Stimmumfang eines Musicaldarstellers?

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Julien Blue
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Hallo,
da ich zurzeit überlege in die Musical-darsteller-branche zu gehen, würde ich gerne wissen, was dort eigentlich (abgesehen von der Färbung und technik) für Umfang erwüncht ist? Also von welchem zu welchem Ton für einen Mann ratsam wäre, auch um an schulen angenommen zu werden...

vielen Dank im Voraus

Julien
 
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Hallo, Julien,

eine Faustregel dürfte es da wohl nicht unbedingt geben. Ich denke aber, Du solltest schon einiges an Gesangserfahrung aufweisen, wenn Du Dich zu einer Aufnahmeprüfung anmeldest. Der Musicalbesucher in mir sagt, daß Du als Basso profundo allerdings vermutlich fehl am Platze bist, ich denke, meist werden hohe Baritöne oder Tenöre benötigt.
Was im einzelnen verlangt wird, teilen Dir sicherlich die entsprechenden Institute auf Anfrage mit. Wie sieht es denn mit tänzerischen und schauspielerischen Fähigkeiten aus? Vorhanden?
Und bitte daran denken: Wenn Du als Musicaldarsteller auch davon leben möchtest, dürftest Du Dich auf einen Knochenjob einstellen müssen. In möglichst allen Sparten (Gesang, Tanz und Schauspiel) gut zu sein, stellt enorme Anforderungen, ganz abgesehen von den sportlichen Fähigkeiten, die bei vielen modernen Produktionen noch obendrauf verlangt werden. Ewig lange macht man das sicherlich nicht mit. Bevor Du möglicherweise in zu kaltes Wasser springst: Sammele genug Informationen, auch über Deine Chancen nach der Ausbildung.

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo,

meines Wissens nach gilt im Profibereich die Faustregel "2 1/2 Oktaven" gut klingende Vollstimme. Dann bist Du auf der sicheren Seite, je nach Rolle kommt zusätzlich noch Falsett dazu. Je höher die Stimme, desto niedriger tendentiell der Umfang.

Echte Bässe sind, wie Klaus schon sagte, im Musical selten besetzt. Einige tiefere Bassbaritonrollen verlangen oben nur bis zum e', die meisten Baritonrollen bis ca. g' oder a', die Tenöre je nach Rolle b' oder c''.

Was da nun am Anfang der Ausbildung verlangt wird, da habe ich leider keine Ahnung.

Viele Grüße,

SingSangSung
 
Am Anfang der Ausbildung verlangen fast alle Musical-Schulen eine zumindest rudimentär ausgebildete Stimme. Die haben bei dem, was sie leisten müssen keine Zeit bei ganz Null anzufangen.

An Stimmumfang kann ich nur aus dem Frauenbereich sprechen aber da hat SingSangSung Recht, 2 1/2 Oktaven gut klingende Stimme sollten es schon sein.
Mit dem Begriff "Vollstimme" wäre ich da aber echt vorsichtig, denn dass schafft meiner Definition von "Vollstimme" nach fast keiner. Für den Umfang mußt Du sauber mischen können ;)
 
Hallo !
Ich schließe mich Ice und Singsangsung an: 2 1/2 Oktaven sollten es sein, das ist so in etwa der Stimmumfang des Berufssängers und bezieht sich auf singbare Töne (nicht auf die irgendwie noch herausgequetschten oder gebrummelten).
Für eine Musicalstimme musst Du, wie Ice schon bemerkt hat, im Mixbelt singen können, aber Du verwendest ab einer bestimmten Lage selbstverständlich die Kopfstimme, mischt aber so, dass man den Übergang nicht hört.
Ich weiss nicht, wie die Aufnahmeprüfungen in D ablaufen, aber ich nehme an, dass es überall ähnlich ist. Du musst vorsingen - meistens zwei Stücke - und die sollten schon ganz gut sitzen. Vortanzen musst Du auch.
schöne Grüße
Bell
 
Wow, vielen Dank für die schnellen Antworten :D bin von anderen Foren anderes gewöhnt, aber egal...
Zum Basselch kann ich sagen: ich bin mir sehr sicher diesen Beruf ausüben zu wollen, ich habe zwar erst vor "kurzem", sprich vor ca 2 Jahren damit angefangen meine Stimme zu entdecken, das war damals an der schule mit einem Musical und ich weiß auch, dass es ein sehr harter Job ist, vor allem der Anfang und die stetige Präsenz sind schwer zu durchziehen, aber ich bin in ganzen Zügen dabei so viele Erfahrungen zu sammeln wie es meine 13 Abi klasse nun zulässt, ich amche nun beim zweiten musical mit, habe bereits bei 3 Theaterstücken mitgespielt, und beinahe an der Oper, als Statist (nicht so ein Fernseh-Müll-komparsen-job, den ich auch mache) wenn ich da nicht schon ein anderes Stück am laufen hätte...
Ausserdem will ich für ein Jahr nach kanada um dort mein FSJ an nem theater zu machen, mein Frnzösisch und Englisch aufzubessern und vor allem anderen das Theater kennenzulernen was nicht mit schule verbunden ist.
Gesangsunterricht kann ich mir leider nicht durchgängig finanzieren aber ich werde es mir so oft gnnen wie es geht und meine Musicallehrerin fragen, ob sie mal etwas zeit für mich hat, und versuchen Workshops zu amchen um meine Stimme "mustern" zu lassen...
habt ihr noch adnere Tipps, die ich vielleicht auch alleine zuhause amchen kann und meine Stimme zu verbessern??

Grüße

Julien
 
Hallo!

Und da gibt es noch Leute, denen es hier nicht schnell genug geht :D
Gesangsunterricht so oft es geht ist schon mal eine gute Idee.
Ansonsten: Singen, singen, singen, singen.

Ice
 
Hallo !
Du scheinst es ja wirklich ernst zu meinen mit der Ausbildung. Da wäre es nicht verkehrt, vorher schon soviel Unterricht zu nehmen wie nur irgend möglich. Suche Dir unbedingt einen guten Lehrer, in diesem Fall wäre auch klassischer Unterricht eine vernünftige Grundlage.
Die Stimme eines Berufssängers soll im Idealfall einige Jahrzehnte halten, und das unter oft großer stimmlicher Belastung. Deshalb ist eine gute, stimmschonende Gesangstechnik unerlässlich, und das muss Dir jemand beibringen, der etwas davon versteht. Im Idealfall zehrst Du lebenslang davon !

Mir begegnen des öfteren Leute mit kaputten Stimmen und Stimmproblemen - darunter sind viele Musicalsänger. Es ist ein Job, der eine robuste, belastungsfähige Stimme erfordert. Und eine gute Ausbildung. Also, fang damit an.
schöne Grüße
Bell
 
Man, das ist toll so viele Antworten zu bekommen, das mit dem "singen, singen, singen" passiert bei mir quasi automatisch, ich singe immer (soll jetzt nicht: boa ich bin so krass, nänänä klingen) aber ich will versuchen meine stimme so viel wie möglich zu verwenden, damit sie "warm" bleibt... ich muss nur noch den unterricht irgendwie hinbekommen... :(
 
So in der Art war das mit dem Singen auch gemeint ;)

Wenn's für kontinuierlichen Einzelunterricht nicht reicht bleibt noch ein Rat: ein Kammerchor oder so was. Ein kleiner Chor mit einem gewissen Anspruch und einem Chorleiter der gute Stimmbildung betreibt. (...so wie es ja bei euren Musicals zu sein scheint...)
Wie Bell* richtig sagt: klassische Grundlagen schaden auf jeden Fall nicht und man findet eben leichter klassische Kammerchöre mit guter Stimmbildung als ...sagen wir mal... Gospelensembles mit guter Stimmbildung.
 

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