Stagepianos im Bandeinsatz?

M
mariot
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.12.13
Registriert
09.11.04
Beiträge
101
Kekse
0
Hallo,

nach 1 Mio. Beiträgen bin ich ab und zu auf die Aussagen gestoßen, dass einige Stagepianos sich nicht so recht ins Bandgefüge einbinden können. Das gilt hier wohl (bzw. interessiert mich am meisten) vor Allem für die FP-Reihe von Roland.

Meine Frage ist nun: Was genau versteht ihr darunter bzw. wie konntet ihr euch dieses Urteil bilden? Hattet ihr Anhaltspunkte, war das pures Gefühl oder wie wo was? :confused:

Würde das gerne besser verstehen vor meinem Stagepianokauf, immerhin soll sich mein zukünftiges Stagepiano auch in eine Band gut einfügen können.

Liebe Grüße,
Mario
 
Eigenschaft
 
Hallo,

also zu der FP-Serie kann ich nicht wirklich was sagen - hab ich ehrlich gesagt noch nie gespielt.

Das Problem beim Antesten von Pianos zum Bandspiel ist, dass Sounds, die mit Kopfhörern oder auch alleine mit PA wunderbar klingen, sich im Bandkontext einfach nicht durchsetzen können oder, andersrum, sich "immer in den Vordergrund drängen". Ein anderer wichtiger Punkt ist, dass manche Samples nur für Stereo-Betrieb ausgelegt sind und mono (wie man sie meist abgemischt kriegt) einfach nur grottig klingen.

Objektive Kriterien kann ich dir leider keine nennen, das geht bei mir einfach übers Gehör und den Versuch sich vorzustellen, wies denn mit Band klingt ;)

Hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter... In was für einer Band spielst du denn (Musikrichtung)?

Gruß
Achim
 
es soll Pop, Soul, Jazz, ... werden :)
Danke für die Ausführungen.
Vielleicht gibs dazu noch andere Stimmen.
 
Dann hast du Glück. ;) Bei Pop, Soul und Jazz ist das nicht so empfindlich mit der Durchsetzungsfähigkeit. Das ist eher ein Problem bei lauter Gitarrenmusik.

Falls du aber live mono spielst, solltest du trotzdem auf die Mono-Kompatibilität achten. Lass dir im Laden beim Testen mal einen guten, linearen Monitor zur Verfügung stellen und spiel alle Instrumente, die in die engere Auswahl kommen, darüber. Wie gesagt, falls du mono spielen solltest. ;)
 
1) Konnte es zwar noch nicht testen, aber ich beschäftige mich trotzdem mit dieser Monogeschichte, komme aber partout nicht weiter.
Warum sollten denn manche Samples mono miserabel klingen? Werde ich so von meinen Ohren getäuscht, wenn der Sound, z.B. über Kopfhörer, in mein Kopf stereo eingespeist wird, dass das einen besonderen Klang hat, was, wenn dieser aus einer Quelle kommen würde, nicht mehr vorhanden wäre?
Mich wundert es, dass das so beim Klavierspiel sein soll...

2) Gibt es erstmal ohne zu testen eine Möglichkeit, herauszufinden, welche Samples auf welchen Stagepianos mono sind und welche stereo, oder sind generell alle stereo (und nur bei manchen gibts dann halt eklatante Unterschiede zwischen stereo/mono)?
 
Also ich kenn es so, dass Stagepianos die nur Stereo haben so aufgebaut sind, dass die tieferen Töne links und die höheren Töne rechts gepant sind, um quasi ein echtes Klavier zu emulieren.
Wenn du jetzt quasi nur Mono (links) benutzt, dann hast du auch nur die tiefen Töne und die höhren kommen gar nicht beim Amp / der PA an.

Weiß nicht ob lucjesuistonpere das so meinte oder was anderes.
 
Ich glaube, er meinte das nicht so. So wäre das natürlich fatal, aber keiner auf der Welt würde so abmischen ;) Ich denke, das ist was für das feinere Gehör, hätte aber gerne noch eine bessere Beschreibung/Erklärung hierfür.
 
Mach doch mal den Test. ;) Stell mal ne nette Piano-CD an, am besten irgendwas, was aus der Nähe aufgenommen wurde, z.B. eine aktuelle Jazzpiano-Solo-Scheibe. Dann mach mal einen der beiden Lautsprecher aus. Das Ergebnis hört sich völlig anders an.

Klavieraufnahmen und -samples werden heutzutage i.d.R. mit mindestens zwei Mikrophonen aufgenommen und beim abmischen auf die Kanäle verteilt. Das führt nicht nur dazu, daß - wie Das_System das meinte, die tiefen Töne links und die hohen Töne rechts sind, sondern daß du eine Art "Raumklang" hörst. Der ist natürlich weg bei Mono.

Der Knackpunkt ist, daß es einige Stagepiano-Samples gibt, die extrem von diesem Raumklang leben (mE ist das z.B. bei Yamaha der Fall). Wenn der wegfällt, kommt es dann umso mehr auf die Qualität des Grundsamples an. Es gibt durchaus Sounds, da wird ein schlechtes Grundsample durch einen filigranen Raumklang aufgestylt und natürlich auch das Gegenteil, wo der Grundklang stimmt, aber das räumliche Volumen eher mau ist. Je nach dem können sich Samples, die stereo geil klingen, mono blöd anhören und umgekehrt. Was einem dabei gefällt, ist natürlich extremst Geschmackssache.

Hinzukommt, daß wenn du beide Kanäle (Links und Rechts) auf einen Mono-Kanal mischst (wie oft in den Stagepianos üblich, wenn du das Klinkenkabel reinsteckst), es zu Phasenauslöschungen kommen kann. Das ist ein physikalischer Effekt, der schlicht besagt, daß wenn du einen Wellenberg und ein Wellental gleicher Größe (Amplitude) übereinanderlegt, die Summe null ergibt. Das kommt hin und wieder mal vor, aber mein Eindruck ist, daß die meisten Hersteller mittlerweile darauf achten.

Zu deiner zweiten Frage: in den allen aktuellen Stagepianos ist zumindest der Hauptklang stereo. Es gibt allerdings in machen Modellen auch Sounds, die nennen sich "Mono Piano" oder oft auch "Rock Piano", welche rein Mono sind. Den Unterschied hörst du sehr deutlich über Kopfhörer. Bei Stereo hast du dann das Gefühl, du stehst in dem Raum, wo das Klavier gespielt wird, bei mono fühlt es sich eher so an, als wär das Klavier mitten in deinem Kopf. ;)
 
Die Grundaussage hier ist, dass der Sound, den man über den Kopfhörer hat - was ja meist der Ausschlag beim Testen ist - nicht der ist, den man auf der Bühne verwirklichen kann. Das ist zum einen die Sterephonie, die so nicht rüberkommt, und auch noch der nette Halleffekt, der vom Keyboard mitgeliefert wird.
Das ist aber auch in vielen anderen Fällen immer wieder eine Erfahrung, die man als Keyboarder machen muss, nicht nur in Deinem Fall, und ich bin mir sicher, dass das Gitarristen, Bassisten udn Drummern genauso gehen kann.

Beispiel: Da sitzt Du zu Hause und programmierst stundenlang einen Sound, kommst damit in den Proberaum oder auf die Bühne, und musst feststellen, dass er grottig klingt.

Weiteres Beispiel: Ich hab mir als Leslieeffekt den vielgelobten Rotosphere gekauft. Alleine gespielt klingt er sehr gewöhnungsbedürftig, im Bandgefüge ist er aber fantastatisch, also hier auch mal eine entgegengesetzte Erfahrung.

Noch ein Beispiel: Im Proberaum hab ich ein Roland VK1000 Hammondclone, den ich allerdings nie mit auf die Bühne genommen hab, weil mir der Aufwand für 3 Boards, nur um einen reinen Orgelersatz auf die Bühne zu nehmen, zu groß war (Standard setup: 88Tasten Workstation für Schwerpunkt Pianos, aber auch Orgel z.B. K2500X oder PC3X und eine 76er Workstation für Synth, Flächen, Solo etc. Die internen Orgelsounds im PC3 sind halt auch nicht schlecht. Nun hab ich den VK verkauft verkauft, weil man muss sich ja auch mal trennen, nehm ihn dann aber doch noch ein letztes Mal mit auf die Bühne, und war so begeistert, dass ich den Verkauf schon wieder bereut habe, denn so geil kam er im Proberaum noch nie.

Um sicher zu gehen, solltest Du Die Entscheidung für den Kauf eines Stagepianos im Proberaum treffen, oder besser auf der Bühne, wo's ja letztlich drauf ankommt. Bei dem üblichen 14 -30 Tage Rückgaberecht, ja auch kein Thema.
 
Wenn du irgendwo im Geschäft / bei Bekannten oder so mal ein Kawai MPx (4, 5, 8, 8II) antesten kannst: Spiel mal über Kopfhörer und hör dir den Sound an. Dann geh ins System-Menü (Knopf: SYSTEM ;) ) zu der Option "Out Mode" und stell sie mal auf "2x Mono" - dann merkst du, was das für einen Unterschied macht. Wenn möglich ist, könnteste dann auch noch mal eine (!) Monitor-Box anschließen und dir den Unterschied anhören, das macht echt viel aus...
 
Vielen Dank für eure Mühen und präzisen Antworten! Mir ist das Thema nun schon um Einiges klarer, und auch der Tip von dir, steinachim, mit dem "2x Mono" ist super!
 
Bei einem Testen des Stagepianos auf der Bühne und im Proberaum ist natürlich drauf zu achten, daß die PA/Monitorbox qualitativ ist und die Raumakustik stimmt. Sonst verzerrt das den eigentlichen Klang natürlich sehr stark.
 
Könntet ihr vielleicht eure persönlichen Erfahrungen schildern, welche Stagepianos sich überhaupt nicht oder besonders gut ins Bandgefüge einbinden konnten? Das wäre super!
Das wird natürlich subjektiv sein, aber vielleicht gibts ja doch ein paar Übereinstimmungen. Das wären tolle Infos.
 
So richtig schlechte Erfahrungen bzgl. der Durchsetzungsfähigkeit habe ich mit noch keinem Instrument gemacht. Ich spiel allerdings auch hauptsächlich Jazz, wo der Lautstärkepegel etwas gemäßigt ist. Einzige Einschränkung: der Yamaha-Klang (außer S90ES) ist mir persönlich in dem Kontext etwas zu knallig und statisch. Da finde ich Pianos von Roland geeigneter. Aber für lauteres Zeug ist sowas ja gewünscht.
 
Könntet ihr vielleicht eure persönlichen Erfahrungen schildern, welche Stagepianos sich überhaupt nicht oder besonders gut ins Bandgefüge einbinden konnten? Das wäre super!
Das wird natürlich subjektiv sein, aber vielleicht gibts ja doch ein paar Übereinstimmungen. Das wären tolle Infos.

Ein wirkliches Stagepiano hab ich selbst nie auf der Bühne gehabt, außer vielleicht dem Kurzweil PC88, das vielleicht gerade noch so als Stage Piano durchgeht. Da hatte ich nie Probleme, hab mir deswegen als Nachfolger auch einen K2500X zugelegt (auch kein richtiges Stagepiano). Hier war eine deutlich Steigerung zum PC88 das zusätzliche Piano-ROM, was einige effektiviere Pianos mitbrachte.
 
Möchtest du mir damit sagen, dass Stagepianos nicht für die Stage geschaffen sind, oder dass du einfach kaum Erfahrung mit Stagepianos auf Bühnen hast?
 
Wohl eher letzteres, oder? :)
 
Ich hoffe doch ;)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben