Stimmbandschluss

stonefree
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Servus die Wadln!
Frage 1) Wenn ich einatme und die Luft anhalte, erledigen das meine Stimmbänder, indem sie sich schließen und die Luft aus der Luftröhre nicht mehr herauslassen?
Frage 2) Wenn ich einatme und ein A sagen möchte, aber kurz vorher abbreche: Ist diese leise hörbare Knacksen der Verschluss der Stimmbänder? Heißt, ich kann die Stimmbänder "bewusst" schließen?
Frage 3) Alica Keys... wunderbare Sängerin... hat ein Kratzen auf der Stimme (auch viele andere Berühmtheiten aus der Branche). Heißt das, ihre Stimmbänder schließen nicht richtig (vielleicht einen Schaden abgekriegt)? Auch ihr Sprechen klingt nicht gesund und "knackser"frei. Hat sie als Kind auch schon so geklungen?
Dankeeeee
 
Eigenschaft
 
Hi,

ich bin Null Experte auf dem Gebiet. Meine GL nennt dieses Knacksen Glottis, und wenn ein Wort mit einem Vokal anfängt, kann man mit "glottis" anfangen zu singen, oder weich ohne. In der Klassik ist meist das weiche Anfang ohne dieses Schnalzen gewollt. Manchmal braucht man es aber trotzdem, es klingt dann etwas knackiger.

Das es eigentlich die Stimmbänder sind, die es machen - kann gut sein, ich habe nie darüber nachgedacht.

Google meint zumindest:

Glot·tis
/Glóttis/
Substantiv, feminin [die]
  1. aus den beiden Stimmbändern bestehendes Stimmorgan im Kehlkopf
  2. Stimmritze zwischen den beiden Stimmbändern im Kehlkopf
Also kommt hin.

Ich wollte nur erwähnen, dass man ja eigentlich immer versucht, nichts künstlich zu schließen und eine Verspannung der Stimmbänder vermeiden. Also quasi im Hals nichts machen, außer alles offen zu halten. Zumindest nach meinem jetztigen Verständnis. Die Stimmbänder schließen schon von alleine wenn sie sollen.

Liebe Grüße,
 
Hi,
kennt jemand gute Übungen für einen guten Stimmbandschluss?
Ich hab weder hier im Forum, noch auf youtube etwas gefunden, mit dem ich was anfangen könnte.
 
Ja, dieses leise "Knacksen" ist, wie @Altina und @drowo ja schon schrieben ein Glottisschlag.

Und natürlich kann und (zumindest in der e-Musik muss) man das bewusst beim Singen einsetzen.
Ohne Glottisschlag wird z.B. "Himmel und" zu einem Himmelhund. Da muss vor dem "und" ein Glottisschlag rein.
Auch wenn man Vieles mit der Zeit automatisch richtig macht, so sind meine Noten immer ziemlich voll von Einträgen für zu setzende, oder zu unterlassende Glottisschläge.
lg Thomas
 
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kennt jemand gute Übungen für einen guten Stimmbandschluss?
Ich fange im mittleren Tonhöhenbereich an , da fällt der Stimmbandschluss besonders leicht. Dann langsam in die Tiefe gehen und den Stimmbandschluss halten. Nicht Lautstärke pushen sondern muss bequem sein. Geht besonders gut wenn man das am Anfang macht solange die Stimme frisch ist. Ob das aber noch irgendwem außer mir selbst hilft kann ich nicht sagen.
 
Ich hab das Problem dass ich den Stimmbandschluß leicht verliere wenn ich hoch gehe.
 
Ich vermute Du überfährst deine Stimmbänder weil du den Atemdruck gleich lässt. Nach oben muss ich ab einer gewissen Grenze den Atemdruck zurück nehmen um den Stimmbandschluss zu halten.
 
Frage 1) Wenn ich einatme und die Luft anhalte, erledigen das meine Stimmbänder, indem sie sich schließen und die Luft aus der Luftröhre nicht mehr herauslassen?

Mein erster GL hat mir immer erklärt das wir die Luft zum Singen nicht mit den Stimmbändern bzw. dem Hals im Körper lassen sondern das gesenkte Zwergfell die Luft drin behält.

Frage 2) Wenn ich einatme und ein A sagen möchte, aber kurz vorher abbreche: Ist diese leise hörbare Knacksen der Verschluss der Stimmbänder? Heißt, ich kann die Stimmbänder "bewusst" schließen?

Mein GL konnte das gut, bewusst die Stimmbänder knacksen (wenn das dass richtige Wort ist) zu lassen. Damit wollte er mir zeigen wie gut er Kontrolle über diese hat, um irgendeinen Effekt beim Singen zu erzielen hat er das aber nie gemacht. Studierter Opernsänger! Ich glaube aber Sia macht das bei Ihren Songs. Hört sich interessant an aber ich mich durchzuckt es jedes Mal wenn ich das höre ;-)
 
Mein erster GL hat mir immer erklärt das wir die Luft zum Singen nicht mit den Stimmbändern bzw. dem Hals im Körper lassen sondern das gesenkte Zwergfell die Luft drin behält.

Das wäre der Idealfall, bei dem man die Luft auch bei geöffneten Simmbändern halten könnte. Aber wenn man im Hals dicht macht und sogar u.U. Druck aufgebaut wird, hat das nichts mit dem Zwerchfell zu tun. Was genau da im Hals dicht macht, da bin ich mangels medizinischer Ausbildung überfragt. Das Knacken, das auch Glottisschlag genannt wird, entsteht dann nach weitverbreiteteter Ansicht durch das druckbedingte "Aufsprengen" der Stimmbänder.
 
Ohne Glottisschlag wird z.B. "Himmel und" zu einem Himmelhund. Da muss vor dem "und" ein Glottisschlag rein.
Ach ja, der Glottisschlag!
Den habe ich lange vor dem GU kennengelernt - nämlich in der Schule, als ich mit Deutsch als Fremdsprache anfing. Im Deutschen, hieß es, müssen die Wörter voneinander getrennt werden, was automatisch passiert, wenn ein Wort mit einem Konsonanten anfängt. Fängt das neue Wort mit einem Vokal an, ersetzt ein Glottisschlag (Engl.: glottal stop) den fehlenden Konsonanten. Wir englischen Muttersprachler sehen das nicht a priori ein (genausowenig wie die Deutschschweizer!) und müssen deshalb Übungstexte wie "In Ulm und um Ulm und um Ulm herum" herunterbeten lernen.

Beim englischsprachigen Singen reicht der Schlusskonsonante des vorigen Wortes, um den Anfangsvokal des nächsten Wortes zu artikulieren. Insofern würde ich dein Beispiel "Himmel und" auch ohne Glottisschlag nicht zum "Himmelhund" machen, sondern zu "Himme-lund," was eindeutig wäre. Es ist kein "H" notwendig!

Auch zwischen zwei Vokale braucht der Engländer keinen Glottisschlag. In den meisten Fällen genügt es, die Mundstellung zwischen den beiden Vokalen zu ändern (z.B. bei "go in"); wenn beide Vokale gleich sind (z.B. bei "go over") genügt ein kleiner Atemstoß dazwischen. Wird noch stärkere Artikulation gewünscht, können "weiche" Konsonanten wie "w" oder "y" eingeschoben werden (z.B. "gowin", "gowover").

Die Situation wird dadurch sehr entschärft, dass die Artikel "the" und "a" sowieso Sonderformen annehmen, wenn sie vor einem Vokal stehen: "the opera" wird als "thee opera" ausgesprochen, wobei sich ein kurzes "y" vor das "o" einschiebt. Beim unbestimmten Artikel - sowohl in Schrift wie in Aussprache - ist es noch einfacher: "a" wird immer zu "an" vor einem Vokal.

Während meines (englischsprachigen) GU kam der Glottisschlag nie zur Sprache. Bei englischen Liedtexten ist er genauso überflüssig wie bei englischen Gedichten. Bei deutschen Texten - z.B. Schubert-Liedern - hielt sich meine GL mit Ratschlägen zur Aussprache zurück, weil ich bis dahin meinen Schulabschluss in Deutsch hinter mir hatte und schon Germanistik studierte. Aber, wenn ich es mir überlege, singe ich eher: "In *einem kühlen Grunde", als: "Inneinem Kühlen Grunde." Glaube ich ...

Cheers,
Jed
 
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