stehend spielen, ohne hinschauen :-)

dodl
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Morgen,

Mich plagen derzeit ein paar Problemchen.
Ich spiele neue Songs und Riffs immer gern im Sitzen ein und hab dann Schwierigkeiten, das stehend genauso flott hinzubekommen. Irgendwie passts nicht. Haeng ich die Gitarre hoch, seh ich aus wie Spongebob auf Speed und krieg recht bald eine verspannte Schlaghand, weils ein ganz bloeder Winkel ist. Haeng ich sie runter, dann geht das so lange gut, wie ich den Hals recht steil Richtung Schulter raufstehen lasse. Aber kaum mach ich ne Bewegung zieht es die Gitarre mit der Kopfplatte runter und die ersten Buende sind kaum mehr zu erreichen. Macht dann wieder eine verspannte Greifhand :)
Relativ unangenehm das ganze, denn derzeit muss ich entweder die Gitarre vors Brustbein haengen, oder damit sie in der tieferen Position nicht verrutscht, wie eine Salzsäule stillstehen.

Zweites Problem, wenn ich versuche blind zu spielen, treff ich hoechstens rein zufaellig den richtigen Bund. Speziell wenn ich dauernd ein paar Buende rauf und runter muss. Ja, jetzt kommt wieder üben - üben - üben :D
Hab ich aber recht intensiv. Entweder ist das ein grundsaetzliches Problem (muss also jeder ab und zu aufs Griffbrett schauen?), oder ich bin fuer diesen Part einfach zu bloed.
Wurscht wie lang ich übe, das krieg ich nicht hin. Gibts da Tipps und Tricks diesbezueglich?

danke
martin
 
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üben, üben, üben...:)

was die Spielposition angeht. Probier einfach rum, und spiel so wie du dich intuitiv am wohlsten fühlst.Egal wies aussieht. Wenn die Gitarre kopflastig ist und beim Spielen runterrutscht, überleg dir einen Rutschfesteren Gurt zu kaufen, besänftigt schon die meisten Zicken...

Was das mit dem Hingucken angeht. Spiel einfach mal ohne was bestimmtes zu üben. Guck Fernsehen und klimper dabei einfach rum, nur so. Spiele dabei einfach kleine Skalen. Muss nicht mal tonmäßig Sinn ergeben. So trainierst unbewusst und vor allem unverkrampft Koordination und Gefühl für's Instrument.
 
Moin

Das erste problem haben viel am anfang . Zu hoch oder zu tief ist nicht immer das beste wie du selber schon festgestellt hast . Es ist eigentlich recht angenehm wen die gitarre mit dem body so ca. auf dem bauch aufliegt und der hals etwas nach oben zeigt . Was du da so genau falsch machst ist aus der ferne immer schwer zu sagen . Könnte es vieleicht auch sein das die gitarre kopflästig ist ?

Das zweite problem löst sich wirklich nur durch üben :D

Es erfordert schon ein wenig zeit bis man blind spielen kann . Mit der zeit hat man das wechseln von akkorden so im kopf das man nichtmehr drüber nachdenken mus und es einfach zu einem natürlichen vorgang wird . Die finger gehn ganz von allein dorthin wo sie sollen , das ist alles gewohnheitssache . Irgendwann fängt das von ganz alleine an , man ist irgendwo abgelenkt , spielt aber dennoch weiter rein aus gewohnheit .
Und ganz ohne gucken spielt auch kaum einer , nen fixpunkt braucht man schon und grad wenn es schneller wird oder komplex schauen die meisten wieder auf den hals ;)
 
OK, danke erstmal...

Rutschfesterer Gurt - wie sieht sowas aus? Mein Laden hier in der Naehe hat an sich eine recht gute Auswahl, aber es ist mehr ein Selbstbedienungsladen. Man sollte schon wissen, wonach man dort sucht :) Gitarre ist die allseits beliebte Les Paul Special II. Ob die besonders kopflastig ist kann ich mangels Vergleichsmoeglichkeiten nicht beurteilen.

Dass jeder kurz mal nen Blick auf den Hals riskiert beruhigt ein wenig :D
Bei mir betrifft das hauptsaechlich schnelle Powerchordwechsel, wo ich eben mit der ganzen Greifhand übers Griffbrett teufeln muss. Bei den angesprochenen Skalen ist das weniger ein Problem, weil ich mich am Fingersatz ein wenig orientieren kann. Aber wenn ich wie gerade aktuell, blitzschnell vom 10. in den 3. Bund muss, dann klingts oft ein bissl arg schief :)

danke
martin
 
dodl schrieb:
OK, danke erstmal...

Rutschfesterer Gurt - wie sieht sowas aus? Mein Laden hier in der Naehe hat an sich eine recht gute Auswahl, aber es ist mehr ein Selbstbedienungsladen. Man sollte schon wissen, wonach man dort sucht :) Gitarre ist die allseits beliebte Les Paul Special II. Ob die besonders kopflastig ist kann ich mangels Vergleichsmoeglichkeiten nicht beurteilen.

Dass jeder kurz mal nen Blick auf den Hals riskiert beruhigt ein wenig :D
Bei mir betrifft das hauptsaechlich schnelle Powerchordwechsel, wo ich eben mit der ganzen Greifhand übers Griffbrett teufeln muss. Bei den angesprochenen Skalen ist das weniger ein Problem, weil ich mich am Fingersatz ein wenig orientieren kann. Aber wenn ich wie gerade aktuell, blitzschnell vom 10. in den 3. Bund muss, dann klingts oft ein bissl arg schief :)

danke
martin

So ein gurt sollte nicht schwer zu finden sein , auf der unterseite sind die meist aus rauem leder oder ähnliches . Ob die gitarre kopflastig ist läst sich einfach feststellen . Gitarre normal umhängen , loslassen , verlagert sie sich ( also der hals zieht nach unten ) dann ist sie kopflastig . Das läst sich aber mit einem guten gurt verbessern , nervig ist es aber dennoch .

Das solche srünge vom 10. in 3. bund auf tempo nicht klappen ist kein wunrder :) Gerade wenn man schnell spielt wird man nachlässig und ist zu stark damit beschäftigt das tempo zu halten , da werden solche aktionen zusätzlich schwer . Versuchs mal etwas langsamer und versuch ein gefühl für den weg vom z.b 10. bis 3. bund zu bekommen . Wie gesagt ist das irgendwann im kopf drin . Ist aber alles kein grund zur sorge , immerhin lernt man ja nie aus ;)
 
Hallo,

OK, rutschfester Gurt hilft schon mal sehr viel :great:

Eine wirklich bequeme Position find ich aber nicht. Ich kann mir nur aussuchen, welche Hand mir einschlafen soll. Je nach Gurtlänge die rechte (zu hoch), oder die linke (zu tief).
Aber ich arbeite noch dran. :redface:

danke
martin

edit: Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, obs nicht auch an der Gitarre liegt. Die ist irgendwie "zu klein". Ich weiss nie so recht wohin mit der Schlaghand. Eine im Laden angetestete GRG war da angenehmer. Werde diesbezueglich auch am Ball bleiben. Vielleicht liegt mir die LP Form einfach nicht.
 
an diesem punkt würd ich mich einfach mal ein wenig von der "guten/richtigen" technik entfernen. wie wärs zb. wenn du bei powerchords die tiefe e-saite mitm dauemen dämpfst? macht es sinn bei jedem riff mit der schlaghand immer nur einzelne saiten zu spielen? oder ist es vllt leichter einfach alle saiten bis auf die richtige(n) zu dämpfen.

das mit dem nicht hinschauen ist n anderes thema. dafür musst du einfach deine gitarre kennen. wenn ich zB. total fertig von der arbeit komme, mich zuhause auf irgend n sofa leg, und ne gitarre in der nähe ist. dann gibts nix besseres als gitarre zu spielen. dafür muss man nicht hinschauen was man spielt, das hört man dann ja.

es gibt 100 situationen wo man einfach mal zur gitarre greifen kann, wenn auch nur für eine minute. dadurch lernst du die abstände der bünde in den verschiedenen lagen kennen und teilweise auch die genaue position der bünde ohne ausgangspunkt. das ganze hängt stark mit dem spielen-nach-gehör zusammen. riffs sind nicht zahlen auf saiten, sondern tonsprünge, die ich nicht unbedingt benennen kann, aber im gehör sauber unterscheiden kann.
 
inoX schrieb:
an diesem punkt würd ich mich einfach mal ein wenig von der "guten/richtigen" technik entfernen. wie wärs zb. wenn du bei powerchords die tiefe e-saite mitm dauemen dämpfst?

Naja, ich hab frueher nicht nur mit dem Daumen gedämpft, sondern sogar die Toene auf der E Saite gegriffen. Und versuche grade mit Inbrunst, mir eben das abzugewoehnen :D

Was die Bundabstaende angeht, muss ich wohl wirklich mehr in diese Richtung ueben. Ich spiel zwar nie nach Tabs (von daher hab ich es nicht so mit Zahlen), aber ich schau bisher natuerlich oft aufs Griffbrett.

cu
martin
 
Auch James Hetfielt guckt manchmal auff griffbrett. also is hingucken völlig normal.
 
dodl schrieb:
Naja, ich hab frueher nicht nur mit dem Daumen gedämpft, sondern sogar die Toene auf der E Saite gegriffen. Und versuche grade mit Inbrunst, mir eben das abzugewoehnen :D

Was die Bundabstaende angeht, muss ich wohl wirklich mehr in diese Richtung ueben. Ich spiel zwar nie nach Tabs (von daher hab ich es nicht so mit Zahlen), aber ich schau bisher natuerlich oft aufs Griffbrett.

cu
martin

also gerade durch das dämpfen mitm daumen erlange ich meistens eine total natürliche, unverkrampfte, lockere handhaltung... selbst bei langem gurt und komplizierten riffs.
niemand der mir auf die finger schaut versteht was ich gerade greife, aber es klingt sauber.
ich halte diese eigenschaften eigendlich fürs optimum - scheiß auf technik
 
Wodan schrieb:
Auch James Hetfielt guckt manchmal auff griffbrett. also is hingucken völlig normal.
Ich hoffe das war ironisch.

Dass du aussiehst wie Spongebob auf Speed wenn die Gitarre hoch haengt sollte dich nicht abschrecken. Lass sie erstmal da, wo du am besten greifen kannst. Nach 3 Tagen stellst du dann den Gurt 2cm weiter ein, nach nochmal 3 Tagen noch 2cm, etc. Ist ne reine Frage der Gewoehnung, garkein Problem das zu lernen.

Blind spielen tun die meisten auch nur in den einfachen Parts - ist doch keine Schande, ab und an mal aufs Griffbrett zu gucken. Ich spiel eigentlich so gut wie nie langzeitig blind - zur Sicherheit muss ich einfach alle 5-10 Sekunden einmal gucken, ob auch noch alles stimmt.
Gute Uebung ist aber, einfach mal hinsetzen und den Hals so halten dass man ihn von hinten anguckt (dafuer muss man halb liegen, aber das tut ja auch gut). Dann irgendeine Melodie runterdudeln und ein Fingergespuer entwickeln wo die Buende wie weit auseinander liegen - blind. Das laesst sich dann uebertragen.
 
Warum guckst du dir den Hals von hinten an? Guck doch einfach weg oder mach die Augen zu. Is doch viel bequemer.
 
Versuch, die Gurtlänge so einzustellen, dass die Git in derselben Position bzw. Höhe hängt, wie du sie beim Sitzen hast. Dran gewöhnen muss man sich auf jeden Fall. Ich hatte anfangs das gleiche Problem und dachte, mein Handgelenk wäre viel zu steif. Nach max. 10 Minuten hab ich mich verkrampft. Da hilft nur üben, probieren und tricksen.

Der Spielkomfort hängt sicher auch von der Git ab. Eine Gibson spiel ich persönlich nur ungern im Stehen (Gewicht und Kopflastigkeit), bei der Schecter ist es pures Vergnügen. Da hat wohl jeder seine Vorlieben und Abneigungen.
 
also bei mir war das so das ich als ich das erste mal im stehen spielen wollte auf einmal garnichts mehr hinbekommen habe, dann hab ich halt den gurt so hochgemacht bis es halbwegs funktioniert hat. ich habe dann immer weiter veruscht im stehen zu spielen, und langsam wurde es besser.(der gitarre hängt mittlerweile unterkante=hosenbund) ich kann immernoch im sitzen besser spielen als im stehehn, aber ich habe mir angewöhnt nurnoch im stehen zu üben, auch wenn das erstmal ein rückschlag war. denn ich sehe keinen sinn darinn anders zu üben als ichs bei nem gig brauch ;)
 
Übe so, wie Du später spielen möchtest, d.h. übe im Stehen. Zumindest bis Du dir da sicher bist. Im Stehen lässt sich die Gitarrenposition ja auch ganz gut variieren. Hals mal hochnehmen oder tiefer. Linken Fuß aufstellen (Monitorbox, Gitarrenständer, Schlagzeug etc.). Optik ist erstmal Nebensache. Finde die für Dich bequemste Position. Die wird dann im Laufe der Zeit flexibler werden.
Zum blind spielen: Aufs Griffbrett schauen ist prinzipiell nicht verboten. Versuche beim Üben ganz bewusst auf das Gefühl der Finger zu achten. Du schaust zwar noch auf die Finger, aber prägst dir weniger das Bild ein, sondern verinnerlichst die Bewegung. Dann kommt das mit der Zeit.
 

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