Stahl-, Nickel-, Balanced Tension Saiten - Klangunterschiede und Spielgefühl?

Toxxi
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Ich habe mich viel mit Saiten beschäftigt, diverse Ratgeber gelesen und einiges getestet. Gleich vorneweg: Ich weiß, dass das Geschmackssache ist und individuell gestestet werden muss.

Mein Equipment:

- Yamaha Pacifica 311H, 648 mm Mensur mit Ernie Ball 9-42 Nickel
- Epiphone SG 400, 628 mm Mensur mit D'Addario 10-46 Nickel

Beide Gitarren spielen sich sehr gut. Die Epiphone greift sich etwas härter. Wenn ich die längere Zeit spiele, denke ich immer "boah, ich freu mich schon auf die leichtgriffe Yamaha", aber dann ist der Unterschied doch eher nur klein.

Ich hatte aber mal probeweise einen 10-46 Satz von Ibanez auf der Yamaha. Das war plötzlich unendlich hart, viel krasser als bei der Epiphone... Liegt das daran, dass die Mensur länger ist als bei der Epiphone? Dann hatte ich mal eine Sqiuer mit 648 mm Mensur und Saiten 9.5-44 in der Hand. Das griff sich sehr gut. Etwas knackiger als die 9er und nicht so hat wie die 10er.

Ich habe jetzt die 9-42 auf der Yamaha draufgelasse, weil es immer hießt, Hammerons und Pulloffs ließen sich so leichter lernen.

Eigentlich möchte ich gern 3 Sachen wissen:

(1) Ich würde gern mal Stahlsaiten probieren (Ernie Ball Stainless oder D'Addario ESP). Ich verspreche mir davon weniger "kratzige" Bässe und mehr Brillanz. Hab diverse Kommentare gelesen.
Eigentlich betrifft das doch sowieso nur die umsponnenen Saiten, die oberen sind doch immer gleich. Stimmt es, dass die Saiten sich härter anfühlen? Also ein Stahlsatz 9-42 so wie ein ein Nickelsatz 9.5-44?

(2) Was ist von den Balanced-Tension-Saiten von D'Addario zu halten? Ich meine diese hier:
http://www.daddario.com/DADProductD...el_Wound__Balanced_Tension_Super_Light__09_40
http://www.daddario.com/DADProductD..._Wound__Balanced_Tension_Regular_Light__10_46
Bieten die ein ausgewogeneres Klangbild? Oder welchen Vorteil verspricht man sich davon? Irgendjemand schrieb im Kommentar, dass das Bending mit jeder Saite gleich einfach geht.

(3) Wieviel Zeit verbringt ihr mit dem Einstellen der Gitarre, wenn ihr die Saitenstärke wechselt? Ist der Unterschied von 9-42 / 9.5-44 / 10-46 sehr groß?

Danke schonmal. :)


PS: Ich hätte noch einen eingeschweißten Satz Ernie Ball 9-46 übrig. Wollte ich unbedingt probieren, aber habe nun gemerkt, dass ich keine fetteren Bässe mehr brauche, eher das Gegenteil. Einen Satz mit dickeren Diskantsaiten 1E und 2B, die sind mir zu blass, gerade die 1E.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Sorry, habe gerade gesehen, dass ein fast analoger Faden hier schon herumgeistert...
 
Eigenschaft
 
Grund: Umfrage herausgenommen (edits in grün)
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sorry, habe gerade gesehen, dass ein fast analoger Faden hier schon herumgeistert...
Habe den Titel "umgedubbst" und die "Umfrage" nach Saitenstärken herausgenommen. Zu Letzterem hier ein Querverweis zum analogen Faden --> KLICK.

LG Lenny (für die Moderation)
 
Cool, ich schliesse mich an. Vielleicht könnte man die Frage etwas erweitern:
"Unterschiedliche Spannung bei Saiten verschiedener Hersteller und gleicher Saitenstärke?"
Beim Wechsel von Gibson Brite Wires 009-046 auf Pyramid 010-046 stellte sich Schnarren ein. Vermute mal daß die Pyramids stärker ausschwingen.:gruebel:
 
Ich hatte aber mal probeweise einen 10-46 Satz von Ibanez auf der Yamaha. Das war plötzlich unendlich hart, viel krasser als bei der Epiphone... Liegt das daran, dass die Mensur länger ist als bei der Epiphone? Dann hatte ich mal eine Sqiuer mit 648 mm Mensur und Saiten 9.5-44 in der Hand. Das griff sich sehr gut. Etwas knackiger als die 9er und nicht so hat wie die 10er.

Ich habe jetzt die 9-42 auf der Yamaha draufgelasse, weil es immer hießt, Hammerons und Pulloffs ließen sich so leichter lernen.

Eigentlich möchte ich gern 3 Sachen wissen:

(1) Ich würde gern mal Stahlsaiten probieren (Ernie Ball Stainless oder D'Addario ESP). Ich verspreche mir davon weniger "kratzige" Bässe und mehr Brillanz. Hab diverse Kommentare gelesen.
Eigentlich betrifft das doch sowieso nur die umsponnenen Saiten, die oberen sind doch immer gleich. Stimmt es, dass die Saiten sich härter anfühlen? Also ein Stahlsatz 9-42 so wie ein ein Nickelsatz 9.5-44?

(2) Was ist von den Balanced-Tension-Saiten von D'Addario zu halten? Ich meine diese hier:
http://www.daddario.com/DADProductD...el_Wound__Balanced_Tension_Super_Light__09_40
http://www.daddario.com/DADProductD..._Wound__Balanced_Tension_Regular_Light__10_46
Bieten die ein ausgewogeneres Klangbild? Oder welchen Vorteil verspricht man sich davon? Irgendjemand schrieb im Kommentar, dass das Bending mit jeder Saite gleich einfach geht.

(3) Wieviel Zeit verbringt ihr mit dem Einstellen der Gitarre, wenn ihr die Saitenstärke wechselt? Ist der Unterschied von 9-42 / 9.5-44 / 10-46 sehr groß?


PS: Ich hätte noch einen eingeschweißten Satz Ernie Ball 9-46 übrig. Wollte ich unbedingt probieren, aber habe nun gemerkt, dass ich keine fetteren Bässe mehr brauche, eher das Gegenteil. Einen Satz mit dickeren Diskantsaiten 1E und 2B, die sind mir zu blass, gerade die 1E.

Fangen wir mal von vorn an, ich hab mich schon sehr viel mit Saiten beschäftigt, aber eher mit Stärken.
Die Mensurlänge macht einiges bei der Spannung aus, aber auch generell die Bauart der Gitarre, die Einstellung des Halses, etc..

9er Saiten sind ziemlich beliebt bei Fender-Mensuren (25.5") und 10er bei Gibsons (24.75"), die 9.5-44er sind vermutlich für Gitarren mit 25" gedacht, um keine große Umgewöhnung zu den 10ern bei 24.75" und 9er bei 25.5" zu haben. Ist nur ne Theorie, die ich ganz schlüssig finde.

Schau dir dafür den Thread mal an.
https://www.musiker-board.de/threads/welche-0095-044-saiten.650570/
Bagotrix hat dies in Post #6 angesprochen.

(1) Wenn Du Saiten suchst, die etwas schlanker in den Bässen sind (wenn ich das richtig verstanden hab), dann schau mal nach Elixir-Saiten, die sind auch brillant und das sehr lang.
Wie sich Saiten anfühlen, ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich, von Material zu Material, von Bauart zu Bauart. Zu 100% würde ich jetzt nicht sagen, dass sich 9-42er Stahlsaiten anfühlen, wie in etwa 9.5er Nickel Plated Steel, oder so.

(2) Ich hab mir schon öfter Balanced Tension Sätze gekauft, für Gitarre und Bass und muss sagen, dass die zwar auf dem Papier ausgewogen sein sollen, sich aber nicht wirklich optimal anfühlen. Als Gitarrist ist man ja erstmal andere Saitenzusammenstellungen gewohnt und die Balanced Tesion Sätze gehen schon in eine andere Richtung.
Grundsätzlich nicht schlecht, aber ich benutze die lieber, um Sätze zu mischen, weil die teilweise Größen haben, die es so nicht gibt.
Was mir immer auffällt, ist dass sich die hohen Saiten (die blanken) im Verhältnis ziemlich hart anfühlen.
Eigentlich ist man ja ein tick weichere hohe Saiten gewohnt (10-13-17 und 26-36-46 gegen 10-13.5-17 - 25-34-46), daher habe zumindest Ich ein gewisses Gefühl, wie ich Oktaven z.B. zwischen A- und G-Saite, oder D- und h-Saite mit Vibrato ergänzen kann, ich spiele Oktaven mit dem Zeigefinger und dem kleinen Finger und beim BT 10er Satz muss dann mein kleiner Finger im Verhältnis zum Zeigefinger wesentlich mehr Kraft aufwenden, was auch daran liegt, dass ich im Zeigefinger mehr Kraft habe, was normal sein dürfte.
Grundsätzlich bin ich eh der Meinung, dass sich dünnere Saiten mit gleicher Spannung ein Tick härter anfühlen, das ist wahrscheinlich einfach nur ein psychologisches Phänomen, wie wenn man zwei gleich-schwere, aber nicht gleich große Gegenstände hochhält und der größere davon einem leichter vorkommt, als der kleinere.
Aber die Balanced Tension Sätze könntest Du für bestimmte Mischsätze nehmen, z.B. nimmst Du einen 9-46er Satz und dann den BT 10er, tauschst die hohen Saiten aus und erhältst dann 9-11-16-25-34-46 und 10-13.5-17-26-36-46. Nur so als Beispiel. Den daraus entstandenen 9-46er Satz hab ich ne Zeit lang für Drop-D auf einer 25.5" Mensur genutzt, fühlt sich in der Stimmung besser an, als ein 9.5-44er, oder ein normaler 9-46er, den ich generell zu unausgeglichen finde.

(3) Wenn ich einen neuen Saitensatz aufziehe und dieser eine Stufe dicker ist z.B. von 9-42 auf 9.5-44, dann drehe ich den Halsspannstab nur einen tick weiter an, allerhöchstens eine Viertel Drehung und spiele einfach normal mit der Gitarre weiter, bis mir irgendwas auffällt, wie ein zu hohe Bridge, etc..
Im Endeffekt bin ich vielleicht 5min beschäftigt, wenn ich rein nur das rechne, was ich an Einstellarbeiten mache.
Der Unterschied von 9-42 im Verhältnis zu 10-46 ist schon merklich, wenn eine Gitarre auf einen der Sätze eingestellt ist und man den anderen Satz aufzieht.
Aber wenn man zwei Gitarren hat, mit gleicher Mensur, vielleicht sogar das gleiche Modell, eine hat 10er, eine 9er drauf, dann kann man mit guter Einstellung die Sätze sich fast identisch anfühlen lassen.
Der Unterschied zwischen 9er und 9.5er ist ziemlich gering, bei manchen Gitarren muss dafür wahrscheinlich nicht mal der Halsstab betätigt werden.
Und der Unterschied zwischen 9.5er und 10er ist auch gering, aber ein Tick größer.
 
Wow, da habe ich viel gelernt. Danke! :) Den Tipp mit Elixier-Saiten hatte ich schonmal irgendwo gelesen, vermutlich in dem Faden, den du verlinkt hast.
 
Der Unterschied von 9-42 im Verhältnis zu 10-46 ist schon merklich, wenn eine Gitarre auf einen der Sätze eingestellt ist und man den anderen Satz aufzieht.
Also ich hab da keine großen Unterschiede gemerkt und keinen Grund gesehen am Hals was einzustellen. Eher ist es, nach meinem Gefühl, dass der Sattel zwar ideal für 9-42 gekerbt ist und vor allem bei den Bass-Saiten etwas zu schmal für die 10-46er. Was sich wiederum auf die Intonation auswirkt.
 
(3) Wenn ich einen neuen Saitensatz aufziehe und dieser eine Stufe dicker ist z.B. von 9-42 auf 9.5-44, dann drehe ich den Halsspannstab nur einen tick weiter an, allerhöchstens eine Viertel Drehung und spiele einfach normal mit der Gitarre weiter, bis mir irgendwas auffällt, wie ein zu hohe Bridge, etc..
Ich lass die Gitarre nachm Spannungswechsel (also andere Saitenstärke, oder auch Stimmung) erstmal liegen, da das Holz auch arbeitet.
Wenn ichs nicht übertreibe beim Wechsel, muss ich meistens nur die Intonation anpassen, nicht die Halsspannung- das passiert meistens eher beim Jahreswechsel von Warm auf Kalt und andersrum.


Zur Griffigkeit und Klag von Saiten:
Ich spiele seit Jahren nur noch Elixir, weil die in der Tat etwas schlanker klingen - aber imho auch ausgewogener.
Obenrum finde ich die nicht besonders überbetont, da waren normale Sätze (GFS, Dean Markley) früher schlimmer.

Der markanteste Unterschied bei der Umstellung war die angenehme Weichheit der Saiten. Ich spiele 10-52 oder 11-49 auf Gibson- und Fendermensuren, E Standard bis D Standard.
Ich finde die Saiten nie zu hart zum Spielen, empfand die sogar weicher als dünnere nicht beschichtete Saitensätze.

Am Ende ists aber Geschmacksache, und Du kommst ums Probieren nicht rum ;)
 
Okay, ich habe die Versuchsreihe begonnen:

Die Saiten auf der Yamaha 9-42 (EB) auf 9.5-44 (d'A) gewechselt. Der Hals musst nicht nachgestellt werden. Die neuen Saiten greifen sich deutlich angenehmer als die 9er und sind tatsächlich mit den 10ern auf der Gibson-Mensur vergleichbar.

Die übermäßige Basslastigkeit ibs. der 6E-Saite ließ sich durch Einstellung der Tonabnehmer korrigieren. :)

Um erst mal bei einer Stärke zu bleiben, wird der nächste Satz der 9.5-44 NYXL.
 
Ich lass die Gitarre nachm Spannungswechsel (also andere Saitenstärke, oder auch Stimmung) erstmal liegen, da das Holz auch arbeitet.
Wenn ichs nicht übertreibe beim Wechsel, muss ich meistens nur die Intonation anpassen, nicht die Halsspannung- das passiert meistens eher beim Jahreswechsel von Warm auf Kalt und andersrum.


Zur Griffigkeit und Klag von Saiten:
Ich spiele seit Jahren nur noch Elixir, weil die in der Tat etwas schlanker klingen - aber imho auch ausgewogener.
Obenrum finde ich die nicht besonders überbetont, da waren normale Sätze (GFS, Dean Markley) früher schlimmer.

Der markanteste Unterschied bei der Umstellung war die angenehme Weichheit der Saiten. Ich spiele 10-52 oder 11-49 auf Gibson- und Fendermensuren, E Standard bis D Standard.
Ich finde die Saiten nie zu hart zum Spielen, empfand die sogar weicher als dünnere nicht beschichtete Saitensätze.

Am Ende ists aber Geschmacksache, und Du kommst ums Probieren nicht rum ;)

Ich mag Elixir Saiten auch immer mehr, schade finde ich halt nur die verhältnismäßig geringe Auswahl an Saiten, so eine 54er und ne 60er von denen wäre schon nicht schlecht. Ich kann mir auch vor stellen, dass sich die Saiten etwas weicher anfühlen, weil die etwas glatter sind. Der Mensch lässt sich ja schnell täuschen.
 
Finde ich auch, es gibt nur den Sprung auf Baritone, und n bischn wenige gemischte Sätze (ich warte aufn 11-52 oder 11-54 Satz).
 
Oder für die 7-Saiter ein 10-60er, oder auch 11-60er Satz.
 
Hi,

ich habe ohnehin bei Standardsätzen oft das Gefühl, dass diese nicht so ausgewogen sind (man, wie platt kann ich schreiben, wusste ich noch gar nicht...).
Die hohe E-Saite ist mir im Verhältnis fast immer zu "schwach" (unabhängig von der Lautstärke - ich meine vom Zug).
Hingegen kann ich den "Fetisch" immer dickerer umsponnener Saiten überhaupt nicht nachvollziehen. Klar verstehe ich, dass es bei Drop-Tunings andere Maßnahmen braucht... aber für alles Andere? Ich befürchte, dass das auch viel Psychologie mitspielt und das Bedürfnis, die Klampfen im Nacktgebrauch erst mal fett klingen zu lassen.
Im Bandsetting streitet man dann mit dem Basser und wundert sich dass es wummert und matscht. Dann muss man zur Korrektur natürlich gleich mal nen neuen Amp kaufen... usw.

Die Saitenstärke mit der ich am Besten klarkomme sind 10/38. Ja, das gibts wirklich und war zu Jimis Zeiten sogar ziemlicher Standard bei E-Gitarristen (bzw. war 38 oft die A-Saite und als hohe E-Saite wurde einfach ne 9er Banjosaite ergänzt und der ganze Satz somit einen Schritt weicher gelegt). Ist völlig aus der Mode. Wenn man das von Standardherstellern will, gibts das gerade noch bei GHS Boomers.

Dieser Satz fühlt sich für mich aber wesentlich ausgewogener an - und hört sich auch ausgewogener an.
Ich habe auch schon mal experimentiert und ne 11er als hohe E-Saite genutzt. Das ist dann ziemlich fast perfekt - aber zu mühselig für den relativ kleinen Unterschied. Die Bässe bleiben etwas strahlender und konturierter... und es ist wenig mühevoll zu spielen.

s´Zwieberl
 
Hingegen kann ich den "Fetisch" immer dickerer umsponnener Saiten überhaupt nicht nachvollziehen. Klar verstehe ich, dass es bei Drop-Tunings andere Maßnahmen braucht... aber für alles Andere? Ich befürchte, dass das auch viel Psychologie mitspielt und das Bedürfnis, die Klampfen im Nacktgebrauch erst mal fett klingen zu lassen.
Im Bandsetting streitet man dann mit dem Basser und wundert sich dass es wummert und matscht. Dann muss man zur Korrektur natürlich gleich mal nen neuen Amp kaufen... usw.

Die Saitenstärke mit der ich am Besten klarkomme sind 10/38. Ja, das gibts wirklich und war zu Jimis Zeiten sogar ziemlicher Standard bei E-Gitarristen (bzw. war 38 oft die A-Saite und als hohe E-Saite wurde einfach ne 9er Banjosaite ergänzt und der ganze Satz somit einen Schritt weicher gelegt). Ist völlig aus der Mode. Wenn man das von Standardherstellern will, gibts das gerade noch bei GHS Boomers.

Dieser Satz fühlt sich für mich aber wesentlich ausgewogener an - und hört sich auch ausgewogener an.
Ich habe auch schon mal experimentiert und ne 11er als hohe E-Saite genutzt. Das ist dann ziemlich fast perfekt - aber zu mühselig für den relativ kleinen Unterschied. Die Bässe bleiben etwas strahlender und konturierter... und es ist wenig mühevoll zu spielen.
Da denke ich aber einiges ganz anders.
Dickere tiefe Saiten haben Vorteile, genauso, wie dünnere Sätze, so viel ist schon mal klar.
Es hat viel mit Gewohnheit, dem erreichten Spielgefühl und so weiter zu tun.

Ich weiß auch nicht, welche Sätze Du meinst. 9-46, oder 10-52 z.B.? Oder gleich so bescheuerte Sätze, wie 10-60 (10-13-17-36-52-60)?
Bei dem letzten Beispiel könnte ich das verstehen, ich wüsste auch nicht, für was so ein Saitensatz gut wäre.
Aber die anderen haben ihre Rechtfertigung, viele Gitarristen wollen tighte und stramme tiefe Saiten, weil je strammer die Saiten, desto weniger weit schlagen sie bei hartem Anschlag aus, mag ich auch nicht, wenn tiefe Saiten wabbelig sind. Dafür wollen die hohe Saiten, die sich im Verhältnis ganz easy benden lassen.

Dass sich die Gitarren durch etwas dickere tiefe Saiten gleich mit dem Bass in die Haare bekommen, finde ich gar nicht, dann kann der Gitarrist einfach nicht gut mit dem EQ des Amps umgehen, macht sonst was falsch, oder er hat die falschen Lautsprecher, oder der Bassist macht was falsch.
 
Es hat viel mit Gewohnheit, dem erreichten Spielgefühl und so weiter zu tun.
Ja, OK. Ich zweifle ja nicht, dass es Gründe gibt. Es gibt für Vieles Gründe. Spielgefühl ist vollkommen berechtigt. Was die Balance zwischen den Saiten, sowohl von Saitenzug als auch von Lautstärke bei gleichmässig eingestellten Pickups angeht, sehe ich eben klare Vorteile bei dünneren Basssaiten und fetterem Diskant (im Verhältnis).

Mich würde eher interessieren, welche Vorteile dicke umsponnene Saiten haben. Ich erlebe das eben nicht so und frage mich, wieviel Psyche da mitspielt...

dann kann der Gitarrist einfach nicht gut mit dem EQ des Amps umgehen
Es gibt gar nicht so Wenige, die eher mit alten Non-Masteramps spielen. Meinst Du dann den Zweiband EQ bei alten Fender (oder nur Toneblende bei Tweeds) oder eher die umfangreiche Dreibandklangregelung plus Presence bei Plexis...
Das stimmt sicherlich bei modernen Amps, bei meinen Kisten ist der Eingriff in den EQ einfach begrenzt. Und ich hab halt wenig Lust mir deswegen ein extra EQ-Pedal vor den Input zu hängen.

Ich greife auch niemanden an, habe auch nicht WIRKLICH RECHT, sondern schlicht eine Frage, woher diese Hipness fetter Basssaiten kommt. Die große Metal- und Hardcorefraktion hat das sicher ihren Beitrag, ebenso die Downtuners (gibts ja nicht nur im Metal).
Aber was ist mit (uns) Anderen?

Bin halt neugierig.

s´Zwieberl
 
Mich würde eher interessieren, welche Vorteile dicke umsponnene Saiten haben. Ich erlebe das eben nicht so und frage mich, wieviel Psyche da mitspielt...

Nicht alles hat zwangsweise was mit der Psyche zu tun! Ich hab Dir das doch mit Vorteilen bei den dickeren tiefen Saiten erklärt, warum willst Du noch mehr Vorteile? Reicht das nicht? Warum hat der Rest was mit der Psyche zu tun?
Ich spiele in der Regel mit genügend Verzerrung, da fällt ein großartiger Unterschied zwischen hohen und tiefen Saiten aus. Ich spiele die Saiten, die zu meinem Spiel bzw. meinen Händen passen, nicht zu meinem Amp.
Weißt Du, Du redest von einem Fetisch, ob Du es in Anführungszeichen gesetzt hast oder nicht, da frage ich mich, was da los ist? Was hat das mit einem Fetisch zu tun? Auch nur ansatzweise?
Was sagst Du zu Gitarristen, die 13-56er Saiten spielen, wie das ganz früher in den 50er/60ern üblich war? Haben die dann noch einen schlimmeren Fetisch?
Vielleicht reite ich etwas sehr auf einzelnen Wörtern rum, aber ich verstehe diesen Punkt so null.

Der Saitensatz, wie Du ihn beschrieben hast, mag seine Vorteile haben, aber ich versuch dir mal zu sagen, wie ich dazu denke.
Der Satz hat die Größen 10 und 13 für die e- und und h-Saite, ganz gewöhnlich, würde für mich gut passen.
Dann kommt die 15er G-Saite.
Ziemlich dünn, ist gleich 2 Milli-Inch dünner, als bei einem normalen 10er Satz, hat wesentlich weniger Zug und das wäre erstmal ungewohnt.
Die dünne G-Saite kommt vermutlich daher, damit die Saite nicht so überbetont bei z.B. Strat-Pickups sind, die unterschiedlich lange Pole-Pieces haben, meist ist jenes auf der G-Saite am längsten, weil früher umwickelte G-Saiten benutzt wurden, die einen dünnen Kern hatten, also recht wenig Output gaben.

Die 26er D-Saite passt dann wieder gut in den Satz, die ist ja auch in einem normalen 10er Satz drin, fühlt sich aber wahrscheinlich im Vergleich zur G-Saite ziemlich stramm an. Dann kommt die 32er A-Saite, die schon wesentlich weniger Zug hat, als die hohen beiden Saiten und auch die D-Saite.
Dann noch die 38er Saite, die nochmal weniger Zug hat, als die 32er Saite.
Im Endeffekt wären mir z.B. die tiefen beiden Saiten zu locker und ich würde mich kaum trauen, da mal härter reinzuhauen, weil ich befürchte, dass die Saiten mächtig ausschlagen.

Um es mal mit den Zugangaben zu zeigen
e - 10: ca. 7,35kg
h - 13: ca. 7kg
G - 15: ca. 5,85kg
D - 26: ca. 8,35kg
A - 32: ca. 7kg
E - 38: ca. 5,35kg

Das klingt für mich nicht gerade nach einem ausgewogenen Set.
Wenn man einen komplett ausgeglichenen Zug möchte, dann wäre es bei einem 10er Satz 10-13.5-17-25-34-46, oder bei einem 9er 9-12-15-22-30-40.


Es gibt gar nicht so Wenige, die eher mit alten Non-Masteramps spielen. Meinst Du dann den Zweiband EQ bei alten Fender (oder nur Toneblende bei Tweeds) oder eher die umfangreiche Dreibandklangregelung plus Presence bei Plexis...
Das stimmt sicherlich bei modernen Amps, bei meinen Kisten ist der Eingriff in den EQ einfach begrenzt. Und ich hab halt wenig Lust mir deswegen ein extra EQ-Pedal vor den Input zu hängen.

Ich greife auch niemanden an, habe auch nicht WIRKLICH RECHT, sondern schlicht eine Frage, woher diese Hipness fetter Basssaiten kommt. Die große Metal- und Hardcorefraktion hat das sicher ihren Beitrag, ebenso die Downtuners (gibts ja nicht nur im Metal).
Aber was ist mit (uns) Anderen?

Um die letzte Frage zuerst zu beantworten. Spielt, was ihr spielen wollt. Ich hinterfrage auch nicht, weshalb man so einen komischen Fetisch-Saitensatz spielen kann. Nochmal: Ich spiele die Saiten, die zu meinem Spiel bzw. meinen Händen passen, nicht zu meinem Amp.
Manche haben eben die Möglichkeiten, den Sound so zu formen, dass sie auch Saiten spielen können, die einfach ihrem Spiel zugute kommen.
Du stellst es fast schon dar, als würde der Sound mehr von den Saitenstärken abhängen, als von den Materialien der Saiten, der Gitarre, oder dem Amp selbst.
So dick kann der Sound durch die Saiten gar nicht sein, dass man daran nichts ändern kann, oder der Bassist sich im Bandkontext rausgedrängt fühlen kann, der kann definitiv noch in anderen Tiefen spielen.
 
Hallo @robinBjordison

mir ist gar nicht klar, warum das Wort
gleich so große Abwehrreaktionen auslöst.
Ich suche doch nur eine Erklärung und werte überhaupt nicht das von Dir vorgebrachte Argument ab. Ich habe hier niemanden angegriffen und auch niemanden für verrückt erklärt... Jede Form der Emotionalisierung ist ein psychischer Effekt. Ich glaube eben nicht, das wir unsere Entscheidungen sonderlich rational treffen und wundere mich nicht darüber, dass diese Saitenstärken existieren. Mich wundert, dass der gesamte Trend dahin zu gehen scheint, dass zunehmend im Verhältnis stärkere umsponnene Saiten den Markt dominieren.
Ich glaube nicht, dass "meine" Saitenstärke besser, rationaler oder sonstwas ist. Mittlerweile hat sich der Markt aber so entwickelt, dass es augenblicklich noch genau einen einzigen Saitenhersteller gibt, der eine einstmals vollkommen gängige Stärke anbietet. Und das ist GHS/Boomers. Na klar würde ich mir da mehr Auswahl wünschen.

Ich habe überhaupt kein Ding damit, dass jeder spielen kann, was er oder sie will. An keiner Stelle, stelle ich das als psychopathologisch dar... Einzig habe ich nach einer Erklärung gesucht, einer, die nicht nur erklärt, warum einige oder eine relative Mehrheit der Spieler zu dickeren Saiten tendiert, sondern warum diese Stärken dominant den Markt beherrschen. Das wertet doch Dein verständliches Argument aus Deinem ersten Antwortpost überhaupt nicht ab.
viele Gitarristen wollen tighte und stramme tiefe Saiten, weil je strammer die Saiten, desto weniger weit schlagen sie bei hartem Anschlag aus, mag ich auch nicht, wenn tiefe Saiten wabbelig sind. Dafür wollen die hohe Saiten, die sich im Verhältnis ganz easy benden lassen.
Mir war halt bislang nicht klar, dass der Trend zum harten Einstieg in die Saiten geht.

Was ich nicht ganz verstehe ist, dass wir das halbe Forum über Gedanken darüber austauschen, wie uns gewisse Künstler berühren, wie uns eine Gitarre ein ganz bestimmtes Gefühl gibt, usw. usf.
Sobald man das aber als psychische und psychoakustische Effekte benennt, erlebe ich eine Argumentation als würden hinter Trends ausschließlich die Ratio stehen.

Ich glaube, dass mein in Anführungszeichen gesetzter Begriff "Fetisch" eine der kleineren Spitzen war, die wir hier alle Tag für Tag schreiben und lesen. Alleine, wenn ich an die ganzen 4x12er Threads denke... wow...
Im Prinzip habe ich aber nur eine Frage gestellt und, ob Du mir das abnimmst oder nicht, mein Interesse war etwas zu verstehen, was sich mir nicht erschließt. Damit habe ich Niemanden als Person direkt angegriffen oder als irrational dargestellt, lediglich bezweifelt, dass der Trend als solcher rein rational getragen ist. Hierfür hatte ich mir ein paar Antworten erwünscht. That´s all.
Eine Formulierung wie
Oder gleich so bescheuerte Sätze, wie 10-60 (10-13-17-36-52-60)?
Bei dem letzten Beispiel könnte ich das verstehen, ich wüsste auch nicht, für was so ein Saitensatz gut wäre.
wäre mir daher selbst gar nicht so in die Tastatur geflossen. Auch diesen Satz würde ich gerne verstehen.
Aber meine Stossrichtung ist nicht, eine Erklärung für 10/60 Sätz zu finden oder für 8/irgenwas, sondern dafür, warum wahrscheinlich 10/46 und 9/42 gute geschätzte 80% des Marktes abdecken. Allein das irritiert mich. Und ich vermute, dass es gerade bei der großen Zahl an Nutzern eine Vielzahl von Erklärungen bedarf, von der meiner Vermutung nach ein erklecklicher Anteil nicht ratiogesteuert ist.
Im Gegenteil. Ich vermute, dass der Spieler, der sich für 10/60 entscheidet (aus Gründen die sich mir nicht erschließen) vermutlich ziemlich genau darüber nachgedacht hat, was er da tut - denn da kommt man nicht einfach so drauf, da denkt man sich etwas.

Wenn jeder Spieler genau die Saiten für den eigenen Ton sucht, dann müsste doch das Feld viel breiter gestreut sein. Wenn man aber mal auf die Angebotsseite kuckt, die hier vermutlich ein guter Indikator für Gebräuchlichkeit sein dürfte (so tickt nun mal der Markt), dann gibt es eine krasse Konzentration. Und da suche ich nach erklärenden Mustern.
Natürlich mit meiner Prämisse, dass ich im Mittel eher Individuen rational getragene Entscheidungen unterstelle, als Gruppen.
Das ist aber keine Attacke gegen Menschen, die Standardsätze spielen.

Übrigens hat MEINE Entscheidung für 10/38 (und ich würde 11/38 vorziehen, bin aber zu faul, mir das immer wieder selbst zusammen zu stellen) ganz sicher sehr viel mit Psyche zu tun. Und vermutlich mit Dingen, die mir dabei nicht klar sind und nicht per se durch Rationalität getragen.
Das wertet aber auch meine eigene Entscheidung nicht ab. Ist einfach eine Feststellung.

s´Zwieberl
 
Grund: tippfehler
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Vielleicht fragst Du sowas mal in Threads, wie "Welche Saiten spielt ihr?", ich bin hier ja der einzige, der was dazu sagt.
Ich finde es ehrlich gesagt nicht verwunderlich, warum Leute Sätze, wie 9-42 spielen, oder 10-46, denn diese sind rein vom Zug auf den Hals, wie ich in meinem Beispielt gezeigt habe, ausgeglichener, als ein 10-38 und was dem Hals guttut, finde ich gut. :D
Die Sätze haben sich eben entwickelt und etabliert.

Es gibt ja mittlerweile auch Saitensätze, bei denen jede nächste tiefere Saite immer einen Tick höheren Zug hat. Etwas umständlich erklärt.
Die hohe e-Saite hat also den niedrigsten Zug, die h-Saite ein bisschen mehr, dann die G-Saite wieder etwas mehr, als die h-Saite, dann die D-Saite mehr, als die G-Saite und die E-Saite (oder eben für die 7-Saiter die H-Saite) hat dann am Ende den höchsten Zug.
Finde die Idee grundsätzlich interessant, aber solche Saiten würde ich nicht kaufen, da ich lieber eher ausgeglichene Saiten auf meinen Instrumenten möchte.

Ich finde es ja schon krass, wie sehr dich sowas fasziniert, ich würde sowas nicht groß hinterfragen, außer wenn manche Größen schon wirklich abgedreht sind.

Wer natürlich individuelle Saitensets will, der kann sich ja an Einzelsaiten bedienen, die gibt es ja zu genüge.
 

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