Stereo Keyboardsignal in Stereo oder Mono

  • Ersteller Vitesse
  • Erstellt am
V
Vitesse
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
23.02.13
Registriert
04.01.13
Beiträge
11
Kekse
0
Ort
Heilbronn
Hallo Forumsfreunde,

man ließt immer wieder, daß für die PA Beschallung ein Stereosignal keinen Sinn macht und dieses besser in Mono fährt. Ich benutze ein Tyros 3 und diesen Mischer (Soundcraft EFX12 ) Soll ich das Keysignal in Stereo oder mit nur einem Monokabel auf den Mischer führen ?
Das Keyboard selbst hat einen Mono Klinkenout. Benutze jedoch bisher immer den Stereoout, weil es besser klingt als Mono.
Leidet bei Monoout nicht der Sound, da im Keyboard selbst der gesamte Soundmix durch Panoramaeinstellungen der einzelnen Sounds realisiert wird ? Also bin da etwas ratlos, was auf der Bühne die richtige Variante ist.
Wie verhält sich der AUX Out des Mischers für die Monitorboxen? Ich weiß nicht ob das Stereosignal hier zu einem Monosignal intern gemischt wird.
Wäre für Eure Antworten sehr dankbar.
 
Eigenschaft
 
Ein Stereosignal macht in der Beschallung zumindest bei LR-Aufstellung tatsächlich nicht viel Sinn, weil nur wenige Zuhörer genau da stehen, wo man einen Stereosound genießen könnte. Daher ist es mehr oder minder eine ungeschriebene Regel, dass man extreme Balance-/Panningeinstellungen oder Effekte unterlassen sollte. Stell dir vor, bei einer Band mit zwei Gitarren wird eine ganz hart nach links gedreht, die andere hart nach rechts. Jetzt steht ein Zuhörer noch etwas rechts vom rechten Boxenturm, fünf Meter zurück. Die rechte Gitarre hört er ganz gut, die linke dagegen deutlich leiser, wenn überhaupt, wenn die linke auch spielt. Ganz klar, dieser Hörer bekommt nicht alles mit! So soll es nicht sein.

Aber: Geräte, die selbst schon ein Stereosignal liefern wie Keyboards, Gitarrenampsimulatoren, aber auch Effekgeräte, liefern selten extreme Effekte (und wenn sie das tun, sollte man das abstellen), sondern nur leichte Variationen. Es tut nicht weh, solche Signale auch stereo auf die PA zu legen, da der Unterschied zwischen links und rechts nicht groß ist. Der Zuhörer in der Stereozone bekommt so aber noch einen merklichen Stereoeffekt.

Extreme Stereoeffekte leiden unter einer Summierung auf Mono. Oft wird mit Phasentricks gearbeitet, um starke Stereoeffekte zu erzielen, da ergeben sich bei Summierung dann Auslöschungen und auch unschöne Überhöhungen im Signal. Ein weiterer Grund, warum man live solche Sachen unterlassen sollte.

Man muss sich immer vor Augen halten, dass Stereoklang das Ziel hat, Raum- und Richtungsinformationen an unsere Ohren zu übermitteln. Es werden zwei Schallquellen verwendet, weil der Mensch zwei Ohren hat. Damit das funktioniert, müssen beide Schallquellen annähernd gleich weit vom Ohr entfernt sein. Ist das nicht gegeben, werden diese Informationen gar nicht oder falsch übertragen. So gesehen hat man bei Beschallungen eher aus praktischen Gründen meist eine LR-Anordnung (zumindest im Mittelhochtonbereich). Hat man andere Lautsprecherkonfigurationen, wie LCR oder gar noch mehr ansteuerbare Boxen, kann man mit dererlei Effekten ganz anders arbeiten. So kann man z.B. immer eine Ortung zur Mitte hin gewährleisten...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo Jens,

danke für Deine sehr nützlichen Informationen. Wenn ich das richtig verstanden habe, so kann ich durchaus die Stereokabel für das PA Signal weiter benutzen, da eben kein hartes Panning gegeben ist. Man könnte ja die Panoramaregel nicht ganz auf jeweils hart links bzw. rechts einstellen sondern nur etwa 3/4 aus der Mitte.
Wie sieht es denn mit dem AUx Out für den Monitor aus. Kann's Du mir diesbezüglich auch einen Hinweis geben?
Werden hier beide Kanäle zu einem Monosignal geroutet?
Danke nochmals für Deine Hilfe.
 
Ja, wenn du für eine Stereoquelle zwei Monoeingänge am Pult benutzt, kannst du natürlich das Panning auch z.B. auf 9 und 3 Uhr stellen. Wenn man Monosignale etwas aus der Mitte platzieren will, sollte man sogar noch weniger panen, eben damit noch genug auf der anderen Seite zu hören ist, oder zu anderen Mitteln greifen, die sich nicht groß auf den reellen Pegel pro Seite auswirken.

Wenn du zwei Monoeingänge am Pult nutzt, steht dir frei zu entscheiden, ob du einen oder beide auf den Monitor legst. Wenns beide sind, wird es auf einem Monoaux auch zu mono summiert. Auswirkungen hat das nur, wenn das Signal doch fiese Stereotricks auf Phasenbasis enthält, dann sollte man nur einen nehmen, oder aber bestimmte Keyboardsounds mit der Tonhöhe auch das Paning intern ändern (z.B. werden Pianosounds oft ab Werk verteilt, tiefe Töne links und immer weiter nach rechts mit steigender Tonhöhe), dann sollte man beide Kanäle nehmen, weil man manche wichtigen Teile des Signals nicht auf dem Monitor hat.
Verwendest du einen Stereoeingang am Pult, werden bei diesem üblicherweise beide Stereokanäle zu mono summiert, außer man benutzt einen Stereoaux, z.B. fürs InEar.
 
Hallo Jens,

bin nun dank Deiner hilfreichen Gedanken zum Thema wirklich sicherer, wie diese Zusammenhänge zu verstehen und zu handhaben sind. Du hast mir sehr geholfen.
Danke vielmals.
In Ear hab ich auch schon versucht. Doch komm ich damit nicht zurecht. Da fühl ich mich zu sehr abgeschirmt.
Daher konventionelles Monitoring.
 
Beim InEar kann man sich ein oder zwei Umgebungsmikros hinstellen, die man nur auf die InEars dreht. Damit hat man wieder ein Gefühl für draußen, aber natürlich kostet auch das wieder Eingangskanäle...
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben