Stativ mit Ausleger stabilisieren

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puschido14
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Hallo Kollegen,
ich habe in zwei Wochen eine Konzertaufnahme in einer Kirche. Die Hauptmikrofonie und alles ist eigentlich schon geplant, aber es gibt noch ein kleines Problem:
Ein Blechblasensemble wird von der Orgelempore spielen. Das möchte ich natürlich auch in entsprechender Qualität aufnehmen.
Ihr müsst euch die räumlichen Verhältnisse in etwa so vorstellen:
Die Orgelempore befindet sich in gefühlten 8-10m Höhe, es geht an den Seiten noch eine Art Galerie entlang. Der Spieltisch ist mittig gelegen und direkt am Geländer, wo es dann die 8-10m in die Tiefe geht. Das Ensemble wird sich dann im Halbkreis um den Spieltisch anordnen, ist dann aber auch relativ breit aufgestellt, der Organist blickt beim Spielen auf das Ensemble.

Aufgrund der Höhe klappt es schonmal nicht, einfach unten ein Stativ aufzustellen. Also war meine Idee folgende:
Ich habe folgende Stative mit folgendem Schwenkarm:
http://produkte.k-m.de/de/Mikrofonstative/Bodenstative/21411-Overhead-Mikrofonstativ-schwarz
http://produkte.k-m.de/de/Mikrofonstative/Schwenkarme/21231-Schwenkarm-schwarz

Ich könnte also so ein Stativ neben den Spieltisch stellen, nach oben hin ausfahren und dann mit dem Schwenkarm als Ausleger in die Mitte, also über den Spieltisch richten. Da ist dann eine Schiene mit einer Stereomikrofonie dran befestigt (aktuell tendiere ich da zu AB, wegen dem Raumklang, allerdings habe ich keine Kugelkapseln :D Also vielleicht doch eher ORTF ;) ). Das ganze ist sowieso etwas suboptimal, weil ich natürlich nicht auf die perfekte Entfernung komme. Jetzt ist nur die Frage, wie ich dieses Stativ stabilisiere; es wäre natürlich doof wenn da einer gegenrennt und das ganze Stativ mitsamt der Mikrofone in die Tiefe reißt. Die Konstruktion ist zwar schwer, aber das kriegt man hin. Also dachte ich daran, die Verstrebungen unten am Fuß mit Sandsäcken zu beschweren, hält das wohl?
Alternativ hatte ich überlegt, einfach zwei Manfrotto Lichtstativ zu nehmen und die links und rechts vom Spieltisch aufzustellen. Da dann 2-3m Alupipe drauf und in der Mitte die Schiene mit Manfrottoclamp. Dann auch wieder die Verstrebungen an beiden Stativen mit Sandsäcken beschwert. Dann hätte man wenigstens schonmal zwei Stative an denen das hängt.

Was meint ihr?

Gruß Philipp
 
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Das ist ein ganz interessanter Ansatz; werde ich mir merken. Ich denke so kriegt man das am besten am Boden haftend.
Würdest du das denn eher mit der Lösung mit den zwei Lichtstativen machen oder mit dem Mikrofonstativ?

Gruß Philipp
 
Ich hab keinerlei Ahnung von Beleuchterzeugs... :D
 
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Ich habe mich jetzt für die Variante mit dem Overheadstativ entschieden. Nach Absprache mit dem Verleiher meines Vertrauens, bekomme ich ein paar "Theatergewichte", er meinte damit kann man das ganz gut stabilisieren. Ich habe die Variante selber zwar noch nicht gesehen, aber ich werds mal für euch fotografieren und dann hier reinstellen (das Konzert ist nächste Woche Montag).

Kurze andere Frage noch: Ich habe einen Chor zusammen mit einem Orchester in der Kirche stehen. Den Chor hätte ich gerne noch auf seperaten Mikrofonen, um ihn ggf. einzeln noch etwas anzupassen. Hauptmikrofonie ist ein ORTF aus Neumann KM140. Jetzt steht die Chormikrofonie mit zwei Oktava MK012 (Niere) relativ nah an der Stufe zum Chor, dafür wollte ich ein XY nehmen, tendiere aber eigentlich eher zum AB. Hat einer das schonmal mit Nieren gemacht, weil ich keine Kugelkapseln habe und mein Verleiher leider auch nicht :(

Gruß
Philipp
 
Du willst auch nicht ernsthaft in ner Kirche ein Kugelpärchen zur live-Beschallung nehmen, wenn nebendran noch ne Kapelle sitzt??

Probier's aus. Mikros möglichst nahe an den Chor, aber so dass einzelne Stimmen nicht zu sehr herausstechen. Es sei denn das ist gewollt, aus "qualitativen" Gründen *hust* ;) oder um schwach besetzte Stimmlagen gezielt zu stützen.
Also das übliche eben...

Nicht vergessen: Die ganzen Charakteristiken, die Aufbauten damit etc... sind ja alles nur theoretische Konstrukte. Damit die exakt funktionieren, braucht man auch exakte Voraussetzungen --> also halb vergessen. In der Praxis sieht's so aus: Verstehen was die Konstrukte aussagen und dann dem Zweck entsprechend und dem Umfeld angepasst dran annähern.
So, dass es gut klingt. Da hilft nur Praxiserfahrung.

MfG, livebox
 
Du willst auch nicht ernsthaft in ner Kirche ein Kugelpärchen zur live-Beschallung nehmen, wenn nebendran noch ne Kapelle sitzt??

Es geht ums Recording, die Frage passt hier leider nicht ganz rein, weil ich ja eigentlich nach Stativen gefragt hatte, was wiederum im Recording-Forum nicht gepasst hätte ;)
Zur Beschallung würde ich auch in der Situation nie ne Kugel nehmen. Ich werds einfach mal ausprobieren, es muss nur ziemlich breit gehen.

Gruß
Philipp
 
Ah... ja, jetzt bin ich auch wieder auf dem richtigen Dampfer ;)

Kugeln sind in klanglich idealer Umgebung natürlich das beste Mittel der Wahl, einfach weil jegliche Form von Charakteristik den Klang auf irgendeine Art verfälscht. Kann auch in der Kirche gut sein - muss aber nicht. A/B funktioniert auch mit Niere, ja. Ist dann nur nicht so ausgeprägt, weil der rückwärtige Eindruck fehlt. Aber einen räumlichen Eindruck wirst du bei der Aufnahme trotzdem haben.

Wenn die Breite ein Thema ist - ja, warum nicht ORTF. Raumanteil wirst du trotzdem drauf haben - wahrscheinlich deutlich mehr, als dir lieb ist. Oder noch Stützmikros... was natürlich neue Herausforderungen bei den Stativen gibt. Und grade bei starkem Raumanteil Phasenprobleme bringen kann...

MfG, livebox
 
"Theatergewichte", er meinte damit kann man das ganz gut stabilisieren.

Wenn er damit die Gegengewichte von Handkonterzügen meint, kann man damit einigermaßen ein Mikrostativ ballastieren... einfach in der Mitte drauflegen. Ist nicht so die erste Wahl, ist etwas wackelig, aber es geht.
 
Ansonsten würde ich vorsichtig mit den 25kg sein,...

[Klugscheiß] 12,5 kg [/Klugscheiß]

Am ehesten bewährt hat sich festspaxen. Das geht leider nur nicht immer und man muss bei Mikrofonstativen (im Gegensatz zu vielen Lichtstativen) entweder mit Schellen arbeiten oder die Beine vorbohren lassen. Es soll Tonis geben, die grundsätzlich ihre Stative aus diesem Grund vorbohren lassen.
Leider ist diese Lösung nur auf Holzbühnen/Podesten praktikabel

Ich würde an deiner Stelle mal nach Gewichen für Pavillons suchen . Zum Beispiel gibt es da Sandsäcke die direkt mit Gurten ausgestattet sind (z.B. http://www.absolut-garten.de/Ballastsaecke-fuer-Pavillon-von-ShelterLogic) um sie um das Stativ zu binden oder auch Doppeltanks (z.B. http://www.amazon.de/Ultranatura-20...dfuss-Milos/dp/B00BRC08SO/ref=pd_sim_sbs_hg_1), die mit Wasser oder Sand befüllt um das Stativ herum geschraubt werden können.

MfG

Richi
 
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Hallo,

@pushido: Das mit den Oktava-Nieren geht problemlos. Habe selbst welche, und die sind auch dauernd im Einsatz. Gerade auch für Konzertmitschnitte, da wenigstens ein Teil der Publikumsgeräusche ausgeblendet wird. Bei Kugeln wirst Du gar lästerlich fluchen ;)
Und mit Groß-AB wird das schon ganz ordentlich räumlich...

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo zusammen!
Das Konzert habe ich am Montag mitgeschnitten und dann auch die Lösung für die Stativballastierung gehabt ;) Hinter den "Theatergewichten" verbargen sich 11kg schwere Gewichte, wie auf dem Foto zu sehen. An eine Stativ habe ich das Gewicht mit einem alten Spanngurt wie auf dem Foto befestigt; das andere Stativ hatte dann drei von den Gewichten an jedem Fuß. Hält bombenfest, nur der Schwenkarm wackelt etwas ;)

Mikrofone waren 2 Neumann KM140 als ORTF in der Hauptmikrofonie, 2 Oktava MK012 als 120° XY vorm Chor und 2 MXL 603 auf der Orgelempore, ebenfalls als XY.

Gruß Philipp
 

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