Stimme - Tonumfang nach 'oben' erweitern; etwas stimmt nicht

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Hallo,

ich nehme seit ca. 1 Jahr Gesangsunterricht; nicht zu oft, ca. 1 Std. pro Woche.

Ich habe das Problem, dass mir meine Stimme manchmal sehr dumpf und matt vorkommt, wobei sie sich, nach der Aussage anderer, manchmal auch sehr weich und angenehm
anhören kann (teils etwas zu weit vorne, zu kindlich).

Jetzt ist das Problem, dass mein brauchbarer Stimmumfang im Moment von h bis d reicht, also etwas mehr als eine Oktave (Stimmlage Bariton). Mein Ziel ist es, den Stimmumfang nach oben zu erweitern, da meistens (Pop, Schlager) doch eine höherer Tonumfang erforderlich ist.

Wie kann man das lernen ?

Das Problem hierbei ist, dass ich mich meist sehr angespannt und verkrampft fühle (zeigt sich auch in Atmung und Körperhaltung) und wenig Selbstbewusstsein habe.
Daher klingt meine Stimme auch oft etwas 'kaputt'. (nicht wirklich kaputt, aber sehr kratzig)

Was kann man tun ?

Micha
 
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Willkommen an Board,

dass mein brauchbarer Stimmumfang im Moment von h bis d reicht,

Da stimmt aber was nicht: von h bis d liegen nur eineinhalb Töne. Du meinst vielleicht von h bis d''?

Mein Ziel ist es, den Stimmumfang nach oben zu erweitern, da meistens (Pop, Schlager) doch eine höherer Tonumfang erforderlich ist.

Wie kann man das lernen ?

Jetzt muss ich ganz doof rückfragen: wie beantwortet dein GL diese Frage? DAs ist letzendlich doch eines der grundlegenden Ziele des Gesangsunterrichtes.

Wie kann man das lernen ?
 
Ich nehme an mit dem Tonumfang meinst du H bis d', das wäre recht typisch für einen unausgebildeten Bariton (wobei du mit dem unausgebildeten Tonumfang eigentlich auch genauso gut ein Tenor sein könntest). Also wenn du schon 1 Jahr GU nimmst (auch wenns "nur" 1 Std/Woche ist), dann solltet ihr euch doch zumindest schonmal ein wenig ins Passaggio gewagt haben (einfach gesagt der Übergang von der tiefen Tonlage in die hohe), und wenn es in einer ganz hauchigen Kopfstimme war.

Um es einfach auszudrücken: Die höheren Tonlagen, die bei Männern je nach Stimmlage zwischen g (tiefster Bass) und e' (höchster Tenor) beginnen, erreicht man durch das "Mischen" der Bruststimme (ähnlich der normalen Sprechstimme) und der Kopfstimme (ähnlich, wie, wenn du eine Frau nachäffst). Dieses Mischen sollte eigentlich schon relativ früh zentrales Thema im GU sein, weshalb es mich ähnlich wie Antpasti wundert, dass dein GL mit dir noch nie darüber gesprochen hat.

Für konkrete Hinweise müsstest du wohl eine Hörprobe posten.
 
Ich dachte er sei (eher) Bariton und nicht Countertenor ;) Ich denke broeschies liegt mit seiner Eingrenzung schon richtig.

Da will ich auch gar nicht widersprechen. Es ging mir in erster LInie darum, dass die Range-Angabe so nicht stimmen kann.
 
Moin Micha,

da wäre in der Tat eine Hörprobe sinnvoll, weil sich viele Deiner Angaben auf den ersten Blick widersprechen.
Dumpf und matt/zu weit vorne, weich/kratzig...
Ich würde jetzt raten, dass da einfach noch keine eingeschliffene Gesangtechnik dahintersteckt und Du einen hauchigen Stimmbandschluss durch Enge im Hals und evtl. Atemdruck wettzumachen versuchst. Zur Atmung kannst Du in die FAQ´s hier im Forum schauen, wenn Dir das liegt. Aber ohne Hörprobe ist das wie gesagt müßig.
Generell kannst Du für die Höhe neben Experimenten mit dem Falsett auch versuchen, Deine normale Stimme bei den hohen Tönen zu "verschlanken". Versuche vorerst mit steigender Höhe die "härteren" Resonanzen in der Brust und im Hals etwas herauszunehmen und in den Kopf zu verlagern und denke und übe auf "u" .
Versuche nur den Ton wandern zu lassen und ansonsten körperlich so wenig wie möglich zu bewegen. Alles ist entspannt und locker und nur der kleine Ton wandert allein nach oben.
Das wäre ein erster Schritt. Erzwing es nicht und hab Geduld, aber ein paar Töne mehr sollten im Vergleich zu jetzt schon drin sein.
(Kommt natürlich auch drauf an, was Du jetzt genau mit "brauchbar" meinst und welche Qualitätskriterien Du da anlegst. Wieder ein Punkt für ne Hörprobe. )
Das Ziel ist es letztendlich, den Klang etwas an das von broeschies angesprochene Falsett anzugleichen. (Er hat das Kopfstimme genannt. )
Wenn das gut klappt, kannst Du versuchen, dem Ton wieder etwas mehr Brillianz und Tragkraft zu geben. Das ist ja auch insgesamt ein Thema für Dich, aber das würde ich getrennt behandeln und kommt mit der Zeit bei vielen auch von selber. Allgemein hilft es dabei, den Ton nach vorne zu denken und gezielt die Vibrationen im vorderen Gesichtsbereich zu verstärken. Das würde ich zunächst in einer bequemen Tonlage üben.
Je lauter Du singst und je höher Du kommst, desto mehr wirst Du später vielleicht auch fühlen, dass Du den Ton "größer" machen willst und dass da hinten oben im Schlund eine Art Barriere im Weg ist. Am Anfang ist es nicht so einfach, die gezielt nach oben aus dem Weg zu räumen und die richtige Art von Anspannung dafür zu finden. Ein gedachtes Lächeln kann da helfen, die Mundwinkel sollte dabei aber nicht in die Breite gehen. Gähnen hilft da auch als Anhaltspunkt, allerdings wird dabei in der Regel unten der Kehlkopf und auch der Kiefer und anderes im Halsbereich zu fest, was wiederum zu einem dumpfen Ton führen kann. Zunge/Kehlkopf etc. sollten locker sein. Die Zunge in einer Art ng-Position (da kannst Du mit Google zusätzliche Infos finden ), der Kehlkopf nicht aktiv nach unten gezogen.

Ein paar Fragen noch:
Was war denn Deine Ausgangsbasis beim Gesang? Hast Du schon die Töne getroffen und konntest ein bisschen singen? Oder hast Du quasi bei Null begonnen?
Übst Du auch außerhalb des Unterrichts?
Bist körperlich ansonsten fit/ hast Du gesundheitliche Probleme/ hattest auch so schon immer mal eine etwas kratzige Stimme, oder musst viel reden im Alltag?
 

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