Was bei gedoppelte Vocalspuren hilft oft:
- Generell "nach hinten" mischen
- Relativ hoch angesetzter Low-Cut, also z.b. bei ca. 200Hz, darunter kann man schon alles raus-EQen
- Je nachdem entweder stark "ausdünnen" und viel Höhen (>10kHz) reindrehen, oder höhen leicht absenken und Bässe rausnehmen (im Extremfall als Effekt einen verzerrten Telefon Effekt).
- Viel Chorus, Flanger oder Phaser (je nachdem was am besten passt) über Send-Return reindrehen
- Mehr Hall (mit nicht zu großem Predelay) als bei den vorne stehenden Spuren wie Haupt-Vocals
- Mehr Delay (je nachdem)
- Oft hilft auch extremes Komprimieren, oft auch überhaupt kein Komprimieren.
- Meiner Meinung nach stört ein weniger perfektes Timing nicht so stark. Wichtig ist meistens nur, dass
- S, T, ... Laute nicht zu stark rauskommen und dass die Ausklingphase mit den Lead-Vocals übereinstimmt.
- Was auch hilft um etwas "weit nach hinten" zu bekommen: Eine Doppelungsspur (Mono) mit Mono-Hall versehen und dann auch nur ganz leich links oder rechts pannen. Das klingt am besten mit Adlibs bzw. Fillins, also nicht mit 1:1 gleicher Stimme wie die Lead-Vocals sondern mit eigener Melodie und Rhythmus. Damit bekommst du "tiefe".
Ich mag zum beispiel Stereo Delay 130ms-160ms
Ist für mich ein normaler Delay Effekt, der natürlich auch passt weil das hilft die gedoppelten
Spuren nach außen zu bringen. Muss man aber oft mittels Automatisation unter Kontrolle halten, weils durchgehend zum Anhören einen "nervenden" Charakter bekommt..
würde eher so von 10-30ms reden
Ist was anderes. Das ist dann weniger ein "Echo-Effekt" sondern eher ein Hilfsmittel, die Stereobreite
zu verbreitern weil man zusätzlich zur Lautstärken-Unterschiede zwischen links und rechts noch eine
Laufzeitdifferenz hinzufügt, was für unsere Ohren als "noch weiter aussen" klingt. Ist meiner Meinung nach bei gedoppelten (also wirklich unterschiedlichen Takes) nicht notwendig, weil man sowieso nicht 100% genau das gleiche Timing einsingt und somit sowieso laufen 10-30ms "daneben" ist.
(was aber eben auch gut sein kann).
Doppeln heisst: doppelt so viele. Also im Fall EINES Sängers zwei. Wenn Du Deine Stimme verfünffachst - also fünf Spuren einzeln besingst - ist es kein Wunder, dass es matschig klingt.
Sehe ich nicht so. Wenn man sich z.b. "Bon Jovi - Have A Nice Day" anhört, dann geht das schon in
eine Monster-Chor Richtung. Die sind sicher mit mehr als 5 Spuren gefahren. Also kommt immer drauf an, was man haben will.
lg.
JayT