Stimmechaniken ölen

[MechanimaL]

hey. bei meiner Jackson (Die-Cast mechaniken) geht bei der ein oder anderen saiten die stimmschraube etwas schwer zu drehen. wollte sie, da ich grade neue saiten aufziehe und den hals reinige und pflege deshalb gerade mal ausbauen und ein wenig öl oder was ähnliches reingeben, was würdet ihr da empfehlen? ballistol, wd40, silikonspray?

gruß

 

[jesses]

gar nix.. eher die Gangigkeit mit den Schräubchen an den Flügeln einstellen...

 

[MechanimaL]

ah ok, dann werde ich das zuerst mal versuchen, danke!

 

[tobish]

Ich klinke mich mal ein:
Meiner Meinung nach kann man bei Druckgussmechaniken doch an keiner Stelle etwas einstellen, bzw. zur Schmierung in die Mechanik gelangen - oder? Eigentlich sind die Dinger doch wartungsfrei - deswegen auch die Bezeichnung ölverkapselt, da ist schon alles drin... ? Natürlich sind die Gehäuse nicht hermetisch, sodass Kriechöle trotzdem noch nach innen gelangen, aber klärt mich ruhig auf, was ich gerade außer Acht lasse.

Beim Schmieren von aneinander reibenden Metallteilen (Schnecke und Welle der Mechanik, Achse und Durchführung im Gehäuse, Achsauflage) würde ich immer hochviskose Schmierstoffe vorziehen. Von Silikon oder ähnlich flüssigen Ölen hast du nicht lange was, die würde ich nur benutzen, wenn du wirklich etwas brauchst, was die Fließ- und Kriechfähigkeit aufweist. Ist das nicht der Fall, empfehle ich Fett. Mehrzweckfett, Graphitfett, Teflonfett. Letzteres gibts sogar extra für die Gitarre. Der Vorteil solcher Fette ist: Sie werden weniger schnell verdrängt, haben eine wesentlich bessere Schmierwirkung, deine Mechaniken verschleißen nicht so schnell.

 

[jesses]

Die Cast Mechaniken sind wartungsfrei. mit der Schraube, mit der die Flügel an der Welle befestigt sind, wird auch deren Gängigkeit eingestellt..

 

[MechanimaL]

ja, in dem fall hat dir tobish ja nicht widersprochen, sondern vielmehr ergänzt, was sinnvoll wäre, WENN .. danke euch beiden, ich wusste das nicht, dass die kleine schraube zur einstellung ist. jetzt weiß ich bescheid!

 

[backnetmaster]

Die Schraube wird gar nix an der Gängigkeit der Mechanik an sich ändern. Damit kanst du den Flügel abnehmen und wieder fest schrauben, das wars aber auch.Falls der Flügel zu fest ist, reibt er zu stark, dann kann man ihn lockern.
Allerdings wird der Flügel dann relativ schnell wacklig.

Aber im Schneckengewinde ändert sich dadurch doch nix?

 

[tobish]

Das war ja meine Frage. Okay, jetzt haben wir jesses' Aussage und backnetmasters, der sich nicht sicher ist. Ich bin auch davon ausgegangen, dass die Schraube nur den Flügel auf der Welle hält. Vielleicht hat ja jemand ein Foto einer geöffneten verkapselten Mechanik oder sogar ne Explosionszeichnug (^^).

 

[jesses]

hier mal was von ESP dazu:

"Tuning Machine Adjustment
Most ESP guitars have adjustable tuning machine heads. Many times,
these parts can loosen after time, so it is a good idea to check the
tension when changing strings. If you ever need to change the tension
or feel of a tuning machine head, simply tighten (clockwise) or loosen
(counter-clockwise) with a small Phillips or flathead screwdriver
(Figure 3). This screw should be snug, but be careful not to overtighten,
as it is easy to strip the threading on the screw."

Wofür ne Explosionzeichnung? Wie du schon erwähntest, ist die Mechanik ist gekapselt und hat ein einfaches Schneckengetriebe.

Du drehst einfach so an der Schraube, dass du eine gewisse Leichtgängigkeit als auch genügend Widerstand zum Stimmen hast. Zwischen Flügel und Wellengehäuse befindet sich eine Plastik-U-Scheibe, die quasi den Gegendruck zur Schraube/Flügel aufbaut; je nachdem, wie stark der Anpressdruck ist, ist auch die Gängigkeit der Mechanik.. ganz einfaches Prinzip.

 

[tobish]

Die Explosionszeichnung war doch nur ein Witz. Deine letzte Erklärung reicht aus. Immerhin verstehe ich das System jetzt und muss mir keine Gedanken mehr machen.

 

[jesses]

ja.. an so ner Gitarre ist manch Stück "High-Tech" verbaut.. man glaubts kaum, alles hat irgendwie ne Funktion..