"Stille sucht" mein Weihnachtslied

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Moin,
ich kann euch das just gedichtete Weihnachtslied nicht vorenthalten- macht ja "keinen Sinn" wenn ich es erst Neujahr poste.
Was haltet ihr von einer ganz klassischen musikalischen Untermalung mit Glöckchen und Kinderchor?
Feedback freut mich...


Stille sucht

Diese Nacht so heilig.
Jeder Mann so eilig.
Frauen ohne Knie.
Kinder geil wie nie.
Darunter ich und weiß nicht wie.

Kein Wunsch zu peinlich.
Mein Geiz ist leider kleinlich.
Und so piss ich in den Schnee.
Versenke Zucker in den Tee.
Warte auf das letzte Türchen.

Stille ist nicht- Stille sucht.
Stille verfolgt mich – immerzu.
Krach verhallt.
Welches Kind kommt bald.
Bäume oder Wald.
Noch jung- schon alt.
In Ruhe – bin ich kalt.
Die Stille holt uns bald.

Wo sind süße Glocken.
Alle unsichtbar und trocken,
wann komm ich ans Ziel.
Warten wir nicht viel zu viel,
beim Warten auf das Glockenspiel

Ich könnte immer weiter träumen
von nur durch dich belebten Räumen.
Wo du sitzt und stehst und wachsam liegst
und dich mit mir im Kerzenlicht verbiegst.

Stille ist nicht- Stille sucht.
Stille verfolgt mich – immerzu.
Krach verhallt.
Welches Kind kommt bald.
Wie schön du klingst,
wenn du mir Geschenke bringst.
In Ruhe – bin ich kalt.
Die Stille holt uns bald.

und am Ende bleiben nur noch Fratzen,
zwischen Kissen, Tannennadeln und Matratzen.
und die Stille holt uns ein,
denn die Fliege sucht den Wein.

Stille ist nicht- Stille sucht.
Stille ist nicht.
 
Eigenschaft
 
Lieber willypanic,

Ein wahrhaft schöner, weil lebendiger Text! :great:
Wollte nicht der erste sein, der das sagt, aber....:gruebel:
Ein Gutes hatte mein Warten alle mal : bei jedem erneuten Lesen hat sich dein Text noch besser erschlossen.

Manches bleibt aber weiterhin im Dunkeln.:gruebel:




Stille sucht

Diese Nacht so heilig.
Jeder Mann so eilig.
Frauen ohne Knie.
Meint: Frauen in lange Mäntel gehüllt ?
Kinder geil wie nie.
Darunter ich und weiß nicht wie.

Kein Wunsch zu peinlich.
Mein Geiz ist leider kleinlich.
Meint: Mein Geiz ist groß und kleinlich?
Und so piss ich in den Schnee.
Versenke Zucker in den Tee.
Warte auf das letzte Türchen.

Stille ist nicht- Stille sucht.
Stille verfolgt mich - immerzu.
Krach verhallt.
Welches Kind kommt bald.
Bäume oder Wald
???
Noch jung- schon alt.
In Ruhe - bin ich kalt.
Die Stille holt uns bald.

Wo sind süße Glocken.
Alle unsichtbar und trocken,
wann komm ich ans Ziel.
Warten wir nicht viel zu viel,
Hm.. eigentlich wäre hier ja ein Adjektiv der zeit "richtiger" wie: lang, oder oft
:gruebel:i lang/ Glockenklang... oder viel /Glockenspiel
Ach was, Glockenspiel ist schon treffend ... wartet aber noch auf das perfekte Reimwort.

beim Warten auf das Glockenspiel

Ich könnte immer weiter träumen
von nur durch dich belebten Räumen.
Wo du sitzt und stehst und wachsam liegst
und dich mit mir im Kerzenlicht verbiegst.

Stille ist nicht- Stille sucht.
Stille verfolgt mich - immerzu.
Krach verhallt.
Welches Kind kommt bald.
Wie schön du klingst,
wenn du mir Geschenke bringst.
In Ruhe - bin ich kalt.
Die Stille holt uns bald.

und am Ende bleiben nur noch Fratzen,
zwischen Kissen, Tannennadeln und Matratzen.
und die Stille holt uns ein,
denn die Fliege sucht den Wein.
Meint: so still, dass man die Fliegen summen hört?

Stille ist nicht- Stille sucht.
Stille ist nicht.
Die von mir hinterfragten Zeilen bremsen mich beim Genießen leicht aus.
Die vielen Zeilen, die mir gefallen, habe ich nicht markiert, sonst hätte man das Schwarz vor lauter Grün nicht mehr gesehen.

Du hast eine unverwechselbare Dichterstimme, die ich wirklich gern lese!
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Jongleur,
ich bin Dir sehr dankbar für dein Feedback.
Dachte ich doch schon, ich läge total schief mit diesem Text.
Aber möglicherweise ist diese Stimmung nicht so ohne weiteres annehmbar. Es freut mich sehr, dass du meine Sachen magst.
Da wird mir richtig weihnachtlich ums Herz. Die von dir hinterfragten Zeilen will ich gerne etwas beleuchten.

Frauen ohne Knie.
Meint: Frauen in lange Mäntel gehüllt ?

Genauso ist das gemeint.

Mein Geiz ist leider kleinlich.
Meint: Mein Geiz ist groß und kleinlich?

Genauso ist das gemeint. Wobei es weniger ums Materielle geht, sondern um Mitgefühl für diese Zeit.

Warten wir nicht viel zu viel,
Hm.. eigentlich wäre hier ja ein Adjektiv der zeit "richtiger" wie: lang, oder oft
:gruebel:i lang/ Glockenklang... oder viel /Glockenspiel
Ach was, Glockenspiel ist schon treffend ... wartet aber noch auf das perfekte Reimwort.

beim Warten auf das Glockenspiel

Es geht ja nicht um Glocken aus Metall. Deshalb muss es "Glockenspiel" heißen. Schließlich gehts hier um das Fest der Liebe.

denn die Fliege sucht den Wein.
Meint: so still, dass man die Fliegen summen hört?

auch schön, aber nein, wenn die Fliege den Wein gefunden hat, ist Ruhe - vielleicht für immer. Auch so 'ne Sehnsucht!


Danke nochmal und sehr gerne würde ich mehr erfahren, von der Weihnachtsstimmung im Vocals- Forum.
Sind Weihnachtstexte ein No-Go?

Grüße
willy
 
Sei gegrüsst willypanic

Angeregt durch diese Frage

Sind Weihnachtstexte ein No-Go?

möcht ich doch versuchen einige Gedanken zu deinem doch aktuellen Text zu äussern.

Ein Text für ein Weihnachtslied, der sämtliche ursprüngliche Werte dieses "Fests der Liebe" über den Haufen wirft und gnadenlos damit abrechnen möchte :gruebel:

Das erinnert mich durchaus an andere Weihnachtssongs, die nicht dem "Heile-Welt-Getue" folgen:

z.B. "Frohes Fest" von den Fanta 4 (Vorsicht für Minderjährige ungeeignet, darf ich das posten???)
http://www.youtube.com/watch?v=-RSIc0RtbU8

oder "Baby Genius" von Eels (der 8-Zeiler mir besonders gefällt ;-) ), weiss nicht ob es da einen Originalvideo gibt, naja geht ja um den Text und die Weihnachtsmusik.

http://www.youtube.com/watch?v=5rdFbIMIHyc

Der Text gefällt mir, besonders einige Stellen, gnadenlos verbittert und niederschmetternd kommt er daher mit starken Bildern, die ich allerdings nicht alle wirklich verstehe....

Es beginnt mit dem Titel: Stille sucht? Die Stille sucht etwas, oder das LI sucht Stille? Zuerst musste ich an "Stille Sucht" denken... was mir durchaus gefallen würde.

Kinder geil wie nie.
Darunter ich und weiß nicht wie.

Die Gier nach Geschenken? Kindern würd ich da keinen Vorwurf machen, die leben nur nach, was ihnen vorgelebt wird....


Mein Geiz ist leider kleinlich.

Meint: Mein Geiz ist groß und kleinlich?
Genauso ist das gemeint. Wobei es weniger ums Materielle geht, sondern um Mitgefühl für diese Zeit.

Ich glaube so versteht das niemand, wenn du das so schreibst. Wieso nicht einfach "mein Mitgefühl ist/bleibt kleinlich"?

Und so piss ich in den Schnee.
Versenke Zucker in den Tee.
Warte auf das letzte Türchen.

starke Bilder ;) du stellst den als Kind geliebten Weihnachtskalender völlig auf den Kopf!!!
Aber Weihnachtfeiern ist doch kein Zwang? Das Leben spielt auch in der "Weihnachtszeit", warum sollte es stillstehen bis endlich Januar wird und alles vorbei ist?:gruebel:

steckt da mehr dahinter? oder einfach,weil es sich so schön reimt?

Wo sind süße Glocken.
Alle unsichtbar und trocken,
wann komm ich ans Ziel.
Warten wir nicht viel zu viel,
beim Warten auf das Glockenspiel

Das ist dann die Sehnsucht nach einer besseren Zeit, ja?

Ich könnte immer weiter träumen
von nur durch dich belebten Räumen.
Wo du sitzt und stehst und wachsam liegst
und dich mit mir im Kerzenlicht verbiegst.

Kommt da nicht ein neues Thema mit ins Spiel, etwas unerwartet? Eine Frau?

und am Ende bleiben nur noch Fratzen,
zwischen Kissen, Tannennadeln und Matratzen.

Also mein erstes Bild im Kopf bei diesen Zeilen, war das Ende eines Weihnachtsgelages, wo alle betrunken im Schlaf versunken um den ach so heiligen Baum liegen???:eek:

denn die Fliege sucht den Wein.
Meint: so still, dass man die Fliegen summen hört?
auch schön, aber nein, wenn die Fliege den Wein gefunden hat, ist Ruhe - vielleicht für immer. Auch so 'ne Sehnsucht!

Die Fliege möcht sich betrinken, damit sie nichts mehr wahrnimmt?

Also ich würd den Text evt. noch kürzen, beim Thema bleiben und den Rest weglassen (ausser ich hab das inhaltlich falsch verstanden...) so dass die starken Bilder nicht untergehen in nebensächlichem oder abschweifendem...

Somit frohe Adventstage :D
 
Hallo Willy!

Nachdem das böse Internetz meinen ersten Postversuch gefressen hat, hier ein erneuter Anlauf:

Meine Gründe, mich nicht näher mit Deinem Werk auseinander zu setzen, waren hauptsächlich Zeitmangel, der sich gerade in der Vorweihnachtszeit breit macht, gepaart mit dem Problem, überhaupt zu irgendwas einen Antrieb zu finden. Also eher persönliche Gründe:)!

Allerdings finde ich deinen Text auch nicht so ohne weiteres zugänglich, was die Hürde noch höher macht.

Einige der Bilder wollen mir nicht recht einleuchten, auch wenn die Autorenkommentare schon etwas Licht in den dunklen Tannenwald bringen konnnten.

Ich interpretiere dieses Weihnachtslied etwas anders als der Herr Luna:

Für mich geht es die ganze Zeit um eine körperliche Komponente der Liebe:

Frauen ohne Knie.

Wo sind süße Glocken.
Alle unsichtbar und trocken,
wann komm ich ans Ziel.
Warten wir nicht viel zu viel,
beim Warten auf das Glockenspiel

Ich könnte immer weiter träumen
von nur durch dich belebten Räumen.
Wo du sitzt und stehst und wachsam liegst
und dich mit mir im Kerzenlicht verbiegst.


Demgegenüber stehen einerseits der "Weihnachtswahnsinn" unserer Gesellschaft (Jeder Mann so eilig. Kein Wunsch zu peinlich.)
andererseits der Tod/die Einsamkeit (REFRAIN und ENDE).

Die Thematik (so ich sie denn ansatzweise richtig gedeutet habe) gefällt mir, der Textverlauf auch.
Es hakt für mich wie gesagt bei einigen Formulierungen/Bildern:

Kinder geil wie nie.
(Habe ich jetzt so gar keine Idee zu)Mein Geiz ist leider kleinlich. (verstehe ich immer noch nicht. worauf bezieht sich das?)

Welches Kind kommt bald.
Bäume oder Wald.

Glocken/Glockenspiel (wenn es das ist, was ich denke, ist es mir entschieden zu platt!)

Wie schön du klingst,
wenn du mir Geschenke bringst. (gefällt mir auch nicht. klingt irgendwie nach Reimzwang oder Altherrenzote)

und am Ende bleiben nur noch Fratzen,
zwischen Kissen, Tannennadeln und Matratzen.
und die Stille holt uns ein,
denn die Fliege sucht den Wein.
(klingt total schön, aber ich verstehe den Sinn nicht: Was hat die Stille mit Fliege und Wein zu tun? Und wer oder was sind die Fratzen? Haben die was mit den Atzen zu tun? Bei uns in der Gegend wurde nämlich tatsächlich dies Jahr eine WeihnATZEN-Party gefeiert, wie SCHRECKLICH!!:bad:)

Also alles in allem ein schöner Text, der sich mir nur leider nicht vollends erschliesst.
Wobei ich jetzt nicht weiß, ob das an Ihm oder mir liegt;)

Besinnlichen Gruß vom Horst
 
Lieber Willypanic!

Dann schließe ich mich zum Fest der Liebe mal an.
Zunächst: auch mir erschien der Text sperrig, versagte sich schnellen Deutungen oder vielleicht eher: eindeutigen Deutungen. Klare Zeichen für einen Text, bei dem es mehr zu entdecken gilt - von daher: grüne Zweige, grünes Licht.

Kein Weihnachtslied - kein Anti-Weihnachtslied - kein Anti-Anti-Weihnachtslied ... ein eigener Zugang - mit den Themenbezügen, die man von Dir kennt, mit denen Du eigen spielst und schreibst: Liebe, Tod, Sehnsucht, Leben.
Und all dies hineinversenkt, verwoben mit dem Alltäglichen - und von dieser nur unterschieden durch die leicht abseitigen Beobachtungen, Betrachtungen der Sprache, dem Weiterführen und Verdichten all dessen.

Gut.

Dann fallen mir die gleichen Stellen auf wie dem Jongleur, Sole und Luna und Horst - und Deine bislangigen Erläuterungen mögen erläutern, aber läuten den Text für mich nicht.
An einigen Stellen (mein Geiz ist leider kleinlich) geht mir der Sinn abhanden (und by the way nehme ich dem LI das "leider" nicht ab bzw. dass es lieber geizig wäre oder zumindest geiler als der Geiz), an anderen Stellen (warten wir nicht viel zu viel beim Warten auf das Glockenspiel) scheint mir die Verrückung durch die Sprache und die Bedeutung in der Tiefe des Raums zu gewollt gesucht, zu wenig wartend geerntet, bei den geilen Kindern wäre mir die Unruhe näher und tiefer als das Aufgegeilte und dem letzten Satz, der uns doch vom Text vor dem abschließenden Refrain verabschiedet, während das Thema in uns nachklingt, spüre ich nach, ohne ihn zu fassen: die Stille holt uns (wieso uns?) ein [also ist die Suche der Stille erfüllt und sie nimmt Platz in uns und eines der ursprünglichen Themen von Weihnacht: das Innehalten im Alltag, um das Leben zu gewärtigen, was eben nur in der Stille geht, findet nun endlich statt: gelobt sei der Herr und gepriesen die Engel] denn (wieso denn? wieso verdammt noch mal denn? Es ist doch kein logischer Bezug - mitnichten nicht! Und wo die Sprache nicht auf der Beobachtung beharrt und sich das Hirn einschaltet und die Dinge in Bezug setzen will - da findet schon etwas statt, das mir hier die Freude an der Stille und den Worten und ihrem Eigengewicht nimmt: denn ... weil ... deshalb ... wie unnötig ... warum läßt Du es nicht weg: zwei Dinge passieren - zwei Dinge werden geschildert - warum ist es so wichtig, dass sich die ordnende Kraft der Vernunft an die Dinge begibt und sie logisch zwangsvermählen will? Ist es zu gefährlich, diesen Dingen ihr Eigenleben zu lassen?) die Fliege sucht den Wein. (warum nicht umschwirrt, findet ... soll die Suche dann verlagert werden, soll gesagt werden, dass sie - auch wenn man selbst in Ruhe ist - immer weiter sucht, diese Stille? Warum? Was ist so wichtig daran, dass irgendein Wesen dieser äußeren Welt halt sucht, während in einem selbst die Stille einkehrt? Um zu zeigen, dass die Stille des Einzelnen trügerisch ist, weil die Suche immer und irgendwo weitergeht? Und dass also nie erreicht wird, was gesucht wird? Noch nicht einmal in den Sekundenbruchteilen der Erfüllung, die in ihrer eigenen Ewigkeit eingesponnen ist? Und Fliege und Wein - man sieht sie ja schon, die ersoffene Fliege, die verderbend den Wein verdirbt, weil sie der Gefahr nicht entsagte und dem Entzücken nachgeht - aus Unverstand, aus Uneinsicht. Und die Moral: haltet an Euch? Seid nicht wie die Fliege, die der Weltsüße auf den Leim geht - sondern ... entsagt?)

Behagt mir das Ende nicht? Ja. Liegt es an der Aussage? Auch. Die ist mir wie eines dieser holländischen Stillleben aus alter Zeit - meisterhaft gezeichnelt, gemalt, fotografisch genau - und halt immer ein Käfer mit dabei, zwei an den Hälsen hängende Wachteln - irgendein Zeichen der Verwesung, des Vergänglichen. Das ist Geschmacksache, sicherlich.
Aber nicht nur. Für mich stimmt die Herleitung nicht, brechen sich in den Assoziationen und durch die Sprache hindurch etwas anderes ans Licht oder will es zumindest, verbirgt sich noch ein anderes Thema unter den Themen, die Du uns so gechickt zu beobachten vorgibst.
Füchtest Du die Stille?
Die Erfüllung?

x-Riff
 
Zuletzt bearbeitet:
@ willypanic

willypanic zum "Geiz" schrieb:
Wobei es weniger ums Materielle geht, sondern um Mitgefühl für diese Zeit

Geiz: Habgier, für nichts - alles haben wollen,

Das setzt kleinlich (beschränkt, pedantisch, jämmerlich, phantasielos, gefühllos) mit voraus. Da hast Du bisher nur einen weißen Schimmel getextet:redface:

Was verschenkst du dir mit: "Mein Mitgefühl ist geizig"

Ausgangsgedicht schrieb:
denn die Fliege sucht den Wein.
Jongleur schrieb:
Meint: so still, dass man die Fliegen summen hört?


willypaniv schrieb:
auch schön, aber nein, wenn die Fliege den Wein gefunden hat, ist Ruhe - vielleicht für immer. Auch so 'ne Sehnsucht!

Auch beeinflußt von x-Riffs klugen Beitrag: wie wäre es denn mit:

Vorschlag Jongleur schrieb:
und am Ende bleiben nur noch Fratzen,
zwischen Kissen, Tannennadeln und Matratzen.
die Fliege sucht* den Wein.
Stille holt uns ein,

*fand

Lg
 
Es beginnt mit dem Titel: Stille sucht? Die Stille sucht etwas, oder das LI sucht Stille? Zuerst musste ich an "Stille Sucht" denken... was mir durchaus gefallen würde.

Nach den vielen so unterschiedlichen Deutungen, Interpretationen und Vorschlägen, die ihr mir zu meinem Text gepostet habt, realisiere ich mehr und mehr dieses zentrale Motiv, welches ich beim Schreiben und kurz danach selbst gar nicht erfasst habe.

Der Text ist am selben Tag wenige Minuten vor dem Posten entstanden, ich habe mein Hirn nicht eingeschaltet, nichts korrigiert und nichts verworfen.
Ihr seid das Hirn, welches mir fehlt. Ihr erklärt mir auf vielfältige Weise wo ich stehe.
Ich versuche eure Deutungen, eure Kritik zu verstehen und trotz aller Widersprüche, die sich auch in Kombination mit meiner nun konkreteren aber nicht gefestigten Sicht auf den Text ergeben, ist es wohl diese Sehnsucht nach ewiger Stille, die ersatzweise durch Verkriechen in Zweisamkeit kompensiert werden soll, die mich bestimmte, als ich schrieb.

Dieses Fest der Liebe - ein Neubeginn des Lebens- ich erlag der Versuchung das Warten auf die Stille nach all dem Trubel der Vorbereitung auf das Fest mit dem Warten auf das eigene Ende nach einem trubeligen Leben zu vergleichen.
Einfach Anhalten - Verschwinden- Alles strebt diesem Tag zu.
Alles, was vorher war, ist wie immer so austauschbar und so nutzlos, dass eine Teilnahme aus Erfahrung wie alberner Selbstbetrug erscheint.
Was ist an der Sehnsucht sich zu verkriechen nicht legitim. Was ist daran verwerflich, das Funktionieren auszuschalten?

Vielleicht ergibt sich ein neuer Anfang. Die Fliege ist tot, lang lebe die Fliege! :D

Die Sucht nach der Stille ist es die mich bestimmt.
Alles andere ist Betrug. Sorry dafür.

Wie immer bin ich unendlich dankbar für eure Beiträge. Ich hoffe, das Geschriebene ist einigermaßen nachvollziehbar.
Obwohl ich, wie in meinen Texten, nicht die Logik und die Herleitbarkeit suche, bin ich glücklich, dass ihr euch die Mühe macht und versucht in meinen Gedanken etwas Ordnung zu schaffen.
Ich hoffe, etwas von dieser Intensität auch zurückgeben zu können.

Beste Grüße
willy
 
Hi willypanic

Besten Dank für dein Auflösung! Sie beruhigt mich doch, die verschiedenen Beiträge haben den Text noch unverständlicher, unübersichtlicher gemacht.

Du leidest am Weihnachts-Blues?

Dieses Fest der Liebe - ein Neubeginn des Lebens- ich erlag der Versuchung das Warten auf die Stille nach all dem Trubel der Vorbereitung auf das Fest mit dem Warten auf das eigene Ende nach einem trubeligen Leben zu vergleichen.
Einfach Anhalten - Verschwinden- Alles strebt diesem Tag zu.

Lass mich mal einen gedanklichen Versuch zu deinem Trubel im Text und dem Trubel in deinen Vorbereitungen machen. Sehen deine Vorbereitungen so aus, wie dein Text? Ein Durcheinander, in dem Du versinkst und ein Hoffen, dass doch andere (in diesem Falle wir) dir einiges Abnehmen sollen?

Das kenne ich nur zu gut. Jede noch so kleine Aufgabe wird zum gehassten Feind und am liebsten würde man die ganze Sch... zusammenhauen und davongehen! Jetzt kommt aber der nächste Schritt. Wie beim Texten:

- Zuerst steht der spontan dahingeschriebene Text
- Dann kommt die Ueberarbeitung, das Weglassen, die wichtigen Fragen, was ist wirklich wichtig, was
nicht, um was geht es wirklich, usw....
- und es sieht schon übersichtlicher aus, nach dem Motto, weniger ist meist mehr, weil dann das Wenige,
das Wesentliche ist!:eek:
- Und die Aufgaben dann noch zu verteilen, da ist das ganze gar nicht mehr so ein Aufwand?

Was ist an der Sehnsucht sich zu verkriechen nicht legitim. Was ist daran verwerflich, das Funktionieren auszuschalten?

Rein gar nichts! Aber nicht so weit damit warten, bis man schon an den Tod denkt! :eek:

Gerade eben hab ich aus dem Fenster geschaut und für wenige Minuten einem Eichelhäher zugeschaut, ein nicht ganz alltäglicher Gefährte, der von Ast zu Ast gehüpft ist und mich alles andere vergessen liess.

Man braucht täglich solche Ruheoasen, ein Spaziergang, in Ruhe und ohne Stress etwas schreiben, Musik hören, Lesen usw...

Auch stehle ich mich mind. einmal im Jahr davon und gönne mir einige Tage Urlaub, nur für mich. Und glaub mir, es kommt nahe an eine Wiedergeburt ;) naja, als Alleinstehender hat man wohl leicht reden...

Nun ja :gruebel:

Frohe Grüsse

SoleLuna
 
Lieber Willi - keine Panic,
Stille kommt auch ohne Tod
wunderweiß das Land viel neu
und ihre Lippen ach so rot
 
Danke x-riff,
das hast du wirklich sehr schön auf den Punkt gebracht.
Du hast meinen Text auf drei Zeilen zusammengefasst- Na, wenn du kein (Ver-) dichter bist!
Ich bin auch nicht in Gefahr, panisch zu werden. Ich habe ja schon alle Geschenke, sogar schon eingepackt!

Dennoch bin sehr dankbar für das Gefühl, dass aus euren Beiträgen spricht.

Grüßle
willy
und falls wir uns nicht mehr "sehen" - Warmes und trockenes Fest euch allen!
 

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