Stagg EBD vs Harley Benton EUB 500

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Hallöchen! Der Titel sagt ja fast schon alles, trotzdem nochmal etwas ausführlicher:

Ich bin auf der Suche nach einem günstigen Upright, und da stoßt man natürlich auf diese Beiden Kandidaten:

Stagg EBD 3/4

Harley Benton EUB 500

Den Stagg habe ich schonmal angespielt, allerdings nur Kurz am Amp und etwas länger am eingebauten Kopfhörerverstärker, gefiel mir eigentlich recht gut.
Ist es Richtig, dass der Harley Benton keinen Stachel hat? (den sehr interessanten Mod-Thread zum EUB 500 habe ich schon gefunden)

Zu meinen Ansprüchen: Keine :D
Nee Quatsch, also ich bin totaler Anfänger was Kontrabass angeht aber schon ein paar Jahre E-Bass. Ich würde ihn halt hauptsächlich im Stehen spielen wollen (bin 1,93) und erwarte einen Runden Sound, der dem Preis angemessen ist. Dass dort nicht der Ultimative Kontrabass Sound rauskommt ist mir klar, ich suche einfach etwas um ein bisschen neben dem E-Bass drauf rumzuprobieren und evtl. ein paar mal mit auf eine Bühne zu nehmen. Ich bin auch gerne bereit noch etwas Zeit (und Geld) für einen besseren Sound zu investieren (Modifikationen, etc.). Welchen würdet ihr eher empfehlen oder gibts noch weitere Kandidaten in diesem Preissegment?

Vielen Dank schonmal :)
 
Eigenschaft
 
Hallo Rheumakai,

doch, natürlich hat der HB 500 einen "Stachel", allerdings etwas gewöhnungsbedürfig: die Stange wird hinter dem eigentlichen Korpus geführt und durch zwei große Klemmschrauben gehalten. Das geht aber ganz gut.

Das Problem ist die "Körperstütze" des Basses. Der beigefügte Bügel ist ein schlechter Witz. Bei einem richtigen Kontrabass sollte es nicht nötig sein, das Instrument zu halten, die linke Hand hat genug damit zu tun, zu spielen. Da ist dieser Bügel völlig falsch konstruiert. Lösung: Man muss sich selbst etwas basteln (habe ich gemacht).

Beim Stagg, den ich bisher nur angespielt habe, ist die Situation nicht viel besser: Die Lage der "Stütze" ist zwar besser, aber sie ist dafür so wackling, dass ich keinen sicheren Halt für das Instrument fand.

Meine Meinung (als KB-Spieler): Der HB ist, auch was das Griffbrett betrifft: deutlich Kontrabass-ähnlicher (musste jedoch nachgearbeitet werden - wenigstens ist das möglich: Ebenholz - das Griffbrett des Stagg ist m.W. aus einem synthetischen Material. Das würde jeden Geigenbauer verzweifeln lassen).

Der Klang ist natürlich eine andere Sache. Ohne ein paar Umbauten kommt nichts wirklich befriedigendes heraus.
Nach meinen HB-Modefikationen (v.a. bessere Saiten und Abrichten des Griffbretts) ist es ein ganz brauchbarer Reisebass geworden und war in Combo und Bigband völlig ok.

Die Frage ist wirklich, wo Deine Ansprüche liegen. Ohne KB-Vorerfahrung mag dich das merkwürdige Gefühl des Stagg beispielsweise nicht so stören. Und wenn Du nur einen "anderen Sound"und eine andere Optik als beim E-Bass suchst und nicht viel ausgeben willst, dann mögen beide gehen.

Denk aber bitte nicht, dass hätte wirklich viel mit Kontrabass zu tun. Den richtigen Sound und das richtige Bauchgefühl bringt nur das wirkliche Teil.

Viel Spass
Harald
 
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Hallo alle,

die wackeligen Bügel des Stagg kann ich bestätigen.
Ich habe allerdings noch keine Idee, wie man das beheben kann.

Der EUB ist mitlerweile recht gut verarbeitet. Allerdings muß man sich an den Steg gewöhnen:
Das ist ein verstellbarer und bei vielen EUBs muß man die Schrauben ordentlich ausfahren, um
eine passabele Saitenlage zu bekommen.
Wenn man die Stegfüße für Klanganpassungen unterfüttert (wie im Modding-thread) sollte es aber genau passen.
Ansonsten sind alle vorherigen statements korrekt.

Es ist halt doch ein upright der unteren Preisklasse, aber die hardware bietet eine gute Basis.


cheers, fiddle
 
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Danke erstmal für die sehr Hilfreichen antworten. ich habe mich jetzt erstmal für den EUB entschieden, eben weil es so viele Modding-Möglichkeiten gibt, und weil man eigentlich überall lesen kann, dass man da noch einiges rausholen kann, mehr als aus dem Stagg. (natürlich bin ich mir bewusst dass man nicht zu viel erwarten darf, aber das ist auch ok für mich, ich bin ja eh anfänger) ich glaube damit bin ich besser bedient.
Ich werde dann später im Moddingthread über meine Umbauten berichten.
 
Hi Rheumakai!

Nach allem was ich weiß möchte ich sagen: Gute Entscheidung! Für einen Blick in die Zukunft habe ich noch einen Link zu einer Seite, die eine umfangreiche - wenngleich nicht vollständige - Auflistung von EUB-Modellen bietet: http://ebass.nl/models/ .

Grüße

Thomas
 
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Ich werde dann später im Moddingthread über meine Umbauten berichten.
Wenn Du es handwerklich schaffst (ich hab leider noch keinen Weg gefunden :rolleyes:), dann könnte es sich lohnen, den Baß irgendwie daran zu hindern, daß er sich um die Achse seines Stachels drehen kann. Dann steht er selbst mit einer ziemlich schlechten Stütze (ich weiß, wovon ich rede ;) ) schon mal deutlich sicherer am Körper. Entlastet den linken Arm ungemein.
Ich hab mal auf der Musikmesse vor Jahren so ein Ding probegespielt (dort war der Stachel in einer Konstruktion am Boden so fixiert, daß man den Baß nur vor und zurück und rechts und links neigen konnte, daß er sich aber halt am Boden nicht drehen konnte) - leider vergessen, was es für ein Hersteller war. Aber prinzipiell müßte ein versierter Bastler das bei jedem EUB hinkriegen.

Michael
 
Hi Michael!

Meinst Du so ein T-Stück, wie sie die Eminence-Bässe haben? http://www.eminence-bass.de/ . Dafür braucht man lediglich ein Stück 4-Kant Metall, vielleicht Alu 20x20x120 mm, in die Mitte ein Loch mit Gewinde geschnitten das zum Gewinde des Stachels paßt, auf die Standfläche ein Stück Gummi kleben - fertig. Mag bei einem 4-Saiter EUB hilfreich sein, bei einem 5-Saiter hätte ich schon meine Bedenken wegen des größeren Streichradius' (wenn gestrichen wird), beim Kontrabaß sowieso.

Beim Eminence-Baß ist das T-Stück meines Wissens nach mit einem Splint fixiert, es ist gar nicht vorgesehen, daß man das Teil abnimmt.

Grüße

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Was möglicherweise auch geht..

einen abgesägten Klostopfer in den man das passende Gegenstück zum Stachel einsetzt.
(Gewinde -> Gewindemuffe)

Ich hab auch schon von Bassern gehört, die einfach einen Krückstock-Gummi montiert haben.

Wie wärs mit ner Holzplatte, darauf ein Kardangelenk und das ganze fest an den Stachel?


cheers, fiddle
 
Das mit dem teilweise fixierten Fuß ist leider doch nicht ganz so einfach. Ich habe das
beim Eminence ausprobiert und war davon beeindruckt, wie der Fuß den Bass stabilisiert.
Da er sich nicht drehen, aber seitlich bewegen soll muss man eine Art Gelenk einbauen,
um das der Stachel bewegt werden kann.

Ich hatte das bei meinem Umbau auch vor, habe es aber erst einmal gelassen, da die
neue Stütze das Handling schon sehr verbessert. Auch die habe ich an den Eminence angelehnt:
Einfach eine dicke Alu-Stange um 45 Grad gebogen in die Halterung, die für das untere
Ende des Bogens des HB-EUB gedacht war. An dessen Ende ein Holzkeil, den ich in Form und
Winkel der Anbringung möglichst genau dem Eminence nachgebaut habe (inklusive des
schmalen Filzstreifens, der das Abrutschen verringert). Sieht gut aus, stabilisiert, man muss den
Bass nicht anbohren und sielässt sich zum Transport sogar wegklappen.

Seht Euch mal die Bilder des Eminence an - das ist für mich vom Handling her der beste EUB.
Davon kann man als Bastler lernen.
 
Ich bin auch gerade auf der Suche nach einem günstigen Kontrabass zwecks lernen und vll für 1-2aufnahmen, die e-teile interessieren mich daher auch sehr: http://www.session.de/Stagg-EDB-3-4-Deluxe-Upright-Bass-BK.html was ist z.b. von der Deluxe variante des Staggs zuhalten? Die hat glaub ich ein anderes Griffbrett und andere Mechaniken. Hat damit jemand erfahrungen?

Lg
 
Ächz, der ist ja schweinteuer geworden, der Stagg. Meiner hat vor 2 1/2 Jahren 400€ gekostet und ist genau das im Link beschriebene Modell - inklusive "original Gigbag". Wo ist denn da "Deluxe", bitteschön?

Meiner Ansicht nach war er kaum die 400€ wert. Mit einem anderen Pickup und einem vernüftigen Preamp (die eingebaute Rausch-China-Billig-Elektronik nutze ich garnicht) klingt er mit gescheiten Saiten zwar ganz gut, aber unter dem Strich kommt da doch ein schönes Sümmchen zusammen:
Bass 560 €
Saiten 150€
Pickup 130 €
Preamp 170€
= 1010€

Also 560€ würe ich für den Stagg nicht bezahlen!
 
Also die ganzen Staggs von dennen immer Geredet wurde hatten ja irgendend so ein nicht-holz griffrbett, der kostet ja auch heute noch 390€ - was an dem delux jetzt ausser dem Griffbrett anders ist, k.p.

Ich bin ja eigentlich Gitarrist/bassist und hab keinen schimmer hiervon, ich will schon nen ordentliches instrument von anfang an, weil ich weiß das ich dabeibleibe und weil ich meine ansprüche kenne.

Entziwchen bin ich hierbei angelangt: http://www.session.de/Ns-Design-NXT-4-string-Double-Bass-SSB.html was ist hiervon zuhalten? Kennt das jemand? Macht erstmal nen ganz guten eindruck, Ebenholz etc. und ganz nette demos auf youtube.

Vll kann mir jemand weiterhelfen. 2000€oder so sind bei mir halt nicht drin, die 1200€ wären so das maximum im moment.

Lg
 
Hi Maxi!

Wir haben auf der einen Seite die Billig-EUBs wie Stagg, Harley Benton/Palatino, die aber nur mit erheblichem Aufwand spielfertig gemacht werden können. Gute EUBs beginnen dann so bei 2,5 k€ - wobei auch da nicht alles sein Geld wert ist.

Und dann gibt es den NXT http://www.nedsteinberger.com/instruments/nxt_bass.php :):great:.

Nun spiele ich einen CR 5 M - letztes Jahr vierjährig, wohnzimmergespielt und neu besaitet für 1400,-- € (halber Neupreis) in der Bucht nach langer Suche geschossen, auch das ist eine Möglichkeit - aber der NXT ist in Verarbeitungsqualität und Bespielbarkeit vergleichbar; allenfalls das Alustativ des NXT sollte mittelfristig durch das Stahlstativ der CR-Serie ersetzt werden. Klanglich ist der NXT natürlich nicht so vielseitig wie die CR M - Serie, er ist aber schon sehr gut. Vor allem hat der das Polar-System, die Möglichkeit für pizzicato- und arco-Technik umzuschalten, eine Möglichkeit die nicht hoch genug bewertet werden kann und mich als fast nur Streicher letztlich zum Kauf eines NS-Design-Instruments bewogen hat. Letzte Woche habe ich ihn mal zum Unterricht (Klassik) zu meinem Lehrer (Orchesterprofi) mitgenommen, der in seinem Leben noch nie (!) einen EUB in der Hand hatte - und der war total begeistert, nicht zuletzt von der Bespielbarkeit. Klanglich gab der Behringer-Combo, der gerade rumstand, leider nicht allzu viel her.

Meine Meinung: Im Preissegment um 1200,-- € ist die Auswahl nicht sonderlich groß, es gibt aber deutlich teurere Instrumente die keinesfalls besser sind. "Ein paar" andere Meinungen findest Du hier: http://www.talkbass.com/forum/f101/ns-eub-megathread-115808/ . Zum Gebrauchtmarkt: Vielleicht hast Du ja auch Glück, ich möchte aber von WAV-EUBs von NS Design dringend abraten, die wurden in China gebaut und waren grottenschlecht und gibt es neu nicht mehr als EUBs, NXT und CR werden bei NBE (New Bohemian Electric) in Tschechien gebaut.

Grüße

Thomas

P.S. "...auf der Suche nach einem günstigen Kontrabass zwecks lernen..." - Dir ist aber schon klar, daß ein EUB ebensowenig ein Kontrabaß ist wie eine Stratocaster eine Konzertgitarre ist?! Wenn Du's richtig lernen möchtest, führt an der großen Holzkiste kein Weg vorbei, "Kontrabaß light" gibt es nicht. Aber das ist ein anderes Kapitel.
 
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