Berlin/Brandenburg Standortvorteil Berlin für Musiker?

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Hallo allerseits,

seit geraumer Zeit spiele ich mit dem Gedanken, nach Berlin zu ziehen. Bin ambitionierter Hobby-Musiker und für meine Arbeit ist es im Moment ziemlich wurscht, ob ich in Stuttgart, Wien, Berlin oder auf der norddeicher Mole lebe (sofern es dort einen Internetanschluss gibt). Neben privaten Aspekten die dafür und dagegen sprechen interessiert es mich, wie es denn so als Musiker in der Hauptstadt ist?

Lassen sich Mitmusiker leichter finden? (was ich hier einen echten Krampf finde....) Gigs besser organisieren? Proberäume finden? Sachen/Projekte/Aufnahmen/whatever besser realisieren? ...? Oder nimmt sich das mittlerweile alles nichts mehr ob man nun in Berlin oder im Ruhrgebiet, dem Rhein-Main-Raum oder ähnlichen Ballungszentren wohnt?

Wenn ich mir Biographien aktueller Musiker so anschaue, dann fällt mir immer wieder auf, dass viele nach Berlin gezogen sind und dort dann berühmt/bekannt geworden sind ("reich" kann man mittlerweile ja streichen). Oder die zumindest erfolgreich wurden und dann nach Berlin gezogen sind oder die mittlerweile zumindest ein Stuido in Kreuzberg o.ä. haben....

Gibt es da wirklich einen Standortvorteil durch den Wohnsitz (oder zumindest Zweitwohnsitz) in Berlin? Mich interessieren hier eigentlich nur eure ganz persönlichen Meinungen/Eindrücke ohne Garantie für Allgemeingültigkeit, merci. ;)
 
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Mitmusiker findest ziemlich viele, aber wenn du nicht grade Krösus bist, kannst du Proberäume ziemlich vergessen. Läuft dann eher auf Jam Sesions im Park/zu Hause hinaus.
 
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Hallo,

willkommen im Berlin-Regioforum!

Ich kann zu deiner Frage nicht wirklich verlässlich, eher etw. global Auskunft geben. Da sich aber kaum jmd. zu der Frage äußert, geb ich mal ein paar Eindrücke zum Besten.

Also grundsätzlich geht hier schon einiges ab. Mitmusiker und Gigs kann man gut finden; aber nachlaufen tun die einem auch nicht und man muss hier genauso aktiv suchen und entscheiden was man (nicht) will. Es ist sicher auch etw. Glückssache, wie schnell man die richtigen Leute trifft und sich vernetzen kann.

IMHO gibt es in Berlin aber so eine Grundtendenz, dass sich viele (teilw. zu Recht) ständig selber abfeiern und große Sprüche machen. Wenn es dann aber um ernsthafte Arbeit geht, wo auch mal Entscheidungen nötig sind, haben viele plötzlich keinen Arsch mehr in der Hose. Wer ne große Schnauze hat, fällt eben als erster auf - du musst halt die richtigen Leute ausselektieren; außerdem darfst du nicht zu häufig in den Bars versacken :D

Widersinnig scheint es vll., dass die vielen Möglichkeiten alles etw. unüberschaubar und erstmal sogar schwieriger machen können; man kann sich schnell verrennen oder ist einfach überfordert. Ob es zwingend Berlin sein muss, wage ich vorsichtig zu bezweifeln. Es gibt hier einfach viele Dinge, die einen im guten wie im Schlechten ablenken; das kostet manchmal ungeahnt viel Zeit und Kraft...

Proberäume ist eher ein spez. Thema, wie ja auch schon angedeutet wurde. Es gibt einige Komplexe mit voll ausgestatteten, stundenweisen Mieträumen (12-15€/Std.) und drei, vier (?) große Gebäude mit sehr vielen Dauerproberäumen (z. B. Herzbergstr. ORWO-Hs., Nalepastr., etc.). Weiß nicht, wie leicht man da ran kommt; kostet sicher auch sein Geld.

Was man aber wissen muss ist, dass sich das alles auf den Ostteil der Stadt und punktuell Kreuzberg/Neukölln bezieht. Die Stadt hat unglaublich lange Wege. Wenn du im Westteil oder etw. abseits wohnst, musst du dich ggf. ne Std. durch die Stadt kämpfen; das kannst du dann vergessen.

Also, aus meiner bescheidenen Sicht als Amateur, scheint es schon überdurchschnittliche Möglichkeiten zu geben, sofern du dich auf dem 2. und 3.-Liga-Niveau bewegst oder dort hin willst; das finde ich durchaus respektabel.

Die ganz großen Sachen und Kontakte laufen lt. Darstellung eines mir bekannten Musikers/Produz. allerdings nicht in Berlin. Da wandern die Leute dann eher aus Berlin weg in die USA. Der Bekannte verlegt seine Arbeit nun auch Schritt für Schritt nach Florida, wo ihm dann sehr bald auch schon einige richtig große Namen über den Weg liefen; da ergaben sich wohl auch schon Jam-Sessions. Das wäre in Berlin eher unwahrscheinlich.

Außerdem hätte man dort wohl auch ein besseres gesellsch. Ansehen als Profimusiker. Da steht man in Berlin eher zwischen Bühne und Suppenküche...

Tja, viel Glück denn und triff eine weise Wahl!

LG
 
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Hm.. schwierig… ich denke, so pauschal kann man das gar nicht sagen, es kommt wohl drauf an, was man vorhat.

Ich bezweifle übrigens, dass die ganzen Musiker, die Berlin irgendwo in ihrer Biografie stehen haben, sich hier nach oben gearbeitet haben. Es ist wohl eher so ein Prestige-Ding, dass man halt auch irgendwie einen Fuß im "hippen" Berlin hat, oder vielleicht hat es auch manchmal praktische Gründe, weil eben die Plattenfirma hier ist, das Tonstudio oder was auch immer.

Musiker gibt es hier natürlich wie Sand am Meer, auch Jam Sessions und Open Stages gibt es einige, so dass man hier sicherlich auch relativ schnell die ersten Kontakte knüpfen kann.

Im Profibereich kann ich nur sagen, dass jeder hier natürlich seine Miete bezahlen muss und daher meist mehrere Projekte am Start hat. Man findet eher schwer Leute, die auch mal umsonst proben, umsonst auftreten oder bereit sind, viel Zeit zu investieren um was aufzubauen. Zumindest kann ich das aus meiner Erfahrung sagen, ich bewege mich im Jazz- und Eventbereich. Im Semi-Profi-Bereich ist das vielleicht einfacher.

Möglichkeiten, aufzutreten gibt es reichlich, solange man kein Geld mit seiner Musik verdienen will/muss. Meistens geht in Bars, Cafés und kleineren Konzertlocations der berühmte Hut rum oder es gibt eine Spendenbox, oder man macht das Ganze doch auf Eintrittsbasis und dann kommen nur 10 Leute wenn man Glück hat.
Läden vollzukriegen ist in Berlin auch extrem schwer, da es dem Freundeskreis immer zu weit oder zu heiß/kalt/regnerisch ist oder der Tag zu stressig war (und ich kann das gut nachvollziehen, da es mir oft genauso geht - Berlin ist einfach ziemlich anstrengend und die weiten Wege sind nicht zu unterschätzen), oder einfach viel zu viele andere Veranstaltungen jeden Abend parallel laufen. Da ist es in kleineren Städten sicher einfacher, sein Publikum zu finden.

Proberäume sind auch ziemlich teuer, ich weiß allerdings nicht, wie das im Vergleich zu anderen Städten ist. Aufnahmen und Fotos etc kann man hier sicher vergleichsweise günstig bekommen, da es nicht nur massenhaft Musiker gibt, sondern auch jede Menge nicht ausgelastete kleine Tonstudios und Fotografen ;-)

Also, ich denke, es hat alles seine Vor- und Nachteile.
 
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Ich stimme lunaberlin in vielen Punkten zu.

In wenigen Minuten kann ich zwar Berlin erreichen, aber es reizt mich nicht besonders.
Die Preise sind dermaßen im Keller, dass es keinen Spaß macht. Ohne persönliche Kontakte und Vitamin B braucht man Jahre, um sich etwas aufzubauen.

Klar, es gibt haufenweise gute Musiker in der Stadt. Diejenigen, die davon leben wollen / müssen
sind meist mit den verschiedensten Projekten beschäftigt, kennen aber immer jemanden, der für sie Vertretung machen kann.
Für eine Band heißt das dann meist ein-zwei weitere Proben, nur um den Gig zu retten.

Das Publikum (wenn es denn erscheinen sollte) kommt mir häufig unterkühlt rüber, zwei Ecken weiter gibts ja eine ähnliche Veranstaltung.
Auch lassen manche Veranstalter die Musiker/Künstler gerne mal spüren, dass sie austauschbar und ersetzbar sind. Deshalb wird dann gerne noch mal der Preis gedrückt.

Was mich auch absolut nervt ist die Tatsache, dass in Veranstaltungsnähe nie ein Parkplatz zu finden ist und manchmal 500m und mehr zurückgelegt werden müssen, um das Auto irgendwo zu lassen.
Ticket, Abschleppen oder der Hausmeister: "Hier können Sie nicht stehenbleiben!" sind an der Tagesordnung.

Wie du sicherlich gemerkt hast, bin ich kein großer Fan von Berlin.
Ich bemühe mich schon seit Jahren nicht mehr um Veranstaltungen in der Stadt. Natürlich sieht die Sache anders aus, wenn ich kontaktiert werde.
 
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Ich stimme lunaberlin in vielen Punkten zu.

. . .
Klar, es gibt haufenweise gute Musiker in der Stadt.
. . .
Das Publikum (wenn es denn erscheinen sollte) kommt mir häufig unterkühlt rüber, zwei Ecken weiter gibts ja eine ähnliche Veranstaltung.
Auch lassen manche Veranstalter die Musiker/Künstler gerne mal spüren, dass sie austauschbar und ersetzbar sind. Deshalb wird dann gerne noch mal der Preis gedrückt.

Was mich auch absolut nervt ist die Tatsache, dass in Veranstaltungsnähe nie ein Parkplatz zu finden ist und manchmal 500m und mehr zurückgelegt werden müssen, um das Auto irgendwo zu lassen.
Ticket, Abschleppen oder der Hausmeister: "Hier können Sie nicht stehenbleiben!" sind an der Tagesordnung.
Kann vielfach zustimmen.

Wenn es so scheint, es schaffen hier so viele Musiker, muss man bedenken, dass eben auch richtig viele gestartet sind. Wenn ein paar Prozent davon gut durchkommen, scheint das immernoch viel zu sein; das sind aber nur welche, die ihr Netzwerk irgendwie gleich mitgebracht haben, die einfach Glück hatten oder welche, die bedingungslos pos. verrückt oder verbissen sind. Nur die Harten kommen in den Garten, denn es ist eben vielfach richtig anstrengend in einem Moloch :D

Zum Berliner Publikum bin ich jetzt mal etw. provokant. Man muss wissen, dass dieses Verhalten in Berlin komischerweise schon immer so war (zmd. gehöre ich seit den 80´ern dazu). Es liegt zum einen am Überfluss von Angeboten hier, sodass man schon Schwierigkeiten bekommt, sich für irgendwas zu entscheiden und sich am Ende vll. gar nicht mehr richtig darauf freut.

Zum anderen finde ich, dass Berliner tendenziell weniger als woanders eine Veranstaltung als Publikum ´mitleben´ und weniger Teil dessen werden. Es wird eher (bzw. zu lange) distanziert konsumiert und pseudoschlaue Kritik abgegeben.

Bsp.: Das ist auch der Grund, wieso hier niemals Karneval funktionieren wird. Dazu sind Preußen viel zu verkopft und fänden das viel zu albern (Motto: die anderen sind doof, wir wissen und können alles besser). Nun funktioniert es aber bsw. in Köln, weil die innere Einstellung dazu eine ganz andere ist... Als Musiker wird man auch entsprechend abgefeiert. Zugegeben ist Karneval ein Extrembsp., aber ich finde es verdeutlicht ganz gut, was ich meine.

Einziges Gegenbsp., das mir aus Berlin einfällt und wo es wirkl. mal anders lief, waren die ersten 5-6 Love-Parades.

Ergänzend sag ich aber auch, dass sich wegen der vielen zugezogenen Leute auch einiges bewegt und sich mein Eindruck vll. punktuell schon nicht mehr halten lässt, hmm.

LG
 
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Merci nochmal für die bisherigen Kommentare! ;) (und falls hier jemand noch einen persönlichen Eindruck hat den er loswerden will -> nur zu!)

Das macht das ganze zwar nicht unbedingt einfacher, aber ich bekomme wenigstens schon mal ein Gefühl dafür. Wird also nicht einfacher mit der Musik einen Fuß in die Tür zu bekommen um damit dann Miete oder Krankenversicherung zahlen zu können, aber immerhin gibt es mehr Möglichkeiten.... ;)
 
Für Musiker gibt es hier einige Standortnachteile.
Proberäume werden jedes Jahr teurer, das stimmt schonmal, außerdem sind die teilweise mit so dünnen Gipswänden voneinander getrennt, dass man sich mit der Nachbarband absprechen muss.
Straßenmusik ist hier im Gegensatz zu vielen anderen Städten ohne Genehmigung grundsätzlich verboten und ein Verstoß kann mit saftigem Ordnungsgeld geahndet werden, das Musizieren in Parks (auch nur unverstärkt für sich selbst oder gemeinsam) ist offiziell ebenso verboten. In 2-3 Parks wird das nicht so streng genommen aber man kann immer des Parks verwiesen und einem Ordnungsgeld von 35€ zum Opfer fallen, wenn jemandem vom Ordnungsamt oder den Anwohnern danach ist.
Für den Mauerpark wurde eine Regel aufgestellt, die das Musizieren vor 22Uhr erlaubt, wenn man in 30m Entfernung nichts mehr davon hört.
Das Ordnungsamt und musikfeindliche Anwohner sind hier das stete Damoklesschwert über den Köpfen aller Musiker.

Ich wurde gestern erst wieder eines Parks verwiesen, in dem ich wiedermal Drehleier geübt habe, was nun wirklich kein lautes Instrument ist und ich spiele auch schon lange genug für eine annehmbare Qualität.

Was Musikstile angeht, gibt es manches hier deutlich seltener und es ist viel schwieriger Anschluss an bestimmte Stile zu finden als zum Beispiel in West- oder Süddeutschland, vor allem bei Folk und bestimmten Metalstilen abseits von Death- und Blackmetal, wobei sich beim Folk in den letzten 2 Jahren Manches zum Besseren gewendet hat, nicht zuletzt durch unsere offene Session.

Ich bin ja nur ungern der Spielverderber, aber ich kenne so manche hervorragende Musiker, die mit großen Erwartungen herkamen und dann ziemlich schockiert wieder wegzogen.

Zum Berliner Publikum bin ich jetzt mal etw. provokant. Man muss wissen, dass dieses Verhalten in Berlin komischerweise schon immer so war (zmd. gehöre ich seit den 80´ern dazu). Es liegt zum einen am Überfluss von Angeboten hier, sodass man schon Schwierigkeiten bekommt, sich für irgendwas zu entscheiden und sich am Ende vll. gar nicht mehr richtig darauf freut.

Zum anderen finde ich, dass Berliner tendenziell weniger als woanders eine Veranstaltung als Publikum ´mitleben´ und weniger Teil dessen werden. Es wird eher (bzw. zu lange) distanziert konsumiert und pseudoschlaue Kritik abgegeben.

Das Selbe habe ich auch schon von einem Mitglied einer der erfolgreichsten Metalbands der Welt gehört, die geben überall lieber Konzerte als in Berlin aus genau diesen Gründen obwohl sie selbst Deutsche sind.

Ergänzend sag ich aber auch, dass sich wegen der vielen zugezogenen Leute auch einiges bewegt und sich mein Eindruck vll. punktuell schon nicht mehr halten lässt, hmm.
Was sich geändert hat, ist die Anhäufung von folgenschweren Ruhestörungsanzeigen seitens der Zugezogenen, welche sich das mit dem Einzug in über alten Clubs gelegenen Wohnungen nicht so gut überlegt haben oder sehr empfindlich darauf reagieren, wenn unverstärkte Musik aus irgendeinem Park noch gerade so bis an ihr Fenster dringt.




Der eigentliche Standortvorteil hier ist, dass sehr viele professionelle Musiker aller Genres und Länder regelmäßig auf Durchreise sind.
 
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Hi,

ich wohne seit fast vier Jahren in Berlin, seit drei Jahren suche ich hier einen Gothic-Rock-Gitarristen. Erfolg gleich null. Ich habe den Eindruck, dass die meisten Musiker hauptsächlich wegen des kommerziellen Aspektes nach Berlin kommen - entsprechend sind auch deren Musikrichtungen ... Dass es hier massenweise Musiker aller Genres gibt erweist sich leider zunehmend als Gerücht.

Was das Publikum angeht wurde eigentlich alles gesagt. In Berlin herrscht ein deutliches Überangebot, wodurch die Begeisterungsfähigkeit der Berliner eher eingeschränkt ist. Mit meiner ehemaligen Band hatten wir einmal in Berlin gespielt und wurden uns einig, das nicht mehr zu tun.

Gruß
Ted
 
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ich wohne seit fast vier Jahren in Berlin, seit drei Jahren suche ich hier einen Gothic-Rock-Gitarristen. Erfolg gleich null.

Hi, ich suche seit ca. 7 Jahren als ausgebildeter Bariton mit elektro-akkustischer schwarzer Drehleier (und inzwischen noch el-ak Autoharp, LowWhistle und ein wenig Schlagwerk) Leute für Gothic-Rock oder Doom-Metal, leider sind die Menschen hier nicht nur meist nicht aufgeschlossen genug für Neues sondern haben mit vielen Stilen tatsächlich prinzipiell Nichts am Hut, wenn du also immernoch Interesse hast, biete ich mich hiermit an. Einen Gitarristen für Sowas kenne ich derzeit aber auch nicht, da ich derzeit nur Anschluss an Folkies habe.
Für einen Eindruck hier ein kurzer düsterer Walzer geschrieben von mir zweispurig ohne Nachbearbeitung direkt aus dem Instrument aufgenommen: http://archive.folx.org/files/schwermut.ogg

Ich habe den Eindruck, dass die meisten Musiker hauptsächlich wegen des kommerziellen Aspektes nach Berlin kommen - entsprechend sind auch deren Musikrichtungen ... Dass es hier massenweise Musiker aller Genres gibt erweist sich leider zunehmend als Gerücht.

Ganz genau. Was man hier viel findet ist HipHop, Punkrock, Ska, Deathmetal und manchmal noch Blackmetal, wobei Letzteres hier in den letzten 10 Jahren leider stark in die NeoNazi-Szene abgedriftet ist, weshalb ich tatsächlich schon hab Blackies die Stadt verlassen sehen. Die ganzen Musiker sind in der Regel hier auf Durchreise und man muss sie genau abpassen, was mir aufgrund meines Jobs etwas leichter fällt aber ohne immer auf dem Laufenden zu sein bringt einem das Nichts.
 
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....as time goes by:

Ich habe nun Anfang diesen Jahres meinen Standort nach Berlin verlegt (bin allerdings aus verschiedenen Gründen rund 30 % der Zeit sowieso nicht hier vor Ort), kann nun aber schon folgendes sagen:
Die Wege sind echt weit und die Berliner Altbauten teilweise echt zum Kotzen. :weird: Ich verstehe jetzt Blixa Bargeld, der mal in einem Interview sagte, dass er die letzten 10 Jahre 10x umgezogen sei .... aber zum Leben als Musiker in Berlin kann ich sagen:

Ist schon nett. :D Also Kontakte und Projekte ergeben sich so nebenbei. Ein Konzert kam auch schon dabei rum. Die Dichte an Personen, die etwas "kreatives" machen scheint hier irgendwie wesentlich höher zu sein als im Rhein-Main-Gebiet. Allerdings treibe ich mich eher in den Gentrifizierungsgebieten rum und nicht in Spandau oder gar Marzahn.
Wobei ich natürlich auch den Aspekt nachvollziehen kann, dass man es hier als professioneller Musiker schwer(er) haben kann (zuviel Konkurrenz, miese oder keine Gagen, etc.). Für mich, der seine Brötchen anderweitig verdient, ist das aber bislang kein negativer Punkt.

Das nur mal als "Update" für diesen Thread. Um ein finales Resümee zu ziehen muss ich hier nochmal in ein paar Jahren posten .... :rolleyes:
 
....as time goes by:

Ich habe nun Anfang diesen Jahres meinen Standort nach Berlin verlegt . . .
Um ein finales Resümee zu ziehen muss ich hier nochmal in ein paar Jahren posten .... :rolleyes:
Welcome to the jungle, haha :hat:
Und immer die Übersicht behalten!

Gerne auch mal ein Zwischenfazit!

Viel Glück!
 

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