Stelltrafo - was muss ich beachten?

  • Ersteller QOTSA_Lover
  • Erstellt am
QOTSA_Lover
QOTSA_Lover
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
04.04.25
Registriert
10.11.04
Beiträge
1.645
Kekse
6.999
Ort
im Herzen der Oberpfalz
Hi Zusammen,
ich möchte mir einen Stelltrafo kaufen, da ich im Proberaum immer Probleme mit dem Strom habe. Ständig Surren, Nebengeräusche und etwas zu wenig Volt.
Außerdem würde sowas auch gut für ältere Amps funktionieren die wahlweise mit 220V oder 240V laufen.

Jetzt gibt's zB im eBay solche Dinger zu hauf. Meist DDR Geräte oder ältere Selltrafos bei denen man die Volt meist in gewissen Abstufungen regeln kann.

Könnt ihr mir sagen auf was ich da schauen muss? Also wie viel Ampere muss sowas haben? Worauf sollte man achten?

Danke und beste Grüße
 
Eigenschaft
 
"Stelltrafo" ist ein allgemeines Wort. Du suchst ja eigentlich eher einen Spannungskonstanthalter, oder?

Bzgl. der Trafos gibt es echte Trenntrafos, Spartrenntrafos und eigentlich die Spannungskonstanthalter.

Dei richtigen Trenntrafos, also diejenigen, die wirklich galvanisch vom Stromnetz trennen, erkennst Du daran, dass sie i.d.R. keine Schukosteckdosen als Ausgang haben - die darfst Du nicht verwenden! Die sind Reparaturechnikern vorbehalten, die sog. Allstromgeräte (seinerzeit die alten TV) unter Spannung betreiben mussten. Ich selbst habe auch so einen Trenntrafo aus der damaligen DDR, einen TRT vom damaligen VEB Thalheim.

Spartrenntrafos haben meistens Schukosteckdosen dran - kann man also hier ausnahmsweise verwenden, während sie für den Reparaturbereich wiederum lebensgefährlich wären, da diese NICHT galvanisch vom Netz trennen. Da sind sogenannte Spartransformatoren drin.

Dann hat es oftmals noch die von Bastlern zusammengebauten Trenntrafos, die Schukosteckdosen dran haben. Die unterschwellige Gefahr ist aber generell (!), ein u.U. modifiziertes Gerät zu erwischen, welches zwar Schukosteckdosen dran hat, bei denen aber der Schutzanschluss nicht mit an PE angeschlossen ist ->

LEBENSGEFAHR! Diese Geräte sind unbedingt vor Gebrauch zu kontrollieren und einer VDE-Prüfung zu unterziehen!


Die Frage ist aber generell: Hast Du ein Gerät, welches nicht wie ein selbsttätiger Spannungskonstanthalter arbeitet - was willst Du erreichen? Bei den Trafos musst Du ja dann u.U. ständig schwankende Spannungen per Hand nachregeln?

Bzgl. der Ströme sind handelsübliche Trenntrafos i.d.R. großzügig genug ausgelegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Moin!

Wenn du vermutest, dass aus dem Netz zu dreckiger Strom kommt, dann würde ich einen Elektriker kommen lassen, der sich das mal mit dem Oszi anguckt und dir sagen kann, dass akut eine Überschreitung der zulässigen Norm vorherscht. Falls dem so ist, übernimmt irgendjemand die Kosten für eine Analyse und Herstellung einer normgerechten Stromversorgung. Ob das dann der Stromanbieter sein wird oder der Vermieter weiß ich nicht und entscheidet sich dann eh nach deutschem Recht. Da kann ich keine Hinweise zu geben. Andernfalls musst du dann wohl selbst dafür aufkommen. Das sollte aber mit 150,-€ oder dergleich zu bewerkstelligen sein. Am besten rufst du einfach ein paar Elektriker an und fragst nach.

Für Laien sehe ich gar keinen Sinn aufgrund von Hörensagen und anderen obskuren Vermutungen sich einen Stelltrafo jedweder Art zu beschaffen. Zwar kann man sich Regler kaufen, die dann per PWM das korrekte Netzsignal wiedergeben, aber dies ist eigentlich nur in der Industrie nötig und nicht bei solchen Anwendungen. Zudem müssen alle Geräte mit 10% Unterspannung und 5% Überspannung klar kommen. Das ist so vorgeschrieben! Für deinen Fall hieße es, dass die Spannung aus der Steckdose eine Spannung zwischen 207V und 243,8V haben darf. Geräte mit einem Schaltnetzteil haben da klare Vorteile. Ein klassischer Röhrenamp hat dann halt gegebenenfalls eine Schwankung von 15% an der Anode, wenn keine interne Regler verwendet werden.

So, dann schreibst du, dass DU Probleme hast. Haben deine Bandkollegen (Naja, bis auf den Drummer vielleicht.) auch Probleme? Wenn es brummt und surrt, liegt es oft am Equipment selbst. Wenn viele Leuchtstofflampen mit billigst gefertigtem Netzteil in die schicke SC-bestückte Gitte strahlt, dann ist das halt Teil der Natur.

Daher würde ich da erst einmal nach der Ursache suchen, ehe ich mich da blauäugig auf die Reise nach dem Monster an die Steckdose wage. Netzentstörfilter kann man später immer noch verwenden. Die Guten sind aber teuer und sollten IMMER VOM ELEKTRIKER verbaut werden, je nachdem ob ihr euch für eine Einbaulösung mit Schaltschrank oder das Ganze als externes Gerät entscheidet. Ich bekomme da immer Gänsehaut, wenn Laien gleich an 230V ran wollen und Fragen stellen, die zeigen, dass keine Ahnung in dem Gebiet vorhanden ist. Erst einmal die VDE lesen und dann geziehlt den Elektriker bestellen.

Ich hoffe ich konnte mit meinen Vorschlägen helfen.

Schicken Gruß,
Etna
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Aaallsoooo...
Erstmal danke für eure ausführlichen Antworten.

Das mit dem Elektriker ist sicherlich eine Option, jedoch eher weniger in meinem Fall. Die Bude ist Uralt und es sind einfach noch einige Firmen unterm gleichen Dach, sodass es da scheinbar zu Störgeräuschen im Netz kommt. Das Problem haben wir alle im Proberaum.

Ich kenne jemanden der verwendet so ein Teil. Hat es auf 230Volt gestellt und durch den Trenntrafo keine Probleme mehr mit Störgeräuschen.

Ich dachte mir das wäre einfacher. Mich stört es nicht soooo sehr um da ein Fass aufzumachen. Ich dachte hat mit so nem Regel-Trenntrafo wäre das relativ easy...
 
Ich frage mich immer wieder warum gerade in solchen Fragen - SICHERHEIT - ein so sorgloser Ansatz verfolgt wird.
Das was du vorhast ist in der nicht ungefährlich - auch wenn dein Bekannter das tut wird es dadurch nicht richtiger.
Meine Vorredner haben bereits alles gesagt was es zu sagen gibt - wenn du als Elektro - Laie glaubst die Probleme mit diesen "einfachen" Mitteln lösen zu können frage ich mich wieso es Fachleute gibt die für so was gut bezahlt werden - unter Anderem weil sie mit ihrer Unterschrift bestätigen dass das was sie gebaut haben sicher ist.
Eine USV aus dem IT - Bereich (mit passender Leistung) oder ein Furmann Konstanter würden dein Problem sicherer lösen. Bitte jetzt nicht "Au weia - die sind ja teuer" - die Dinger sind ihr Geld wert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Darum Frage ich voher hier nach... Hätte ja einfach einen kaufen können.

Ich dachte, dass es da gebraucht was (vielleicht auch aus älteren Beständen) gibt, was nicht so teuer ist wie ein neuer Furman. Dachte die Funktionsweise ist die gleiche. Habe mich getäuscht und genau deshalb die Frage gestellt.

Gibt also keinen Grund mich da anzumachen.

Danke trotzdem an alle Antworten. Ihr habt mir sehr geholfen und ich bin froh, dass ich nicht einfach im Halbwissen so ein Teil in den Kleinanzeigen gekauft habe.
 
Hallo nochmal - ich will niemand anmachen - und IMHO hab ich das auch nicht; wenn das so 'rüber kam dann sorry for that - aber Sicherheitsrelevante Themen verlangen klare Worte; hier gibt es keinen Spielraum.
Ich arbeite seit etwa 40 Jahren in der E-Technik und Elektronik - vom Gesellen über den Meister und die Uni. Ich habe über die Jahre gelernt dass vieles was für uns Fachleute selbstverständlich ist - vor allem im Bereich Sicherheit - für den Laien nicht die geringste Bedeutung hat. Viele glauben sich in der Lage nach dem Physikunterricht alles selbst machen zu können - so was endet mittlerweile immer öfter Krankenhaus (oder schlimmer).
Gerade wenn eine Bude "uralt" und andere Firmen unter dem gleichen Dach beheimatet sind sollte sich ein Elektriker das Ganze mal anschauen - vielleicht ist die Ursache gar nicht mal so ungefährlich.
 
Na dann passt ja alles... Hab das etwas scharf aufgefasst... :great:

Nun im Grunde haben wir nur ein nerviges Surren im Signal. Nicht immer, aber manchmal. Denke das hat mit den Firmen im Haus zu tun. Die Volt sind nur manchmal etwas zu wenig. Nicht viel aber mein Furman hat das angezeigt. Zu hoch war es noch nie und zu niedrig auch nur um max. 5 Volt odr so. Is aber schon länger her, dass ich den Furman hatte.
 
Hm, bzgl. Versorgung mit ausreichender Spannung hat sich Etna geäußert. Hier, denke ich, kannst Du mal das Ganze überprüfen lassen und kann ggf. ein zugelassenen Elektriker tätig werden, wenn nicht sogar ein EVU?

Bzgl. industrielle Verseuchung mit Störgeräuschen wirst Du nicht viel machen können - ggf. mal nach einem passenden Entstörfilter Ausschau halten, wobei ich die Wirkungsweise eigentlich eher anzweifle...

Ah, ich lese gerade nochmal... Etna schrieb auch bereits zu den Entstörfiltern. :great:


BTW: In unserem industriellen Proberaum brummt und surrt es sogar mit Humbuckern... Witzigerweise bekommen wir noch am ehesten Ruhe ins NF-Signal bei den Zwischenstellungen von Strat-SC. Aber auch nur dann, wenn die entsprechend brummunterdrückend beschaltet werden...
 
Zu hoch war es noch nie und zu niedrig auch nur um max. 5 Volt odr so.

Die Netzspannung darf um +/- 10% Schwanken. bei 230 V wäre das ein zulässiger Bereich von 207 V... 253 V. das verkraften auch alle geräte ohne große Probleme. Ausnahme sind hier allerhöchstens die alten 220 V Geräte wenn sie dauernd an der oberen Spannungsgrenze betrieben werden.

Für dich wäre ein Spannungskonstanthalter ein Versuch wert. z.B.:
http://www.ismet.de/de/produkte/spa...sche-einphasen-spannungskonstanthalter/mseq-1
Wenn die teile was taugen sind sie aber meist auch nicht ganz günstig. Evtl. kannst Du irgendwo mal einen ausleihen und ausprobieren.

Ansonsten gilt natürlich alles was meine Vorredner auch schon gesagt haben: Vorsicht mit dem elektrischen Strom.
Man sieht Ihn nicht, man hört Ihn nicht, man richt ihn nicht aber seine Wirkung ist ungeheuerlich!

gruß

fish
 
Moin!

Nun im Grunde haben wir nur ein nerviges Surren im Signal. Nicht immer, aber manchmal.

Ohne ein Bild aus einem Oszi kann man da schwer etwas dazu sagen. Am besten wäre gleich das Spektrum vom Signal zu sehen. Es muss ja nicht immer aus dem Netz kommen. Die Belastung durch Funkstrecken nimmt immer mehr zu und da werden die Anforderungen halt auch immer höher. Und wenn es eine Industrie-Anlage ist, dann kann was weiß ich noch drum herum werken und installiert sein. Da gelten sowieso andere Bestimmungen als im Wohnbereich. Da kann man gleich 10dB am zulässigen Pegel aufaddieren für den erlaubten Schmutz der jeweiligen Art. (Es gibt ja verschiedenste Emissionen.) Aber es ist immer noch nicht gesagt, dass der Nachbar schuld hat. Wenn im eigenen Raum die Lampe brummt und das in die Welt trägt, dann hat letzten Endes dann doch die Lampe schuld.

Es muss ja nicht immer Opa Günther mit seinem WK II Schweißgerät sein, sondern vielleicht liegt es an der neu hinzugefügten LED-Beleuchtung. Oder dem eigenen Kaputten PC-Netzteil...

Denn gerade bei Unterhaltungselektronik (Nichts anderes ist unser Gitarren-Kram und Instrumenten-Zeugs nämlich.) wird immer am Filter gespart und so lange es geht Technik aus den 70ern oder noch früher eingesetzt, weil es einfach günstiger in der Herstellung ist. Wenn es nach mir ginge wäre überall einfach ein (hochwertiges!) Schaltnetzteil eingebaut, das sich mit Spannungen von 90V bis 250V verträgt und an der Schaltung einen Ripple von 1mV abgibt. So hat man für sich selbst immer eine sehr sehr gute Stromversorgung und kann Störungen aus dem Netz endlich ad acta legen. Aber leider ist Geiz halt geil und wird wohl immer ein Traum bleiben...

Gruß,
Etna
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wenn es nach mir ginge wäre überall einfach ein (hochwertiges!) Schaltnetzteil eingebaut,
da bin ich eher für konventionelle, Linear geregelten Netzteile. ein teil meiner grauen haare habe ich von den Schaltnetzteilen und deren Emmissionen.... .
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Moin!

Das verstehe ich natürlich. Die sind wesentlich einfacher selbst gebastelt, brauchen dabei kein Gehirnschmalz und man spart sich die Heizung. :rolleyes::D;)

Ne, nichts für ungut. Ich kenne die Quälerei selbst. Daher schrieb ich extra das "hochwertiges!" davor. Billigheimer machen nur Stress und wer will plötzlich 400Hz zusätzlich auf seiner Stromleitung als geschalteten Sinus sehen? Aber bei der Flut der ganzen Steckernetzteilen sind die Haushalte eh voll davon. Und das Nachsehen hat einfach das old-school Netzteil, da es mit den Störungen oft nicht klar kommt oder nicht genug gefiltert wird. Ich bezog das daher auch auf etwas ordentliches und keine summende Biene, wie sie in LED-Strahlern oder dergleichen hockt.

Gruß,
Etna
 
SNT nur wenn audiomasse sekundär gleich PE. Sonst koppeln sie kapazitiv massiv auf die sekundärseite egal wie gut sie sonst sind. Ausnahme nur ggf SNTs mit Medical-Zulassung, aber auch nur die besseren davon.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben