Stimmen mit Flagolets

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Also ich stimm eigentlich immer nach der im 5. Bund greif Methode (G Saite im 4.)
Letzens hab ich son Flamenco Gitarristen gesehen der Hat mit Flagolets gestimmt. Wie macht man das? Welchen Flagolet mus man mit welchem Ton Vergleichen?
 
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Hallo

Wenn man auf der tiefen E-Saite über dem 5. Bundstäbchen den Finger leicht auf die Saite legt (nur berühren und nicht niederdrücken)
und die Saite dann anschlägt, dann hört man einen Flageoletton
Die Tonhöhe ist ein A. Den gleichen Ton hört man, wenn man auf der A-Saite über dem 7. Bund einen Flageoletton erzeugt.

Also: 5. Bund auf der E-Saite, 7. auf der A-Saite. Wenn man es schafft, beide Töne gleichzeitig zu erzeugen hört man Lautstärkeschwankungen
(Schwebungen), die verschwinden, wenn die Saiten genau stimmen.
Bei der H-Saite geht das wieder nicht, dashalb erzeugt man ein H im 7. Bund auf der tiefen E-Saite.

Wegen dieser Flageolet-Töne sind übrigens die Markierungspunkte auf dem Griffbrett.

Diese Methode ist kompliziert, aber sehr genau. Nachteil ist wieder, dass man einen Referenzton braucht.
Aber sie ist - wenn man's kann - eine gute Methode, um eine Gitarre nachzustimmen, wenn sich wärend des Spiels eine Saite verstimmt hat.

mfG
 
Nichts für ungut aber so eine Frage gehört eigentlich ins Anfängerforum :D
 
geht übrigens mit stimmgerät auch. ich stimm damit immer mit Flagolets im 12.bund.
 
dotvoid schrieb:
geht übrigens mit stimmgerät auch. ich stimm damit immer mit Flagolets im 12.bund.

Die benutz ich für meine "Mittelwegmethode" auch: E im 12. Bund Flageolett, A im 7. Bund normal. Identischer Ton, und der Flageolett im 12. Bund der E Saite klingt wunderbar lange nach, so kann man die A Saite dann perfekt stimmen. Dasselbe dann für die anderen Saiten.
 
Andrew2-strat schrieb:
Diese Methode ist kompliziert, aber sehr genau. Nachteil ist wieder, dass man einen Referenzton braucht.
Aber sie ist - wenn man's kann - eine gute Methode, um eine Gitarre nachzustimmen, wenn sich wärend des Spiels eine Saite verstimmt hat.

mfG

da nimmst du eine stimmgabel, schlägst sie an, hältst sie an deine gitarre und schlägst einen flageolett ton am 5. bund der a-saite an, voila, dein referenzton. :D

damit kann man übrigens ne gitarre genauer stimmen als es ein stimmgerät kann.
 
Besser als ein Stimmgerät? Ich nehm an die gehen seehr genau! Die teureren jedenfalls.
 
lerche schrieb:
Besser als ein Stimmgerät? Ich nehm an die gehen seehr genau! Die teureren jedenfalls.

mit flageoletts stimmst du besser als mit einem 100EUR Boss Tuner. Die einyigen tuner die das toppen sind die PETERSON STROBE TUNERs, kosten aber auch ~400€ :)
 
BlackZ schrieb:
mit flageoletts stimmst du besser als mit einem 100EUR Boss Tuner. Die einyigen tuner die das toppen sind die PETERSON STROBE TUNERs, kosten aber auch ~400€ :)
Ich dachte genauer geht net.... :rolleyes:
 
lerche schrieb:
Ich dachte genauer geht net.... :rolleyes:

Dies hier stammt von zwei Technik Studenten der Uni Aachen

Hier also für Alle Technik Begeisterten unter Euch die genauen Frequenzen (daß mir da demnächst nicht ein Hz fehlt, ja?):

- Der Kammerton a hat 440 Hertz (Hz). Die Saite A liegt 2 Oktaven darunter und 110 Hz (440 geteilt durch 4).
- Zwischen A und D liegen 5 Halbtonschritte und die Frequenz kann mit der folgenden Formel berechnet werden:


"(12te Wurzel 2) hoch Halbtonschritte mal Saite"


D.h.:

A = 110 Hz

D = (12te Wurzel 2)hoch 5 mal 110 Hz = 146,83 Hz

g = (12te Wurzel 2)hoch 5 mal 146,83 Hz = 196 Hz

h = (12te Wurzel 2)hoch 4 mal 196 Hz = 246,94 Hz

e = (12te Wurzel 2)hoch 5 mal 246,94 Hz = 329,62 Hz

Zwischen tiefer E und hoher e liegen wieder 2 Oktaven somit ist

Tiefes E = Hohes e geteilt durch 4 = 329,62 Hz/4 = 82,4 Hz


So, jetzt wißt Ihr es genau und braucht keine Stimmgeräte mehr (zählt doch einfach die Schwingungen mit... ;-)

mfG
 
lerche schrieb:
Ich dachte genauer geht net.... :rolleyes:

Das Problem ist, dass "genau" nicht genau ist.

Richtiges Stimmen heisst, kontrolliertes Verstimmen. Anstatt dass die Leersaiten optimal eingestellt sind und die gegriffenen (v.a. g und h-Saite) dann um den Wert X zu hoch, stellst du die Leersaiten minimal zu tief ein, so dass sie gegriffen dann minimal zu hoch sind. Aber halt nur jeweils X/2.

Für jede Saitenstärke, jede Saite, jeden Sattel etc.pp ist das anders.


Für die Hardcore-Fraktion kommen dann Earvana Sättel, Buzz Feiten Systeme oder Fretwaves zum Einsatz. Aber selbst da muss immer noch nach Gehör nachgestimmt werden. Gitarren sind halt physikalisch nicht wirklich korrekt stimmbar.
 
Ray schrieb:
Für die Hardcore-Fraktion kommen dann Earvana Sättel, Buzz Feiten Systeme oder Fretwaves zum Einsatz.

Wenn du mir jetzt noch genauer erklärst was dabei die Besonderheiten dabei sind, bin ich wunschlos glücklich.
 
@andrew2-strat:
Also wenn man hier so schön Klugscheißert :) , muss man auch richtige Bezeichnungen verwenden!
Der Ton a' hat eine Frequenz von 440 Hz(physikalisch gesehen hat er eigentlich 430,5 Hz, weil das c' = 2hoch8 = 256 Hz hat, nicetoknow) und nicht a, denn da liegt ein großer Unterschied von einer Oktave..., -> den Strich nicht vergessen, ich war anfangs dadurch etwas verwirrt.

Diese Formel würde sowieso nur mit Klavier oder ähnliches gehen/stimmen, da die Gitarre unmöglich eine gleichmäßig temperierte chromatische Tonleiter aufweißen kann, wie Ray auch schon geschrieben hat.
 
also ich hab gelesen Kammerton A hat 442 Hz
 
Jim_Dandy schrieb:
Wenn du mir jetzt noch genauer erklärst was dabei die Besonderheiten dabei sind, bin ich wunschlos glücklich.

A:

retrofitnut_close.jpg


Dat is ein Earvana Sattel. damit kannst du den Abstand vom Sattel zum ersten Bund einstellen.

Es ist ja grade bei der g-Saite so, dass sie, wenn sie leer gestimmt ist, gegriffen zu hoch klingt. Und wenn du sie gegriffen stimmst, klingt sie leer zu tief. V.a. am ersten Bund, weil durch die Steifheit der Saite dort der Fingerdruck stark ist und sich die saite sich dann entsprechend dehnen muss und dadurch viel zu hoch klingt.

Mit dem Saitenreiter kannste das nicht angleichen. Aber mit dem Earvana schon. Du stellst den Saitenreiter dann so ein, dass die Saite gegriffen am ersten Bund korrekt klingt (also wegen des Fingerdrucks stellst du sie in wahrheit tiefer). Damit sie dann leer nicht zu tief klingt, verkürzt du mit dem Earvana Sattel den Abstand zum ersten Bund. Voilá.


B:

Das Buzz feiten System arbeitet auch mit verschiedenen Sattelauflagen, allerdings kannste da selber nachehr nix mehr verstellen (z.B. bei Wechsel auf andere Saitenstärken). Zusätzlich zu dem Sattel wird deine Gitarre von einem Fachmann anders intoniert, also eigentlich minimalst falsch eingestellt. Also im kleinen dasselbe, was du auch beim Stimmen machst. Nur dass der das schon über die Saitenreiter so einstellt. Du bist aber auf den Fachmann angewiesen, Und solltest dann auch nicht extrem die Saitenstärke ändern.


C:

Fretwaves sind das:
f_guit_fretwaves.jpg


Die machen dasselbe. Verändern den Abstand zwischen den Bünden. Theoretisch müsste man das für jeden Bund und jede saitenstärke machen, allerdings reichts fürs menschliche Ohr auch bei der g und h Saite am ersten und zweiten Bund.


Unterm Strich ist der Earvana die beste Methode. Und so langsam setzts sichs durch. ESP fängt ja grade an, diverse Gitarren damit serienmässig auszurüsten.

V.a. kann man den Sattel halt selber anpassen.
 
mnemo schrieb:
@andrew2-strat:
Also wenn man hier so schön Klugscheißert :) , muss man auch richtige Bezeichnungen verwenden!

Also, in der Überschrift steht dick und fett:
" Dies hier stammt von zwei Technih Studenten der Uni Aachen ".

Ich habe da weder etwas hinzugefügt , noch weggelassen !

Es hätte hier vollkommen ausgereicht ,wenn du geschrieben hättest , das
das so nicht stimmt !
o.K.

den Strich nicht vergessen, ich war anfangs dadurch etwas verwirrt.

Freut mich trotzdem , hiermit etwas zum Nachdenken angeregt zu haben ,der
Thread hat doch einiges zu Tage gebracht , oder ?

mfG
 

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