiederaufwärmen der alten Stimmfachdiskussion und erstrecht soll es nichts mit meinem Stimmfach zu tun haben, es geht mir wirklich nur um die Bewertung dieser Grafik, nicht mehr und nicht weniger!
 
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Ich glaube nicht, dass die Übersicht falsch ist. Sie ist nur grob. Es gibt bei den Stimmfächern natürlich Überschneidungen.
Auch ein Tenor muss manchmal ein B4 oder C4 singen aber der Durchschnitt der notierten Noten liegt wahrscheinlich bei C4 bis A4.

(Es war auch noch nicht immer so, das alle so geil auf das hohe c sind. Viele klassische Opernarien sind garnicht original mit diesem Ton notiert, sondern wurden nachträglich (des Effektes wegen) darum ergänzt.)

Es geht wirklich um die Tessitur (in der die gewünscht Klangfarbe erreicht wird) nicht um die Töne, die man singen kann.

Meine Vermutung - es gibt sicherlich noch andere Übersichten, die andere Umfänge angeben.
Das darf man nicht so eng sehen.
 
Im Text dazu ist es doch erklärt. Das sind Stimmumfänge für Chorsänger, Solisten haben entsprechend mehr. Auch der Begriff der Tessitur ist erklärt, und in der Grafik geht es vor allem um den Vergleich und um die zusätzliche Angabe in Hertz.

Hier der ganze Artikel:

https://de.wikipedia.org/wiki/Stimmlage

Und: Ein großes E so singen zu können, dass man es unverstärkt in einem Opernhaus noch hören kann, ist eine extrem seltene Fähigkeit. Es geht eben nicht darum, Töne irgendwie noch zu kriegen, sondern wirklich gut klingende Töne zuverlässig abrufen zu können, das ist etwas ganz anderes.
 
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Es geht eben nicht darum, Töne irgendwie noch zu kriegen, sondern wirklich gut klingende Töne zuverlässig abrufen zu können, das ist etwas ganz anderes.

Eben. Und da ist bei vielen Sopranen um das a" herum tatsächlich Ende Gelände
(ein a" kommt im Pop übrigens so gut wie nicht vor).
Natürlich kommen sie höher, aber es klingt nicht mehr gut (meistens zu schrill, jedenfalls für viele Ohren, so auch meine, unangenehm), somit sind die Töne für die Öffentlichkeit unbrauchbar. Ist bei Tenören nicht anders.
 
Hallo,

danke für die Erklärungen, also ist es so ähnlich wie ich ja schon vermutet habe...

Ich hab auch nur die Diskussion erstellt, weil die Abweichungen eben so extrem waren, daß ich echt stutzig wurde.
Ich denke mal jede(r) Sporan muß als absolutes Minimum ein c''' schaffen, das f''' ist dagegen dann schon advanced und kommt nur selten vor, vielleicht so wie früher das c'' oder d'' für Tenöre.
Allerdings hab ich noch von keinem Tenor gehört dessen Tessitur (nicht Stimmumfang!) nicht wenigstens von B (B2) bis b' (B4) geht.
Auch das eine Altstimme laut der Grafik nur bis etwa zum g (G3) runter kommen muß, finde ich seltsam, auch da können die meisten sicher noch ein hauchiges c (C3) singen, manche eventuell noch tiefer.

Wiegesagt, die Summe der Abweichungen in der Grafik waren bei alles Stimmfächern so riesig, daß ich echt stutzig geworden bin, selbst wenn ich es als Tessitur-Grafik ansehe.

Gruß
Tim
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ein a" kommt im Pop übrigens so gut wie nicht vor

Doch, bei Bruno Mars und Michael Jackson, um nur zwei zu nennen, kommen ab und zu Noten drüber noch vor!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Auch ein Tenor muss manchmal ein B4 oder C4 singen aber der Durchschnitt der notierten Noten liegt wahrscheinlich bei C4 bis A4.

Nun, ich nehme an, das der Tenor in der Opernliteratur auch viel Zeit unter dem c' verbringt, auch um die Stimme zu schonen und wieder zo lockern geht es ja oft bis c runter.
Kommt eigentlich in der Opernliteratur auch für einen Tenor mal ein B (B2) oder gar A (A2) irgendwo vor, oder nie?
 
Zuletzt bearbeitet:
... Ich denke mal ..

... Allerdings ....

... finde ich seltsam...

... selbst wenn ...

So wegen dem hier:

Das muß und soll hier kein Endlos-Thread werden und auch kein Wiederaufwärmen der alten Stimmfachdiskussion

Die Antwort hast du ja jetzt bekommen. Wenn es dieses Mal kein Endlos-Thema ums Stimmfach werden soll, dann könntest du dich damit zufrieden geben und eben ausnahmesweise mal nicht weiter daran zweifeln und nachhaken.
 
Hm,

vielleicht geht es wirklich um die Tessitur und vor allem das unverstärkte Singen. Sonst wären die Stimmumfänge absolut doch auch extrem niedrig. Ich als Popsopran komme beispielsweise bis c#, das letzte, was verstärkt noch halbwegs klingt und was ich mir auch im Praxiseinsatz zutrauen würde, ist ein d#. Nur wird sich niemand einen Song von mir anhören wollen, der sich hauptsächlich in diesem Bereich abspielt, da meine Stimme dort einfach nicht so resoniert wie in höheren Bereichen und das längere Singen dort anstrengend und auf Dauer vermutlich auch stimmschädigend wäre. Ab etwa a wird der Klang dann spürbar resonanter, was 2 Töne unter dem c' in der Wiki-Grafik liegt. Dasselbe gilt für die ganz hohen Noten.
 
Im Text dazu ist es doch erklärt. Das sind Stimmumfänge für Chorsänger, Solisten haben entsprechend mehr. Auch der Begriff der Tessitur ist erklärt, und in der Grafik geht es vor allem um den Vergleich und um die zusätzliche Angabe in Hertz.

Das erklärt es doch klar, oder? Die Grafik hat nichts mit studierten klassischen Solosängern zu tun, die haben sich natürlich mehr erarbeitet.
Wobei das schon für etwas "bessere" Chorsänger/ anspruchsvollere Literatur ist, Laienchöre reizen das zumindest in der Höhe der Frauenstimmen oft nicht aus (ich kenne da etwa c, e, g als Grenze, ein Ton höher kommt aber vereinzelt schon mal vor). Und klar, im richtig anspruchsvollen (Semi-Profi)-Bereich ist im Sopran 1 auch mal ein h oder c notiert, aber das sind schon Ausnahmen. Da möchte ich nicht ausgebildete Stimmen glaube ich nicht unbedingt hören müssen...
 
@Tim

Zu deiner Frage bezüglich Sopran: c'-a'' ist in etwa der Bereich der in der (klassischen) Chorliteratur den Sopranen (auch Laiensängerinnen) abverlangt wird. Sicher kann in Chorwerken auch mal ein b oder h vorkommen oder oben ein b'' oder h'', aber das sind dann eher einzelne Ausnahmen. Und ganz selten geht es z.B. in Opernchören (welche aber vorwiegend von Profi- oder Semiprofichören gesungen werden) auch mal noch etwas höher, weiss da z.B. eine Stelle mit einem langen c'''.

Ein ausgebildeter Sopran muss oben herum natürlich deutlich höher kommen. Alle Sopranfächer in der Literatur sicher bis zum c'''. Und bei Koloratursopranen beginnt die Höhe sozusagen dort erst richtig. Kleine Bemerkung am Rande, ganz speziell für dich Tim ;): Ein c''' für einen ausgebildeten klassischen Sopran ist business as usual. Kein Grund da ein Brimborium drum herum zu machen! Das c''' sollte mit der Zeit zu einem ganz gewöhnlichen Ton werden, der kurz oder lang gesungen einfach sitzen (sprich angenehm anzuhören und schwingen) muss. Geht das nicht, bekäme man als Sopran mit vielen Arien ein Problem. Ganz anders das c'' beim Tenor! Das können wirklich nicht alle Tenöre (anständig!!!) singen, braucht für die meisten viel Arbeit bis es gut kommt und wird deshalb zu Recht auch immer speziell erwähnt wenn ein Tenor ein leichtgängiges c'' hat (wie beispielsweise Pavarotti).

Der höchste Sopran-Ton in der Opern-Literatur ist meines Wissens nach doch das f''', oder nicht?

Der höchste von dem ich weiss: g''' bei Popoli di Tessaglia und da du ja die hohen Töne so sehr liebst, auch speziell für dich :) hier noch der akustische Beweis (guckst du bei ca. 10:11):



Damit man ein g''' im Stück schön und zuverlässig bringen kann, würde ich schätzen, dass man in Übungen sauber bis etwa b'''/h''' kommen sollte. Gewisse Sängerinnen gehen mit Vokalisen ja auch bis c''''. Ich z.B. mache das nicht, gehe nach wie vor in Übungen nicht höher als a''' (auch wenn ich es vllt könnte), weil sich mir der Sinn solcher höhenmässiger Extreme nicht so richtig erschliesst. Wenn ich im Stück als Kolorateuse ein f''' singen kann, reicht das doch aus?! Weshalb soll ich Stimme und Mitbewohner dann quälen, indem ich versuche mich nach oben weiss nicht wohin zu prügeln :gruebel:
 
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Oh - da kam ja noch ein Edit hinterher:

Nun, ich nehme an, das der Tenor in der Opernliteratur auch viel Zeit unter dem c' verbringt, auch um die Stimme zu schonen und wieder zo lockern geht es ja oft bis c runter.
Kommt eigentlich in der Opernliteratur auch für einen Tenor mal ein B (B2) oder gar A (A2) irgendwo vor, oder nie?

Nun - es hat nur ein Post gedauert und du steckst schon wieder mittendrin in einer weiteren Stimmfach- und insbesondere Tenordiskussion.

Da du das ja selbst ausdrücklich vermeiden wolltest, die Grafik wunschgemäß und sogar überwiegend einstimmig erläutert wurde, komme ich deinem Wunsch mal entgegen und mache hier

:zu:

Für deine Tenorliteratur-Fragen hast du ja bereits etliche Threads laufen, wo die genauso passen. Mehr oder weniger geht es ja früher oder später immer um dasselbe.
 
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