Stimme am Folgetag der Probe

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Hallo zusammen,

seit kurzer Zeit bin ich Sänger in einer Band und wir proben derzeit 1x die Woche für ca. 2-3 Stunden, wobei ich dann auf ca. 12 Liedern pro Probe komme.

Mir ist dabei aufgefallen, dass meine Stimmbänder am Folgetag der Bandprobe immer ein wenig „gereizt“ sind.
Also es kratzt ein wenig im Hals (nicht direkt Schmerzen, oder wenn dann nur Phasenweise wenn ich an dem Folgetag viel gesprochen habe) und die Stimme ist insgesamt auch etwas kratziger, aber nicht heiser. Meist verschwindet das spätestens am darauf folgenden Tag wieder.
Bei der Bandprobe selber habe ich absolut keine Probleme mit Schmerzen oder Heiserkeit. Höchstens, dass ich mich mal Räuspern muss. Parallel trinke ich auch viel.
Auch nach der Bandprobe ist meine Stimme völlig okay.
Ich höre zwar, dass ich die Stimmbänder längere Zeit belastet habe, aber kann dennoch normal sprechen.

Geht euch das eigentlich auch so? Oder ist das ein Zeichen von Fehlbelastungen der Stimme?
Falls ja, was macht ihr um eurer Stimme etwas gutes zu tun.
1 Tag stimmlich ruhen, Tee trinken, Islamoos?

Zugegeben manchmal presse ich auch den ein oder anderen Ton (geht ja bekanntlich auf den Hals/Stimmbänder), aber als reines Stilmittel, auch ein klein wenig. Allerdings selten, immer mit entsprechende Stütze und Mundstellung.
Wenn ich das mache, merke ich auch keine wesentlichen Belastungen auf die Stimmbänder.

Ich muss dazu sagen, dass ich bis auf Gesangsunterricht seit ca. 1 Jahr zuvor seit Jahren nicht mehr als Sänger aktiv war.
Davor habe ich auch nicht so viel mit meiner Stimme gearbeitet und kannte das Problem daher nicht.

Das lief da eher gemächlich ab ;-)

Könnte es daher vielleicht auch sein, dass ich das regelmäßige Proben noch nicht gewohnt bin?

Viele Grüße und danke schon mal für die Antworten ;-)
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder ist das ein Zeichen von Fehlbelastungen der Stimme?

Meiner Meinung nach ja. Allerdings ist die Arbeit daran ein langer Prozess. Gesangsunterricht ist schonmal gut. Spontan würde ich sagen, dass du (evtl. nicht bewusst) versuchst lauter zu sein als das Umfeld. Vielleicht nur, um dich selbst hören zu können aber das allein reicht schon für Überlastungssymptome.
 
Ich sollte vielleicht dazu noch erwähnen, dass es sich bei den Songs um Hard Rock Songs handelt, also echte "Powersongs".
Welche, bei denen ich einen größeren Range (auch ständiger Wechsel zwischen Brust und Kopfstimme) abdecken und vor allem auch sehr stark mit meiner Atemtechnik/Stütze arbeiten muss, bzw. wo ich sehr viele Wörter unterbringen muss.

Bei "normalen" Liedern oder Chorliedern kann ich ohne Probleme ein paar Stunden singen, ohne am Folgetag was zu bemerken.
Aber da ist die allgemeine Belastung der Stimme schon weitaus geringer.

Hmm,... das mit dem lauter sein zu wollen, oder in einer gewissen "extase" beim singen, kann ich natürlich nicht ganz ausschließen. Aber hören tue ich mich zumindest dank Inearing sehr gut.

Viele Grüße
 
Hallo,
Könnte es daher vielleicht auch sein, dass ich das regelmäßige Proben noch nicht gewohnt bin?
Ich denke, da liegt ein Teil der Erklärung für Deinen Eindruck. Auch Stimme sind Muskeln und die sollten traininert sein. Zuviel Trainig kann schaden, zuviel falsches Training kann schaden, aber ohne Training auch keine Verbesserung.
Und was Du beschreibst liest sich für mich auch nicht problematisch. Von daher würde ich mir keine großen Gedanken machen. Eventl. etwas beim Einsingen experimentieren (im Sinne von: Was hilft). Und nach der Probe ein paar Lockerungsübungen machen.
Grüße
Markus
 
Hi Matthaei! :)

Oder ist das ein Zeichen von Fehlbelastungen der Stimme?
Kurz und knapp: Ja.

Dass Dir das in der Probe nicht so erscheint, heißt nicht, dass Du Deine Stimme nicht strapazierst. Proberäume sind für Sänger quasi immer das härteste Habitat. Schlechte Akustik, laute Mitmusiker, alles viel zu nah am Schlagzeug und schlechtes Monitoring. Da hält man dann allein unterbewusst dagegen. Und oftmals gewöhnt man sich an ein gewisses Belastungslevel und nimmt das nicht mehr als solches wahr.

Wenn Du das bei Dir regelmäßig feststellst, solltest Du nicht an den Symptomen herumdoktorn, sondern tatsächlich die Ursache angehen. Natürlich ist ein gewisses "Power-Level" bei Hard-Rock unvermeidlich. Völlig stimmschonend und Rock, das funzt nicht so richtig. ;) Aber dennoch kann man technisch genügend entlasten, um so eine Probe mit 12 Songs ohne Stimmermüdung durchzustehen, jedenfalls wenn die eigene Stimme dafür gemacht ist - man braucht eben auch geeignetes "Material".

Oder es liegt wirklich an der Proberaumakustik und dem "Gegensteuern" - dann solltest Du das in der Band ansprechen, damit man eine gemeinsame Lösung finden kann. Möglichkeiten, die man ausprobieren kann, die aber nicht jedem liegen, sind Ohrstöpsel, damit man den Körperschall deutlicher wahrnimmt, oder In-Ear-Monitoring.

Zugegeben manchmal presse ich auch den ein oder anderen Ton (geht ja bekanntlich auf den Hals/Stimmbänder), aber als reines Stilmittel, auch ein klein wenig. Allerdings selten, immer mit entsprechende Stütze und Mundstellung.
Wenn ich das mache, merke ich auch keine wesentlichen Belastungen auf die Stimmbänder.
Ich glaube nicht, dass es das alleine ist, zumindest wenn Du keine enorm empfindliche Stimme hast. So einzelne Effekte sorgen eigentlich nicht sofort für Stimmermüdung. Ich denke tatsächlich, dass das Grundlevel einfach durchgehend recht hoch ist.

Könnte es daher vielleicht auch sein, dass ich das regelmäßige Proben noch nicht gewohnt bin?
Ausdauer kann ein Grund für Stimmermüdung sein. Aber Deine Beschreibung klingt für mich tatsächlich vor allem nach Überlastung.
 
Leichter Test nach der Probe: Versuch mal etwas im Falsett zu singen bzw. einen Song von euch einfach mal so leise wie möglich mit den hohen Tönen im Falsett, aber alles sauber und klingend.

Was im Proberaum nicht selten vorkommt ist, dass man zwar einerseits technisch völlig korrekt singt (von wegen Stimmsitz, Vokalmods usw.), aber schlicht und einfach zu laut ist. Die Stimme macht das ohne Weiteres eine Weile mit, zumal es etwas dauert bis die Stimmlippen anschwellen. Was aber sehr schnell in Mitleidenschaft gezogen wird, ist das softe Falsett. Das kriegst du dann kaum noch stabil, weil die schon etwas geschwollenen Stimmlippen sozusagen den starken Atemdruck brauchen, um noch zu funktionieren.

Bzgl. der Lautstärke liegt es dann meist an der Gesamtlautstärke im Proberaum. Bei Hard Rock-Nummern ist es dafür ein praktikables Experiment, den ganzen Song eine Oktave tiefer zu singen und die Gesamtlautstärke darauf abzustimmen, dass du auch dann noch gut zu hören bist.
 
Lieber Matthaei,

Im Optimalfall sollte sich die Stimme nach dem Singen besser anfühlen als davor. Wenn du merkst, dass du ein seltsames oder unangenehmes Gefühl hast, dann solltest du deine Probensituation und alles drumherum optimieren.

Ein paar Vorschläge:

Sind die anderen zu laut? Hast du gutes Monitoring?
Welche Stücke fühlen sich nicht so gut an? Diese am besten konzentriert Proben und Zuhause probieren wie du sie singen kannst, ohne, dass du drücken musst.
Wo drückst du? Kann man als Effekt machen, aber dann auch bewusst.
Habt ihr Pausen zwischendurch? Wie viel Zeit verbringst du Aktiv mit singen? Wie viel Zeit kannst du Aktiv leisten?

2 - 3h Probe wären mir definitiv zu viel. 1 1/2 Stunden durchsingen ist auch ziemlich anstrengend. Ich würde so eine Stunde anpeilen. Wenn mehr sein muss, ne Pause dazwischen und dann nochmal eine halbe Stunde.

Es empfiehlt sich auch Gesangsunterricht.

Und ja, es kann sein, dass sich deine Stimme da erst drauf einstellen muss, trotzdem halte ich 2 - 3h Probezeit für echt lang, selbst für gut ausgebildete Stimmen.
 
Hallo Zusammen,

vielen Dank schon mal für eure ganzen Beiträge zu meiner Frage. ;-)

ventl. etwas beim Einsingen experimentieren (im Sinne von: Was hilft). Und nach der Probe ein paar Lockerungsübungen machen.

Ja, da ist was dran. Ich habe bei dieser Art von Songs auch schon festgestellt, dass ich mich gut warm gemacht haben muss, damit das langfristig nicht zu sehr auf den Hals geht. Besonders in den hohen Lagen im Falsett. Ich denke das hat aber auch viel mit Lockerung zu tun. Nach dem warm machen ist der Stimmsitz einfach besser und die Stütze "dynamischer".

Derzeit mache ich mit Lockerungsübungen, Impulsübungen fürs Zwerchfell, Atemübungen, Liptrill und einer weiteren Glissandoübung ca. 20 Minuten einsingen, bevor ich zur Probe fahre.
Während der Autofahrt dann bei Bedarf leichtes einsingen mit Autoradiosongs oder wahlweise noch ein paar Liptrills (schaut bestimmt herrlich aus für die anderen Autofahrer) ;-)

Oder es liegt wirklich an der Proberaumakustik und dem "Gegensteuern" - dann solltest Du das in der Band ansprechen, damit man eine gemeinsame Lösung finden kann. Möglichkeiten, die man ausprobieren kann, die aber nicht jedem liegen, sind Ohrstöpsel, damit man den Körperschall deutlicher wahrnimmt, oder In-Ear-Monitoring.

Ich kann glücklicherweise mit In-Ear-Monitoring proben, weshalb ich mich selbst auch recht gut höre.

Und oftmals gewöhnt man sich an ein gewisses Belastungslevel und nimmt das nicht mehr als solches wahr.

Was ich mir noch vorstellen könnte ist, dass ich während der Probe einfach so unter Adrenalin bin, also so mit dem Song mitgehe, dass ich meine Stimme mehr belaste, als es eigentlich notwendig wäre. Ich bin bei den Proben immer in einer gewissen Trance und lass mich da ganz reinfallen.

Leichter Test nach der Probe: Versuch mal etwas im Falsett zu singen bzw. einen Song von euch einfach mal so leise wie möglich mit den hohen Tönen im Falsett, aber alles sauber und klingend.

Was im Proberaum nicht selten vorkommt ist, dass man zwar einerseits technisch völlig korrekt singt (von wegen Stimmsitz, Vokalmods usw.), aber schlicht und einfach zu laut ist. Die Stimme macht das ohne Weiteres eine Weile mit, zumal es etwas dauert bis die Stimmlippen anschwellen. Was aber sehr schnell in Mitleidenschaft gezogen wird, ist das softe Falsett. Das kriegst du dann kaum noch stabil, weil die schon etwas geschwollenen Stimmlippen sozusagen den starken Atemdruck brauchen, um noch zu funktionieren.

Guter Tipp, werde ich beim nächsten mal ausprobieren!

Bzgl. der Lautstärke liegt es dann meist an der Gesamtlautstärke im Proberaum. Bei Hard Rock-Nummern ist es dafür ein praktikables Experiment, den ganzen Song eine Oktave tiefer zu singen und die Gesamtlautstärke darauf abzustimmen, dass du auch dann noch gut zu hören bist.

Auch ein guter Hinweis! Es gibt Bandkollegen, die lieber auf in-ear-monitoring verzichten und über unsere PA mitproben. Die haben dann meist das Problem, dass sie mich manchmal nicht laut genug hören können. Besonders wenn ich tiefer singe.
Das scheint ein gutes Indiz zu sein, dass die Herren von der Instrumentalsektion eigentlich zu laut sind.
Für mich ist es aber eigentlich kein Problem, da meine Kopfhörer mich fast vollständig von der Lautstärke im Proberaum abschotten und ich daher fast ausschließlich nur meine eigene Monitoring Mischung höre.

Wo drückst du? Kann man als Effekt machen, aber dann auch bewusst.

Wenn ich presse, dann in der Regel ausschließlich in gewissen Punkten als Effekt und auch nur in der Bruststimme. Ich presse bspw. niemals im Falsett, weil das bei mir sonst sofort auf die Stimmbänder geht.

Habt ihr Pausen zwischendurch? Wie viel Zeit verbringst du Aktiv mit singen? Wie viel Zeit kannst du Aktiv leisten?

Wir machen meist 1 Pause ungefähr ab der Hälfte der Zeit. Die aktive Zeit in der ich singe beträgt ca. 1,5- max. 2 Stunden, würde ich sagen.

Es empfiehlt sich auch Gesangsunterricht.

Und ja, es kann sein, dass sich deine Stimme da erst drauf einstellen muss, trotzdem halte ich 2 - 3h Probezeit für echt lang, selbst für gut ausgebildete Stimmen.

Unterricht nehme ich bereits. Seit ca. 1 Jahr 1x die Woche für 45Minuten.

Viele Grüße und Danke für die Tipps und Einschätzungen bisher,

Matthaei
 
Ich denke das hat aber auch viel mit Lockerung zu tun. Nach dem warm machen ist der Stimmsitz einfach besser und die Stütze "dynamischer".

Derzeit mache ich mit Lockerungsübungen, Impulsübungen fürs Zwerchfell, Atemübungen, Liptrill und einer weiteren Glissandoübung ca. 20 Minuten einsingen, bevor ich zur Probe fahre.
Während der Autofahrt dann bei Bedarf leichtes einsingen mit Autoradiosongs oder wahlweise noch ein paar Liptrills (schaut bestimmt herrlich aus für die anderen Autofahrer) ;-)

Das klingt doch schon mal gut und vernünftig - viel mehr bzw. anderes kannst du eigentlich auch nicht machen, um die Stimme aufzuwärmen und fit zu halten.
Es ist nun einmal so, dass Rockgesang nicht "gesund" ist für die Stimme - warum auch, Rockmusik ist ja nicht aus der Absicht entstanden, gesund, ganzheitlich und biologisch abbaubar zu sein. Wieviel davon man seiner Stimme zumuten kann, ist aber individuell unterschiedlich, leider gibt´s da keine Regeln. Der erfahrene Sänger weiss aber selber ganz gut, was er seiner Stimme zumuten kann.

Ein ganz großes Thema sind natürlich auch die Kollegen im Proberaum. Wenn man einander nicht zuhört, wenn jeder darauf versessen ist, sein Instrument so brachial laut wie möglich (und das möglichst ohne nennenswerte Dynamik) zu spielen, dann hat der Sänger schon verloren. Weil er automatisch ins Überschreien und Pressen gerät.
 
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Ein ganz großes Thema sind natürlich auch die Kollegen im Proberaum. Wenn man einander nicht zuhört, wenn jeder darauf versessen ist, sein Instrument so brachial laut wie möglich (und das möglichst ohne nennenswerte Dynamik) zu spielen, dann hat der Sänger schon verloren. Weil er automatisch ins Überschreien und Pressen gerät.

Das finde ich ziemlich wichtig, und da muss man sich als Sänger, der das Instrument nun mal nicht beliebig aufdrehen kann, durchsetzen. Man hat mit geringerer Lautstärke auch viel mehr Ausdrucksmöglichkeiten als wenn man die Stimme permanent auf Anschlag hat.
 
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Ein ganz großes Thema sind natürlich auch die Kollegen im Proberaum. Wenn man einander nicht zuhört, wenn jeder darauf versessen ist, sein Instrument so brachial laut wie möglich (und das möglichst ohne nennenswerte Dynamik) zu spielen, dann hat der Sänger schon verloren. Weil er automatisch ins Überschreien und Pressen gerät.

Ja, da hast du recht. Glücklicherweise kann ich das eigentlich durch In-Ear um gehen, da ich ja nur meine eigene Mischung höre.
Wenn sich dann ein Mutmusiker beschwert, dass man mich nicht hören kann, dann müsste man evtl. noch mal über die Lautstärke sprechen.

Wenn ich tatsächlich ins Überschreien geraten sollte, dann ist das wohl eher mein selbstverschulden. Morgen ist wieder Probe, ich versuche mich mal an eure Tipps zu halten und mich etwas besser zu beobachten und ggf. zu zügeln ;-)

Vielen Dank noch mal für eure Meinungen!
 
Hallo,

Auch ein guter Hinweis! Es gibt Bandkollegen, die lieber auf in-ear-monitoring verzichten und über unsere PA mitproben. Die haben dann meist das Problem, dass sie mich manchmal nicht laut genug hören können. Besonders wenn ich tiefer singe.
Das scheint ein gutes Indiz zu sein, dass die Herren von der Instrumentalsektion eigentlich zu laut sind.
Für mich ist es aber eigentlich kein Problem, da meine Kopfhörer mich fast vollständig von der Lautstärke im Proberaum abschotten und ich daher fast ausschließlich nur meine eigene Monitoring Mischung höre.

da sehe ich Probleme. Entweder alle in ear oder alle P.A. - ich persönlich würde irre werden, wenn ich von der Probe "abgeschottet" wäre oder jemanden, insbesondere den Sänger, nicht gut hören könnte.

Runter mit den Kopfhörern. Das unverstärkte Schlagzeug ist die Grundlage für die Bandlautstärke, je leiser desto besser. Feedbackfreie Aufstellung für die Gesangsmikros und die bitte eine Spur lauter machen als man erst meint, so dass entspannt gesungene Parts auch wirklich entspannt gesungen werden können und trotzdem laut genug sind.

Darüber hinaus bin ich persönlich kein großer Freund von dreistündigen Proben. Lieber kurz und knackig und vor allem konzentriert. Geübt wird zuhause.

Gruß

erniecaster
 
Genau, sollen sich die Bandkollegen doch IEM zulegen und gut is, jeder hört sich selbst und die anderen gut und niemandem fliegen die Ohren davon.
Ich verstehe nicht wie man als Rock/HardRock/Metal Kapelle nur so stockkonservativ sein kann, warum es so viele gibt die technische Errungenschaften wie IEM, Funktechnologie, digitale Prozessoren, etc. ablehnen ohne sie je auszuprobieren, weil ja so untrve. Man spielt in solchen Kombos nun mal nicht Streichelzeug und bei den Proberäumen mit denen man sich zufrieden geben muss ist die Akustik für solche Kombos immer besch...eiden. Wenn man einen guten Monitorsound haben will und eben nicht genug Geld und Möglichkeiten für einen tollen Proberaum und fachgerechter Akustikbaumaßnahmen hat, bin ich mittlerweile der Überzeugung dass IEM das beste ist und gerade für Sänger ein Segen! Wenn die anderen den Sänger nicht hören, sich der Sänger und den Rest aber per IEM gut hört, ja was schert das denn den Sänger? Sollen die sich doch selbst um einen annehmbaren PA-Sound kümmern und sich - oh weh oh leid - leiser drehen, dass der Gesang lauter ist. Tun die meisten Lautstärkesünder aber nicht, also warum als Sänger die Kopfhörer weglegen damit sich alle scheiße hören?
Wer es nicht mag, zu sehr abgeschottet zu sein, der holt sich dann Kopfhörer, die nicht zu stark abdämpfen, z.B. die günstigeren Fisheramps. Wenn man zwischen den Songs reden will, nimmt man die Stöpsel raus. Ansonsten kann man immer noch ein Ambientmikrofon installieren.
In einer Popband, Jazzkombo und andere Kapellen mit geringerer Grundlaustärke - ja da kann und soll man das Lautstärke und sich-gut-hören-können auch ganz gut ohne IEM lösen.

Was Probelänge angeht, bin ich auch nicht so ein Fan von langen Proben. Manchmal geht es aber nicht anders. Bei meiner Band kommen fast alle von weiter weg, wir proben wöchentlich, aber einzelne können entfernungsbedingt nur alle zwei oder gar alle drei Wochen kommen. Dann müssen wenn mal alle da sind auch alle Songs oder zumindest die von der Setliste vom nächsten Gig geprobt werden und wenn wir Jammen dauert das auch länger als 10 Minuten. Dann wird ne Probe dann 3h lang. Hätte zwar auch lieber öfter und kürzere Proben, aber geht dann nicht anders.
Da ich nun mal nicht 3h durchgehend Gas geben kann, markiere ich während der Übungsphase. Ich weiß wie ich mit Ausdruck singen kann und muss das nicht andauernd proben und wenn man gerade einen Part im Kreis spielt, geht es um Ablauf und Timing und da ist Singen mit vollem Einsatz und auf Risiko fehlinvestierte Energie und Verwirrungspotential, wenn man Variationen singt. Erst beim letzten Durchgang oder wenn wir das Set wie in einer Generalprobe durchziehen, singe ich mit vollem Einsatz und auch auf Risiko.
 
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da sehe ich Probleme. Entweder alle in ear oder alle P.A. - ich persönlich würde irre werden, wenn ich von der Probe "abgeschottet" wäre oder jemanden, insbesondere den Sänger, nicht gut hören könnte.

Runter mit den Kopfhörern.

Ich sehe da kein Problem. Wir haben ein Mischsystem und damit keinerlei Schwierigkeiten oder das Gefühl, mehr oder weniger in die Probe integriert zu sein. Und ich würde mir meine In-Ears auch nicht nehmen lassen - so gut und detailliert höre ich mich über keine PA und keinen Bodenmonitor der Welt.
 
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Vielleicht ist das wieder so eine individuelle Geschichte .... ich hatte mal IEM, habe aber damit sehr schnell die Lust am Musikmachen verloren und hasse auch generell das Gefühl, etwas im Ohr zu haben (weshalb ich auch nie Musik mit Ohrstöpseln höre). Ich brauche irgendwie so direkt und unverfälscht wie möglich den Kontakt zu meinen Mitmusikern - deshalb singe ich auch nicht in einer Metalband, sondern in lautstärketechnisch gemäßigten Formationen .... wahrscheinlich bin ich zu altmodisch. Aber IEM ist nix für mich, ich hab das Zeug wieder verscherbelt.
Proben kann ich dafür sehr ausgiebig ;)
 
Wenn jemand mit IEM ein Problem hat und sich ohne trotzdem gut genug hören kann, ist das ja kein Problem. Dann halt ohne wenn es klappt.
Sich gut genug hören ist bei Musik mit hoher Grundlautstärke aber meist nicht gegeben. Wenn man in einer solchen Band ein Problem damit hat was im Ohr zu haben, also auch keinen Gehörschutz trägt, der hat schlechte Karten. Das Hörvermögen geht kaputt und auch wenn man sich gut hört, fängt man bei hoher Lautstärke trotzdem instinktiv an zu schreien.
Dem TE würde ich auch nicht dazu raten vom IEM abzusehen, wenn er sich gerade damit gut hört und ohne sonst mehr überschreit.
Ich verwende bei meiner Metalband IEM und es ist eine unglaubliche Erleichterung. Seitdem kann ich auch viel leichter mit der Stimme spielen, weil ich endlich auch die Nuancen höre und nicht nur die Töne und Text. Das Gefühl abgeschirmt zu sein, ist bei mir nicht vorhanden. Ich kann mit meinen Mitmusikern genauso gut kommunizieren wie ohne InEar. Natürlich ist Singen ohne jegliche Technologie am schönsten, aber in einer lauten Band nicht möglich.
 
Ja, da gebe ich dir vollkommen recht, Vali! Je höher die Grundlautstärke, umso wichtiger ist das Monitoring bzw. IEM, keine Frage.
Es ist ja auch super, dass es all diese technischen Hilfsmittel gibt, noch dazu in mittlerweile hervorragender Qualität; aber dass es sie gibt, ist nun einmal dem Umstand geschuldet, dass die menschliche Stimme für solche Lautstärkeverhältnisse nicht gemacht ist.
 
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Hallo,

nur mit "runter mit den Kopfhörern" mag ich nicht zitiert werden. Es ist auch keine Lösung - übrigens genauso wenig, wenn sich alle In-Ears reinstopfen und eine individuelle Mischung aufs Trommelfell jagen.

Früher war ich der Ansicht, dass ich hinsichtlich Monitorsound anspruchslos wäre. Mittlerweile habe ich gemerkt, dass das Gegenteil der Fall ist. Ich will alle Bandmitglieder gut hören, am liebsten wie das Publikum und das auch noch in verträglicher Lautstärke (sprich relativ leise).

Ich habe nur einmal eine gute Erläuterung von einem Schlagzeuger gehört, warum er die Keyboarderin nicht auf dem Monitor wollte: "Die wackelt so im Timing, da komm´ ich raus". Okay, das verstehe ich zwar, bezweifele aber, ob das die beste aller Möglichkeiten ist, das Problem zu lösen.

Worum es mir hier eigentlich geht? Wenn Instrumentalisten Sänger oder andere Instrumentalisten "überbrüllen", ist das Problem nicht das Monitoring sondern das Gesamtverständnis vom Spielen in einer Band.

Na gut: Runter mit den Kopfhörern - redet miteinander!

Gruß

erniecaster
 
Dem TE würde ich auch nicht dazu raten vom IEM abzusehen, wenn er sich gerade damit gut hört und ohne sonst mehr überschreit.
Ich verwende bei meiner Metalband IEM und es ist eine unglaubliche Erleichterung. Seitdem kann ich auch viel leichter mit der Stimme spielen, weil ich endlich auch die Nuancen höre und nicht nur die Töne und Text. Das Gefühl abgeschirmt zu sein, ist bei mir nicht vorhanden. Ich kann mit meinen Mitmusikern genauso gut kommunizieren wie ohne InEar. Natürlich ist Singen ohne jegliche Technologie am schönsten, aber in einer lauten Band nicht möglich.

Ich habe IEM vorher nie verwendet. Das ist mit dieser Band als das erste Mal.
Die erste Probe war ungewohnt, aber ich habe - wie du - auch nicht das Gefühl isoliert zu sein. Es ist eher befreiend, da ich mir das richtige Instrument/Stimmenverhältnis selbst zusammenmischen kann.

Ich muss dazu sagen, dass ich IEM nicht klassisch direkt mit einem Ohrstöpsel nutze, sondern derzeit noch mit meinem geschlossenen Studiokopfhörer.
Dieser bietet mir neben dem Monitoring noch zusätzlich einen Schutz vor der Lautstärke, die die Instrumente (insbesondere das Schlagzeug) so produzieren.


Das Rockmusik allgemein "anstrengend" zu singen ist, musste ich gestern auch wieder beim Üben zuhause feststellen. Obwohl ich mir hier durch MP3-Playbacks eine angenehme Lautstärke einstellen konnte und auch nicht extrem viel Gas gegeben habe, hatte ich - auch nach Warmsingen und viel trinken - einfach ein leichtes Kratzen im Hals.

Ich werde das nächste Woche, wenn der Gesangsunterricht wieder losgeht, mal mit meiner GL besprechen. Sie meinte aber auch zuvor schon mal, dass Kratzen im Hals nach solchen Hard Rock Songs auch ein Stück weit normal seien. Erlebt sie selbst auch immer mal wieder.

Mir ist aber gestern auch etwas bewusst geworden:

An manchen hohen Stellen kann ich durch Wahl des Stimmsitzes und der Stütze entscheiden, ob ich den Ton lieber mit Betonung der Bruststimme oder der Kopfstimme singen will.
I.d.R. will ich diese Töne in diesem Genre lieber mit Betonung meiner Bruststimme singen, weil diese dann einfach etwas griffiger klingen.
Und genau dort erlebe ich bei mir Dosierungsprobleme. Also dass ich instinktiv dazu tendiere zu druckvoll zu singen, um nicht ungewollt in die Kopfstimme abzudrifften.
Die Folge ist, dass ich manchmal "halsig" werde, bzw. zum leicht überschreien tendiere.

Mir ist noch nicht ganz klar, wie ich das besser kontrollieren kann. Es gibt ja manchmal auch die Möglichkeit, sich einfach durch eine geeignete Mundstellung zu helfen.
Vermutlich ist meine Stütze, bzw. der Mischbereich auch noch nicht richtig ausgearbeitet, ich nehme ja erst seit 1 Jahr wieder Gesangsunterricht.

Bei den allerersten Proben waren die Stücke noch nicht 100% in meinem Range transponiert. Also in weiten Teilen genau an diesem Scheidepunkt zwischen Brust- und Kopfstimme.
Retroperspektiv muss ich erkennen, dass ich nach diesen Übungseinheiten mehr Halskratzen hatte.

Mittlerweile habe ich die Stücke alle mehr in meinen Range transponiert.
Dadurch habe ich eine klarere Abtrennung zwischen Brust- und Kopfstimme.

Ich kann mir gut vorstellen, dass solche Ungenauigkeiten sich dazuaddieren und die Stimmbänder am Ende des Tages zusätzlich belasten.
 
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