Steirische: Bass - Shuffle

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Giovannissimo
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Hi Leute,

ich habe mal eine Frage an all die Steirischen-Profis hier.

Wenn ich mir so Videos auf Youtube ansehe, mal in so Klassiker reinhöre usw., fällt mir oft auf, dass hier die Bassnoten im 4/4 nicht wirklich gerade gespielt werden
Also es hat eher schon ein klein bisschen was vom Shuffle da auf der linken Hand.

Wie seht ihr das? Gehört sich das? Macht ihr das auch? Oder macht das vielleicht sogar den Klang der Stücke aus?
Und wenn das in Ordnung ist, wie viel davon ist in Ordnung?

Viele Grüße
Johannes
 
Eigenschaft
 
Gehört sich das?
Wenns passt.
Macht ihr das auch?
Ja.
Oder macht das vielleicht sogar den Klang der Stücke aus?
Definitiv.

Hallo Johannes,

ich bin zwar kein Steirer, aber deine Frage kann ich trotzdem beantworten.
Deine Bassseite kann deine Rhythmusgruppe sein.
Dein (Grund-)Bass ist dein Kontrabass, deine Tuba oder deine Bass Drum, dein Akkord ist dein Hi-Hat, dein Becken, dein Tamburin etc.
Man kann natürlich nicht alles imitieren, aber wenn du dir bei den Stücken, die du spielen willst, andere Instrumentalbesetzungen anhörst, kommst du sicher auf einen Begleitrhythmus, den du umsetzen kannst.
Fang damit an, dass du die Schwerpunkte heraushörst, die irgendein tiefes Instrument setzt. Die Akkorde kommen danach.
(Es werden meistens auch nur Abwandlungen der üblichen 4/4-Begleitung sein. Hier ein Achtel, da eine Punktierung, so in etwa.)
Die gerade 4/4-Begleitung ist eine nötige Ausgangsbasis. Deshalb passt sie (fast) immer. Und mehr ist ein Extra.

Und wenn das in Ordnung ist, wie viel davon ist in Ordnung?
Eine unpassende Begleitung ist immer zuviel, auch wenn es dazu sicher auch youtube-Videos gibt, z.B. Marsch mit Sambabegleitung.
Ein langsames getragenes Stück zerstörst du mit einer unruhigen Begleitung. Da kann 4/4 schon zu viel sein.
Wilde Rhythmen auf beiden Seiten sind auch zuviel des Guten. In so einem Fall lieber die Basseite einbremsen.

Und grundsätzlich ist das auch Geschmackssache.

Also entscheide du.
 
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Hallo Johannes,

Ich bin zwar auch kein Steirer, würde aber @Arrigo vollumfänglich zustimmen.


Wenn ich mir so Videos auf Youtube ansehe, mal in so Klassiker reinhöre usw., fällt mir oft auf, dass hier die Bassnoten im 4/4 nicht wirklich gerade gespielt werden
Also es hat eher schon ein klein bisschen was vom Shuffle da auf der linken Hand.

Dennoch wäre es interessant für alle Mitlesenden, ein anschauliches anhörliches Beispiel zu haben.
Stell doch einfach mal so einen typischen Steirischen Shuflle hier ein - U2be-Videos können ja sehr einfach verlinkt werden.

Ich habe auch meine liebe Schwierigkeit, zu verstehen, was hier mit "Bassnoten" oder "Bässen" gemeint ist, denn für den Handzuginstrumentenspieler ist oft alles, was sich auf der Bass-Seite befindet, ein "Bass".
Bei den Stradella-Akkordeonisten werden sogar Grund- und Terzbässe unterschieden (das sind zwar dieselben Töne, aber unterschiedliche Knöpfe), und was ich unter "Akkord" verstehe, sind dann "Akkordbässe", also gewissermaßen auch Bässe.

Das hat mich verwirrt, denn, wie ich mir einen Shuffle vorstelle, wären die Basstöne (also die wirklichen Basstöne) trotzdem immer gerade auf den Schlag, nur die Akkordnachschläge "hinken".

So, ich muss jetzt aber kurz ein Klavier zerlegen...

Viele Grüße
Torsten
 
Hi Leute,


Das hat mich verwirrt, denn, wie ich mir einen Shuffle vorstelle, wären die Basstöne (also die wirklichen Basstöne) trotzdem immer gerade auf den Schlag, nur die Akkordnachschläge "hinken".

Genau darauf wollte ich hinaus.

Hier findet ihr malnein Beispiel, gleich ganz zu Anfangs.


Viel Grüße
Johannes.
 
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Erlaubt ist, was gefällt ;). Allerdings sind im Video die Akkordschläge tatsächlich ziemlich "in time", wenn ich mich nicht verhört habe. Ich denke, der Effekt kommt eher davon, dass der Bass schön kurz und knackig gespielt ist und nicht elend breit gezogen wird (was man speziell auf der Steirischen bei solchen Polkas vermeiden sollte). Zudem spricht das Instrument auch ziemlich gut an.
 
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Wenn ich richtig höre, dann ist das zumindest zum Ende des Anfangsstücks und beim Zillertaler Hochzeitsmarsch schon ein Shuffle, genau so wie man ihn z.B. bei Wikipedia findest, wenn nicht sogar ein punktierter Rhythmus, d.h. punktierte Achtel, Sechzehntel.
Wenn ich immer noch richtig höre, konzentriert sich der Mann bei der Balgführung wirklich auf den Bass und nicht auf die rechte Seite, genauer:
D'accord mit Wil_Riker haben die Triolenviertel alle einen Akzent mit dem Balg und gehen, sobald der Ton ganz da ist, in der Lautstärke zurück, d.h. der Balg wird gestoppt.
Der Bass wird zu diesem Zweck immer nur so lange ausgehalten wie nötig, also bei diesem Instrument kürzer als erlaubt.
Der Akkord auf jeder dritten Triolenachtel ist unbetont und ohne Akzent und wirkt wie ein Auftakt für den nächsten Bass.
Der Nachteil an dieser bassorientierten Spielweise ist, dass die Diskanttöne diesen Rhythmus mitmachen und lange Töne keine passenden Spannungsbogen haben, sondern das Auf und Ab des Basses mitmachen.
Hör mal auf die (wenigen) langen Melodietöne, dann wird klar, dass die schwungvolle Begleitung vom Balg kommt.

Nebenbei: Wo liegt denn bei bei Steirischen im Bass der Oktavknick. Mit meinen Instrumenten mit E als tiefsten Basston kann ich das Basssolo von "Dem Land der Treue" richtig spielen.
 
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