Stimme (Höhen) manchmal ... einfach weg

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Hi!

Ich bin ja (wie viele hier) weitestgehend ungeschulter Sänger und bin mit meinem Stimmvolumen meistens ganz zufrieden.

Generell singe ich recht laut und meistens auch keine Probleme das einen ganzen Abend auszuhalten, nun ist es mir aber schon das ein oder andere Mal passiert das in den Höhen auf einmal gar nichts mehr ging (da kam wirklich gar nix mehr). Ich schummel mich dann halt in die Oktave darunter, kann mir aber vorstellen, dass das insgesamt ja nicht optimal für die Stimme ist. Die paar Mal die es passiert ist kann ich aber auch keine Gemeinsamkeiten erkennen (einmal in einem luftigen Zelt bei einem Weinfest, einmal in einem verrauchten Saal und einmal im Saal ohne Raucher).

"Stimme schonen" ist mir ja schon irgendwie geläufig, aber kann mir jemand vielleicht die Ursache erklären wie es kommt, dass meine Stimme da wirklich komplett wegbricht?

Danke,
Lenny
 
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Hi Lenny,

Du singst Rock, oder?

Waren die gigs recht lang?

Es muss mit Rauch nichts zu tun haben; eher mit Lautstärke drum herum z.B. Wenn Du Dich vielleicht nicht so gut wie gewöhnlich gehört hast und unwillkürlich lauter singen wolltest und gedrückt hast, kann das passieren. Vielleicht warst Du auch angeschlagen wegen Erkältung oder einfach so nicht so gut drauf.
Es gibt beim Singen so viele Faktoren, wir können Dir hier unmöglich sagen, was bei den gigs bei Dir anlag. Das ist stochern im Nebel.
 
Hi Lenny,

Du singst Rock, oder?

Waren die gigs recht lange Gigs?

Es muss mit Rauch nichts zu tun haben; eher mit Lautstärke drum herum z.B. Wenn Du Dich vielleicht nicht so gut wie gewöhnlich gehört hast und unwillkürlich lauter singen wolltest und gedrückt hast, kann das passieren. Vielleicht warst Du auch angeschlagen wegen Erkältung oder einfach so nicht so gut drauf.
Es gibt beim Singen so viele Faktoren, wir können Dir hier unmöglich sagen, was bei den gigs bei Dir anlag. Das ist stochern im Nebel.

Ja, Rockmusik und auch recht lang. Angeschlagen würde ich tatsächlich auch nicht ausschließen (zumindest bei dem einem Auftritt), was ich halt krass fand war halt, dass ich bis zu der "Schwelle" quasi "normal" singen konnte und darüber halt gar nichts mehr herauskam.

Was meine eigene Gesangslautstärke betrifft, da variiere ich (glaube ich) nicht großartig.
 
Da bin ich nun mal sehr auf Antworten gespannt, ich habe exakt das gleiche Problem. Ich habe schon über Unterricht nachgedacht, leider ist es schwierig das auch noch zeitlich unterzubringen.
 
Hallo! Ich habs lustigerweise immer andersrum. dass die Vollstimme nicht mehr anspringt und ich dann alles im Opernmodus durchmogeln muss (was bei unserer Musik aber geht). Liegt aber daran, dass mir die klassische Gesangstechnik eher in Fleisch und Blut übergegangen ist, als die Poptechnik. Könnte aber trotzdem das gleiche sein wie bei euch, nur dass ich im Gegensatz zu euch die klassische Technik als Alternative hab. Einmal war es so schlimm, da musste ein Instrumental zwischengeschoben werden und ich bin hinter in den Backstage und habe meine Warmsingübungen gemacht (Entspannungsübungen wie Lippenblubbern, Sirenen auf U in die Tiefe bis knattert; und Übungen für den Registerwechsel wie Sirenen und Intervalle über den Bruch hinaus). Dann war wieder alles da und ich konnte weitersingen.

Grund dafür ist mMn dass man sich vor dem Konzert wegen der Lautstärke zu laut unterhält. Dann geht man in den Brüllmodus, weil man sonst nichts versteht und dann hat man sich die Stimme so verbrüllt, dass die Höhe abgeschaltet wird. Vielleicht ist das so eine Art Krampf, weswegen Entspannungsübungen für die Stimme da bei mir so gut helfen. Meine GL mahnt immer, dass man vor einem Gig nicht reden soll (was mMn aber echt schwierig ist und man schnell wie ne Diva wirkt) und wenn dann mit einer Kinderstimme quäken soll, weil man das bei hoher Lautstärke besser versteht ohne dass man pressen muss.
 
ich bin hinter in den Backstage und habe meine Warmsingübungen gemacht (Entspannungsübungen wie Lippenblubbern, Sirenen auf U in die Tiefe bis knattert; und Übungen für den Registerwechsel wie Sirenen und Intervalle über den Bruch hinaus). Dann war wieder alles da und ich konnte weitersingen.

Das funktioniert tatsächlich?
 
Man muss natürlich rausfinden, welche Übungen einem was taugen. Das ist sicher individuell. Mir ist das über die Jahre immer wieder mal passiert und weiß deswegen schon, welche Maßnahmen bei mir greifen. Für mich fühlt es sich an wie einmal System neu booten :D Wenn die Stimme komplett im A ist, hilft natürlich nichts mehr, dann muss man sich weiter durchmogeln oder das Set drastisch kürzen. Deshalb besser vorbeugen und vorher warmsingen und vorm Gig nicht zu viel quatschen.
 
Ui ... ein gutes Zeichen ist das nicht, vor allem wenn es sich wiederholt. Ich tippe auf ein Zuviel an Lautstärke und zu lange gigs. Man muss dann ja oft stundenlang Gas geben und singt über einen zu langen Zeitraum mit entsprechendem Druck. Als erstes versagt dann die Höhe bzw. die Kopfstimme. Die wahrscheinlich sowieso etwas schwächelt.
Das ist jetzt aber auch nur dahin spekuliert. Ich würde eventuell die sets umbauen und die Stimme vor den gigs aufwärmen. Das muss nicht lang dauern, kann aber vorbeugend wirken.
 
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Ich kenn das beim Üben auch sehr gut, hab auch den Eindruck, daß es bei mir öfter vor kommt. Meist auch in der Höhe, allerdings meist in der Vollstimme, Kopfstimme/Falsett singe ich nicht oft und nicht lange, aber auch da merke ich nach tagesform und Herangehensweise große Unterschiede in der erreichten Höhe und Klangqualität.

Da ich auch am liebsten Rockmusik singe und mir instinktiv angewöhnt habe oben anzuzerren (viel Freddie Mercury gehört und als Vorbild), merke ich auch, wie mir oft schon nach einem Lied mit Anzerren oben die Intonation langsam immer mehr flöten geht und ich mich mehr und mehr fest singe, es kann dann auch mal ein Ton weg brechen.
Sicherlich singe ich oben auch mit zu viel Druck, allerdings weiß ich auch nicht ob es nur am Atemdruck liegt, oder am Anzerren.

Leider hab ich auch kein Patentrezept um eben dies zu verhindern, wenn ich aber merke, daß ich mich fest singe und die Höhen nicht mehr sauber kommen, versuche ich ein paar tiefere Lieder und mich dabei wieder etwas zu lockern, auch immer mal ein Schluck Wasser zwischendurch zu trinken.
 
Richtig stützen, die Töne im Körper verankern :D

Klingt gut, nur wird mit dem Begriff "Stütze" leider oft Schindluder betrieben, meint jedenfalls mein Gesangslehrer, der diesen Begriff deswegen gar nicht verwendet.
Aber keine Ahnung ob das jetzt LennyNero weiter hilft, es ging ja um sein Problem mit den Höhen und er meinte wohl Kopfstimme/Falsett sicherlich mit Anzerren, so wie es im Hardrock/Metal heute oft eingesetzt wird um in der unteren Hälfte der zweigestrichenen Oktave zu singen, oder hab ich das falsch verstanden?
 
Klingt gut, nur wird mit dem Begriff "Stütze" leider oft Schindluder betrieben, meint jedenfalls mein Gesangslehrer, der diesen Begriff deswegen gar nicht verwendet.
Aber keine Ahnung ob das jetzt LennyNero weiter hilft, es ging ja um sein Problem mit den Höhen und er meinte wohl Kopfstimme/Falsett sicherlich mit Anzerren, so wie es im Hardrock/Metal heute oft eingesetzt wird um in der unteren Hälfte der zweigestrichenen Oktave zu singen, oder hab ich das falsch verstanden?

Das Problem taucht bereits in der Bruststimme auf. Ob ich da jetzt "Zerre" oder nicht, kann ich dir nicht sagen.
 
Klingt gut, nur wird mit dem Begriff "Stütze" leider oft Schindluder betrieben, meint jedenfalls mein Gesangslehrer, der diesen Begriff deswegen gar nicht verwendet.
Den Begriff finde ich auch öde, nur haben wir keinen besseren. Deswegen schrieb ich auch noch von "Töne im Körper verankern", bzw Körperanbindung ;)

Und doch, das könnte LennyNero u.U. schon helfen, wenn er es bei diesen langen gigs durchgezogen bekommt. So gigs sind höllisch anstrengend, irgendwann bricht möglicherweise die Stütze weg und dann die Stimme.
 
Wenn ich mich noch richtig an Lenny's Beitrag beim Vocalstreff in Lorsch erinnere (und das ist schon lange her...), tippe ich auf mangelnde Atempower und -kontrolle. Das ist dann eine andere Art der Überanstrengung als bei Vali. Ob also Lockerungsübungen funktionieren, halte ich für fraglich. Bei Vali geht's um ein Auflockern zwischendurch, bei Lenny eher um eine bessere allgemeine Grundlage. Also Atemübungen - die ja eigentlich sowieso immer gut sind und von jedem strebsam vollzogen werden sollten :D
 
Das sehe ich genauso wie reisbrei.
Wobei Atempower nichts anderes ist als Stütze. Ich verwende den ungeliebten Begriff eigentlich ganz gern.
Sie muss halt ausbalanciert sein, nicht zuviel und nicht zuwenig!
 
Ja klar. Ich versuche "Stütze" nur im Unterricht zu verwenden, und auch erst dann, wenn ich davon ausgehe, daß es bereits verstanden wurde. Vorher verwende ich eher Worthülsen wie "Balance" bzw. diverse Metaphern, um zu vermeiden, daß die Leute Bauchmuskeln anspannen wie die Bekloppten...
 
Ich kenn das auch sehr gut, wenn ich in der Höhe möglichst voll(stimmig) bleiben will, mache ich manchmal aus dem Bauch heraus mehr Druck, anscheinend oft zu viel und dann bricht mir die Stimme weg, mit sehr unschönem Klang. :redface:
Muß oder sollte der Bauch denn gar nicht angespannt sein?
 
Muß oder sollte der Bauch denn gar nicht angespannt sein?
Der Bauch sollte eine "mittlere" bzw. "flexible" Spannung haben, nicht zu viel und nicht zu wenig. Deshalb sind Begriffe wie "Flexibel", "Balance" oder "Kontrolle" oft auch zielführender als "Stütze", "Kraft" oder "Atempower".

Den Bauch gar nicht anspannen geht im Grunde auch gar nicht, denn die Bauchmuskeln erzeugen den Atemdruck und ohne Atemdruck kommt auch kein Ton. Alleine durch den "Rückstoß" der Lunge nach der Einatmung kriegst du maximal einen kurzen Seufzer zustande.
 
Ich habe mir angewöhnt, nicht mehr auf die Stütze zu achten, weil ich dazu neige dann Etwas bewusst anzuspannen. Stattdessen achte ich darauf, immer eine Intention beim Singen zu haben. D.h. Ich singe nicht einfach so daher, sondern lege immer Gefühl hinein. Das ist sehr schwer zu beschreiben und sehr subjektiv aber für mich funktioniert es.
Wenn ich anfange zu singen und ich singe nicht mit Überzeugung (oder ich merke, dass es sich nicht 100% richtig anfühlt), beginne ich gleich nochmal.

Durch diese Überzeugung/Intention stellt sich die Stütze automatisch richtig ein. Bin halt ein Gefühlsmensch:)

Für mich funktioniert es am Besten statt Stütze den Begriff "Gefühl" oder "Intention" zu verwenden.
 
Hattest Du vielleicht vor „kurzem“, also so 2–3 Wochen, bevor das aufgetreten ist, eine Erkältung, Sinusitis, oder sowas?

Ich singe normal so (Range, nicht Tessitur) A2–A5, aber mir fehlte Ende 2016 nach einer auf einmal der „Mittelteil“, und aktuell komm ich nach ~1¼h Chorprobe nichtmals mehr zum A4.

Sowas kann also viel länger „sitzen“ als die eigentliche Erkältung ☹ Wird aber wieder, erfahrungsgemäß.
 

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