Stimme bricht weg

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Jana2101
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Guten Morgen ihr Lieben!
Ich hoffe, es kann mir hier jemand eine "Ferndiagnose" zu meinem aktuellen Problem stellen. Ich singe seit kurzem in einer neuen Band und habe seit neuestem das Problem, dass mir in den höheren Tonlagen die Stimme einfach wegbricht bzw. versagt. Das ist sehr nervig, hört sich nicht schön an und ist mir auch bisher völlig unbekannt. Normalerweise hatte ich meine Stimme immer sehr gut im Griff, aber jetzt macht sie einfach nicht mehr was ich will. Zudem bin ich nach der Probe oft etwas heiser. Ich vermute, die Heiserkeit kommt von einer flaschen Technik. Das Wegbrechen der Stimme auch? Was kann ich dagegen tun? Ich hab hier schon irgendwas von Speiseöl trinken gelesen. Hilft das wirklich?
Für eine Antwort wäre ich euch sehr dankbar!
 
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Ich nehme an, die Band spielt/probt sehr laut und du mußt gegen eine Lärmwand ansingen und hörst dich zudem schlecht. Da fängt man schon ganz unbewusst an zu drücken und zu schreien. Das mag keine Gesangsstimme, die Quittung ist Heiserkeit. Daß die Stimme in höheren Lagen wegbricht, ist ebenfalls typisch für so eine Situation, aber auch ein Hinweis dafür, daß du evtl. zu verbrustet singst (mit zuwenig Kopfstimme), und das schafft sie ab einer gewissen Tonhöhe eben nicht mehr. Gleichzeitig ist das aber ein Alarmzeichen, ich würde an deiner Stelle schleunigst etwas unternehmen, wenn dir deine Stimme lieb ist!
Daher zwei grundsätzliche Fragen: wie laut ist die Band ? Spielt sie dynamisch oder immer nach dem "gib Gummi"-Prinzip? Hörst du dich gut ?
 
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Ich hab hier schon irgendwas von Speiseöl trinken gelesen. Hilft das wirklich?

Da dürfte Gurgeln bzw. "im Mund behalten und hin und her spülen" wohl mehr bringen, denn da nimmst du auch nicht die enormen Kalorien einer Portion Öl zu dir und hast zudem länger was davon, da immer wieder kleine Mengen den Hals herunterlaufen.
Ist eine nette Sache zum "Stimme schmieren", kann man auch morgens und/oder abends sehr gut ein paar Minuten lang machen. Rapsöl schmeckt dabei übrigens deutlich besser und sanfter als Sonnenblumenöl.

Aber wirkliche Stimmprobleme wird man dadurch (so vermute ich mal) nicht lösen können.
Ich sage es dir vorweg, ich kann dir lediglich mit anderthalb Jahren intensiver Gesangserfahrung dienen, aber ich werde versuchen, dir zu deiner Frage etwas zu sagen.
Und wie sagte meine Gesangslehrerin so schön: "Es ist total egal, wie viel jemand in der Theorie weiß. Wenn er den Mund aufmacht und es kommt nix Vernünftiges raus, ist genau das entscheidend".

Deshalb gebe ich dir auch eine praktische Antwort.
Wenn du wirkliche Stimmprobleme hast, zum Beispiel zum "Wegbrechen der Stimme" noch sowas wie Kratzen im Hals oder Ermüdungserscheinungen der Stimme, würde ich an deiner Stelle erstmal eine Gesangspause einlegen und zudem zusehen, die Stimme mit Bonbons, Tee und Schonung zu behandeln.

Sollte es sich allerdings "allein" um ein Versagen der Stimme handeln, deutet das schon eher auf ein Problem bei der Gesangstechnik hin.
Wenn du nach der Probe heiser bist, ist das ein relativ deutliches Indiz.
Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten, woran das liegen kann, womit wir uns schon relativ schnell dem Theorie-Gedöns nähern.
Einfachste Ursache wäre zu viel Druck beim Singen, sprich: Du setzt "falsch" bei den Höhen an und kompensierst das gefühlte Nicht-Erreichen eines Tones durch Druck, um ihn dann doch zu kriegen.
Warum du den Ton nicht bekommst, kann beispielsweise an fehlender Atemstütze oder auch an nicht richtiger Nutzung der Resonanzräume liegen.

Die schnellste und sicherste Lösung wäre eine Stunde mit einem ausgebildeten Gesangslehrer bzw. einer Gesangslehrerin.
Der oder die kann dir dann nämlich direkt sagen, ob du Töne "drückst" oder welche Ursache es sonst seien kann.

Ferndiagnose mag sich mancher hier im Forum sicherlich anhand einer Hörprobe zutrauen (gibt hier einige sehr erfahrene Musiker und auch Gesangslehrer). Tatsächlich kann man dabei an manchen Indizien auf typische Fehler bei der Gesangstechnik schließen. Allerdings entbehrt eine Ferndiagnose per Hörprobe immer der optischen Betrachtung des Sängers, welche für eine fundierte Aussage eigentlich unerlässlich ist.
Damit meine ich nicht, dass du uns ein Video schicken sollst, sondern dass jemand mit genug Kenntnis, der dich live sieht, sehen wird (sehen sollte), ob du dich verkrampfst oder ähnliches.
Das wäre mein Tipp - eine Stunde bei jemandem, der Ahnung hat und dich beobachten und ggf. korrigieren kann.


Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen :)
 
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Da dürfte Gurgeln bzw. "im Mund behalten und hin und her spülen" wohl mehr bringen, denn da nimmst du auch nicht die enormen Kalorien einer Portion Öl zu dir und hast zudem länger was davon, da immer wieder kleine Mengen den Hals herunterlaufen.
Ist eine nette Sache zum "Stimme schmieren", kann man auch morgens und/oder abends sehr gut ein paar Minuten lang machen. Rapsöl schmeckt dabei übrigens deutlich besser und sanfter als Sonnenblumenöl.

Das Öl wird die Stimmbänder, soweit ich weiß, nie berühren und ist deswegen höchstwahrscheinlich nutzlos. Zu diesen "Mittelchen" gibt es auch irgendwo hier im Forum nen ganzen Thread zu.
 
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Ich vermute, die Heiserkeit kommt von einer flaschen Technik. Das Wegbrechen der Stimme auch? Was kann ich dagegen tun? Ich hab hier schon irgendwas von Speiseöl trinken gelesen. Hilft das wirklich?
Für eine Antwort wäre ich euch sehr dankbar!

Da musste ich gleich ein wenig schmunzeln... Ich glaube nicht wirklich, dass Speiseöl gegen falsche Technik hilft :D (jaja, ich weiß, dass es anders gemeint war).

Die Vermutung von Bell liegt natürlich nahe, wenn sich das Problem tatsächlich erst durch den Bandwechsel ergeben hat. Dazu z.B. mal ein Test für die nächste Bandprobe:

Du startest als allererstes einen Song, den ihr normalerweise spielt, alleine eine Strophe und Refrain. Dann nochmal Strophe, beim zweiten Refrain steigt die Band ein. Sing genauso weiter wie vorher und achte darauf, ob du dich noch gut hörst. Wenn du dich nicht mehr gut hörst ist das ein Zeichen dafür, dass du normalerweise mit mehr Druck singst sobald die Band mitspielt. Dann heißt es, Gesang lauter drehen und das gleiche nochmal, bis du dich im Refrain gut hören kannst.

Wenn lauter drehen nicht mehr geht, weils übersteuert/Feedback, was auch immer, dann braucht ihr eine bessere Anlage (teuer!) oder die Band muss leiser spielen. Das hört sich natürlich umständlich an, aber es lohnt sich wirklich die Lautstärken im Proberaum einmal richtig sorgfältig einzupegeln, insbesondere für die Stimmgesundheit. Und es ist dafür sehr wichtig, dass du erstmal solo startest, weil man sonst nicht so das Gefühl hat, wie laut man "normalerweise" singt.

Vom technischen Gesichtspunkt ist das resultierende Problem meist, wie Bell schon geschrieben hat, dass man zu stark verbrustet. Ein kleiner Trick, den ich oft verwende ist "das lange Gesicht". Das Prinzip besteht darin darauf zu achten, dass du den Bereich zwischen der oberen Zahnreihe und der Stirn immer möglichst lang hältst, d.h. weit offene Augen, hohe Stirn, und gefühlt "langgezogene" Nase. Aus so einer Position ist es fast unmöglich zu verbrusten. Gerade bei hohen Tönen hat man leicht die Tendenz den Raum um die Nasenwurzel eng zu machen, z.B. durch Zusammenkneifen der Augen, Rümpfen der Nase oder Hochziehen der Oberlippe. Das führt i.d.R. zu einer zu hohen Kehlkopfstellung, die mit viel "Druck von unten" gefüttert wird. Es kommt natürlich ein wenig darauf an wie du singst, aber bei meiner persönlichen Einstellung ist der Raum um die Nasenwurzel (den zumindest ich als "Vordersitz" bezeichne) der absolut wichtigste "Resonanzraum", der auf jeden Fall weit gehalten werden muss und nie eng gemacht werden darf.
 
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Das Öl wird die Stimmbänder, soweit ich weiß, nie berühren und ist deswegen höchstwahrscheinlich nutzlos. Zu diesen "Mittelchen" gibt es auch irgendwo hier im Forum nen ganzen Thread zu.

Die Stimmbänder wohl eher nicht, die Schleimhäute allerdings schon. Wer z.B. allergiebedingt oder wegen Heizungs/Klimaluft unter trockenen Schleimhäuten leidet, mag hierdurch Linderung erfahren.
Zudem ist eine positive Wirkung auf das Zahnfleisch nachweisbar, aber das hat ja nix mit der Stimme zu tun xD

Man kann mit Öl gurgeln den Hals ebenso befeuchten wie mit nem Bonbon, nur ist der Zeitraum länger, weil ein Schluck Öl durchaus ne halbe Stunde gegurgelt werden kann.
Trotzdem ist es für viele Leute echt ekelig und ist eher etwas für Hals und Rachen, nicht die Stimmbänder.

Mehr habe ich damit auch nicht sagen wollen ;)
Ist und bleibt ein Hausmittel bzw. Supporter wie Bonbon und Tee.
 
Wow!! Ich danke euch für die hilfreichen Antworten. Ich werde morgen bei der Probe mal versuchen die Tips umzusetzen und zudem werde ich mich mal nach einem Gesangslehrer umsehen. Der letzte, den ich hatte, wollte aus mir eine Opernsängerin machen, aber das ist nicht so unbedingt die Richtung, in die ich möchte. Aber Gesangsunterricht ist ja leider auch immer eine "kleine" Geldfrage… trotzdem vielen Dank für eure Meinungen!!! :)
 
Wow!! Ich danke euch für die hilfreichen Antworten. Ich werde morgen bei der Probe mal versuchen die Tips umzusetzen und zudem werde ich mich mal nach einem Gesangslehrer umsehen. Der letzte, den ich hatte, wollte aus mir eine Opernsängerin machen, aber das ist nicht so unbedingt die Richtung, in die ich möchte. Aber Gesangsunterricht ist ja leider auch immer eine "kleine" Geldfrage… trotzdem vielen Dank für eure Meinungen!!! :)

Guten Abend!
Ich denke, alle hier haben dir gerne geholfen :)
Bezüglich der Wahl des Gesangslehrers kannst du ja einfach beim nächsten Mal schauen, dass du jemanden findest, der für deine Musikrichtung spezialisiert ist.
Das gibt es oft genug, dass ein GL sich z.B. auf Rock & Pop spezialisiert und damit im Kontrast zu den Klassikern steht.
Zudem solltest du von Anfang an sagen, was du willst.

Wegen des Geldes: Du bist ja nicht gezwungen, jede Woche dort hin zu gehen. Man kann mit einem vernünftigen GL sicherlich auch eine Regelung treffen, dass man in einem anderen Intervall kommt.
So viel Entgegenkommen sollte schon da sein, ist dann allerdings von beiden Seite notwendig, damit es funktioniert. Mancher GL mag es vllt lieber durchstrukturiert, da wäre ein "Mal hier, mal da" eher unwillkommen.
Aber bei Gesangsanfängern mit weniger Geld ist das Gros der Gesangslehrer und -lehrerinnen sicher guten Willens :)

Meine letzten beiden haben auch immer flexible Modelle akzeptiert, abhängig vom Zufluß des Geldhahnes. Aber selbst 1x GU pro Monat ist besser als kein Mal.
Denn dann kann man sich Fehler nicht langfristig angewöhnen und bekommt fundiertes Feedback ;)

Grüße!
 
D
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  • Grund: Nekroposting ohne neue Erkenntnisse. BZW Bezugspost gelöscht.
antipasti
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