Steirische lernen ohne Noten

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HarpRent
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Guten Tag!
Ich bin zwar im Forum angemeldet, habe mich aber bislang vorwiegend zum Thema "Mundharmonika" geäußert.
Jetzt wende ich mich meinem zweiten Instrument zu, der Steirischen Harmonika. Auch hier oute ich mich als absoluter Autodidakt.
Ich habe auch keine Lust, mich zum Experten ausbilden zu lassen. Ich will einfach nur "dudeln", d.h. so vor mich hin spielen ohne Anspruch auf Perfektion.
Da ich gern die mir bekannten Melodien auf der Quetsche nachspielen möchte und die Mühe scheue, alle benötigten Akkorde selbst zu finden, habe ich mich nach Schulungsmaterial umgesehen, das mir auf eingängigste Weise beibringt, Melodien nachspielen zu können.
Dabei bin ich auf Peter Lamprecht und seine Schule gestoßen. Da ich Rentner der unteren Einkommenskategorie bin, muß ich auf's Geld achten. 35,00 € für Lamprecht's Schule sind für mich nur akzeptabel, wenn ich vom Erfolg überzeugt bin. Aber woher diese Überzeugung gewinnen? Das wenige Material, daß vorab veröffentlicht ist, reicht dazu nicht aus. Deshalb hier im Forum meine Frage: kennt jemand die genannte Methode?
Gruß
Walter (HarpRent)
 
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Hallo lieber Mundharmonika-Spieler,
(habe auch eine, kann nur die Tonleiter sauber spielen_aber schönes Instrument)

Gibt es bei Dir eine Stadtbibliothek in der Nähe?
Ich habe nämlich vor Jahren dort Noten entdeckt und aufgrund dieser Noten wieder zu meinem Akki aus Kinderzeiten gegriffen.

In manchen Städten gibt es eine Musikbibliothek.

Ansonsten kann ich dir leider nicht helfen, da ich Pianoakkordeon spiele und ich klebe nahezu an meinen Noten.

Liebe Wochenend-Grüße
Toni
 
Hallo Walter,
ein herzliches Willkommen auch in diesem Forum.

Auch ich habe erst im Rentenalter damit angefangen, mir das Harmonikaspiele als autodidakt selbst beizubringen. Zunächst habe ich einfach losgelegt, nach Gehör gespielt und bin erst dann dazu übergegangen, mich im internet etwas schlau zu machen, um nicht nur wie auf der Mundharmonika auf einer Reihe zu spielen. Es war recht schwierig, von dieser Spielweise wieder wegzukommen.
Inzwischen habe ich mir auch die Griffschrift angeeignet, um danach einige mir unbekannte steirische Stücke einüben zu können. Anschließend spiele ich diese dann aber auswendig, so gut es denn eben geht. Ich bin bei weitem kein Könner, sondern spiel einfach nur so für mich und bei Bekannten und Verwandten. Am liebsten spiele ich Volkslieder, Shantys und auch Schlager und eben steirische Stücke.

Jetzt zu Deinem Anliegen:

Die Schule von Peter Lamprecht kenne ich nicht.

Versuch doch einfach, Dir die erforderlichen Kenntnisse im internet zu besorgen, dort völlig kostenlos. Hier einige Links:

http://harmonikalehrgang.tsn.at/content/harmonikalehrgang-autodidakt
oder hier als Videos:
http://www.volksmusikschule.at/lehrvideos.htm
oder einfach mal auf youtube nach 'Steirische Handharmonika lernen' suchen.

Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg mit Deiner Steirischen.
Geobur
 
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Hallo HarpRent,

nach den guten Vorschlägen der Kollegen möchte ich mal zu der genannten Schule von Lamprecht etwas sagen.
Diese Äußerungen sind rein subjektiv und ich kenne die Methode ebensowenig wir die anderen hier und meine Meinung ist rein persönlich, vielleicht ungerecht, denn sie basiert auf den von Dir erwähnten Ausschnitten, die man als Vorschau im Internet sehen kann.

Allgemein:
Bei Wunder-Methoden bzw. allen anderen weit überlegenen Zugängen bin ich immer von Haus aus ein wenig skeptisch. Es ist immer verkaufsfördernd, wenn man behauptet, "mit meiner Methode ist alles viel müheloser und alle anderen (!!!) haben im Grunde keine Ahnung."
Diesen Eindruck habe ich ein wenig von der genannten Schule. Das mag ungerechtfertigt sein, denn ich besitze sie nicht.

Ich möchte deshalb auf die genannte Schule bzw. das, was man darüber in Erfahrung bringen kann, eingehen:



Lamprecht im Hinblick auf das Stichtwort "Ohne Noten"

Da viele keine Noten lesen können/wollen/Angst davor haben, ist das eine werbeträchtige Aussage.
Aber: Irgendwie muß man doch schriftlich vermitteln, "welche Knöppe" man wann drücken muß!?

Der Sonderfall "Steirische Harmonika" ist natürlich unbestritten dahingehend ein Problem, daß auf Zug und Druck unterschiedliche Töne kommen und diese Töne auch noch "seltsam", d. h. nicht wie auf dem Klavier der Reihe nach angeordnet sind.
Bei Gitarren gibt es ja eine entsprechende Problematik: ein Ton läßt sich auf verschiedene Weisen an unterschiedlichen Orten auf dem Griffbrett spielen, diese Information geben "normale Noten" ohne Zusatzinformationen nicht her.

Konsequenz: Instrumentenspezifische Sonder-Notationsformen
Viele Gitarristen können auch keine Noten lesen bzw. spielen viel lieber nach Tabulatur.
Die Entsprechung der Tabulatur bei der Steirischen ist die "Griffschrift", die sich mittlerweile etabliert hat.

Alternativen zu "normalen" Noten
Die Griffschrift sieht zwar aus wie Noten, aber im Grunde ist das eher eine Landkarte, auf der ganz einfach und systematisch die Orte der Knöpfe gekennzeichnet sind, die man drücken muß. Entspricht also vom Wesen her der Gitarren-Tabulatur.


Peter Lamprecht nennt auf seiner Homepage selbst folgende Punkte, von denen ich die beiden auf die Methode bezogenen herausgegriffen habe und diejenigen die sich nur auf den versprochenen Erfolg, die Geld- und Zeitersparnis beziehen, ignoriert:
  • KEINE NOTEN also für Jedermann, ob jung, ob alt, zu erlernen
  • Immer Aktuelle Musikstücke über Homepage erlernbar

Aufgrund dieser beiden Aussagen und auch anhand des Vorwortes, das man bei Stretta-Music einsehen kann, leite ich folgende Behauptung ab (ohne das Buch gelesen zu haben!)

Lerninhalt bei Lamprecht

Lehrbücher gibt es viele und der Unterschied zwischen den üblichen Methoden und Lamprechts Erfindung ist, daß bei keine Noten verwendet werden, oder besser gesagt: nichts, das nach Noten aussieht.
Lehrbücher, die Griffschrift benutzen, enthalten ja streng genommen auch keine Noten, es sieht nur danach aus, weil eben die entsprechenden Zeichen und grafischen Elemente genutzt werden. Das hat auch ganz einfache historische und technischen Gründe: Bei Druck in vergagenen Tagen hatte man einfach auf die bestehenden Möglichkeiten zurückgegriffen (eben Text oder "mißbrauchteStandardnoten"), während heute mit modernen Grafikprogrammen und Farbdruck viel mehr Möglichkeiten hat.

Ich hatte anfangs noch die Hoffnung, daß er eine Methode vermittelt, die einem ermöglicht, frei und nach Gehör zu spielen. Das wäre ja toll.
Dies ist aber wahrscheinlich nicht der Fall, denn:

  • Zum erlernen "aktueller Musikstücke" wird die Homepage benötigt, d. h. man kann eben nicht die erlernte Methode nutzen, selbständig ein Stück nach Gehör erarbeiten zu können, sondern man braucht die Geheimschrift-Vorlage des Meisters.
  • Auch im Vorwort steht, man bauche für sein Lernsystem nur "bis FÜNF zählen können, sowie die Farben ROT, GRÜN und SCHWARZ kennen".
  • Also: Nix mit notenloser Wundermethode, man kommt nicht ohne vorgegebene Literatur aus, es gibt also einen Ersatz für Noten, sie fallen nicht völlig weg.
  • Es ist schon schwierig genug, die vergleichsweise sehr verbreitete Griffschrift aufzutreiben, bei einer ganz speziellen, an eine einzige Person gebundene Insellösung ist nicht gerade besser, oder?


Wie kommt er ohne Noten aus?

Um Musik in schriftlicher Form (das ist nun mal so bei Büchern, auch bei Lamprecht) darzustellen, müssen in jedem Fall folgende Informationen vorhanden sein - egal, mit welcher Methode:

  • Die zu spielende Tonhöhe bzw. der zu drückende Knopf nebst Balgrichtung
  • Die Dauer des zu spielenden Tones oder eventueller Pausen
  • Evenutell Rhythmus/Takt
All diese Informationen muß auch Lamprecht geben, egal, wie er's auch nennen mag. Prinzipell ist das nur eine andere Schreibweise für ein und dieselbe Sache.


Takte

Bei Lamprecht ist ein Takt ein Kreis um die zu spielenden Töne.
Bei Noten oder Griffschrift werden die Takte durch Taktstriche voneinander abgegrenzt.
Aha. Wo ist jetzt die Revolution/der Vorteil? Kringel drum oder Striche - was soll's. Aber die Kringel nehmen mehr Platz weg.


Zug oder Druck

Lamprecht unterscheidet Zug und Druck durch die Farbe (rot: Zug, grün: Druck).
Bei Griffschrift werden Zug und Druck durch einen Balken gekennzeichnet.
Na und? Wo ist der Vorteil? Ich sehe nur den Nachteil, daß viele Menschen Rot-Grün-blind sind und daß man einen Farbdrucker bräuchte, wenn man neue Lieder von seiner Homepage ausdrucken will.



Welcher Knopf


Das ist für mich der wesentliche Unterschied zwischen Griffschrift und der Lamprecht-Methode:
Die Griffschrift zeigt nur die Reihe und den zu drückenden Knopf an. Der Fingersatz (also, welche Finger man benutzt), steht dabei oder man muß es sich selber aussuchen.

Lamprecht geht (wie auf der Schreibmaschine ;):D) von einer Grundstellung aus: Das Zentrum ist der Mittelfinger auf dem Gleichton. Übrigens genau wie bei der Griffschrift: der Gleichton liegt auf der mittleren Linie, genau im Zentrum.
Die Knöpfe werden also offensichtlich nie direkt, sondern nur relativ über die Fingernummer bezeichnet und Verrückungen von der aktuellen Position mit Hilfe von Pfeilen angedeutet.


Haltebögen

Wenn eine Note über einen Takt hinweg ausgehalten werden soll, benutzt man in Noten- und Griffschrift einen Haltebogen zwischen den betroffenen Notenköpfen.
Bei Lamprecht sind es ebensolche Bögen zwischen den Taktkringeln. Welch Erleichterung! ;)


Tondauer

O je, das habe ich nicht ganz verstanden und es wird aus den Beispielseiten auch nicht ersichtlich. Zählen muß man jedenfalls wie bei "normalen Noten" auch, da ist kein Unterschied und keine Erleichterung, die Tondauern sind aber nicht einfach wie üblich an den Notenköpfen/Hälsen/Fahnen (die hat man ja nich) zu erkennen, sondern irgendwie durch Anzahl der durch Kommata getrennten Töne im Kringel oder durch nicht quantifizierbare Verschiebungen zu erraten.
Ist das einfacher? :gruebel:


Pausen

Für Pausen benutzt er althergebrachte Pausenzeichen aus der verteufelten Notenschrift.


Wiederholungszeichen usw.

Die Wiederholungszeichen und auch die Schreibweise mit Voltenklammern bei alternativem Ende sind 1:1 aus der Notenschrift übernommen, wenn auch grafisch anspruchsloser.

Baßnotation


Wie bei Griffschrift auch wird der Baß unter dem Takt durch Symbole dargestellt. Bei der üblichen Griffschrift für Steirische sind das Buchstaben, bei Club-Harmonika und Lamprecht Zahlen.
Unterschied zum üblichen Verfahren ist, daß nicht die konkreten Knöpfe, sondern nur die Finger bezeichnet werden plus allfällige Verschiebungen der Fingerposition.
Na ja, wem's hilft...


Allgemein


Ein Takt auf Zug ist also mitsamt Kringel rot. Was passiert, wenn mitten im Takt die Balgrichtung wechselt, würde mich mal interessieren.


Fazit

Wie immer bei solchen Schreibweisen ist rhythmische Klarheit/Eindeutigkeit das größte Problem, für einfachste Anwendungen bzw. Anfängerliteratur mag das reichen.
Ich sehe da (subjektiv) keine Vereinfachung gegenüber Griffschrift, einfach nur eine andere Form der Aufzeichnung.
Das ist, übertrieben gesagt, als ob man das Lesenlernen erleichtern wollte, indem man für jeden lateinischen Buchstaben ein neues, anderes Zeichen erfindet und dann behauptet: Lesen Lernen ohne Buchstaben! :D

Hauptnachteil:
Vielleicht finden einige diese Methode ansprechend/weniger einschüchternd als Noten oder Griffschrift, aber:
Man macht sich durch so eine Insellösung von einer speziellen Person und deren Publikationen abhängig, die ohnehin schwierige Situation, Stücke in der allgemein etablierten Griffschrift zu finden, wird so noch stärker verschärft. Der Schuß geht nach hinten los.

Das einzige Argument für die Lamprecht-Mehtode, das ich gelten lassen würde, wäre, wenn man mit der Methode frei und nach Gehör spielen lernte, um so von schriftlichen Vorlagen weitgehend befreit zu sein.
Aber das scheint ja nicht der Fall. Man "muß" eben nur keine Noten lesen, aber dafür die Lamprecht-Aufschriebe. :(

Wenn Du aus verständlichen Gründen keine Noten lernen willst, würde ich Dir trotzdem zur Griffschrift raten. Das sind auch keine Noten! Und wenn man das System verstanden hat ("Note" auf der mittleren Linie ist der Gleichton, der eine Linie drüber/drunter ist der Knopf drüber/drunter usw.) ist es auch kein Hexenwerk.

Viele Grüße
Torsten
 
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Hallo zusammen,

ich habe mir die Seiten von Lamprecht jetzt auch mal angesehen und meine Meinung ist: Oh Ha!!!

Ich kann den vorstehenden Ausführungen von Be-3 voll und ganz zustimmen.

Gruß
Geobur
 
Hallo Walter,
ich hab mich zwar mit der Lamprecht-Methode bisher nicht auseinander gesetzt, kenne aber die Grundzüge. Die Griffschrift für die Steirische Harmonika sind ja auch keine Noten (Violinschrift) im üblichen Sinn. Also sagen wir einfach mal, da werden Zeichen verwendet, die dir sagen welche Taste du drücken mußt. Was macht Lamprecht? Der verwendet auch keine Noten (Violinschrift) sondern er verwendet andere Zeichen im Vergleich zur Griffschrift. Im Grunde ist also nichts anders. Ich sehe nur einen ganz großen Nachteil: Du bist künftig ausschließlich auf Lamprecht-Literatur angewiesen. Griffschrift-Literatur gibt es heute ohne Ende, vor allem von vielen Herstellern/Verlagen.
Kauf dir doch einfach eine gängige Schule für Steirische Harmonika und fang einfach an. Ich hab z.B. mit der Schaborak-Schule gelernt, dann kamen so nach und nach einfachere Griffschriftnoten. Hilfreich kann auch YouTube sein. Gib einfach mal "Steirische Harmonika" oder "Steirische Harmonika lernen" ein. Oder siehe auch Links von Geobur.
Du hast ja auch musikalische Vorkenntnisse von der Mundharmonika. Vielleicht entwickelst du dich ja als Auswendigspieler. Kannst dich natürlich auch etwas mit der Griffschrift beschäftigen. Ich setz mir auch Lieder für die Steirische Harmonika in Griffschrift um.
Wünsche dir für dein musikalisches Neuland auf jeden Fall viel Erfolg.
VG Harmonika-Lois, Alois
 
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Hallo, Sympathiesanten!
Danke, danke für Eure tiefschürfende Analyse. Ich bin schon überrascht, wie intensiv Ihr Euch mit dem Thema auseinandergesetzt habt. Welcher Zeitaufwand! Ich wäre es Euch ja glatt schuldig, auf Eure Ratschläge einzugehen und sich der Griffschrift anzunehmen. Tu ich auch, jedenfalls zum Teil. Denn bei meinen Bemühungen zu erfahren, welche Tasten ich drücken muß, um eine bekannte Melodie zu spielen, komme ich ja nicht umhin.
Aber es erscheint mir sehr unkomfortabel und meine Vorstellungen sehen anders aus. Zunächst: ich will ja (!!) nichts anderes, als in Erfahrung zu bringen, welche Knöpfe der Steirischen ich in welcher Folge und Dauer drücken muß, um eine mir bekannte Melodie klanglich akzeptabel spielen zu können. Ich setze darauf, daß meine Musikalität und die im Laufe der Zeit gewonnene Erfahrung ausreicht, um dann auch Melodien nach eigenem Gusto selbständig vortragen zu können.
Mein Wunsch läßt sich einfach darstellen: eine Steirische Harmonika in der geeigneten Ansicht, auf der zu sehen ist, wie sich die Knöpfe beider Seiten zu einer bekannten Melodie bewegen. Für den Lernprozeß müßte sich die Geschwindigkeit, des Vortrags variieren lassen. Schön wäre, wenn dazu noch die Spielerhand durchscheinend angezeigt wird. Was den heutigen Stand der Animationstechnik anlangt, müßte das ein Kinderspiel sein und wenn ich Ahnung vom Programmieren hätte, wäre schon längst möglich, Noten- oder Griffschrift in der von mir gewünschten Form umzusetzen.
Was mir nicht in den Kopf will, ist einzusehen, daß das schwierig sein soll.
Pfeift auf alle anderen Schulen, die noch viel zu sehr darauf setzen, sich nach Konventionen zu richten. Ich will nicht in der von Wettbewerb und Profitsucht beherrschten Musikwelt ankommen, sondern nach Lust und Laune die Steirische spielen.
That's all!
Walter
 
Hallo Walter,
Man KANN Steirische lernen ohne Noten!
Ich spiele auch und kann weder Griffschrift, noch Steirische nach Noten spielen.
Ich spiele nach Gehör.
Da du Mundharmonika spielst ist das gar keine schlechte Voraussetzung. Um es etwas einfach auszudrücken:
Blasen Entspricht drücken, saugen = ziehen.
Wenn du in einer Reihe bleibst (nicht die Aussenreihe) ist das fast wie Mundharmonika.
Andere Reihe, andere Tonart.
Wenn Du ein bisschen Harmonien kennst: Drücken = Tonika, ziehen =Dominante, eine Reihe nach innen =Subdominante.
Am besten bleibt man am Anfang bei traditionelen Melodien, für die ist das Instrument schließlich gebaut und die gehen deshalb am einfachsten.
Ab und zu mus man sich aus anderen Reihen Töne ausleihen
Noten brauchst du nicht, sondern mp3s und Videos.
Hören und nachspielen!
Gruß Jonny
 
Ich wäre es Euch ja glatt schuldig, auf Eure Ratschläge einzugehen und sich der Griffschrift anzunehmen. Tu ich auch, jedenfalls zum Teil.

Hallo Walter,
sicherlich bist Du uns nicht schuldig , Dich der Griffschrift anzunehmen.
Wir Forumsteilnehmer versuchen doch aus eigenem Antrieb, auf Fragen, Anregungen und Diskussionen nach bestem Wissen und Gewissen zu antworten. Dabei liegt es an jedem selbst, ob er zu diesem Thread seine Meinung kundtun möchte und auch, mit welchem Aufwand er dies macht. Ich habe es in diesem Fall gern und auch aus eigenem Interesse gemacht, weil ich die Schule von Peter Lamprecht bisher nicht kannte.

um eine bekannte Melodie zu spielen, komme ich ja nicht umhin.
.........
Ich setze darauf, daß meine Musikalität und die im Laufe der Zeit gewonnene Erfahrung ausreicht, um dann auch Melodien nach eigenem Gusto selbständig vortragen zu können.

Ich meine dass Du die Griffschrift nicht benötigst, um bekannte Melodien auf der Harmonika spielen zu können. Da Du ja Mundharmonika spielst, ist Dir die Eigenart eines diatonischen Instruments ja bekannt. Also würde ich an Deiner Stelle einfach nach Gehör anfangen auf einer Reihe zu spielen. Damit hast Du ganz schnell erste Erfolge. (ich habs auch so gemacht, allerdings später bereut, weil man es sich damit zu einfach macht und nicht die Möglichkeiten der Steirischen ausnutzt).
Wenn Du dann auf einer Reihe spielen kannst, fängst Du an, auch Töne aus den benachbarten Reihen zu nutzen.
Also frisch ans Werk.
Die Griffschrift zu können ist ein Vorteil, wenn Du Dir unbekannte Stücke aneignen willst.

Mein Wunsch läßt sich einfach darstellen: eine Steirische Harmonika in der geeigneten Ansicht, auf der zu sehen ist, wie sich die Knöpfe beider Seiten zu einer bekannten Melodie bewegen. Für den Lernprozeß müßte sich die Geschwindigkeit, des Vortrags variieren lassen. Schön wäre, wenn dazu noch die Spielerhand durchscheinend angezeigt wird. Was den heutigen Stand der Animationstechnik anlangt, müßte das ein Kinderspiel sein und wenn ich Ahnung vom Programmieren hätte, wäre schon längst möglich, Noten- oder Griffschrift in der von mir gewünschten Form umzusetzen.
Was mir nicht in den Kopf will, ist einzusehen, daß das schwierig sein soll.

Das ist für einen versierten Programmierer sicherlich nicht schwierig, nur was bringt es einem Harmonikaspieler. In der Anfangsphase vielleicht von Vorteil, aber ich will ja auch neue Stücke üben, und da habe ich doch nicht immer das Netz oder eine CD dabei, die ich abspielen kann. Ich bräuchte ja dann auch eine Steuerung, um einen Bereich, den ich gerade vermehrt üben möchte/muss, direkt anzusteuern oder auch zu wiederholen. Da ich bei der Harmonika keine Hand frei habe, müsste dies durch ein Fusssteuerung realisiert werden. Sicher auch möglich, aber wer soll das bezahlen. Ein Programmierer kann es sich auch nicht immer leisten, ohne Bezahlung bzw. aus reinem Spaß an der Freude zu arbeiten.
........ Ich will nicht in der von Wettbewerb und Profitsucht beherrschten Musikwelt ankommen, sondern nach Lust und Laune die Steirische spielen.
Dadurch, dass Du Dir eine Harmonika gekauft hast, bist Du doch schon in dieser Welt des Wettbewerbs und der Profitsucht angekommen, es sei denn, Du hast sie geschenkt bekommen. Denn jeder, der etwas verkaufen will, ist doch wohl auf Profit aus. Ist das denn so falsch? Wie soll denn sonst unser Gesellschaftssystem funktionieren?
Ich wünsche Dir, dass Du mit Lust und guter Laune und damit auch Entspannung findend Deine Harmonika spielen lernst.
Gruß
Geobur
 
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Hallo Walter;

seit nun 65 Jahren spiele ich Mundharmonika -mehr oder weniger intensiv in verschiedenen Zeitphasen- und mir fiel der Umstieg auf die Steirische seeehr leicht. Für mich war das Üben der mehrtönigen Tonleiter auf a)Druck und b)Zug sehr hilfreich. Den richtigen Ton zufinden ist einfach und nur das Gleiche mehrtönig bei Zug oder Druck war für mich Übungssache, damit dieses hin und hergeruckel unterbleibt. In der Zug- und Druckphase jeden Ton zu treffen ist notwendig.

Somit spiele ich nach einem Jahr Steirische viele Lieder auswendig, sowohl bekannte Lieder ohne Griffschrift, als auch Lieder nach Griffschrift (Michlbauer) einstudiert und dann auswendig.

Dir weiterhin viel Spaß und auch Ausdauer.

Handi
 
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Hallo,
Gehts hier auch noch um die Steirische Knopfharmonika oder nur mehr um die Mundharmonika?
Lg
Andreas
Knopfharmonika.at
 
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Hallo Andreas,

willkommen im Board!
Wenn jemand bereits Mundharmonika spielt und eine Steirische Harmonika erkunden will - und das möglichst "ohne Noten" im Sinne von "nach Gehör" -, dann halte ich es für alles andere als abwegig, die bereits von der Mundharmonika vorhandenen Kenntnisse zu nutzen und entsprechende Vergleiche zu ziehen.
Oft ist es für Neueinsteiger auch hilfreich oder zumindest ermutigend, wenn sie von den Erfahrungen anderer ehemaliger Neueinsteiger hören, die einen ähnlichen Werdegang hatten.

Außerdem: "Wer unter euch ohne Abschweifung ist, werfe den ersten Stimmstock!" ;)

Viele Grüße
Torsten
 
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Hallo Walter,
ich hab mich zwar mit der Lamprecht-Methode bisher nicht auseinander gesetzt, kenne aber die Grundzüge. Die Griffschrift für die Steirische Harmonika sind ja auch keine Noten (Violinschrift) im üblichen Sinn. Also sagen wir einfach mal, da werden Zeichen verwendet, die dir sagen welche Taste du drücken mußt. Was macht Lamprecht? Der verwendet auch keine Noten (Violinschrift) sondern er verwendet andere Zeichen im Vergleich zur Griffschrift. Im Grunde ist also nichts anders. Ich sehe nur einen ganz großen Nachteil: Du bist künftig ausschließlich auf Lamprecht-Literatur angewiesen. Griffschrift-Literatur gibt es heute ohne Ende, vor allem von vielen Herstellern/Verlagen.
Kauf dir doch einfach eine gängige Schule für Steirische Harmonika und fang einfach an. Ich hab z.B. mit der Schaborak-Schule gelernt, dann kamen so nach und nach einfachere Griffschriftnoten. Hilfreich kann auch YouTube sein. Gib einfach mal "Steirische Harmonika" oder "Steirische Harmonika lernen" ein. Oder siehe auch Links von Geobur.
Du hast ja auch musikalische Vorkenntnisse von der Mundharmonika. Vielleicht entwickelst du dich ja als Auswendigspieler. Kannst dich natürlich auch etwas mit der Griffschrift beschäftigen. Ich setz mir auch Lieder für die Steirische Harmonika in Griffschrift um.
Wünsche dir für dein musikalisches Neuland auf jeden Fall viel Erfolg.
VG Harmonika-Lois, Alois

Du schreibst, dass er andere Zeichen verwendet im Vergleich zur Griffschrift ...

Ich dachte es gäbe für die Steirische nur die Griffschrift!?
 
Ich dachte es gäbe für die Steirische nur die Griffschrift!?

Hallo gaertnereric,

die diskutierte Lamprecht-Methode ist eine eher grafische und stark vereinfachende Darstellung.
Lamprecht selbst bietet auf seiner Homepage eine Leseprobe seines Lehrbuchs an. Die letzte Seite im PDF (PDF-Seite 5, Buch-Seite 25) zeigt ein "Notenbeispiel", da kannst Du Dir selbst ein Bild machen.

Im Grunde kann man jedoch davon ausgehen, daß Steirische Harmonika, wenn sie denn überhaupt notiert wird, dann wohl in Griffschrift.
Es mag trotzdem private Eigenschreibweisen, Schnellnotizen usw. von Einzelpersonen geben, und als solches würde ich Lamprechts Methode auch einordnen, weil sonst kein Mensch sie benutzt.

Viele Grüße
Torsten
 
Servus Torsten,

danke Dir. Das kannte ich bis jetzt noch nicht. Sieht aber interessant aus.

Gruß Eric
 

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